Was tun bei Fersensporn? Einfache Übungen zur Linderung!
Einleitung
Du trittst am Morgen nichts ahnend auf und plötzlich ist da ein brennender Schmerz, ein Gefühl, als bohre sich ein Nagel in deine Ferse. Dann leidest du sehr wahrscheinlich an einem sogenannten Fersensporn – einem knöchernen Auswuchs am Fersenbein. Lass dich davon nicht entmutigen, denn es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du dafür sorgen kannst, dass der Fersensporn rasch wieder verschwindet.
Was ist ein Fersensporn? Dabei handelt es sich um eine nur wenige Millimeter große Verknöcherung an der Ferse, die starke Schmerzen hervorruft.
Was tun bei Fersensporn? Wenn du täglich Übungen machst und die richtigen Einlagen trägst, kann das einen langfristigen Erfolg bringen.
Ein Fersensporn kann körperliche (Überlastung, Wadenmuskelschwäche, Rheuma), aber auch seelische Ursachen (Angst, Stress, Depressionen) haben.
Es kann bis zu drei Monate dauern, bis ein Fersensporn komplett ausgeheilt ist.
Was ist ein Fersensporn?
Unter einem Fersensporn wird eine wenige Millimeter große, dornartige Verknöcherung der Sehnenansätze am Fersenbein verstanden. Sie verursacht extrem unangenehme Schmerzen in der Ferse. Oft kommt zusätzlich eine Entzündung im Fuß hinzu. Belastest du diesen, werden die Fersenschmerzen noch stärker.
Unterschied zwischen Fersensporn und Plantarfasziitis
Deine Ferse schmerzt plötzlich stark und du fragst dich vielleicht – ist das ein Fersensporn oder eine Reizung? Tatsächlich können sich die Beschwerden ähnlich anfühlen. Ein Fersensporn ist jedoch meist eine kleine Knochenbildung am unteren Fersenbein, während bei einer Plantarfasziitis die Schmerzen als Folge einer Reizung der Sehnenplatte (Plantarfaszie) auftreten. In dem Fall sitzt der Schmerz in der Regel rund einen Zentimeter vom Fersenbein entfernt. Auch schmerzende Fußsohlen gehen häufig damit einher.
Symptome bei Fersensporn-Schmerzen
Deine Fersen schmerzen, sobald du auftrittst. Die Schmerzen in der Ferse sind nach dem Aufstehen, also beim Beginn der Belastung, besonders stark und lassen dann im Laufe des Tages wieder etwas nach. All dies ist typisch für einen Fersensporn. Hast du einen stechenden Schmerz hinten in der Ferse, so deutet dies auf einen unteren (plantaren) Fersensporn hin. Bei einem oberen (dorsalen) Fersensporn sitzt die Verkalkung an der hinteren Seite des Fersenbeins am Ansatz der Achillessehne. Es gibt jedoch auch andere Erkrankungen, die ganz ähnliche Symptome zeigen. Die Verwechslungsgefahr ist groß. Hast du Schmerzen an der Fußsohle, so kann dies auf eine Plantarfasziitis (Entzündung der Sehnenplatte der Fußsohle) hindeuten. Sind die Schmerzen eher unter deinem Fuß im vorderen Bereich und in den Zehen, so können dies Anzeichen für einen Spreizfuß sein. Spreizfußschmerzen treten besonders beim Stehen und Gehen auf. Oder sind es doch Hallux valgus-Schmerzen, die dich plagen? Dann treten deine Beschwerden vor allem am Ballen und auf der Unterseite des Mittelfußes auf. Suche, um sicherzugehen, einen Arzt auf.
Physische und seelische Ursachen eines Fersensporns
Ein Fersensporn kann viele Ursachen haben. Oft kommen viele verschiedene Dinge zusammen – und dabei spielt nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche eine wichtige Rolle.
Physische Ursachen von Fersensporn
Wenn du ein paar Kilo zu viel auf die Waage bringst, kann das die Entstehung eines Fersensporns begünstigen, ebenso wie Überlastung. Oft sind die Gründe aber auch eine Wadenmuskelschwäche, eine Sehnenscheidenentzündung oder entzündliches Rheuma. Negativ wirken sich zudem Fußfehlstellungen (Hohl-, Knick- und Senkfuß) aus. Doch egal, was nun den Ausschlag gibt: Die Muskelsehnen am Fersenbein werden dauerhaft zu stark belastet. Dies führt zu Entzündungen. An den betroffenen Stellen lagert dein Körper Kalk ab – quasi um zu stabilisieren. Nach und nach verknöchert der Kalk dann und es bildet sich ein Fersensporn.
