Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk: Therapie & Tipps

Dein Handgelenk schmerzt bei jeder Bewegung und reagiert empfindlich auf Druck? Das sind die ersten Anzeichen. Zunächst denkst du dir vielleicht noch nicht allzu viel dabei, hoffst, dass die Beschwerden von selbst verschwinden. Doch das werden sie leider nicht. Alles deutet darauf hin, dass du eine Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk hast.

Bei dieser Art der Sehnenscheidenentzündung sind die Muskelsehnen am Handgelenk entzündet. Es ist eine Erkrankung, die recht häufig vorkommt. Das ist nicht verwunderlich, denn für fast jede Bewegung deiner Hände brauchst du die Sehnen am Handgelenk – egal, ob du nach etwas greifst, ob du am Computer oder im Garten arbeitest oder einfach etwas Schweres trägst. Werden die Muskelsehnen über einen langen Zeitraum bei einer ständig gleichen Bewegung angespannt, können sie verdicken (Sehnenentzündung). Manchmal verdicken aber auch die Sehnenscheiden, die die Sehnen umgeben (Sehnenscheidenentzündung). Dadurch wird der Abstand zwischen Sehnen und Scheiden enger. Das hat zur Folge, dass du sowohl beim Anspannen als auch beim Dehnen der Sehnen Schmerzen im Handgelenk hast.

Wie lange du in so einem Fall krank bist, hängt ganz davon ab, ob du die betroffene Hand schonst. Stellst du sie weitestgehend ruhig, kannst du davon ausgehen, dass die Sehnenscheidenentzündung an deinem Handgelenk nicht von allzu langer Dauer ist. Binnen einiger Tage sollte normalerweise eine Besserung eintreten.

Eine Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk kann viele Ursachen haben. Fast jeder hat schon mal damit zu tun gehabt. Auslöser sind gerade die kleinen Dinge, die wir alle gelegentlich oder sogar täglich machen. Für sich genommen sind sie kein Problem – können durch ständige, monotone Wiederholung aber zu einem werden. Deshalb erfährst du hier, was alles zu einer Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk führen kann.

• Überlastung durch besondere Tätigkeiten:

  Einige Sportarten belasten das Handgelenk besonders. Dazu gehören zum Beispiel Klettern, Tischtennis oder Rudern.

• Überlastung durch sich häufig wiederholende, immer gleiche Bewegungsabläufe:

  Langwierige und häufige Arbeit am PC birgt ein hohes Risiko, an einer Sehnenscheidenentzündung zu erkranken. Aber auch Klavier- oder Geigespielen können dazu führen.

• Vorerkrankungen und ähnliches:

  Zum Beispiel eine entzündliche Gelenkerkrankung wie die Rheumatoide Arthritis, bakterielle Infekte oder hormonelle Gründe (Schwangerschaft, Menopause) können eine Sehnenscheidenentzündung begünstigen.

Bei einer Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk ist es wichtig, schnell zu reagieren. Schone die betroffene Hand! Ansonsten kann sich eine chronische Sehnenscheidenentzündung entwickeln. Ist das geschehen, kann es Wochen oder gar Monate dauern, bis deine Schmerzen verschwinden. Damit du eine Sehnenscheidenentzündung gleich erkennst, haben wir die wichtigsten Symptome für dich aufgelistet.

• Schmerzen an der betroffenen Sehne, zunächst bei Bewegung, später auch bei Ruhe.

• Schwellungen, Rötungen und Wärme deuten auf eine Entzündung hin. Bei Druck auf der betroffenen Stelle hast du Schmerzen.

• Die Beweglichkeit deiner Hand lässt nach.

• Eventuell hörst du, wenn du das betroffene Handgelenk bewegst, ein Knirschen und spürst ein Reiben.

Bei einer Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk reicht für deinen Arzt oft schon ein Blick von außen, um zu erkennen, was los ist. Trotzdem wird er dich natürlich gründlich untersuchen. Dazu stehen ihm verschiedene Methoden zur Verfügung, die, in folgender Reihenfolge ausgeführt, zur Diagnose führen.

• Das Arztgespräch: Der Arzt fragt dich nach deinem Beruf und deinen Hobbys. Daraus ergeben sich eventuell bereits erste Hinweise darauf, was zu deiner Sehnenscheidenentzündung geführt hat.

• In Augenscheinnahme: Der Arzt schaut sich deine Hand und das betroffene Gelenk genau an und macht dann einen Funktionstest, damit er weiß, wie beweglich deine Hand noch ist. Kannst du zum Beispiel mit allen Fingerspitzen deinen Daumen berühren?

