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Elektrischer Rollstuhl Krankenkasse: Kosten & Antrag

Elektrischer Rollstuhl Krankenkasse: Kosten & Antrag

Aktualisiert am 23.10.2024 | 10 Min. Lesezeit
Geprüft von:Marc Werner

Einleitung

Ein elektrischer Rollstuhl stellt für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit oder begrenzter Körperkraft eine erhebliche Erleichterung im Alltag dar. Der Weg zu diesem Hilfsmittel beginnt jedoch meist mit dem Antrag bei der Krankenkasse.

In diesem Artikel erhältst du detaillierte Informationen, wie du bei der Beantragung eines elektrischen Rollstuhls bei der Krankenkasse vorgehst, um die Wahrscheinlichkeit der Kostenübernahme zu erhöhen.

Das Wichtigste in Kürze
  • Ein elektrischer Rollstuhl zählt zu den Hilfsmitteln. Bei medizinischer Notwendigkeit wird der Elektrorollstuhl von der Krankenkasse bezahlt.

  • Dein Arzt stellt eine Verordnung aus und muss begründen, warum du einen motorisierten Rollstuhl benötigst. Diese Begründung ist entscheidend für eine erfolgreiche Kostenübernahme.

  • Den Antrag stellst du bei deiner Krankenkasse und reichst dabei die ärztliche Verordnung ein. Wird dieser genehmigt, leistest du lediglich die gesetzliche Zuzahlung für den Rollstuhl von maximal 10 Euro.

  • Bei Ablehnung des Antrags hast du das Recht, Widerspruch einzulegen.

Was ist ein E-Rollstuhl?

Ein E-Rollstuhl, oder Elektro-Rollstuhl, hilft Menschen mit Bewegungseinschränkungen, sich selbstständig fortzubewegen. Durch den elektrischen Antrieb muss der Nutzer nur minimalen körperlichen Aufwand betreiben, um mobil zu sein.

Elektrorollstühle gehören zu den medizinischen Hilfsmitteln und sind daher im Hilfsmittelverzeichnis der Kranken- und Pflegekassen gelistet. Somit übernehmen Krankenkassen einen Großteil der Kosten für einen E-Rollstuhl, um die Mobilität und Lebensqualität der eingeschränkten Personen zu verbessern.

Was für unterschiedliche Modelle gibt es?

Elektrorollstuhlmodelle bieten eine Vielzahl von Funktionen und Vorteile, die auf unterschiedliche Einsatzbereiche abgestimmt sind. Während Indoor-Modelle kompakt und wendig sind, überzeugen Outdoor-Modelle durch robuste Bereifung und Geländetauglichkeit. Die meisten E-Rollstühle erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 6 km/h oder 10 km/h. Es gibt jedoch auch Modelle, die bis zu 15 km/h schnell sind. Diese dürfen aber nur ab einem Mindestalter von 15 Jahren genutzt werden.

1. E-Rollstuhl: Das universelle Standardmodell

Ein Standard-E-Rollstuhl ist universell in- und outdoor einsetzbar, ohne dass ein Wechsel zwischen verschiedenen Modellen erforderlich ist. Dies macht ihn zu einer kostengünstigen und praktischen Lösung für den Alltag. Einen universellen Elektrorollstuhl gibt es auch faltbar. Ob die Krankenkasse ein bestimmtes Modell übernimmt, solltest du im Vorfeld abklären.

Vorteile:

  • kostengünstig

  • vielseitig einsetzbar

  • praktisch

Nachteile:

  • hoher Platzbedarf zum Manövrieren erforderlich

  • nicht für lange Strecken ausgelegt

  • weniger offroad-tauglich und schlecht geeignet für unebenen Untergrund

2. E-Rollstuhl für innen

Ein E-Rollstuhl für die Wohnung ist komplett für die Nutzung im Innenbereich ausgelegt. Er ist schmal und wendig, um auf engstem Raum einen großen Komfort zu bieten. Als Adaptivrollstuhl übernimmt die Krankenkasse häufig die Kosten. Eine weitere Kostenübernahme für einen Outdoor-Rollstuhl gestaltet sich dann aber häufig schwierig.