Seelische Ursachen von Fersensporn
Deine Fersenschmerzen können aber auch seelische Ursachen haben. So kommt es durchaus vor, dass Angst, Stress und Depressionen ein bestehendes Fersenleiden verstärken. Zudem intensivieren sie dein Schmerzempfinden.
Wie wird ein Fersensporn diagnostiziert?
Dein Arzt (in diesem Fall ein Orthopäde) wird sich von dir deine Beschwerden ganz genau beschreiben lassen. Anschließend steht eine gründliche Untersuchung deiner Füße an. Manchmal lässt sich ein Fersensporn bereits ertasten. Darüber hinaus stehen verschiedene bildgebende Untersuchungen zur Wahl.
Röntgen der Ferse
Ein Fersensporn ist auf einem Röntgenbild gut zu erkennen. Dein Arzt kann darauf sehen, wo genau sich der Fersensporn befindet. Er unterscheidet zwischen einem unteren (unter der Fußsohle) und einem oberen Fersensporn (an der Rückseite der Ferse). Die Beschwerden werden jedoch meist nicht durch den Sporn, sondern durch die damit verbundene Entzündung hervorgerufen. Um diese sichtbar zu machen, eignet sich eine Ultraschall-Untersuchung.
Ultraschall der Ferse
Ein Ultraschallbild zeigt zweifelsfrei, ob deine Fußsohlensehne entzündet ist oder nicht. Die Sehne ist dann verdickt und das Gewebe ist geschwollen.
MRT der Ferse
Eine MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) ist nur dann sinnvoll, wenn deine Schmerzen extrem stark sind und schon über mehrere Monate andauern. Zusätzlich zum Fersensporn kann dann eine entzündungsähnliche Reaktion im Fersenbein entstanden sein.
Videogestützte Laufanalyse bei Fersensporn
Mithilfe einer videogestützten Laufanalyse können Auffälligkeiten in deinem Gang erkannt werden. Ist dies der Fall, so wird dein Arzt wissen wollen, ob dein Fuß in letzter Zeit einer Überbelastung ausgesetzt war und wenn ja, welcher.
Bewährte Behandlungsmethoden für Fersensporn
Du suchst die geeignete Behandlung für deinen Fersensporn? Du hast Glück, denn es gibt jede Menge zur Auswahl. In der Regel kannst du die verschiedenen Methoden problemlos miteinander kombinieren. Eines solltest du aber wissen: Du wirst ein wenig Geduld brauchen, denn bis ein Fersensporn komplett ausgeheilt ist, können bis zu drei Monate vergehen.
Röntgentherapie: Der betroffene Bereich wird mit niedrig dosierten Röntgen-, Elektronen- oder Photonenstrahlen behandelt. Die Entzündung – sie ist es, die meist für den Schmerz verantwortlich ist – klingt ab. Das Gute an dieser Behandlung ist: Sie ist schmerzfrei und hat keine Nebenwirkungen.
Krankengymnastik: Hierbei geht es vor allem um das Dehnen der Waden und der Fußsohlen. Der Physiotherapeut wird dir Massagen und entsprechende Übungen zeigen, eventuell auch Tapes empfehlen, um Verhärtungen zu lösen.
Kortison in die Ferse: Kortison gilt als entzündungshemmend. Du musst allerdings wissen: Diese Behandlungsform ist schmerzhaft, denn das Präparat wird mit einer Spritze durch die Fußsohle und direkt an die entzündete Stelle injiziert.
Salbe: Wenn du wegen deines Fersensporns über eine Behandlung mit einer Salbe nachdenkst, so können vor allem entzündungshemmende, abschwellend wirkende Salben – zum Beispiel mit Arnika – Abhilfe schaffen.
Eispackungen: Eispackungen mildern die Beschwerden, hemmen die Entzündung und wirken abschwellend.
Magnesium: Eventuell kann dir die Einnahme von Magnesium helfen, da ihm eine entspannende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird. Magnesium wird in der Regel in Form von Tabletten, Kapseln oder Pulver eingenommen.
