
Verbrennungen lindern: Erste Hilfe und Wundheilung
Einleitung
Ein Moment der Unachtsamkeit – ein heißer Topf, ein Wasserkocher, eine offene Flamme –, und schon passiert es: eine Verbrennung oder Verbrühung. Solche Verletzungen sind schmerzhaft und können schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht richtig behandelt werden.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Verbrennungen richtig einordnest und Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifst. Wir gehen auf die verschiedenen Verbrennungsgrade ein und geben dir wertvolle Tipps, um schwere Verletzungen zu verhindern und die Narbenbildung möglichst gering zu halten.
Verbrennungsgrade: von leichter Rötung (1. Grad) bis hin zu tiefer Hautschädigung (3. Grad und höher).
Symptome können Schmerzen, Brandblasen und verbrannte Haut sein – je nach der Schwere der Verbrennung.
Erste Hilfe: Kühlen mit lauwarmem Wasser, keine Hausmittel.
Wann zum Arzt? Tiefe oder großflächige Brandwunden immer ärztlich versorgen lassen.
Prävention: Vorsicht mit heißen Flüssigkeiten und offenem Feuer.
Arten von Verbrennungen und ihre Schweregrade
Jede Verbrennung kann unterschiedlich stark sein – von einer leichten Rötung bis hin zu tiefgehenden Schäden. Hier erfährst du, wie du die Verbrennungsgrade richtig einordnest und wann ärztliche Hilfe nötig ist.
Verbrennung 1. Grades
Bei einer Verbrennung 1. Grades ist nur die oberste Hautschicht betroffen. Die Haut rötet sich und kann empfindlich auf Berührungen reagieren, ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. Die oft nur leichte Brandwunde heilt meist von selbst ab und hinterlässt keine Narben. Hier sind Kühlung und Feuchtigkeitsspender meist ausreichend.
Verbrennung 2. Grades
Eine Verbrennung 2. Grades geht tiefer und führt häufig zu schmerzhaften Brandblasen. Diese Blasenbildung zeigt, dass mehrere Hautschichten betroffen sind. Eine sorgfältige Wundpflege ist hier wichtig, und je nach Größe oder Lage sollte ein Arzt die Wunde begutachten, um Infektionen zu verhindern.
Verbrennung 3. Grades
Bei einer Verbrennung 3. Grades sind alle Hautschichten betroffen, und die Wunde kann sich sogar schwarz oder weiß verfärben. Oft sind die Nervenenden zerstört, weshalb die Verletzung manchmal weniger schmerzhaft ist, als man vermuten würde. Diese Art von Brandwunde muss immer sofort ärztlich versorgt werden.
Verbrennung 4. Grades
Bei dieser schweren Verbrennung in Form einer Verbrennung 4. Grades sind nicht nur die Haut, sondern auch darunterliegende Muskeln und sogar Knochen betroffen. Solche Verletzungen sind lebensbedrohlich und benötigen umgehend eine intensive medizinische Behandlung.
Symptome: Anzeichen einer Verbrennung
Je nach Tiefe und Schwere kann eine Brandverletzung ganz unterschiedlich aussehen – und sich auch unterschiedlich anfühlen. Wichtig ist auf jeden Fall, die Anzeichen gut zu kennen, denn nur so kannst du schnell handeln und die verbrannte Haut richtig versorgen.
Typische Anzeichen einer Verbrennung sind:
Rötung und Schwellung: Die Haut ist gerötet und fühlt sich oft heiß an.
Schmerzen: Je tiefer die Verbrennung, desto mehr Nerven können beschädigt sein, was bei sehr tiefen Verbrennungen auch zu weniger Schmerz führen kann.
Brandblase: Diese entsteht bei tieferen Verbrennungen (2. Grades) und ist oft mit Flüssigkeit gefüllt, was auf die Schädigung der Hautschichten hinweist.
Verkrustete oder weiße Haut: Bei schweren Verbrennungen (3. Grades) kann die Haut weißlich oder ledrig erscheinen und verliert ihre natürliche Empfindlichkeit.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verbrennungen
Die richtigen Erste-Hilfe-Schritte sind entscheidend, um bei einer Verbrennung den Schaden zu begrenzen und Schmerzen zu lindern. Hier erfährst du, wie du Verbrennungen behandeln solltest und welche Maßnahmen dabei helfen können:
Kühlen: Halte die verbrannte Stelle sofort unter lauwarmes Wasser (nicht eiskalt!) für etwa 10–15 Minuten. Das lindert den Schmerz und kann das Eindringen der Hitze in tiefere Hautschichten verhindern.
Kein Eis oder Hausmittel: Verzichte auf Hausmittel wie Butter oder Mehl, die die Wunde zusätzlich reizen können. Eis ist ebenfalls ungeeignet, da es die Haut zu stark abkühlen und schädigen kann.
Brandwunde abdecken: Nach dem Kühlen die Brandwunde mit einer sterilen Kompresse abdecken, um sie vor Verunreinigungen zu schützen. So kann eine Infektion verhindert werden.
Bei Verbrühung was tun? Besonders bei Verbrühungen solltest du das betroffene Körperteil sofort kühlen. Das hilft, die Haut zu beruhigen und Schmerzen zu reduzieren.
Denke auch daran, dass eine ärztliche Behandlung bei schwereren Verbrennungen absolut notwendig ist, um Infektionen oder eine Narbenbildung zu verhindern und eine angemessene Wundpflege sicherzustellen.