Vorteile:

  • kompakter als viele andere Modelle

  • häufig preiswerter

  • kleiner Wendekreis

  • leicht und oft klappbar, somit platzsparend zu verstauen

Nachteile:

  • nicht für den Außenbereich geeignet

  • Sitzkomfort häufig auf eine kürzere Nutzung ausgelegt

3. E-Rollstuhl für außen

Ein Outdoor-E-Rollstuhl ist ideal für aktive Nutzer, die häufig im Freien unterwegs sind und ein leistungsstarkes Modell benötigen, das auch unwegsames Gelände bewältigen kann.

Vorteile:

  • leistungsstarker Akku und hohe Reichweite

  • breite Reifen für Fahrten im Gelände

  • verkehrstauglich, oft mit Licht, Hupe und Blinker

  • gute Stoßdämpfung

  • hoher Nutzungskomfort

Nachteile:

  • großer Wendekreis

  • meist hohes Eigengewicht

  • nicht platzsparend zu verstauen

4. XXL-Elektrorollstühle

XXL-Elektrorollstühle sind speziell für Personen mit höherem Körpergewicht konzipiert und bieten eine erhöhte Tragfähigkeit von bis zu 250 kg.

Vorteile:

  • leistungsstarker Motor

  • geeignet für Menschen mit hohem Gewicht

  • hoher Komfort

Nachteile:

  • hohe Anschaffungskosten

  • sperrige Maße

  • großer Wendekreis

Wie viel kostet ein E-Rollstuhl? Alle Preise im Überblick

Elektrische Rollstühle gehören zu den teuersten Rollstühlen, da sie mit fortschrittlicher Technik ausgestattet sind. Die Preise eines Elektrorollstuhls sind abhängig von:

  • Hersteller und Modell

  • Einsatzbereich

  • Bedienbarkeit

  • Leistung des Elektromotors und des Akkus

  • dem anbietenden Sanitätshaus

Übersicht der verschiedenen Modellarten und deren Preisen:

  • Elektrische Rollstühle für innen: Ab ca. 950 bis ca. 3.000 Euro

  • Elektrische Rollstühle für außen: Ab ca. 2.000 bis ca. 5.500 Euro

  • XXL-Elektrorollstühle: Ab ca. 3.000 bis ca. 5.500 Euro

Bei einem elektrischen Rollstuhl sind die Kosten sehr unterschiedlich. Während höherpreisige Modelle meist mit mehr Extras ausgestattet sind und einen besseren Sitzkomfort bieten, sind günstigere Modelle für eine gelegentliche Nutzung ausgelegt. Anschaffungskosten für Spezialrollstühle können bei bis zu 30.000 Euro liegen.

Was bezahlt die Krankenkasse für einen elektrischen Rollstuhl?

Ein elektrischer Rollstuhl ist ein anerkanntes Hilfsmittel und wird von den Krankenkassen finanziell unterstützt. Unter optimalen Voraussetzungen fällt für dich lediglich die Zuzahlung von maximal 10 Euro für den Rollstuhl an. In dem meisten Fällen erhältst du dann aber ein Standardmodell ohne viele Extras. Wichtig ist, dass du deinen Bedarf für einen elektrischen Rollstuhl klar und eindeutig nachweist. Je präziser und ausführlicher die Begründung, desto besser sind die Chancen, dass dein Antrag auf einen E-Rollstuhl bei der Krankenkasse im ersten Anlauf genehmigt wird.

Expertentipp

Es besteht auch die Möglichkeit, sich ein höherwertiges Modell als die Krankenkassenleistung auszuwählen. Du musst dann aber eine Aufzahlung leisten. Setze dich in diesem Fall mit deiner Krankenkasse in Verbindung. E-Rollstühle mit bis zu 6km/h Leistung werden von der Krankenkasse übernommen. Besorge dir einfach ein Rezept und reiche es bei deinem Sanitätshaus ein, das dann an deine Krankenkasse herantritt.

