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Bandage oder Tape: Die beste Wahl für dein Sprunggelenk

Bandage oder Tape: Die beste Wahl für dein Sprunggelenk

Aktualisiert am 23.10.2024 | 10 Min. Lesezeit
Geprüft von:Julius Hofmann

Einleitung

Stehst du vor der Entscheidung, ob du nach einer Verletzung oder Überbeanspruchung deines Sprunggelenks zu einer Bandage oder einem Tape greifen solltest? Die richtige Wahl zwischen diesen beiden Hilfsmitteln kann entscheidend sein, um deine Heilung und Leistungsfähigkeit optimal zu unterstützen. Wir klären auf, wie sich Bandage und Tape in ihrer Funktionsweise unterscheiden und welche Vor- und Nachteile das mit sich bringt.

 

Das Wichtigste in Kürze
  • Bandagen und Tapes sind orthopädische Hilfsmittel und unterstützen deinen verletzten Fuß bei der Heilung.

  • Es hängt von der Art und Schwere der Verletzung, den individuellen Bedürfnissen nach Stabilität und Schmerzlinderung ab, welches Hilfsmittel besser geeignet ist.

  • Tapes können im Vergleich zu Bandagen gezielter auf betroffene Stellen wirken. Die Stabilität hängt von der Art des Tapens ab. So können gut angelegte Tapes sogar eine bessere Stabilität bieten als Bandagen.

  • Kinesiotape wird bevorzugt im Sport eingesetzt, um das Sprunggelenk punktuell zu unterstützen.

  • Die Entscheidung ob Bandage oder Tape sollte immer gemeinsam mit dem Arzt getroffen werden.

Die Qual der Wahl: Bandage oder Tape?

Die Frage, ob eine Bandage oder ein Tape besser für dich geeignet ist, solltest du immer gemeinsam mit den behandelnden Ärzten klären. Das Hilfsmittel muss genau an deine Verletzung angepasst sein, damit die Heilung schnell und komplikationslos verläuft. Beim Sport kommen Bandagen und Tapes auch präventiv zum Einsatz, um Verletzungen vorzubeugen. Welches Hilfsmittel dir dabei die beste Unterstützung bietet, hängt von der Sportart, der Belastung auf das Sprunggelenk und den individuellen Eigenschaften des Sportlers ab.

Grundlagen und Unterschiede bei Bandagen und Tapes

Sowohl Bandagen als auch Tapes bieten dem Fußgelenk nach einer Verletzung Stabilität, sodass du deinen Fuß langsam wieder belasten kannst.

Bandage:

Eine Bandage stabilisiert durch Kompression dein Sprunggelenk und wirkt Schwellungen und Entzündungen entgegen. In die Sprunggelenk-Bandage sind verstärkte Zonen eingearbeitet, die dem Bandapparat Halt geben und Druckbelastungen vom Sprunggelenk aufnehmen. Beim Bewegen übt das feste Gestrick der Bandage eine leichte Wechseldruckmassage auf dein Gelenk aus. Dadurch wird die Durchblutung angeregt und die Heilung unterstützt. Optional in die Bandage eingearbeitete Polster, so genannte Pelotten, massieren spezielle Punkte, wodurch deine Schmerzen gelindert werden. Bandagen sind darüber hinaus wiederverwendbar und eignen sich somit für langfristige Anwendungen oder chronische Beschwerden.

Tape:

Tapes sind vielseitiger in der Anwendung und werden genau an der Stelle am Fuß platziert, wo die stabilisierende Unterstützung benötigt wird. Mit Tape kannst du Muskelaktivitäten modulieren, indem du entweder die Spannung eines überbeanspruchten Muskels reduzierst oder geschwächte Muskeln aktivierst. Je nach Art des Tapens kann dein Fuß komplett beweglich bleiben, stabilisiert werden oder sogar immobil sein.

Bandage vs. Tape – Ein Überblick

Bandage:

  • starke Entlastung des Bandapparats

  • einfaches und schnelles Anlegen

  • abschwellende Wirkung

  • hohe Bewegungsfreiheit, ideal bei der Wiederaufnahme des Trainings nach einer Verletzung

  • stabilisierende Eigenschaften

  • waschbar und wiederverwendbar

Tape:

  • gezieltes Tapen betroffener Stellen möglich

  • Bewegungsfreiheit variabel anpassbar

  • nicht auftragend

  • schnell verfügbare Stabilisierung des Sprunggelenks

  • kostengünstige Lösung

  • nicht wiederverwendbar

  • kann als vorbeugende Stabilisierung für verletzungsanfällige Bereiche genutzt werden

 

Anwendungsgebiete und Vorteile 

Verletzungen am Sprunggelenk stehen auf der Liste der Sportverletzungen weit oben und können Betroffene stark beeinträchtigen. Zu den häufigsten Verletzungen gehören Bänderzerrungen und -dehnungen, Kapselrisse am Fuß sowie der Außenbandriss. Diese Verletzungen sind nicht nur mit Schmerzen verbunden, sondern führen auch oft zu einem langen Trainingsausfall.

