Rollstuhl leihen: Sanitätshaus-Kosten, Anlaufstellen & Tipps
Einleitung
Manchmal braucht man einen Rollstuhl nur für eine bestimmte Zeit – zum Beispiel nach einer Operation oder einem Krankenhausaufenthalt. In solchen Fällen kann ein Leihrollstuhl eine ideale Lösung sein. Er ermöglicht dir, mobil zu bleiben, ohne gleich eine größere Investition tätigen zu müssen. Wenn du einen Rollstuhl leihen möchtest, ist das Sanitätshaus der ideale Ansprechpartner. Wir erklären dir hier den Ablauf.
In Sanitätshäusern kannst du einen Rollstuhl ausleihen oder kaufen.
Krankenkassen übernehmen bei ärztlicher Verordnung die Hauptkosten für die Rollstuhlmiete. Die gesetzliche Zuzahlung liegt zwischen 5 und 10 Euro.
Mietpreise variieren je nach Anbieter und Rollstuhltyp. Rechne bei einem Standardmodell mit etwa 4 Euro pro Tag und zusätzlichen Gebühren für Services.
Du kannst einen Rollstuhl bereits ab 1 Tag mieten. Beachte, dass manche Sanitätshäuser eine Mindestmietdauer haben.
Die Preise unterscheiden sich von Sanitätshaus zu Sanitätshaus.
Rollstuhl leihen: Wann ist es sinnvoll?
Der Rollstuhlverleih ist eine hervorragende Option, wenn du einen Rollstuhl nur über eine bestimmte Zeit benötigst. So bleibt dir die Freiheit, genau dann mobil zu sein, wenn du es brauchst, und das ganz ohne großen finanziellen Aufwand.
Hier sind einige Situationen, in denen das Leihen eines Rollstuhls besonders sinnvoll ist:
Vorübergehender Bedarf: Du weißt, dass du den Rollstuhl nur für eine kurze Zeit benötigst, zum Beispiel während du dich von einer Verletzung am Bein erholst.
Längere Strecken bewältigen: Im Alltag reicht dir ein Rollator, aber längere Strecken sind zu anstrengend? Ein gemieteter Rollstuhl kann dir helfen, trotzdem mobil zu bleiben.
Für besondere Anlässe: Du planst einen Ausflug oder hast eine besondere Veranstaltung, bei der du auf Unterstützung angewiesen bist? Ein Rollstuhl auf Zeit ist eine flexible Lösung.
Kurzaufenthalte in ungewohnter Umgebung: Du bist zu Besuch in einer fremden Stadt und hast deinen eigenen Rollstuhl nicht dabei? Eines unserer Sanitätshäuser vor Ort kann dir einen Rollstuhl ausleihen.
Rollstuhl leihen für Kinder: Ein gebrochenes Bein beim Spielen? Ein gemieteter Rollstuhl hilft deinem Kind, sich sicher und bequem zu bewegen, ohne das verletzte Bein zu belasten.
Zusätzlich kommt eine Leihe bzw. Miete auch bei sehr teuren Hilfsmitteln zum Einsatz, zum Beispiel bei Elektrorollstühlen.
Wo kannst du einen Rollstuhl ausleihen?
Wenn du einen Rollstuhl leihen möchtest, ist das Sanitätshaus die erste Anlaufstelle. Ob Standardrollstuhl, Elektrorollstuhl oder spezielles Zubehör – hier findest du eine breite Auswahl, die deinen individuellen Bedürfnissen gerecht wird, und du kannst das Hilfsmittel selbst testen. Hast du eine Verordnung für einen Leihrollstuhl von deinem Arzt erhalten? Gesetzlich Versicherte können Hilfsmittel in der Regel nur über Vertragspartner der Krankenkasse beziehen. Das bedeutet, dass die Krankenkasse vorgibt, welches Sanitätshaus oder welcher Anbieter die Versorgung übernehmen darf. Deine Krankenkasse wird dir diese Information bereitstellen, sodass du weißt, an welches Sanitätshaus du dich wenden kannst.
Info: Krankenkassen schließen mit Sanitätshäusern (Hilfsmittelanbietern) Verträge ab und regeln dadurch die Versorgung und Preise für ihre Versicherten. Dadurch bist du bei Kostenübernahme durch die Krankenkasse an bestimmte Sanitätshäuser gebunden. Sehr gerne helfen wir dir, ein Sanitätshaus in deiner Nähe zu finden, das mit deiner Krankenkasse zusammenarbeitet.
