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Bandscheibenvorfall: Soforthilfe & Übungen zur Genesung

Bandscheibenvorfall: Soforthilfe & Übungen zur Genesung

Aktualisiert am 13.01.2025 |
9 Min. Lesezeit
Geprüft von:Julius Hofmann

Einleitung

Von einem Moment auf den anderen spürst du starke Rückenschmerzen, oft auch einen stechenden, einschießenden Schmerz, der bis in Beine oder Arme ausstrahlt. Sogar Lähmungserscheinungen sind möglich. Sind das deine Symptome, so spricht alles dafür, dass du einen Bandscheibenvorfall hast. Bestätigt der Arzt die Diagnose Bandscheibenvorfall, dann stellt sich die Frage: Was tun? Die Antwort darauf ist abhängig davon, welcher Teil deiner Wirbelsäule betroffen ist. Denn je nachdem, wo er sich befindet, sind die Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls unterschiedlich.

Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Bandscheibenvorfall ist sehr schmerzhaft und kann dich in deinem Alltag stark einschränken. Dies ist besonders bei Nervenschmerzen der Fall, die bis in die Arme oder Beine ausstrahlen.

  • Ein Bandscheibenvorfall kommt in der Halswirbelsäule, der Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule vor. Mit Abstand am häufigsten ist die Bandscheibe zwischen dem Lendenwirbel 4 und 5 betroffen.

  • Physiotherapie hilft, die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern.

  • In den allermeisten Fällen ist eine Operation nicht notwendig.

Was ist ein Bandscheibenvorfall? HWS, LWS und LWS 4/5

Deine Bandscheiben sitzen zwischen den einzelnen Wirbeln deiner Wirbelsäule. Ihre Aufgabe ist es, Stöße abzufedern und Druck gleichmäßig zu verteilen. Bei einem Bandscheibenvorfall können sie das nicht mehr, denn das Gewebe der betroffenen Bandscheibe wird zwischen den Wirbelkörpern immer weiter nach außen gedrückt. Starke Schmerzen entstehen, sogar Nervenschäden sind möglich. Auslöser für einen Bandscheibenvorfall kann vieles sein: ein Unfall oder Sturz, Bewegungsmangel, eine schwache Muskulatur, eine dauerhafte Fehlhaltung sowie altersbedingte Verschleißerscheinungen.

Hast du einen Bandscheibenvorfall in der HWS (Halswirbelsäule), so sind meist die unteren beiden Wirbel betroffen, denn sie sind die beweglichsten.

Deutlich häufiger als an der Halswirbelsäule tritt ein Bandscheibenvorfall aber in der LWS (Lendenwirbelsäule) auf. Da das Gewicht der Wirbelsäule am stärksten auf den unteren beiden Bandscheiben (denen zwischen den Lendenwirbeln 5 und 6) lastet, kommt es dort besonders oft zu Problemen. Dein Arzt bezeichnet dies dann als einen Bandscheibenvorfall LWS 5/6. Mit besonders starken Symptomen geht häufig ein Bandscheibenvorfall zwischen dem Lendenwirbel 4 und 5 (LWS 4/5) einher. Ist diese Stelle bei dir betroffen, so sind Taubheitsgefühle und Schwäche in den Beinen möglich.

In manchen Fällen, jedoch deutlich seltener, kommt es auch zu einem Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule. Die Schmerzen strahlen dann in den Brustkorb aus. Schwindelgefühl und Übelkeit sind möglich.

Symptome beim Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall kann viele Ursachen haben. Je nachdem, was der Auslöser ist und wo genau er stattgefunden hat, wird sich der Bandscheibenvorfall unterschiedlich bemerkbar machen. Auch ein leichter Bandscheibenvorfall zeigt meist Symptome, die jedoch anders sein können als die eines schweren Bandscheibenvorfalls. Wir haben deshalb für dich aufgelistet, an welchen Anzeichen du welchen Bandscheibenvorfall erkennen kannst:

Symptome HWS:

  • Nacken- und Schulterschmerzen, die bis in die Arme ausstrahlen.

  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Armen und Händen.

  • Ein dumpfer oder ziehender, manchmal schwer zu lokalisierender Schmerz, manchmal fühlt sich dieser auch scharf und brennend an.

