Multiple Sklerose-Therapie: Schübe, Verlauf & Behandlung
Einleitung
Die Diagnose Multiple Sklerose (MS) kann dein Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf stellen. Plötzlich stehst du vor einer Vielzahl an Fragen und Unsicherheiten. Was jetzt zählt, ist eine gute ärztliche Betreuung und eine frühzeitige und individuell abgestimmte Multiple Sklerose-Therapie, um den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen und deine Lebensqualität zu erhalten. In diesem Artikel stellen wir die verschiedenen Verlaufsformen der MS vor, die Bedeutung von Schub- und Immuntherapien und geben wertvolle Tipps zu unterstützenden Maßnahmen in der MS-Behandlung.
Multiple Sklerose gehört zu den Autoimmunkrankheiten und zeigt sich in verschiedenen Verlaufsformen, die jeweils eine spezifische Behandlung erfordern.
Eine frühzeitige und individuell auf den Patienten abgestimmte MS-Behandlung kann den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.
Medikamente sind die wichtigste Säule bei der Behandlung der MS. Unterschieden wird zwischen der Schubtherapie, um einen akuten Schub einzudämmen, und der immunprophylaktischen Therapie, um den weiteren Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Physiotherapie, Ergotherapie, Psychotherapie und eine angepasste Ernährung spielen eine wichtige Rolle bei der Symptomlinderung und verbessern die Lebensqualität.
Ein individuelles Behandlungskonzept muss in enger Zusammenarbeit mit einem Neurologen erstellt werden; von eigenmächtigen Behandlungen ohne ärztlichen Rat ist dringend abzuraten.
Was ist Multiple Sklerose?
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark betrifft. Bei MS greift das Immunsystem irrtümlich Nervenzellen und die schützende Myelinschicht um die Nervenfasern an. Dadurch können die Nerven Signale nicht mehr richtig an den Körper weiterleiten, was zu den verschiedenen Symptomen der MS führt. Die Schädigungen im Gehirn werden als Läsionen bezeichnet und sind in einem MRT sichtbar. Somit ist das MRT eine wichtige Untersuchungsmethode, um die Krankheit zu diagnostizieren und den Verlauf zu beobachten.
Da Symptome, Schweregrad und Verlauf bei Patienten so unterschiedlich sind, ist MS auch als „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ bekannt.
Zu Beginn der MS treten häufig Gleichgewichtsstörungen, Lähmungserscheinungen oder auch Sehstörungen auf. Verschwommenes Sehen oder ein Nebel vor dem Auge können auf eine Sehnerv-Entzündung hinweisen. Auch Kribbeln, Taubheitsgefühle und Blasenstörungen können im Anfangsstadium auftreten. Da die Beschwerden unspezifisch sind und auch bei anderen Erkrankungen vorkommen, solltest du schnell einen Arzt aufsuchen. Es sind nun eine Reihe von Untersuchungen notwendig, die für die Diagnosestellung wie Puzzleteile zusammengefügt werden. Leider dauert es manchmal Monate bis Jahre, bis die Diagnose MS gesichert ist. Deshalb spielt auch die Beobachtung des Verlaufs eine große Rolle. Eine MS verläuft in Schüben oder schrittweise fortschreitend (progredient) und kann unterschiedliche Verläufe und Schweregrade aufweisen.
Ursachen und Risikofaktoren von MS
Bei Multipler Sklerose handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, deren genaue Auslöser wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt sind. Experten vermuten ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, damit MS entsteht. Bekannt ist jedoch, dass sowohl erbliche Faktoren als auch virale Infektionen durch Masern-, Herpes- oder Epstein-Barr-Viren an der Entstehung von MS beteiligt sind. Ebenso kann ein Vitamin-D-Mangel und Rauchen die Erkrankung begünstigen. Multiple Sklerose gilt allerdings nicht als klassische Erbkrankheit, da nicht die Krankheit selbst, sondern nur eine erhöhte Anfälligkeit vererbt wird.
Verlauf der Multiplen Sklerose
Bei Multipler Sklerose unterscheiden Experten 3 Verlaufsformen. Zusätzlich achten Mediziner darauf, ob die MS gerade entzündlich aktiv ist oder nicht. Die Beurteilung der Aktivität der MS erfolgt durch eine MRT-Aufnahme mit Kontrastmittel. Die Wahl der Therapie ist dann individuell an den Patienten angepasst, basierend auf dem Krankheitsverlauf und den spezifischen Bedürfnissen des Patienten sowie nach einer sorgfältigen Abwägung von Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen.
