Wie heilt eine Kaiserschnittnarbe richtig? Tipps & Infos
Einleitung
Ein Kaiserschnitt ist in Deutschland längst zu einem Routine-Eingriff geworden. Etwa ein Drittel aller Babys kommt derzeit bei einer sogenannten Bauchgeburt zur Welt. Anschließend wird die Wunde wieder verschlossen. Damit die Kaiserschnittnarbe optimal und problemlos verheilt, gibt es einiges zu beachten. Hier erfährst du, was das ist.
Etwa ein Drittel aller Babys kommt durch einen Kaiserschnitt auf die Welt.
Du willst wissen: Wie lange dauert ein Kaiserschnitt? Die Geburt per Kaiserschnitt geht rasch. Sie dauert in der Regel nicht länger als fünf bis zehn Minuten.
Eine Kaiserschnittwunde kann genäht oder geklammert werden. Aber die OP-Klammern zu entfernen, tut das weh? Dies ist eine häufig gestellte Frage. Jede Frau empfindet das unterschiedlich. Aber das Entfernen der Klammern kann durchaus unangenehmer sein als das Ziehen von Fäden.
Warum heißt es Kaiserschnitt?Dafür wird immer wieder ein historischer Grund genannt. Der spätere römische Diktator Julius Cäsar sei aus dem Körper seiner Mutter herausgeschnitten worden. Lateinisch hieß das „sectio caesarea“ – übersetzt „Kaiserschnitt“. Ob jedoch wirklich etwas an dieser Geschichte dran ist, bleibt fraglich.
Wie lange es dauert, bis die Kaiserschnitt-Narbe vollständig verheilt ist, kann nur geschätzt werden, denn jede Frau ist anders. Nach durchschnittlich sechs bis acht Wochen sollte sie aber oberflächlich verheilt sein. Bis sich die durchtrennten Muskelfasern und Nerven vollständig erholt und regeneriert haben, kann bis zu ein Jahr vergehen.
Entstehung und Ursache der Kaiserschnittnarbe
Definition und Ursachen
Als Kaiserschnitt wird ein Schnitt in Bauch und Gebärmutter einer schwangeren Frau bezeichnet, der zur Entbindung eines Babys dient. Dabei handelt es sich um eine Operation. Sie wird meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Aber auch eine Vollnarkose ist möglich. Die Gründe für einen Kaiserschnitt können ganz unterschiedlich sein. Medizinisch notwendig ist er immer dann, wenn das Kind so im Mutterleib liegt, dass eine „normale“ Geburt ausgeschlossen ist. Dies ist etwa bei einer Querlage und einer Steißlage der Fall oder auch, wenn der Kopf so groß ist, dass er nicht durch das Becken der Mutter passt.
Wie entsteht die Narbe?
Die Naht nach einem Kaiserschnitt wird meist so gesetzt, dass sie entlang der Schamhaargrenze verläuft. So kannst du sie später problemlos mit dem Slip oder der Bikinihose verdecken. Normalerweise ist sie zwischen 8 und 14 cm lang. In der Regel ist die Kaiserschnitt-Narbe zunächst wulstig und rot. Spürst du in den ersten Tagen eine harte Schwellung unter der Narbe, so hat sich dort vermutlich Wundflüssigkeit angesammelt. Das muss dich nicht beunruhigen. Die Wundflüssigkeit wird in der Regel nach und nach vom umliegenden Gewebe aufgenommen. Der Wulst flacht im Laufe der Zeit ab, bis schließlich nur noch ein heller Strich von der Narbe übrig ist. Damit dies alles reibungslos funktioniert, solltest du die Narbe nach dem Kaiserschnitt gut pflegen. Tägliche eine sanfte Massage hilft, die Haut elastisch und weich zu machen. Beginne damit, sobald die Fäden gezogen sind oder sich aufgelöst haben beziehungsweise die Klammern gezogen sind. Achte aber darauf, stets zur Narbe hin zu massieren. Unterstützend kannst du außerdem pflanzliche Öle (etwa Mandel- oder Lavendelöl) oder spezielle Narbensalben verwenden. Verursacht dir dein Kaiserschnitt Schmerzen, die dich beunruhigen, so zögere nicht und wende dich an deinen Arzt. Er wird dir sagen können, ob alles in Ordnung ist oder zum Beispiel eine Entzündung vorliegt. Spürst du ein Brennen und Jucken an der Narbe, so ist dies jedoch in der Regel positiv, da dies Zeichen sind, dass die Wunde verheilt.