Symptome HWS 5/6 Wirbel:

  • Schulterschmerzen und Gefühlsstörungen im Bereich des Schulter-Oberarm-Muskels.

  • Eine Teillähmung ist möglich.

Symptome Bandscheibenvorfall LWS:

  • Stechende, ziehende Schmerzen im unteren Rücken, die bis ins Gesäß und die Beine, manchmal sogar bis in die Füße ausstrahlen (das Gefühl eines elektrischen Schlags).

  • Die Muskulatur in der Lendenwirbelsäule ist verhärtet.

Symptome LWS 4/5 Wirbel:

  • Schmerzen im unteren Rücken.

  • Empfindungsstörungen in Beinen und Füßen.

  • Schlimmstenfalls Lähmungserscheinungen (etwa Probleme, den Fuß anzuheben).

Therapie beim Bandscheibenvorfall

Bei einem Bandscheibenvorfall gibt es viele Möglichkeiten der Behandlung. Auch du selbst kannst aktiv einiges tun, um bei einem Bandscheibenvorfall die Heilung zu beschleunigen. Gehe aber zuvor zu deinem Arzt und lass dich beraten. Bei einem Bandscheibenvorfall in der HWS macht er vielleicht zunächst einen Test, um die Beweglichkeit deines Nackens zu prüfen.

  • Wärme löst die Verspannungen in deiner Rückenmuskulatur.

  • Massagen unterstützen dies.

  • Physiotherapie (Übungen und Manuelle Therapie zur Verbesserung deiner Beweglichkeit).

  • Bei sehr starken Schmerzen kann es sinnvoll sein, für eine gewisse Zeit Schmerzmittel einzunehmen, damit dein Körper nicht in eine Schonhaltung geht.

  • In wenigen, sehr schweren Fällen kann eine Operation nötig werden (am ehesten bei einem Bandscheibenvorfall in der LWS zwischen 4./5. Wirbel).

Erste Hilfe: Akute Maßnahmen bei einem Bandscheibenvorfall

Der Bandscheibenvorfall ist akut da, was kannst du tun? Egal, ob du einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule oder in der Lendenwirbelsäule hast: In jedem Fall hast du starke Schmerzen, die dich in deinem Alltag massiv beeinträchtigen können. Besonders dann, wenn du Taubheitsgefühle in den Beinen hast oder ein Kribbeln in den Füßen spürst. Beides sind Anzeichen dafür, dass der Bandscheibenvorfall auf einen Nerv drückt. Wir haben für dich zusammengefasst, was du in solch einem Fall tun kannst. Aber egal wofür du dich auch entscheidest – keiner der hier vorgestellten Therapieansätze zur Schmerzlinderung und zur Vorbeugung eines erneuten Bandscheibenvorfalls ersetzt den Besuch beim Arzt.

Erste Hilfe bei Kribbeln im Fuß

Dein Bandscheibenvorfall verursacht Kribbeln in deinem Fuß. Was kannst du tun? Das Kribbeln im Fuß entsteht durch den Druck des ausgetretenen Bandscheibengewebes auf das Nervengewebe im Rückenmark. Dies kann zur Folge haben, dass sich die Nervenfasern entzünden. Das kannst du tun:

  • Stufenbettlagerung (Beine im Bett im rechten Winkel auf Würfel oder Kissen ablegen). So entlastest du den Nerv.

  • Wärmetherapie (zum Beispiel Fango- und Moorpackungen, Rotlicht). Sie regt den Stoffwechsel an.

  • Kälte hilft, Entzündungen abzubauen.

  • Physiotherapie kann mit Hilfe gezielter Übungen Schmerzen lindern und gestörte Muskelfunktionen wiederherstellen.

  • Injektionstherapie (bei sehr starken, lange anhaltenden Beschwerden). Nach örtlicher Betäubung werden mit einer feinen Nadel und unter Röntgenkontrolle Medikamente bis direkt an die Nervenwurzel gespritzt.

  • OP: Dein Arzt wird sie dir nur im äußersten Fall empfehlen.

Erste Hilfe bei Taubheit im Bein

Durch einen Bandscheibenvorfall fühlt sich dein Bein taub an. Was kannst du tun? Taubheit im Bein ist ein typisches Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule. Wie zuvor beim Kribbeln im Fuß beschrieben, hast du mehrere Möglichkeiten.