• Die Ultraschalluntersuchung der Sehnen (Sonografie): Dadurch bekommt der Arzt einen Eindruck vom Zustand der betroffenen Sehne und vom Grad der Entzündung.

• Die Blutuntersuchung: Solltest du unter einer Vorerkrankung wie Diabetes leiden, hilft eine labortechnische Untersuchung deines Blutes. Damit kann zum Beispiel eine bakterielle Entzündung als Ursache ausgeschlossen werden.

Der Besuch beim Arzt hat Gewissheit gebracht: Du leidest an einer Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk. Was also tun? Es gibt viele Möglichkeiten der Therapie. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, welche Art der Behandlung für dich die beste ist und welche Alternativen es gibt, haben wir hier die wichtigsten zusammengefasst.

Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk tapen

Wenn du eine Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk hast, solltest du das Gelenk vorübergehend ruhigstellen. Das Tapen der betroffenen Stelle ist dafür sehr gut geeignet.

Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk mit Bandagen behandeln

Mit einer Bandage kannst du das stark beanspruchte und entzündete Handgelenk gut stabilisieren und entlasten. Im Idealfall bist du dank der passenden Bandage in deinem Alltag nahezu uneingeschränkt. Lass dich in einem Sanitätshaus beraten, welche Bandage für dich am besten geeignet ist.

Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk mit Schiene behandeln

Wenn du unter einer leichten oder mittelschweren Sehnenscheidenentzündung leidest, kann es sinnvoll sein, dass du für ein paar Wochen nachts eine Schiene am Handgelenk trägst. Sie hält das Gelenk ruhig und verhindert, dass die Hand abknickt, was im Schlaf ansonsten leicht geschehen kann. Für den Tag ist eine Schiene eher nicht geeignet, da bei völliger Ruhigstellung die Gefahr besteht, dass das von der Sehnenscheidenentzündung betroffene Gelenk versteift und die Muskulatur geschwächt wird.

Tatsächlich helfen schon ganz einfache Dinge gegen die oft starken Schmerzen, die mit einer Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk einhergehen – das können durchaus auch Hausmittel sein. Wahrscheinlich hast du das meiste, was du für eine erste Soforthilfe brauchst, sogar zuhause. Aber Achtung: Hausmittel können nur unterstützend wirken, den Gang zum Arzt ersetzen sie nicht.

Schonung und Ruhigstellung

Das ist das Erste, was du tun kannst. Vermeide jene Bewegungen, die die Schmerzen ausgelöst und zu der Entzündung geführt haben könnten. Dafür kann es eventuell nötig sein, dass du dich von deinem Hausarzt für ein paar Tage krankschreiben lässt. Ist die Entzündung stärker und du willst das betroffene Handgelenk entlasten, sind Tapes oder Bandagen eine gute Wahl.

Kühlen mit Eiswürfeln oder einem Quarkwickel

Kälte lässt eine Entzündung abschwellen, der Schmerz wird weniger. Am einfachsten kühlst du mit Eiswürfeln. Lege ein paar davon in ein Küchentuch und drücke es gegen das von der Sehnenscheidenentzündung betroffene Handgelenk (Eiswürfel nie direkt auf die Haut geben!)

Willst du das Gelenk länger kühlen, empfiehlt es sich, einen Quarkwickel zu machen. Die kühlende Wirkung entsteht dabei durch das Verdunsten der im Quark enthaltenen Flüssigkeit. Es ist sehr einfach, einen solchen Wickel herzustellen: Streiche den Quark großzügig auf ein Tuch und wickle es um das betroffene Handgelenk. Binde eventuell noch ein zweites Tuch darum, dann hält es besser. Der Wickel sollte so lange an dem von der Sehnenscheidenentzündung betroffenen Handgelenk bleiben, bis der Quark trocken ist.

Schmerzlindernde Salbe

Pferdesalbe gibt es in unterschiedlichen Mischungen aus ätherischen Ölen und Reizstoffen (zum Beispiel gewonnen aus Chilischoten). Sie wirkt entzündungshemmend und somit schmerzmildernd. In der Regel stellt sich zunächst ein kühlender, später dann ein wärmender Effekt an der Stelle ein, an der du sie aufträgst.

Gegen eine Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk können einige einfache Übungen helfen, die du in der Regel problemlos zuhause machen kannst. Spreche zuvor aber unbedingt mit deinem behandelnden Arzt. Er wird dir genau erklären, welche Übungen für dich geeignet sind und wie du sie ausführen musst, damit sie dir wirklich helfen.