Schubförmige remittierende MS (RRMS): Symptome und Rückbildung
MS beginnt häufig mit einem Taubheitsgefühl in einem Arm oder einer Verschlechterung der Sehkraft auf einem Auge. Manchmal fallen aber auch Bewegungseinschränkungen, Lähmungserscheinungen oder Krämpfe in den Händen auf – MS hat viele Gesichter. Innerhalb weniger Stunden verstärken sich diese Symptome und bleiben über Tage oder Wochen bestehen, bevor sie sich langsam ganz oder teilweise wieder zurückbilden. So oder ähnlich beginnen etwa 85 Prozent der MS-Erkrankungen bereits im jungen Erwachsenenalter. Charakteristisch für die sogenannte schubförmig remittierende Multiple Sklerose ist der MS-Verlauf in Schüben.
Während eines solchen Schubes kommt es zu neuen oder sich verschlimmernden Symptomen wie Taubheitsgefühlen, Sehstörungen oder Gleichgewichtsproblemen. Der Begriff „remittierend“ bezieht sich darauf, dass diese Symptome oft vorübergehend sind und nach einer gewissen Zeit wieder zurückgehen oder ganz verschwinden. Manche Schübe verursachen nur leichte Beschwerden, wie ein schwaches Kribbeln, während andere zu schweren Einschränkungen führen können, wie einer vollständigen Lähmung beider Beine.
Sekundär progrediente MS (SPMS): Fortschreiten der Erkrankung
Die sekundär progrediente Multiple Sklerose entwickelt sich bei einem Teil der Patienten aus einer anfänglich schubförmig remittierenden MS. Der Begriff „sekundär“ deutet darauf hin, dass diese Form als zweites Stadium im Krankheitsverlauf auftritt, während „progredient“ auf das kontinuierliche Voranschreiten der Krankheit hinweist. Im Gegensatz zur früheren Phase, die durch Schübe und periodische Erholungen gekennzeichnet war, zeigen sich nun weniger akute Schübe. Stattdessen kommt es zu einer allmählichen und konstanten Verschlechterung der Symptome. Diese Phase kann sich durch eine zunehmende Gehbehinderung oder andere fortschreitende neurologische Einschränkungen äußern.
Primär progrediente MS (PPMS): Von Beginn an fortschreitender Krankheitsverlauf
Die primär progrediente MS ist eine Form der Erkrankung, die bei etwa 15 Prozent der Betroffenen von Krankheitsbeginn an ohne Schübe verläuft. Die PPMS macht sich durch eine langsame Zunahme der Beschwerden (progredient) bemerkbar, wie zum Beispiel zunehmende Gehbehinderungen oder andere fortschreitende neurologische Defizite.
Welche Multiple Sklerose-Therapien gibt es?
Aktuell ist Multiple Sklerose nicht heilbar. Die Therapie wird individuell an den Patienten angepasst und berücksichtigt sein Geschlecht, Alter, Begleiterkrankungen, die Lebenssituation und die Lebensplanung.
Ziele der MS-Therapie
Die Therapie ist auf folgende Ziele ausgelegt:
Hemmung und Eindämmung einer akuten Entzündungsreaktion bei einem Schub mithilfe der Schubtherapie.
Das Fortschreiten der Multiple Sklerose aufhalten.
Verlängern von beschwerdefreien oder beschwerdearmen Phasen (verlaufsmodifizierende Therapie).
Symptomlinderung und Vermeidung von Komplikationen (symptomatische Therapie).
Therapiesäulen bei der MS-Behandlung
Bei der Therapie der Multiplen Sklerose werden drei Hauptansätze unterschieden: die Schubtherapie, die verlaufsmodifizierende Therapie und die symptomatische Therapie. Diese Therapiesäulen werden für eine individuelle Behandlung eines Patienten miteinander kombiniert.
Schubtherapie: Die Schubtherapie zielt darauf ab, akute Schübe zu behandeln – häufig mit hochdosiertem Kortison, um Entzündungen schnell zurückzudrängen. Bei unzureichender Wirkung kann eine höhere Dosis Kortison oder eine Plasmapherese (Blutwäsche) notwendig werden.
Verlaufsmodifizierende Therapie: Die Therapie ist langfristig angelegt und soll Anzahl und Schwere zukünftiger Schübe reduzieren und somit eine langfristige Behinderung verhindern oder verzögern. Die Therapie basiert entweder auf der Immunmodulation (Umprogrammierung der Immunantwort) oder Immunsuppression (Unterdrückung der Immunantwort). Diese immunprophylaktischen Therapien werden zudem in die Basistherapie für milde und moderate MS-Verläufe und die Eskalationstherapie für hochaktive Verläufe unterteilt. Bei allen Therapieformen kommen spezielle MS-Medikamente zum Einsatz.
Symptomatische Therapie: Bei dieser Therapie werden akute Symptome der MS mit oder ohne Symptome gelindert. Eine zentrale Rolle spielt die Rehabilitation.