Nachdem die Verletzung verheilt ist, verbleibt häufig eine Restinstabilität des Sprunggelenks, was die Sorge vor einem wiederholten Umknicken mit sich bringt. In diesem Fall kann es ebenso helfen, deinen Fuß zu tapen oder eine Bandage zu tragen.

Folgende Zonen am Fuß kannst du mit Bandagen oder Tapes behandeln:

  • Sprunggelenk-Bandage oder Sprunggelenk tapen

  • Knöchel tapen

  • Mittelfuß tapen oder Mittelfußbandage

  • Fuß tapen an der Außenseite

Taping-Techniken für das Sprunggelenk

Beim Taping werden unterschiedliche Materialien und Techniken angewendet, je nachdem, welches Ziel erreicht werden soll. Dabei geht es vor allem um Stabilisierung, Schmerzlinderung, Entlastung oder Aktivierung von Muskelgruppen.

Meist kommen das klassische Taping oder das Kinesiotaping zum Einsatz. Wichtig bei allen Taping-Techniken ist, dass sie von einem Physiotherapeuten oder einem speziell geschulten Sportmediziner durchgeführt werden, um eine korrekte Anwendung zu gewährleisten und Verletzungsrisiken zu minimieren.

 

Grundlagen des Sprunggelenk-Tapens

Beim Tapen des Sprunggelenks wird ein selbstklebendes Tapeband mit Zug um das Sprunggelenk angebracht, um die Gelenkbewegungen zu sichern und die Belastung auf geschwächte oder verletzte Bänder zu minimieren. Vor dem Anlegen des Tapes ist es wichtig, die Haare zu entfernen und das Tape auf die gereinigte, trockene Haut aufzubringen.

Im sportlichen Bereich dient das Knöcheltapen zur Stabilisierung. Dabei finden sowohl Kinesiotapes als auch klassische Tapes vielseitige Verwendung. Du kannst sie gezielt auf belasteten oder verletzten Bereichen rund um dein Sprunggelenk anbringen, unter Spannung setzen und an deine individuelle Situation anpassen. Der klassische Anwendungsfall ist das Fußtapen nach Umknicken. Neben dem Sprunggelenk wird beim Sport häufig auch das Knietapen zur Stabilisierung eingesetzt. Auch einen Tennisarm zu tapen kann sinnvoll sein. 

 

Wann ist Taping die bessere Wahl?

Taping kann bei leichteren Verletzungen die bessere Wahl sein, wenn eine spezifische Anpassung an die betroffene Fußregion nötig ist. Im Vergleich zur Bandage lässt sich Tape exakter und individueller an die Form und die Bewegungsabläufe des Fußes anpassen. Welches Verfahren sich bei dir besser eignet, solltest du mit deinem Arzt besprechen.

Einsatz von Kinesiotape

Kinesiotape am Sprunggelenk wird in der Sportwelt vielfach nach Verletzungen oder zur Vorbeugung von Verletzungen eingesetzt, um sowohl Heilungsprozesse zu unterstützen als auch die muskuläre Leistung zu steigern. Dabei kommt Kinesiotape unter anderem bei folgenden Sportarten zum Einsatz:

  • Ballsportarten: Tapen des Sprunggelenks beim Fußball, Basketball, Volleyball oder Tennis.  

  • Laufsportarten: Läufer nutzen Kinesiotape für mehr Stabilität im Sprunggelenk und um die Belastung der Achillessehne zu reduzieren.

  • Kraftsport: Beim Heben schwerer Gewichte kann das Kinesiotape zur Gelenkstabilisierung beitragen und das Verletzungsrisiko minimieren.

  • Turnen: Bei hohen Belastungen wie bei Sprüngen und Landungen stabilisiert das Kinesiotape das Sprunggelenk.

Wie funktioniert Kinesiotape?

Kinesiotape zeichnet sich durch besondere Flexibilität und Dehnbarkeit aus. Der Hauptnutzen liegt in der Förderung der Blutzirkulation, der besseren Wahrnehmung sowie der Unterstützung der Muskulatur und Stabilisierung des Gelenks. Dein Sprunggelenk erhält dadurch eine Art Mikromassage und wird in der Bewegungsausführung geführt. 