Rollstuhl leihen im Sanitätshaus: Kosten im Überblick
Beim Rollstuhl ausleihen im Sanitätshaus können die Kosten stark variieren, abhängig vom Anbieter, Art des Rollstuhls und der Ausstattung sowie dem Kostenmodell. Eine genaue Preisangabe gestaltet sich deshalb im Voraus schwierig. Du kannst dich aber an folgendem Leih-Angebot für ein Standard-Modell orientieren:
Kaution: Eine einmalige Kaution von 25 Euro fällt an. Sie wird nach Rückgabe des Rollstuhls erstattet.
Grundmiete: Für die ersten vier Tage beträgt die Miete 8 Euro pro Tag. Ab dem fünften Tag reduziert sich die Miete auf 4 Euro pro Tag.
Servicepauschale: Eine Servicegebühr von 50 Euro deckt den Verwaltungs- und Organisationsaufwand ab.
Reinigung und Desinfektion: Für die gründliche Reinigung und Desinfektion werden zusätzlich 20 Euro berechnet.
Sonderausstattungen können zusätzliche Kosten verursachen, sind aber oft nicht notwendig, wenn der Rollstuhl nur vorübergehend benötigt wird.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen ausgeliehenen Rollstuhl?
Ja, die gesetzliche Krankenkasse übernimmt grundsätzlich die Kosten für einen Leihrollstuhl, wenn dieser ärztlich verordnet wurde. Nachdem dein Arzt dir eine entsprechende Verordnung ausgestellt hat, kannst du dich an dein Sanitätshaus wenden. In diesem Fall wird dir ein Standardmodell zur Verfügung gestellt, das z.B. zur Überbrückung nach einer Operation oder einem Unfall vollkommen ausreichend ist. Beim Rollstuhlleihen übernimmt die Krankenkasse den größten Teil der Kosten. Du leistest die gesetzliche Zuzahlung von 5 bis maximal 10 Euro. Es ist ebenfalls möglich, einen Rollator zu leihen. Die Krankenkasse übernimmt auch in diesem Fall bei ärztlicher Verordnung die Kosten.
Ablauf: So kannst du einen Rollstuhl ausleihen
Rollstuhl im Sanitätshaus leihen z.B. nach einer Operation
Arztbesuch und Verordnung: Besprich mit deinem Arzt deine eingeschränkte Mobilität nach der Operation. Er stellt dir dann eine ärztliche Verordnung für einen Leihrollstuhl aus. Darin sollte der Arzt begründen, warum du einen Rollstuhl brauchst. Am besten wird die Hilfsmittelnummer aus dem Hilfsmittelverzeichnis genannt, wenn ein ganz bestimmtes Modell notwendig ist.
Kontakt mit der Krankenkasse aufnehmen: Jetzt gilt es herauszufinden, mit welchem Sanitätshaus deine Krankenkasse Verträge für die Hilfsmittelversorgung abgeschlossen hat. Dazu gibt dir deine Krankenkasse Auskunft.
Sanitätshaus aufsuchen: Lass dich zu den angebotenen Leihrollstühlen und deren Funktionen beraten. Falls ein Leihrollstuhl nicht in die Kassenleistung fällt, solltest du die Kostenübernahme mit deiner Krankenkasse klären.
Mietvertrag abschließen: Kläre den Mietpreis, die Servicepauschale und die Kosten für Reinigung und Desinfektion mit dem Sanitätshaus. Vereinbare die Mietdauer sowie eine eventuelle Verlängerungsmöglichkeit. Unterschreibe den Mietvertrag.
Mietgebühr bezahlen: Bei Übernahme durch die Krankenkasse musst du nur die Zuzahlung zwischen 5 und 10 Euro tätigen.
Abholung und Rückgabe: In den meisten Fällen kannst du den Leihrollstuhl gleich mitnehmen. Nach Rückgabe des Rollstuhls bekommst du deine hinterlegte Kaution zurück.
Fazit
Sanitätshäuser bieten neben dem Kauf auch die Vermietung von Rollstühlen an, passend für verschiedene Bedürfnisse. Dank der Kostenübernahme durch die Krankenkassen bleibt dein Eigenanteil erschwinglich. Eine Miete lohnt sich vor allem für Patienten, die nur kurze Zeit auf einen Rollstuhl angewiesen sind.
Oft gefragt
Unsere Spezialisten beraten Dich gerne über die von Deinem Arzt empfohlenen Hilfsmittel.