Wann bekommt man einen Elektrorollstuhl verschrieben?

Der Arzt verordnet einen elektrischen Rollstuhl, wenn bestimmte medizinische Voraussetzungen vorliegen und ein manuelles Rollstuhlmodell aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen nicht ausreicht. Hier sind einige typische Situationen, bei denen Ärzte einen elektrischen Rollstuhl verschreiben:

Wer übernimmt die Kosten bei einer Reparatur?

Hast du deinen E-Rollstuhl über die Krankenkasse erhalten? Dann übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten für Wartung und Reparatur. Hierzu setzt du dich mit dem Sanitätshaus in Verbindung. Im Falle einer Selbstanschaffung musst du die Kosten selbst tragen, falls die Garantie bereits abgelaufen ist.

Expertentipp

Die Krankenkasse übernimmt auch die Stromkosten für einen verordneten Elektrorollstuhl.

So kannst du deinen elektrischen Rollstuhl beantragen!

Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung beantragst du einen Rollstuhl (elektrisch) bei deiner Krankenkasse:

Schritt 1: Ärztliche Verordnung einholen

Sprich mit deinem Arzt, um eine Verordnung für einen elektrischen Rollstuhl zu erhalten. Der Arzt sollte detailliert erklären, warum du einen elektrischen Rollstuhl benötigst und welches Modell am besten für deine Bedürfnisse geeignet ist. Es ist wichtig, dass in der Begründung für einen Elektrorollstuhl eindeutig hervorgeht, warum ein manueller Rollstuhl nicht ausreicht. Zusätzlich stellt dir der Arzt eine Bescheinigung aus, dass du in der Lage bist, einen Elektrorollstuhl sicher zu fahren.

Schritt 2: Beratung im Sanitätshaus

Gehe zu einem Sanitätshaus und lass dich fachkundig beraten, um den passenden Elektrorollstuhl auszuwählen. Mithilfe der Experten findest du ein Modell, das deinen Bedürfnissen entspricht. Nutze das Angebot, einen elektrischen Rollstuhl „Probe zu fahren“.

Info: Krankenkassen haben Verträge mit Sanitätshäusern für die Hilfsmittelversorgung abgeschlossen. Für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse musst du ein Sanitätshaus aufsuchen, das mit deiner Krankenkasse zusammenarbeitet.

Schritt 3: Hilfsmittelnummer notieren

Teile deinem Arzt die Hilfsmittelnummer des ausgewählten Rollstuhls mit, damit er diese auf der Verordnung vermerken kann. Die Hilfsmittelnummer ist wichtig für die Krankenkasse, um das spezifische Modell zu identifizieren.

Schritt 4: Kostenvoranschlag einholen

Lass dir im Sanitätshaus einen Kostenvoranschlag für den ausgewählten Rollstuhl erstellen. Dieser zeigt die voraussichtlichen Kosten und Details des Modells.

Schritt 5: Einreichen der Unterlagen bei der Krankenkasse

Reiche die ärztliche Verordnung, die Bescheinigung deiner Fahrtauglichkeit und den Kostenvoranschlag bei deiner Krankenkasse ein. Oftmals übernimmt das Sanitätshaus diesen Schritt für dich und leitet die notwendigen Unterlagen direkt an die Krankenkasse weiter.

Schritt 6: Warten auf die Genehmigung

Nachdem alle Unterlagen eingereicht wurden, prüft die Krankenkasse deinen Antrag. Eventuell wird der Medizinische Dienst der Krankenkasse eingeschaltet, um die Notwendigkeit genau zu klären.

