Branchenbericht Sanitätshauswaren 2025 – wie entwickelt sich der Markt?

Dominik Kudet
Dominik Kudet 16.4.2025 • Lesedauer: 6 Min.
Branchenbericht Sanitätshauswaren 2025 – wie entwickelt sich der Markt?

Status quo im Sanitätswarenmarkt: Marktentwicklung und Vertriebswege

Die Studie beantwortet u. a. folgende Fragen:
  • Wie hat sich die Zahl der Pflegebedürftigen in den letzten Jahren entwickelt?

  • Wie entwickelt sich der Markt für Sanitätswaren?

  • Welche Teilmärkte zeigen das stärkste Wachstum – und wo gibt es Rückgänge?

  • Welche Veränderungen gibt es in den Vertriebsstrukturen?

  • Wird der Onlinehandel auch mit Sanitätswaren mehr Fahrt aufnehmen?

  • Welche Teilmärkte und welche Vertriebsformen gelten zukünftig als Gewinner oder Verlierer?

  • Welche Prognosen wird der Markt bis 2029 verzeichnen?

Der Sanitätswarenmarkt in Deutschland entwickelt sich dynamisch – nicht zuletzt durch den demografischen Wandel und veränderte Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher. Das zeigt der aktuelle „Branchenbericht Sanitätswaren“ des IFH KÖLN. Während der klassische Fachhandel weiterhin die wichtigste Rolle im Vertrieb einnimmt, gewinnen alternative Vertriebskanäle wie Drogeriemärkte und der Onlinehandel zunehmend an Bedeutung.

Anteile der Vertriebswege am Marktvolumen in % (2024: Hochrechnung)
Anteile der Vertriebswege am Marktvolumen in % (2024: Hochrechnung)

Sanitätswarenmarkt wächst durch demografischen Wandel

Ein Treiber des gesamten Marktwachstums ist der demografische Wandel: Die Zahl der über 65-Jährigen steigt kontinuierlich, ebenso wie die Zahl der Pflegebedürftigen – diese hat sich seit 2015 nahezu verdoppelt. Das hat direkte Auswirkungen auf den Bedarf an Gesundheits- und Sanitätsprodukten. So verzeichnet der Sanitätswarenmarkt ein stabiles Wachstum: Für 2024 wird ein Umsatzplus von 6,2 Prozent prognostiziert – das entspricht einem Gesamtvolumen von rund 25 Milliarden Euro. Besonders der Teilmarkt „Sanitätswarenhandel“, zu dem unter anderem therapeutische Geräte, Inhalatoren und Messinstrumente gehören, ist in den letzten Jahren stark gewachsen und macht inzwischen über ein Drittel des Gesamtmarktes aus.

Gesamtmarktentwicklung Sanitätswaren von 2016 bis 2024 in Mio. Euro (2023 und 2024: Hochrechnung)
Gesamtmarktentwicklung Sanitätswaren von 2016 bis 2024 in Mio. Euro (2023 und 2024: Hochrechnung)

Fachhandel bleibt führend – verliert aber leicht an Boden

Nach wie vor ist der Fachhandel das Rückgrat des Sanitätswarenmarkts. Über zwei Drittel aller Sanitätswaren werden über den Sanitätsfachhandel, das Orthopädietechnik-Handwerk und das Orthopädie-Schuhhandwerk vertrieben. Dabei entfällt der größte Umsatzanteil – knapp die Hälfte des Marktvolumens – auf den Sanitätsfachhandel. Gerade bei beratungsintensiven Produkten wie Bandagen, orthopädischen Hilfsmitteln oder Inhalatoren schätzen Kunden die persönliche Betreuung und fachkundige Unterstützung vor Ort. Allerdings zeigt sich ein leicht rückläufiger Trend: Seit 2016 ist der Marktanteil des Sanitätsfachhandels um 1,9 Prozentpunkte gesunken. Gründe hierfür sind die zunehmende Bedeutung von bequemen Einkaufsmöglichkeiten und die wachsende Präsenz anderer Kanäle.

Drogerie und Onlinehandel auf dem Vormarsch

Besonders Drogeriemärkte nutzen ihre hohe Kundenfrequenz und die einfache Verfügbarkeit ihrer Produkte, um sich im Gesundheitssegment zu positionieren. Ihr Marktanteil liegt inzwischen bei knapp fünf Prozent – ein Wachstum von über einem Prozentpunkt seit 2016. Kunden greifen hier vor allem zu Sanitätswaren des täglichen Bedarfs wie Inkontinenzprodukte, Kompressionsstrümpfe oder einfache Messgeräte. Und auch der Onlinehandel zieht nach: Zwar liegt der Marktanteil aktuell noch unter drei Prozent, doch die zunehmende Digitalisierung und veränderte Konsumgewohnheiten fördern das Wachstum, sodass auch stationäre Händler verstärkt in digitale Vertriebslösungen investieren.

Fazit: Die Zukunft ist hybrid

Die Distributionsstruktur im Sanitätswarenmarkt verändert sich weiter. Der Fachhandel bleibt wichtig – besonders bei beratungsintensiven Produkten. Doch der Trend geht klar in Richtung „Convenience“: Kunden wünschen sich einfache, schnelle und zugängliche Einkaufsmöglichkeiten. Unternehmen stehen damit vor der Herausforderung, traditionelle Stärken wie Beratung und Service mit digitalen und niedrigschwelligen Angeboten zu kombinieren.

Die gesamte Studie findest du im Shop des IFH KÖLN.

Dominik Kudet

Dominik Kudet ist seit 2022 als Projektmanager im Bereich Market Insights am IFH KÖLN tätig. Er beschäftigt sich mit der Erstellung von Marktstudien sowie mit Berechnungen im Rahmen gutachterlicher Projekte. Sein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung des deutschen Einzelhandels – insbesondere in den Segmenten Schmuck und Uhren sowie in gesundheitsbezogenen Märkten wie Sanitätswaren, Augenoptik und Hörgeräteakustik.

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