  • Stufenbettlagerung (Beine im Bett im rechten Winkel auf Würfel oder Kissen ablegen). So entlastest du den Nerv.

  • Wärmetherapie (zum Beispiel Fango- und Moorpackungen, Rotlicht). Sie regt den Stoffwechsel an.

  • Kälte hilft, Entzündungen abzubauen.

  • Physiotherapie kann mit Hilfe gezielter Übungen Schmerzen lindern und gestörte Muskelfunktionen wiederherstellen.

  • Injektionstherapie (bei sehr starken, lange anhaltenden Beschwerden). Nach örtlicher Betäubung werden mit einer feinen Nadel und unter Röntgenkontrolle Medikamente bis direkt an die Nervenwurzel gespritzt.

  • OP: Dein Arzt wird sie nur im äußersten Fall empfehlen.

Nimm die Taubheit in deinem Bein bitte auf jeden Fall sehr ernst. Kommt zusätzlich ein Taubheitsgefühl im Unterleib hinzu, eventuell eine Blasen- und Darmentleerungsstörung, so suche schnellstmöglich ein Krankenhaus auf. Es handelt sich um einen medizinischen Notfall!

Übungen zur Schmerzlinderung bei einem Bandscheibenvorfall

Es gibt einige leichte Übungen, mit deren Hilfe du die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall erträglicher machen kannst. Einige Übungen helfen besonders gut bei einem Bandscheibenvorfall in der LWS (Lendenwirbelsäule), andere bei einem Bandscheibenvorfall in der HWS (Halswirbelsäule). Höre dabei jedoch immer genau auf deinen Körper und tue nichts, was deine Schmerzen noch verstärkt. Berate dich, bevor du anfängst, unbedingt mit deinem Arzt, damit du sichergehst, dass die Übungen für deinen speziellen Fall geeignet sind.

SOS-Notfallhilfe

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Schritt 1

Hole dir einen Stuhl, Würfel oder mehrere Kissen.

Schritt 2

Lege deine Unterschenkel im rechten Winkel darauf ab. Allein dies hilft schon, die Schmerzen zu lindern, da deine Lendenwirbelsäule entlastet wird.

Schritt 3

Atme tief durch und versuche, dich zu entspannen.

3 Minuten

Haltemuskulatur-Mobilisation

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Schritt 1

Lege dich auf den Boden (am besten auf eine Sportmatte, einen Teppich oder einfach ein Handtuch) und stelle die Füße etwa schulterbreit auf dem Boden ab. Lege eine Hand über und eine unterhalb deines Bauchnabels flach auf die Haut.

Schritt 2

Atme tief in den Bauch hinein und ziehe ihn, während du einatmest, langsam ein. Halte die Spannung für mindestens zehn Sekunden.

Schritt 3

Atme dann langsam wieder aus. Du solltest die Übungen etwa zehnmal wiederholen.

2 Minuten

Nacken-Schieber

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Schritt 1

Ein Bandscheibenvorfall im Nacken kann sehr schmerzhaft sein – deshalb brauchst du eine Übung, die die Schmerzen sofort ein wenig lindert. Rolle ein Handtuch zusammen, sodass es eine dicke, stabile Rolle ergibt. Strecke dich bäuchlings auf dem Boden aus – wenn du willst, kannst du eine Sportmatte oder einen Teppich unterlegen – und lege deine Stirn auf der Rolle ab. Deine Arme kannst du locker vor dir ausstrecken.

Schritt 2

Drücke mit der Stirn gegen die Handtuchrolle und schiebe dein Kinn langsam in Richtung Brust. Halte diese Position etwa 15 Sekunden lang.

Schritt 3

Gehe dann vorsichtig in die Ausgangsposition zurück. Atme tief durch und beginne erneut. Du solltest die Übung etwa 15-mal wiederholen.

7 Minuten

Der schiefe Turm

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Schritt 1

Stelle dich aufrecht und gerade hin. Die Beine sind etwa schulterbreit auseinander.