Spezifische Anwendungsfälle für Kinesiotape

Kinesiotapes werden im orthopädischen Bereich genutzt und helfen bei Gelenk-, Muskel- und Bänderbeschwerden. Ein Kinesiotape am Fuß kommt u.a. bei folgenden Verletzungen zum Einsatz:

  • Sprunggelenksverletzungen

  • Zerrungen und Verstauchungen

  • Beschwerden an der Achillessehne

Sprunggelenk tapen

Schritt 1

Stelle den Fuß im 90-Grad-Winkel auf einen Stuhl.

Schritt 2

Miss die Länge des Kinesiotapes ab, indem du das Tape unter der Fußsohle durchziehst bis beide Enden fünf Zentimeter über dem Knöchel liegen.

Schritt 3

Drei Tapes in dieser Länge abschneiden.

Schritt 4

Ziehe das erste Tape auf Spannung und klebe es unter der Ferse fest, an der Innenseite des Beins wird das Tape nach oben geklebt. Die Außenseite wird mit maximalem Zug diagonal über das Gelenk geklebt.

Schritt 5

Das zweite Tape wird ähnlich angebracht. Jedoch wird jetzt die Außenseite über den Knöchel nach oben gezogen und die Innenseite verläuft diagonal über den Fußrücken.

Schritt 6

Ziehe den dritten Streifen unter maximaler Spannung unter dem Fuß durch und verklebe beide Enden über Kreuz auf dem Schienbein.

Die Vorteile einer Fußgelenkbandage

Nach einer Bandverletzung oder Verstauchung des Knöchels ist das Risiko einer erneuten Verletzung hoch. Eine Bandage bietet dann mehr Stabilität – vor allem, wenn dein Fußgelenk bereits instabil ist. Die Bandage führt deine Bewegung und verhindert ein Verdrehen des Fußes. Zusätzlich hat das Bandagengewebe einen Massageeffekt auf deiner Haut und regt den Stoffwechsel an. Sie wird genau an deinen Fuß angepasst, ist leicht anzulegen und waschbar.

Einsatzgebiete der Fußgelenkbandage

Fußgelenksbandagen werden für unterschiedliche Zwecke und in verschiedenen Situationen verwendet. Hier findest du einige typische Einsatzgebiete:

  • Verstauchungen und Zerrungen

  • Bänderrissbehandlung

  • Stabilisierung bei chronischer Instabilität

  • sportliche Aktivitäten (beim Fußball z.B. eine Knöchelbandage)

Unterstützung nach einem Bänderriss

Bänderrisse sind typische Verletzungen im Sport, die neben starken Schmerzen oftmals zu einer langen Zwangspause führen. Selbst nach dem Abklingen der akuten Symptome kann das Gefühl einer Instabilität zurückbleiben, wodurch die Sorge vor einer erneuten Verletzung entsteht. Mit einem Tape oder einer Bandage nach einem Bänderriss bekommt das Sprunggelenk mehr Stabilität und das Risiko einer erneuten Bandverletzung wird geringer.

Bandage oder Tape nach einem Bänderriss?

Nach einem Bänderriss kann sowohl eine Bandage als auch Tape förderlich für den Heilungsprozess sein, je nach Phase des Heilungsverlaufs. In der Akutphase der Verletzung muss das Gelenk ruhiggestellt werden und eine Orthese ist das Hilfsmittel der Wahl. Ist der Bänderriss weitgehend verheilt, kommen Bandagen und Tapes zum Einsatz. Das Sprunggelenktapen kann nach einem Bänderriss sinnvoll sein, um erneuten Verletzungen vorzubeugen.

 

Empfehlungen für eine schnelle Genesung

Du kannst selbst mithelfen, damit dein Bänderriss schnell und komplikationslos verheilt:

  • Kälteanwendungen reduzieren Schmerzen und verringern Entzündungsprozesse.

  • Lässt es der Heilungsverlauf zu, sollte das Gelenk langsam wieder mobilisiert werden.

  • Lagere deinen Fuß hoch und vermeide Belastungen, um Schwellungen zu reduzieren.

  • Kompressionsbandagen können helfen, Schwellungen zu reduzieren.

  • Vermeide Risikoaktivitäten bis zum vollständigen Ausheilen der Verletzung.

Fazit

Die Wahl zwischen Bandage und Tape ist abhängig von der Verletzungsart, persönlicher Präferenzen und den sportlichen Anforderungen. Bandagen kommen vor allem nach schweren Verletzungen und chronischen Beschwerden zum Einsatz, da sie umfassenden Halt und Stabilität bieten. Tapes bieten punktuelle Unterstützung und sind vor allem bei leichten Verletzungen und zur Prävention geeignet.

Oft gefragt

Anja Lehner-Ulshöfer
Medical Writerin
Autor

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