Expertentipp

Wenn deine Krankenkasse die Kosten für einen Elektrorollstuhl übernimmt, wird sie in der Regel versuchen, einen gebrauchten und damit kostengünstigeren Rollstuhl bei einem Vertragspartner zu besorgen. Solltest du jedoch viele spezielle Funktionen und Extras benötigen, die dein Arzt verordnet hat, stehen die Chancen gut, dass du ein neues Modell erhältst. Zudem bieten viele Krankenkassen Leihmöglichkeiten für Elektrostühle an, um diese auch gebraucht weiterzugeben.

Was kannst du tun, wenn dein Antrag abgelehnt wurde?

Für die meisten Betroffenen ist es erstmal ein Schock, wenn die Krankenkassen den Antrag auf einen elektrischen Rollstuhl ablehnen. Grund für die Ablehnung ist meist ein nicht ausreichend begründeter Antrag. Dadurch ist für die Krankenkasse nicht ersichtlich, wie dringend du die Unterstützung benötigst.

Nun hast du die Möglichkeit, innerhalb eines Monats Widerspruch einzulegen. Nutze diese Chance, damit dein Antrag nochmals genau geprüft wird. Suche nochmals das Gespräch mit deinem Arzt und bitte ihn um ein ausführliches Attest, warum du auf einen Elektrorollstuhl angewiesen sind.

In vielen Fällen wird der Antrag im zweiten Durchlauf genehmigt. Sollte der Widerspruch jedoch erneut abgelehnt werden, kannst du vor dem Sozialgericht Klage einreichen. Die Beratung durch einen Fachanwalt für Sozialrecht erhöht deine Chancen.

Expertentipp

Investiere Zeit und stelle deinen Erstantrag ausführlich. Belege die medizinische Notwendigkeit an Alltagsbeispielen und lege dem Antrag ein ausführliches ärztliches Attest bei.

Elektrischen Rollstuhl auswählen: Auf diese Faktoren solltest du Wert legen!

Die Auswahl des passenden Elektrorollstuhls hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sich nach deinen individuellen Bedürfnissen oder den Anforderungen deines pflegebedürftigen Angehörigen richten. Hier sind einige wichtige Überlegungen, die dir bei der Entscheidung helfen:

  • Einsatzbereich: Überlege dir zunächst, wo der Rollstuhl hauptsächlich genutzt werden soll. Modelle für den Innenbereich sind oft kompakter, wendiger und haben keinen Stauraum, während Outdoor-Rollstühle robuster und geländetauglicher sind. Solch ein Rollstuhl transportiert dir auch deine Einkäufe.

  • Gewicht: Das Eigengewicht eines elektrischen Rollstuhls liegt zwischen ca. 60 und 140 kg. Je geringer das Rollstuhlgewicht, desto leichter kann er kippen.

  • Antrieb: Elektrorollstühle verfügen über unterschiedliche Antriebsarten, was sich auf Handhabung und Einsatzbereich auswirkt. Prüfe, ob es für deine Bedürfnisse ein Frontantrieb, Mittelantrieb oder Heckantrieb sein sollte.

  • Akkukapazität und Reichweite: Ein entscheidender Faktor für die Reichweite ist die Akkukapazität. Modelle mit zwei Akkus bieten in der Regel eine größere Reichweite von bis zu 40 Kilometern. Dabei ist zu beachten, dass Faktoren wie Körpergewicht, Fahrweise, Bodenbeschaffenheit und Wetterbedingungen die tatsächliche Reichweite beeinflussen können.

  • Steuerungsmöglichkeiten: Die meisten Elektrorollstühle sind standardmäßig mit einem Joystick ausgestattet. Dieser ermöglicht einfache und präzise Wendemanöver sowie Drehungen. Für Nutzer, die den Joystick nicht bedienen können, gibt es alternative Steuerungsmethoden. Dazu gehört die Steuerung über eine Kopfstütze oder per Kinn. Einige Modelle bieten zudem die Möglichkeit, den Joystick an der Rückenlehne zu befestigen. Das ist besonders hilfreich, wenn ein Angehöriger den Rollstuhl steuern muss, beispielsweise bei fortgeschrittener Demenz des Patienten.