Unterschiede zu anderen Narbenarten
Eine Kaiserschnittnarbe ist größer als die meisten Narben, die als Folge von Verletzungen entstehen. Mit anderen Narben gemeinsam hat sie, dass sie wulstig werden und sich entzünden kann. Außerdem kann es Verwachsungen geben, die manchmal auch nach dem Ende des Heilungsprozesses noch zu Schmerzen führen.
Heilungsprozess der Kaiserschnittnarbe
Erste Wochen nach der Operation
In den ersten Wochen nach der Operation sieht die Narbe meist noch rot und dick aus und kann sich entzündet anfühlen. Mach dir keinen Sorgen, das ist vollkommen normal. Meist handelt es sich um Wundflüssigkeit, die nach und nach vom Gewebe aufgenommen wird. Hast du aber ein schlechtes Gefühl, so solltest du deinen Arzt aufsuchen, damit er sich die Narbe ansieht.
Langfristige Heilung
Bis zur vollständigen Heilung, also bis sich die durchtrennten Muskelfasern und das Gewebe wieder ganz erholt haben, ist ein wenig Geduld nötig. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis rund um den Operationsbereich wieder das volle Gefühl da ist.
Faktoren, die den Heilungsprozess beeinflussen
Sobald sich die Kruste von der Wunde gelöst hat, kannst du anfangen, die Narbe vorsichtig zu massieren und mit Ölen oder Salben einzucremen. Dies fördert die Wundheilung und macht die Haut wieder weich und elastisch. Außerdem unterstützt du auf diese Weise die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt und verhinderst, dass es zu Verwachsungen nach dem Kaiserschnitt kommt. Generell gilt: Gönne dir Ruhe! Höre auf deinen Körper – er wird dir zeigen, wenn du ihm zu viel zumutest.
Maßnahmen bei schmerzender Kaiserschnitt-Narbe
Es gibt verschiedene Beschwerden, die an der Narbe auftreten können. Hast du zum Beispiel an der Kaiserschnitt-Narbe Schmerzen, so kann es sein, dass sich die Kaiserschnitt-Narbe entzündet hat. Gehe zu deinem Arzt und lass dich untersuchen. Oder ist es eher so, dass die Kaiserschnitt Narbe brennt? Oft ist dies einfach ein Zeichen dafür, dass der Heilungsprozess voranschreitet. Wenn du dir unsicher bist oder kein gutes Gefühl hast, gehe dennoch zum Arzt. Generell solltest du, um die Kaiserschnittheilung nicht zu gefährden, acht bis zwölf Wochen auf Sport nach dem Kaiserschnitt verzichten.
Eine häufig gestellte Frage ist außerdem: Wie verheilen die OP-Narben besser? Für ein optimales Ergebnis empfiehlt es sich, sobald die Kruste abgegangen ist, die Narbe ein- bis zweimal täglich zu massieren. Spezielle Cremes und Öle sind ebenfalls hilfreich. Die Haut wird wieder weich und elastisch, außerdem entzündet sich die Kaiserschnittnarbe nicht so schnell.
Vorher-Nachher: Wie verändert sich die Narbe?