Verbrennungen bei Kindern – Besonderheiten und Vorsichtsmaßnahmen
Kinderhaut ist dünner und empfindlicher als die Haut von Erwachsenen, was dazu führt, dass Verbrennungen bei ihnen schneller und schwerer verlaufen können. Deshalb ist es besonders wichtig, bei Kindern schon bei kleineren Brandwunden aufmerksam zu sein und schnell zu handeln.
Ein kleiner Unfall – wie ein umgekipptes Heißgetränk oder ein unbeaufsichtigter Ofen – kann bei Kindern schnell zu einer Brandverletzung führen. Erste Hilfe sollte deshalb unmittelbar erfolgen: Verbrühungen und Verbrennungen sofort kühlen, die Wunde steril abdecken und bei größeren Verletzungen umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen.
Wichtige Vorsichtsmaßnahmen im Alltag
Heiße Getränke außer Reichweite halten: Heiße Tassen oder Kannen sollten immer weit genug vom Rand des Tisches oder der Arbeitsfläche entfernt stehen.
Kochzonen schützen: Halte Kinder fern von heißen Herden und verwende, wenn möglich, Herdschutzgitter.
Sicherheitsvorkehrungen im Bad: Die Wassertemperatur sollte so eingestellt sein, dass keine Verbrühung beim Aufdrehen des Wasserhahns möglich ist.
Die richtigen Vorsichtsmaßnahmen zu kennen und umzusetzen, kann das Risiko für Brandwunden bei Kindern erheblich verringern. Besonders bei kleinen Kindern sind eine schnelle Reaktion und präventive Maßnahmen entscheidend für ihre Sicherheit.
Tipps: Hausmittel zur Linderung von Verbrennungen
Manche Hausmittel können bei leichten Verbrennungen eine schnelle Linderung verschaffen. Wende diese jedoch nur bei oberflächlichen Brandwunden an.
Aloe Vera: Die kühlende Wirkung des Aloe-Vera-Gels kann die verbrannte Haut beruhigen und den Heilungsprozess unterstützen.
Honig: Honig wirkt antibakteriell und kann auf eine saubere, abgedeckte offene Brandwunde aufgetragen werden, um Infektionen vorzubeugen.
Kalte Kompressen: Ein in kaltem Wasser getränktes Tuch kann die Hitze aus der Haut ziehen und den Schmerz lindern. Verwende jedoch keine Eiswürfel, um die Haut nicht zusätzlich zu schädigen.
Lavendelöl: Einige Tropfen Lavendelöl mit Wasser verdünnen und vorsichtig auf die Wunde auftragen. Es kann die Wundheilung unterstützen und beruhigend wirken.
Dennoch gilt: Bei jeder offenen oder schwereren Brandwunde sowie bei einer offenen Brandblase sollte ein Arzt aufgesucht werden. Selbst die besten Hausmittel ersetzen keine professionelle Wundversorgung.
Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?
Bei Verbrennungen ist es manchmal schwierig einzuschätzen, ob eine ärztliche Behandlung nötig ist. Grundsätzlich gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig, besonders wenn es um tiefergehende Brandwunden oder großflächige Brandverletzungen geht.
Du solltest unbedingt ärztlichen Rat einholen, wenn:
große Hautbereiche betroffen sind: Besonders bei Verbrennungen, die größer als die Handfläche sind, oder bei empfindlichen Körperstellen wie Gesicht, Händen oder Genitalbereich.
Brandblasen platzen: Eine geöffnete Blase ist anfällig für Infektionen und sollte deshalb von einem Arzt kontrolliert und verbunden werden.
die Wunde tief ist oder sich verfärbt: Bei einer Verbrennung 3. Grades oder wenn die Haut weißlich, ledrig oder schwarz erscheint.
Kinder betroffen sind: Kinder sind besonders empfindlich und sollten auch bei kleineren Verbrennungen ärztlich untersucht werden.
Denke daran, dass eine unzureichende Behandlung zu Narbenbildung führen kann. Eine frühzeitige ärztliche Versorgung ist daher wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und eine Narbenbildung zu verhindern.
Präventive Maßnahmen zur Vorbeugung von Verbrennungen
Verbrennungen lassen sich oft durch einfache Vorsichtsmaßnahmen vermeiden:
Vorsicht beim Kochen: Halte heiße Töpfe und Pfannen stets an den Griffen fest und drehe sie nach innen, damit Kinder nicht herankommen.
Heiße Getränke sicherstellen: Stelle Tassen und Kannen mit heißem Inhalt weit vom Rand des Tisches entfernt auf.
Verbrühungsschutz im Bad: Stelle die maximale Wassertemperatur im Bad so ein, dass keine Verbrühungen beim Aufdrehen des Wasserhahns entstehen.
Sicherheitsvorkehrungen bei offenem Feuer: Halte stets einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke in Reichweite, insbesondere bei offenen Kerzen und im Küchenbereich.
Sonnenschutz: Besonders im Sommer kann starke Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen führen. Verwende Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor und trage helle Kleidung.
Fazit
Verbrennungen können schnell passieren und reichen von leichten Hautrötungen bis hin zu schwerwiegenden Verletzungen, die intensive Pflege und medizinische Betreuung erfordern. Besonders wichtig ist es, die Verbrennungsgrade zu kennen und die entsprechend angemessenen Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen, um Schmerzen zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Denk daran: Bei tieferen oder großflächigen Brandwunden ist ein Arztbesuch unerlässlich, um Infektionen und Narbenbildung vorzubeugen.
Oft gefragt
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