  • Strom- und Wartungskosten: Abgesehen von den Anschaffungskosten sind auch die laufenden Strom- und Wartungskosten zu berücksichtigen. Elektrische Rollstühle sind in der Regel teurer im Betrieb als manuelle Modelle. Informiere dich, ob möglicherweise die Krankenkasse die Stromkosten erstattet.

  • Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeit eines Elektrorollstuhls ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Die meisten Krankenkassen übernehmen Modelle, die bis zu 6 km/h erreichen. Es gibt aber auch schnellere Modelle, die bis zu 10 km/h oder sogar 15 km/h fahren können. Diese könnten jedoch zusätzliche Kosten verursachen oder spezielle Genehmigungen erfordern.

  • Versicherungspflicht: Ein Krankenfahrstuhl über 6 km/h Höchstgeschwindigkeit ist versicherungspflichtig, und du benötigst eine Haftpflicht, ähnlich wie bei einem Mofa. Zusätzlich benötigt der Rollstuhl dann eine allgemeine Betriebserlaubnis, die in der Regel vom Hersteller mitgeliefert wird.

  • Teilnahme am öffentlichen Verkehr: Der Rollstuhl muss mit Scheinwerfern, Rückleuchten, Seitenstrahlern und Blinkern (bei geschlossenen Rollstühlen) ausgestattet sein.

  •  Mindestalter: Ein elektrischer Krankenfahrstuhl mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 15 km/h darf von Betroffenen ab 15 Jahren auch ohne Führerschein genutzt werden. Jüngere Personen dürfen einen Krankenfahrstuhl unter 10 km/h Höchstgeschwindigkeit nutzen.

  • Faltbarkeit: Faltbare Rollstühle sind besonders praktisch, wenn du den Rollstuhl häufig transportieren musst. Sie passen in viele PKWs und lassen sich einfacher verstauen, was sie ideal für Reisen macht.

  • Verstellbare Rückenlehne und Armstützen: Verstellbare Rückenlehnen und Armstützen ermöglichen es, die Sitzposition individuell anzupassen und somit den Komfort zu erhöhen.

  • Stehfunktion: Einige Elektrorollstühle sind mit einer Stehfunktion ausgestattet. Diese ermöglicht es dem Fahrer, in eine aufrechte Position gebracht zu werden, was beispielsweise hilfreich ist, um an höhergelegene Gegenstände zu gelangen oder den Kreislauf zu fördern.

Elektrorollstuhl oder Seniorenmobil: Das sind die Unterschiede!

Ein Elektrorollstuhl ist vor allem für Personen gedacht, die erhebliche Gehbehinderungen haben und sich ohne Unterstützung kaum fortbewegen können. Er bietet eine präzise Steuerung durch einen Joystick, der selbst in engen Räumen und auf unebenem Gelände einfache Wendemanöver ermöglicht.

Ein Seniorenmobil, auch Scooter genannt, ist für ältere Menschen konzipiert, die noch in der Lage sind, kurze Strecken zu Fuß zurückzulegen, aber bei längeren Distanzen oder auf unebenem Untergrund Unterstützung benötigen. Statt mit einem Joystick wird ein Seniorenmobil über einen Lenker ähnlich wie beim Fahrrad gesteuert. Auch Seniorenmobile sind im Hilfsmittelverzeichnis gelistet und können vom Arzt verordnet werden. Die Krankenkasse übernimmt dann einen Zuschuss, wenn der Arzt die Gehbehinderung und die Notwendigkeit des Hilfsmittels attestiert.

Welche Alternativen gibt es zu einem E-Rollstuhl?

Es gibt die Möglichkeit, einen manuellen Rollstuhl mit einem elektrischen Antrieb nachzurüsten. Diese Rollstuhl-Zusatzantriebe machen den Rollstuhl zu einem Hybrid-Modell, das bei Bedarf auf Elektrobetrieb umschaltet. Du kannst den Zusatzantrieb bei anstrengenden oder längeren Strecken nutzen und ihn einfach abmontieren, wenn du wieder auf manuellen Betrieb umstellen möchtest. Dadurch bleibt der Rollstuhl für den Innenbereich leicht manövrierbar und gut transportierbar. Dieser Zusatzantrieb für den Rollstuhl kann über die Krankenkasse beantragt werden, was eine finanzielle Entlastung bietet und den Zugang zu dieser hilfreichen Erweiterung erleichtert.

