Bandage zu eng? So sitzt sie perfekt!
Einleitung
Bandagen sind orthopädische Hilfsmittel und unterstützen Verletzungen an Knochen, Sehnen, Bändern oder Kapseln bei der Heilung. Sie kommen z.B. als Kniebandage, Sprunggelenkbandage oder Daumengelenkbandage bei Sehnenscheidenentzündungen zum Einsatz. Dem betroffenen Körperteil geben sie Stabilität und führen die Bewegung. Ihre positive Wirkung kann eine Bandage aber nur entfalten, wenn sie richtig sitzt. Wir klären auf, welche Rolle die Passform spielt und worauf du beim Anlegen achten musst.
Die perfekte Passform von Bandagen ist entscheidend für den Heilungsprozess. Die Bandage muss eng anliegen. Sie darf den Körperteil aber nicht einschnüren.
Warnsignale für zu enge Bandagen: Schwellungen, Hautverfärbung, Kribbeln, Taubheitsgefühl und sichtbare Abdrücke.
Bandagen immer richtig anwenden: Größe ausmessen, Gebrauchsanweisung lesen, Bandage korrekt positionieren und die Verschlüsse so schließen, dass sie fest anliegen, aber nicht einengen.
Bist du dir nicht sicher, ob eine Bandage für dich passt? Dann lass dich gerne in einem unserer Sanitätshäuser beraten. Das garantiert dir den perfekten Sitz.
So erkennst du eine zu enge Bandage
Grundsätzlich ist das Tragen einer Bandage schmerzfrei. Sitzt eine Bandage zu eng, sendet dir dein Körper klare Signale, auf die du unbedingt achten solltest:
Schwellungen direkt um die Bandage: Die Blutzirkulation und/oder der Lymphfluss können durch den Druck beeinträchtigt sein.
Verfärbungen der Haut: Eine bläuliche oder blasse Haut kann ebenfalls auf einen verminderten Blutstrom hinweisen.
Kribbeln oder Taubheitsgefühl: Die zu enge Bandage komprimiert die Nervenbahnen. Bei Bandagen am Knie macht sich das unter Umständen durch einen „eingeschlafenen“ Fuß bemerkbar.
Sichtbare Abdrücke auf der Haut: Dies kann auf einen zu engen Sitz der Bandage hinweisen.
Bewegungseinschränkungen: Ist die Beweglichkeit mehr als vorgesehen eingeschränkt, sitzt die Bandage vermutlich zu eng.
Tipps zur Anwendung und Passform von Bandagen
Bandagen sind weitverbreitete Hilfsmittel zur Förderung der Heilung und zur Schmerzreduktion. Eine Bandage kann aber nur ihre volle Wirkung entfalten, wenn sie dir richtig passt und du die Bandage korrekt anlegst. Bist du dir unsicher, hilft das Fachpersonal in einem unserer Sanitätshäuser bei der Größenbestimmung. Hier einige Tipps, worauf du bei der Anwendung achten musst:
Die richtige Größe finden: Miss die betroffene Stelle mit einem Maßband selbst aus oder lass dich im Sanitätshaus deines Vertrauens beraten.
Gebrauchsanweisung lesen: Jede Bandage ist anders. Deshalb solltest du zuerst die Gebrauchsanweisung lesen, um ein Verständnis für das Produkt zu bekommen.
Bandage anlegen: Beim Anlegen sollten alle Klettverschlüsse und verstellbare Bänder offen sein. Winkle das betroffene Gelenk leicht an und positioniere die Bandage.
Bandage verschließen: Schließe alle Verschlüsse, wenn die richtige Position gefunden ist. Die Bandage sollte fest sitzen. Keinesfalls darf sie verrutschen oder Falten werfen. Sie darf aber auch nicht zu eng sitzen, da sonst die Blutzirkulation beeinträchtigt ist.
Die richtige Bandage finden
Eine korrekte Anpassung der Bandage ist wichtig für den Heilungsprozess. Vor dem Kauf einer Bandage ist es entscheidend, die entsprechende Körperstelle präzise auszumessen. Beim Maßnehmen solltest du das Maßband nicht zu straff halten.
Für Bandagen gibt es kein einheitliches Größensystem. Es ist erforderlich, die individuell ermittelten Maße mit den Herstellerangaben zu vergleichen, um die passende Bandage zu finden. Hier führen wir eine Beispiel-Größentabelle auf.
Größe/Beinumfang oberhalb des Knies/Beinumfang unterhalb des Knies
0/35–38 cm/25–28 cm
1/38–41 cm/28–31 cm
2/41–44 cm/31–34 cm
3/44–47 cm/34–37 cm
4/47–50 cm/37–40 cm
5/50–53 cm/40–43 cm
6/53–56 cm/43–46 cm
7/56–59 cm/46–49 cm
Häufige Fehler beim Anlegen von Bandagen
Beim Anlegen einer Bandage können Fehler passieren, welche die Effektivität der Bandage mindern oder sogar zusätzliche Probleme verursachen. Zu den häufigsten Fehlern zählen:
Bandage zu fest anziehen
Ein verbreiteter Fehler beim Anbringen von Bandagen ist, sie zu stramm anzulegen. Dadurch kann der Blutfluss behindert werden, was zu Durchblutungsstörungen in dem umschlossenen Bereich führen kann. Zudem kann ein zu festes Anziehen übermäßigen Druck auf Nervenbahnen ausüben und Symptome wie Taubheit oder Kribbeln auslösen. Auch die Beweglichkeit schränkt eine zu fest sitzende Bandage ein. Durch einen zu engen Sitz kann die Bandage auch an deiner Haut reiben und es kommt zu Hautreizungen.
Bandage falsch anlegen
Ein häufiger Fehler ist die falsche Positionierung der Bandage. Liegt sie nicht korrekt an der betroffenen Stelle, kann sie entweder zu wenig oder ungleichmäßigen Druck ausüben, was zu einer unzureichenden Stabilisierung und sogar zu neuen Beschwerden führen kann. Eine exakte Platzierung nach den Herstelleranweisungen ist entscheidend, um die Wirkungsweise der Bandage voll auszuschöpfen. Lass dich im Zweifelsfall vom Fachpersonal beraten, damit du zum Beispiel deine neue Kniebandage richtig anlegen kannst.
Alternative zur Bandage bei Schmerzen
Bei geringeren Verletzungen wie auch zur Vorbeugung von Sportverletzung ist das Tapen eine Alternative. Die selbstklebenden Tapestreifen werden entlang von Muskeln, Bändern oder Gelenken angelegt, um Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und die körperliche Funktion zu verbessern.
Fazit
Eine perfekt sitzende Bandage unterstützt effektiv den Heilungsprozess. Die richtige Größe, Passform und das korrekte Anlegen stellen sicher, dass die Bandage die nötige Stabilität und Kompression bei hohem Tragekomfort bietet. Beachte deshalb immer die Herstellerangaben und miss vor dem Kauf die betroffenen Körperregionen genau aus. Kommt es zu Fehlern beim Anlegen, kann die Bandage ihren therapeutischen Nutzen nicht entfalten. Schlimmstenfalls kommt es durch eine zu enge Passform zu Folgebeschwerden wie Durchblutungs- und Empfindungsstörungen.
Oft gefragt
Unsere Spezialisten beraten Dich gerne über die von Deinem Arzt empfohlenen Hilfsmittel.