Typische Veränderungen im Laufe der Zeit:
Direkt nach einem Kaiserschnitt sieht die Narbe meist rot und wulstig aus. Doch die Schwellung und Schmerzen nehmen im Laufe der Zeit ab. In der Regel ist irgendwann nicht viel mehr als ein dünner, blasser Strich von der Narbe übrig. Bemerkst du jedoch eine Vorwölbung im Bereich der Narbe, so kann dies auf einen Narbenbruch nach dem Kaiserschnitt hindeuten. Diese Komplikation kommt leider gar nicht so selten vor. Der Bruch entsteht, wenn die Narbe dem Druck im Bauch nicht standhält. Gehe schnellstmöglich zum Arzt – auch wenn du keine Schmerzen hast. Nimm die Anzeichen auf jeden Fall ernst, denn ein Narbenbruch kann auch erst Monate oder gar Jahre nach einer Bauch-OP auftreten.
Ästhetische Optionen und kosmetische Behandlungen
Möglichkeiten zur Narbenreduktion
Wenn du unter Verwachsungen nach dem Kaiserschnitt leidest oder deine Kaiserschnittnarbe vielleicht wulstig aussieht, so gibt es diverse kosmetische Behandlungen, die dir helfen können, die Narbe schmaler und weniger sichtbar zu machen.
Laserbehandlungen, Cremes und andere Methoden
Eine Möglichkeit ist eine Laserbehandlung. Dabei wird die obere Schicht der Narbe abgetragen und zudem die Kollagenbildung der Haut angeregt, sodass sie sich wieder weicher anfühlt. Aber auch einige Cremes, Gele und Öle sind wirkungsvoll. Bist du dennoch mit dem Ergebnis nicht zufrieden, so ist bei wulstigen Narben zum Beispiel eine Cortison-Behandlung denkbar. Bei einer eingezogenen Narbe zeigen Injektionen mit Eigenfett häufig gute Ergebnisse. Lass dich von deinem Frauenarzt beraten, welche Optionen es gibt und welche Art der Behandlung für dich die geeignetste ist.
Psychologische Aspekte und Unterstützung
Emotionale Auswirkungen der Narbe
Ein Kaiserschnitt ist nicht zu unterschätzen. Er kann für eine Frau durchaus ein traumatisches Erlebnis sein. So gibt es Frauen, die im Nachhinein das Gefühl haben, versagt zu haben, weil sie ihr Baby nicht auf natürlichem Wege zur Welt gebracht haben. Zwar besteht absolut kein Grund dafür, sich Vorwürfe zu machen, dennoch geht es diesen Frauen dann emotional oft schlecht. Bei einem Notkaiserschnitt ist danach die Gefahr besonders groß, in ein Tief zu fallen. Sogenannte postnatale Depressionen kommen generell nach einem Kaiserschnitt häufiger vor als nach einer „normalen“ Geburt.
Unterstützung und Beratung
Suche dir Hilfe, wenn du wegen des Eingriffs unter psychischen Problemen leidest. Rede über deine Gefühle! Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, an die du dich vor Ort wenden kannst.
Gemeinschaften und Online-Ressourcen
Willst du lieber anonym bleiben, kannst du dich zum Beispiel online einer Selbsthilfegruppe anschließen und Kontakt zu einer entsprechenden Hilfseinrichtung aufnehmen. Bei einem Wunschkaiserschnitt tritt diese Problematik etwas weniger häufig auf, da die Frau dann Zeit hatte, sich ausführlich zu informieren und mit ihrer Entscheidung auseinanderzusetzen.
Fazit
Etwa jedes dritte Baby kommt in Deutschland derzeit durch einen Kaiserschnitt auf die Welt. Die Gründe dafür sind vielfältig und haben ihre absolute Berechtigung. Jede Frau sollte frei entscheiden, welchen Weg sie wählt, um ihr Baby auf die Welt zu bringen. Absolut niemals solltest du dich jedoch für deine Kaiserschnittnarbe schämen – auch dann nicht, wenn du sie hässlich findest. Die Narbe ist eine sichtbare Erinnerung daran, dass du eine wunderbare Leistung vollbracht hast – einen Menschen geboren! Das zählt mehr als die Optik deines Bauches. Macht dir das Aussehen deiner Narbe dennoch immer wieder zu schaffen, so gibt es auch Jahre nach der Geburt noch Mittel und Wege, sie dünner und unauffälliger zu gestalten. Dein Arzt kann dich dazu beraten.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.