Zubehör: Was kann noch hilfreich sein?

Das richtige Zubehör kann die Funktionalität und den Komfort eines Elektro-Rollstuhls erheblich verbessern. Hier sind einige nützliche Zubehörteile, die du in Betracht ziehen solltest:

  • Sitz- und Rückenpolster: Ergonomische Sitz- und Rückenpolster bieten zusätzlichen Komfort und unterstützen eine gesunde Sitzhaltung. Sie helfen, Druckstellen zu vermeiden und den Komfort bei längerer Nutzung zu erhöhen.

  • Kopf- und Nackenstützen: Verstellbare Kopf- und Nackenstützen sorgen für zusätzlichen Halt und verbessern die Stabilität, was besonders für Benutzer mit eingeschränkter Nacken- und Kopfkontrolle wichtig ist.

  • Bein- und Fußstützen: Verstellbare oder schwenkbare Bein- und Fußstützen helfen, die Beine in einer bequemen und gesunden Position zu halten. Sie sind besonders nützlich, um Schwellungen zu verringern und die Blutzirkulation zu fördern.

  • Licht- und Signalsysteme: Licht- und Signalsysteme wie Scheinwerfer, Rücklichter und Blinker erhöhen die Sichtbarkeit und Sicherheit, besonders bei Fahrten im Außenbereich oder in der Dämmerung.

  • Regenschutz und Abdeckungen: Schutz vor schlechtem Wetter kann durch spezielle Regencapes oder Abdeckplanen für den Rollstuhl gewährleistet werden. Diese schützen sowohl den Benutzer als auch den Rollstuhl vor Nässe.

  • Taschen und Körbe: Taschen und Körbe bieten zusätzlichen Stauraum für persönliche Gegenstände, Einkäufe oder medizinische Hilfsmittel. Sie können an den Seiten, unter dem Sitz oder an der Rückenlehne angebracht werden.

  • Zusätzliche Akkus: Für längere Wege oder um die Unabhängigkeit zu erhöhen, sind zusätzliche Akkus eine sinnvolle Investition. Sie verlängern die Laufzeit des Rollstuhls und reduzieren die Notwendigkeit für häufiges Aufladen.

  • Halterungen und Befestigungen: Halterungen für Getränke, Mobiltelefone oder Taschen bieten zusätzlichen Komfort und erleichtern den Zugriff auf häufig genutzte Gegenstände.

  • Sicherheitsgurte und Haltesysteme: Sicherheitsgurte und Haltesysteme sorgen für zusätzliche Sicherheit und Stabilität, indem sie verhindern, dass der Benutzer aus dem Rollstuhl rutscht oder fällt, insbesondere bei unebenem Gelände.

  • Joystick-Erweiterungen und alternative Steuerungen: Für Nutzer mit eingeschränkter Hand- oder Armbeweglichkeit gibt es verschiedene Joystick-Erweiterungen und alternative Steuerungsmethoden wie Kopf- oder Kinnsteuerungen, die die Bedienung erleichtern.

Fazit

Ein elektrischer Rollstuhl bietet eine erhebliche Erleichterung für Menschen mit stark eingeschränkter Mobilität. Damit der Antrag für einen Rollstuhl mit Motor bei der Krankenkasse genehmigt wird, muss eine ärztliche Verordnung mit einer präzisen Begründung vorliegen. Es lohnt sich, die Beantragung gründlich vorzubereiten. Bei Ablehnung des Antrags besteht die Möglichkeit zum Widerspruch.

Oft gefragt

Anja Lehner-Ulshöfer
Medical Writerin
Autor

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