Selbsthilfe bei Fersenschmerz: Wähle Schuhe, die an der Ferse ausreichend Raum lassen und keinen Druck auf die vom Fersensporn gereizte Stelle ausüben. Außerdem kann es sinnvoll sein, für eine gewisse Zeit eine Sportpause einzulegen, um der Ferse ein wenig Ruhe zu gönnen. Bei Übergewicht hilft Abnehmen, um dadurch den Druck auf die Füße zu reduzieren.
Fersensporn vorbeugen: Tipps für ein Leben mit Fersensporn
Wenn du ein paar einfache Regeln beachtest, kannst du einem Fersensporn wirkungsvoll vorbeugen. Ist es dafür jedoch schon zu spät, weil du bereits an einem erkrankt bist, so helfen dir die gleichen Regeln, die Schmerzen erträglicher zu machen. Manchmal verschwinden sie sogar. Hier ein paar Tipps:
Trage am besten Schuhe mit weicher Sohle und weichem Fußbett.
Achte bei der Wahl der Schuhe auf genug Raum für deine Fersen. Verzichte auf hohe Absätze oder eine spitze Schuhform, bei der dein Fuß eingeengt wird.
Vermeide es, deine Füße zu überlasten.
Regelmäßige Fußmassagen lockern die Muskulatur und fördern die Durchblutung.
Gegen Fersensporn helfen regelmäßige Übungen. So können die Wadenmuskulatur und das Fußgewölbe gedehnt werden.
Was tun bei Fersensporn: Diese Übungen helfen bei der Linderung
Bevor du beginnst, solltest du dich mit deinem Arzt beraten. Er wird dir sagen, welche Übungen für deinen speziellen Fall geeignet sind und worauf du achten musst.
Bei einem Fersensporn helfen gezielte Übungen. Wir haben für dich ein paar besonders wirksame ausgesucht.
Lockerungsübung
Schritt 1
Nimm einen Tennisball (oder einen Faszienball) zur Hand und setze dich auf einen Stuhl. Lege den Ball unter die Ferse des betroffenen Fußes.
Schritt 2
Rolle den Ball mit sanftem Druck von der Ferse zu den Zehen. Beginne an der Innenseite deines Fußes und arbeite dich in mehreren Bahnen bis zur Außenseite vor. Lass dir dabei Zeit. Es kommt nicht auf Geschwindigkeit an – ganz im Gegenteil. Nur wenn du langsam, aber beharrlich vorgehst, kann sich deine Muskulatur dehnen und somit lockern. Wenn durch den Druck ein leichter Schmerz entsteht, so ist das in Ordnung. Er muss aber gut auszuhalten sein.
Schritt 3
Suche nun den schmerzhaftesten Punkt. Bleibe für mindestens eine Minute mit Druck darauf und warte, bis der Schmerz etwas nachlässt.
Wadendehner
Schritt 1
Stell dich hin und mache einen Ausfallschritt. Das Bein mit dem betroffenen Fuß ist dabei hinten. Die Ferse behält Bodenkontakt.
Schritt 2
Beuge das Knie deines vorderen Beins und verlagere das Gewicht so etwas nach vorne. Mache das, bis du eine Dehnung (leichtes Ziehen) in der Wade spürst. Halte die Dehnung mindestens 15 Sekunden und wiederhole sie mehrere Male.
Eisrolle
Schritt 1
Nimm eine halbvolle Wasserflasche (besser keine Glasflasche, denn die kann platzen) aus dem Gefrierfach deines Kühlschranks. Das Wasser sollte gefroren sein, denn Kälte wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Setze dich dann auf einen Stuhl.
Schritt 2
Lege die Flasche unter die Ferse des betroffenen Fußes. Rolle sie unter deinem Fuß hin und her und kühle so den kompletten Fuß. Wenn dir das zu viel ist, kühle nur die besonders schmerzende Stelle. Diese Übung sollte nicht länger als 20 Minuten gemacht werden, damit dein Fuß nicht zu sehr auskühlt.
Fazit
Durchschnittlich jeder zehnte Deutsche bekommt es einmal im Leben mit dieser Erkrankung zu tun. Der Fersensporn ist eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit und kann dich mehrere Monate quälen. Aber zum Glück kannst du selbst einiges dazu beitragen, dass die Schmerzen zumindest erträglicher werden.
Oft gefragt
Unsere Spezialisten beraten Dich gerne über die von Deinem Arzt empfohlenen Hilfsmittel.