Schritt 2

Lege die rechte Hand auf die linke Seite deines Kopfes und ziehe ihn sanft und vorsichtig zur Seite in Richtung Schulter. Schiebe gleichzeitig deine linke Hand in Richtung Boden. Auf diese Weise verstärkst du die Dehnung noch.

Schritt 3

Halte die Position für etwa 15 Sekunden und gehe dann in die Ausgangsposition zurück. Dabei drückt die Hand weiter sachte gegen den Kopf. Mache das Gleiche nun auf der anderen Seite. Wiederhole die Übung insgesamt 30-mal (15-mal pro Seite).

8 Minuten

Vorbeugung eines erneuten Bandscheibenvorfalls: Präventive Übungen

Du kannst selbst einiges tun, um einem erneuten Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Oft reichen schon kleine Dinge aus, wenn du sie dir zur Gewohnheit machst. Achte zum Beispiel darauf, nicht zu lange zu stehen oder zu sitzen, trinke täglich ausreichend Wasser, achte auf eine gute Körperhaltung, vermeide falsches Heben und mache regelmäßig Übungen, um deine Rückenmuskulatur zu stärken. Hier findest du einige Übungen für LWS und HWS, die du leicht zuhause nachmachen kannst.

Hüft-Dehner

Schritt 1

Geh in den Kniestand und stelle das vordere Bein gebeugt (nicht ganz im 90-Grad-Winkel) auf. Das hintere Bein zeigt gestreckt nach hinten.

Schritt 2

Bewege dein Becken nach vorne, wobei der Oberkörper gerade aufgerichtet bleibt. Vermeide auf jeden Fall ein Hohlkreuz! 

Schritt 3

Bleibe etwa 20 Sekunden in der Dehnung und gehe dann in die Ausgangsposition zurück. Wiederhole die Übung etwa zehnmal, erst mit rechts, dann mit links.

4 Minuten

Einbein-Kerze

Schritt 1

Gehe in den Einbeinstand und balanciere dich gut aus. Fange am besten mit dem rechten Bein an.

Schritt 2

Umfasse mit der linken Hand den linken Fuß und ziehe ihn in Richtung Gesäß. Strecke gleichzeitig den rechten Arm gerade in die Höhe.

Schritt 3

Halte die Position etwa 20 Sekunden. Wiederhole die Übung auf beiden Seiten etwa 15-mal.

5 Minuten

Weite Ziehharmonika

Schritt 1

Stelle dich hüftbreit hin. Nimm dir ein elastisches Fitnessband und halte es mit schulterbreit nach vorne ausgestreckten Armen an den Enden fest.

Schritt 2

Ziehe nun das Band so weit auseinander wie du kannst und halte diese Position etwa zehn Sekunden.

Schritt 3

Gehe mit den Armen langsam zurück in die Ausgangsposition (Arme nach vorne ausgestreckt, das Band hängt locker zwischen deinen Händen). Achte darauf, deine Bewegungen langsam und fließend durchzuführen. Wiederhole die Übung mindestens 20-mal.

5 Minuten

Wandroller

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Schritt 1

Für diese Übung brauchst du einen kleinen, harten Ball, zum Beispiel einen Tennisball. Stelle dich mit dem Rücken an eine Wand. Platziere den Ball nun zwischen deinen Schulterblättern und der Wand. Halte die Hände etwa auf Kopfhöhe (die Handflächen zeigen nach vorne).

Schritt 2

Bewege die Arme nun langsam und gleichzeitig über den Kopf und wieder zurück in die Ausgangsposition. Der Rücken bleibt dabei gerade, der Ball darf nicht zu Boden fallen. Wiederhole die Übungen etwa 15-mal.

3 Minuten

Was sollte man bei einem Bandscheibenvorfall nicht machen?

Wenn du einen Bandscheibenvorfall hast, so solltest du einige Bewegungen vermeiden, damit deine Beschwerden nicht schlimmer werden. Dazu gehört alles, was mit Bücken, Schieben und Heben verbunden ist, mit Drehungen der Wirbelsäule oder aber mit abrupten, ruckartigen Bewegungen.

