Sind Kniebandagen bei Meniskusproblemen sinnvoll?

Die halbmondförmigen Menisken sind zwei Knorpelscheiben, die in unserem Kniegelenk wie Stoßdämpfer wirken und den Gelenkknorpel schützen. Doch was passiert, wenn diese wichtigen Strukturen verletzt werden? In diesem Artikel erfährst du, wie ein Meniskusriss entsteht und welche Behandlungen und Hilfsmittel dich auf dem Weg zur Genesung unterstützen.

Es ist wichtig, einen Meniskusriss schnell zu erkennen, damit die richtige Behandlung frühzeitig beginnen kann. Typische Symptome bei einem akuten Meniskusriss sind Schmerzen vor allem bei Dreh- und Beugebewegungen des Knies. Diese Schmerzen können von einer Schwellung begleitet sein und sich bei Belastung verstärken. Manche Betroffene hören beim akuten Verletzungsvorgang ein Knall- oder Knackgeräusch im Knie (traumatischer Meniskusriss). Während größere Meniskusrisse oft zu massiveren Beschwerden wie einer Bewegungseinschränkung oder einem „blockierenden“ Gefühl im Knie führen, entwickeln sich die Schmerzen bei kleineren Rissen häufig erst nach einigen Stunden oder Tagen. Nicht immer ist ein Meniskusschaden jedoch unmittelbar spürbar: Bei verschleißbedingten Veränderungen bemerken viele Menschen lange Zeit keine Beschwerden. Besonders wenn diese Veränderungen mit einer Kniearthrose einhergehen, wird die Problematik oft erst später erkannt.

Mögliche Symptome eines Meniskusrisses im Überblick:

• Knieschmerzen beim Strecken

• Knieschmerzen beim Beugen

• Knieschmerzen beim Drehen

• einschießender Schmerz im Knie

• knackendes Geräusch

• Schwellung

• Instabilität im Knie

• Bewegungseinschränkungen ähnlich einer „Blockade“ im Knie

Bei einem Meniskusriss stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, die je nach Art, Lage und Schwere des Risses sowie den Beschwerden variieren. In manchen Fällen kann ein Meniskusriss konservativ, also ohne Operation, behandelt werden. Diese Methode umfasst Schmerzmittel, Orthesen und Bandagen sowie gezielte Kräftigungsübungen, die oft unter physiotherapeutischer Anleitung erlernt werden. Besonders kleinere Risse, die nur wenige Symptome verursachen, können so therapiert werden.

Bei akuten Meniskusrissen mit schweren Bewegungseinschränkungen und Schwellungen ist meist eine Operation notwendig. Ein Meniskusriss wird in der Regel durch eine Kniespiegelung, auch Arthroskopie genannt, operiert. Dabei werden zwei bis drei kleine Schnitte im Knie gesetzt, durch die ein Endoskop mit Kamera und Lichtquelle sowie ein Arbeitsgerät eingeführt werden. So kann der Chirurg den Meniskusriss von innen genau betrachten und behandeln. Bei einer Meniskusglättung, auch Meniskusteilentfernung genannt, entfernt der Chirurg die eingerissenen oder ausgefransten Teile des Meniskus. Bei der Meniskusnaht wird der Riss im Meniskusgewebe zusammengenäht.

Orthesen und Kniebandagen spielen eine große Rolle bei der Behandlung von Meniskusverletzungen – sowohl bei der konservativen als auch bei der operativen Therapie. Diese Hilfsmittel dienen dazu, das geschädigte Knie zu stabilisieren und den Meniskus zu entlasten, während die Verletzung ausheilt. Durch den gezielten Einsatz sorgen sie dafür, dass kontrollierte Bewegungen möglich bleiben und das Knie gleichzeitig vor weiteren Belastungen geschützt wird.

Orthesen bieten eine individuelle Anpassung und stützen das Kniegelenk durch ihre verstärkten Strukturen, was besonders bei stärkeren Verletzungen sinnvoll sein kann. Kniebandagen für den Meniskus hingegen sorgen für Kompression und Unterstützung, reduzieren Schwellungen und lindern Schmerzen durch eine gleichmäßige Druckverteilung. Beide Hilfsmittel können in Kombination mit Gehhilfen verwendet werden, um die Belastung des verletzten Knies zu minimieren.

Übersicht Orthesen am Knie bei Meniskusschäden

Knieschienen bzw. Orthesen mit Gelenk bieten bei einem Meniskusriss Kompression und Stabilität für das Kniegelenk. Durch ihre speziell konzipierte Bauweise können Orthesen das Knie „ruhigstellen“, ähnlich wie bei einem Gips. Orthesen können aber ebenso die die Bewegung des Knies begrenzen und sorgen dafür, dass dein Knie nicht seitlich wegknickt. Die Gelenke der Schiene sind entweder flexibel oder fest. Die meisten Knieschienen eignen sich auch für andere Verletzungen, wie zum Beispiel der Bänderriss, der Kreuzbandriss oder die Patellaluxation.

• Knieschiene mit Gelenk und Kompressionsgestrick: Dieses Hilfsmittel bietet vor allem bei einem beidseitigen Meniskusriss Unterstützung und sorgt dafür, dass dein Knie vorne und seitlich stabil gelagert ist. Die Kompression, die die Schiene ausübt, hilft, Schwellungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Der Bewegungsradius des Knies kann entsprechend der vorliegenden Verletzung variabel eingeschränkt werden.

• Feste Knieschiene oder Orthese: Die harte, starre Struktur dieser Schiene stabilisiert dein Knie und du kannst es nur kontrolliert beugen. Seitliche Gelenkbewegungen sind mit der festen Orthese nicht möglich.

• Unloader-Orthese: Eine Unloader-Schiene ist eine spezielle Orthese, die aus Kunststoffschalen, Schaumstoff und Stahlstreben besteht. Sie ist dafür konzipiert, den Druck von einer Seite des Kniegelenks auf die andere zu übertragen. Dies kann Schmerzen lindern und die Heilung, insbesondere bei einem verschleißbedingten Meniskusriss, fördern.

• Kniebandage: Sie kommt bei leichten Meniskusrissen zum Einsatz oder nach der Reha, wenn du in der ersten Zeit dein Knie weiter unterstützen möchtest. Stabilität und Kompression kann bei einigen Kniebandagen über Bänder oder Gurte individuell eingestellt werden.

• Kompressionsbandage: Sie bietet dem Meniskus keine Stabilität, wirkt aber durch die Kompression Schmerzen und Schwellungen entgegen.

Fragst du dich, ob man mit einem Meniskusriss arbeiten gehen kann? Die Ausfallzeit ist abhängig von der Schwere der Verletzung und deiner Tätigkeit. Kniebandagen können im Arbeitsalltag bei Meniskusschäden auf vielfältige Weise unterstützen. Zum einen bieten sie Stabilität und schützen das Knie vor unerwarteten Bewegungen, die den geschädigten Meniskus weiter belasten könnten. Dies ist besonders wichtig in Berufen, die häufiges Stehen, Gehen oder gelegentliches Hinknien erfordern. Zum anderen üben Kniebandagen eine kompressive Wirkung aus, die Schwellungen reduziert und damit Schmerzen lindert. Dies verbessert die Mobilität und Funktionalität deines Knies.

Wie der Gelenkknorpel unterliegen auch die Menisken einem natürlichen Verschleiß mit zunehmendem Alter. Diese Veränderungen werden als Meniskopathie bezeichnet und sind oft Bestandteil der Arthrose-Entwicklung. Aber auch eine Meniskus-Entzündung durch Überlastung kann chronisch werden und zu einer Arthrose führen. Bei fortgeschrittener Gonarthrose ist es wichtig, dass Hilfsmittel mehr Stabilität und Unterstützung bieten. Hierzu gibt es speziell entwickelte Orthesen und Kniebandagen bei Arthrose, die das Knie entlasten und Bewegung trotzdem ermöglichen.

Die Auswahl der richtigen Orthese oder Kniebandage bei einem Meniskusriss hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Art und Schwere des Risses, individuelle Bedürfnisse und die Empfehlungen des medizinischen Fachpersonals. Hier sind einige Punkte, die bei der Auswahl helfen können:

• Ärztliche Beratung: Frage deinen behandelnden Arzt oder Physiotherapeuten. Sie können deinen Meniskusschaden am besten beurteilen und passende Empfehlungen geben.

• Art des Meniskusschadens: Die Wahl der Orthese oder Bandage hängt davon ab, ob es sich um einen kleinen, konservativ behandelten Riss oder einen größeren, operativ versorgten Meniskusschaden handelt. Für leichtere Risse reicht oft eine flexible Bandage, während für schwerere oder postoperative Fälle eine stabilere Orthese erforderlich ist.

• Funktionalität und Passform: Achte darauf, dass die Bandage oder Orthese gut sitzt und bequem ist. Sie sollte weder zu locker noch zu eng sein und die Bewegungsfreiheit nicht unnötig einschränken.

• Material und Komfort: Hochwertige Materialien bei einer Knieschiene bieten besseren Komfort und Halt. Modelle mit Kompressionswirkung können helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.

• Anwendungshinweise: Folge den Anleitungen und Empfehlungen des Fachpersonals zur korrekten Verwendung und Tragedauer der Orthese oder Bandage.

• Anpassungsmöglichkeiten: Einige Modelle bieten individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Dies kann besonders wichtig sein, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.