Sportliche Aktivitäten vermeiden bei einem Bandscheibenvorfall

Generell ist Sport gut für die Gesundheit. Er festigt deine Muskulatur, die die Wirbelsäule hält. Auch wenn du einen Bandscheibenvorfall hast, heißt das nicht automatisch, dass du keinen Sport treiben darfst. Alles, was mit gleichmäßigen, fließenden Bewegungen zu tun hat (zum Beispiel Walking, Fahrradfahren, Schwimmen und Tanzen), kann deine Schmerzen langfristig sogar mindern. Fange langsam an und höre auf deinen Körper. Stoppe sofort, wenn ein einschießender Schmerz ausgelöst wird.

Auf einige Sportarten solltest du bei einem Bandscheibenvorfall allerdings besser verzichten. Hier eine Übersicht für dich:

  • Trampolinspringen

  • Reiten

  • Joggen

  • Tennis

  • Squash

  • Golfen

  • Gewichtheben

  • Weit- und Hochsprung

Alltägliche Tätigkeiten vermeiden bei einem Bandscheibenvorfall

Solange du es mit einem Bandscheibenvorfall zu tun hast, solltest du einige Tätigkeiten vermeiden, die sonst vielleicht zu deinem Alltag gehören. Denn manche Bewegungen sind besonders belastend für deine Wirbelsäule. Dazu gehören das Heben und Tragen schwerer Gegenstände, gebücktes Arbeiten und abrupte Drehungen. Machst du diese Bewegungen trotzdem, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie einen einschießenden Schmerz auslösen. Auf folgende Tätigkeiten verzichtest du also besser, bis du wieder vollständig genesen bist:

  • Schwere Einkaufstüten tragen

  • Gartenarbeit in gebückter Haltung

  • Putzen (mit einem Schrubber)

  • Staubsaugen

Physiotherapie und gezieltes Rückentraining

Physiotherapie ist bei der Behandlung eines Bandscheibenvorfalls sehr wichtig. Mithilfe von Manueller Therapie können Muskelverspannungen gelöst werden. Außerdem werden dir von dem Therapeuten Übungen gezeigt, mit denen du die betroffene Stelle entlasten und die Muskulatur kräftigen kannst. Deine Beweglichkeit wird sich so nach und nach wieder verbessern, die Schmerzen lassen nach.

Wenn du der Physiotherapie – sobald dein Bandscheibenvorfall es zulässt – ein funktionales Rückentraining folgen lässt, so stehen deine Chancen gut, damit einem erneuten Vorfall vorzubeugen. Denn beim funktionalen Rückentraining wird nicht ein einzelner Muskel gekräftigt, sondern die tiefliegenden Muskelgruppen, die die Wirbelsäule stabilisieren. Besonders angenehm daran ist: Du brauchst keine Geräte, sondern trainierst mithilfe des eigenen Körpergewichts. Deine Rückenmuskulatur wird gestärkt und deine Körperhaltung verbessert sich.

Wann eine Operation in Betracht gezogen werden sollte

Du leidest bereits seit zwei bis drei Monaten an einem Bandscheibenvorfall, aber die Schmerzen gehen einfach nicht weg? Vielleicht kommen außerdem bereits neurologische Ausfallerscheinungen (etwa taube Beine) hinzu? Dann könnte bei deinem Bandscheibenvorfall eine Operation sinnvoll sein. Sie kommt aber immer nur als letztes Mittel in Frage. Voraussetzung ist, dass alle anderen Behandlungsansätze (Schmerzmittel, Physiotherapie, entzündungshemmende Spritzen) keine oder keine ausreichende Besserung gebracht haben.

Fazit

Es lässt sich nicht leugnen: Ein Bandscheibenvorfall ist sehr schmerzhaft und kann dich in deinem Alltag stark beeinträchtigen. Aber – immerhin – in fast 90 Prozent der Fälle ist eine Operation vermeidbar. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass du aktiv wirst. Mithilfe von Physiotherapie und funktionalem Rückentraining kannst du selbst entscheidend dazu beitragen, dass die Schmerzen nachlassen. Und wenn du Übungen zur Stärkung deiner Rückenmuskulatur zu einem festen Bestandteil deines Alltags werden lässt, so stehen deine Chancen gut, dass sich der Bandscheibenvorfall nicht noch einmal wiederholt.

Oft gefragt

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Karin Pütz
Medical Writerin
Autor

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Literatur und weiterführende Informationen