Vorteile eines frühen Therapiestarts
Eine frühzeitige Therapie bei MS kann vorteilhaft sein. Es lassen sich dadurch Schübe reduzieren und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Den meisten Patienten wird bereits in einem frühen Stadium der Erkrankung eine Immuntherapie angeboten. Welche Therapie die behandelnden Ärzte empfehlen, hängt individuell vom Patienten und der Art der MS ab. Die aktuellen Patientenleitlinien geben eine Übersicht über den Stand der Forschung.
Medikamentöse Behandlung der MS
Schubtherapie: Hochdosiertes Kortison, Plasmapherese
Bei einem akuten MS-Schub ist das wichtigste Therapieziel, die Entzündungsreaktionen schnell und effektiv einzudämmen. Hierzu kommen zwei Therapieoptionen infrage:
Kortikosteroide: In den meisten Fällen wird mit Kortikosteroiden (Kortison) therapiert, die der Patient über eine Infusion, in Tablettenform oder mit einer Trinklösung erhält. Die Kortisonstoßtherapie hilft, die entzündlichen Prozesse im zentralen Nervensystem zügig zu reduzieren und die Symptome des Schubs zu mildern.
Blutwäsche: Sollte die Kortisonbehandlung nicht den gewünschten Erfolg bringen oder bereits in der Vergangenheit unwirksam gewesen sein, kommt eine Blutwäsche zum Einsatz. Diese wird entweder als Plasmapherese oder Immunadsorption durchgeführt und dient dazu, die entzündlichen Komponenten aus dem Blut zu entfernen und somit die Symptome des Schubs zu lindern.
Immuntherapien bei MS
Im Vordergrund einer Immuntherapie steht die Verringerung oder sogar Verhinderung der Häufigkeit von Krankheitsschüben. Ebenso ist das Ziel, eine schleichende Verschlechterung des Krankheitsverlaufs zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen, um so die Lebensqualität der Betroffenen möglichst lange zu erhalten (verlaufsmodifizierende Therapie). Darüber hinaus soll die Therapie auch die Entstehung neuer MS-Läsionen im MRT reduzieren. Die Art der Therapie sollte im Sinne des „Shared Decision Making“ der Arzt und informierte Patient gemeinsam treffen. Ein Austausch über Vor- und Nachteile der Therapie ist dabei Grundlage der gemeinsamen Entscheidungsfindung.
Für die Immuntherapie stehen eine Vielzahl von MS-Medikamenten und Therapieschemata zur Verfügung. Für die Therapie einer schubförmigen MS werden die Immuntherapien u.a. in folgende Kategorien eingeteilt:
Mäßig wirksame Immuntherapie der Kategorie 1: In Studien haben folgende Medikamente die Schubrate um 30 bis 50 Prozent gegenüber der Kontrollgruppe mit Placebos (wirkungsloses Scheinmedikament) verringert:
Azathioprin (Reservemedikament)
Dimethylfumarat (Tecfidera)
Diroximelfumarat (Vumerity)
Glatirameracetat
Interferone
Teriflunomid
Stark wirksame Immuntherapie der Kategorie 2: In Studien haben diese Medikamente die Schubrate um 50 bis 60 Prozent verringert im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Placebo.
Cladribin
Fingolimod (Gilenya)
Mitoxantron (Reservemedikament)
Ozanimod (Zeposia)
Ponesimod
Höchst wirksame Immuntherapie der Kategorie 3: In Studien vermindern folgende Medikamente die Schubrate um mehr als 60 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Placebos.
Alemtuzumab
Natalizumab
Ocrelizumab (Ocrevus)
Ofatumumab
Basistherapie bei einer schubförmigen remittierenden MS (RRMS): Beta-Interferone, Glatirameracetat
Die Basistherapie bei RRMS kommt insbesondere bei milden bis moderaten Verlaufsformen zum Einsatz. Wichtigste Wirkstoffgruppen sind die Beta-Interferone oder Glatirameracetat, die eine immunmodulatorische Wirkung haben. Das bedeutet, dass diese Medikamente schädliche als auch schützende Prozesse im Immunsystem beeinflussen. Zusätzlich stehen zur Behandlung Teriflunomid, Diroximelfumarat und Dimethylfumarat zur Verfügung, welche insbesondere entzündungshemmend wirken, dabei jedoch unterschiedliche Mechanismen nutzen. Während Azathioprin, ein Immunsuppressivum, heutzutage nur noch in seltenen Ausnahmefällen verwendet wird, können in besonderen Situationen wie Schwangerschaft oder Stillzeit intravenöse Immunglobulinpräparate eine Alternativoption darstellen. Die Wahl der Therapie erfolgt stets individuell, basierend auf der jeweiligen Krankheitsverlauf und den spezifischen Bedürfnissen der Patienten, nach sorgfältiger Abwägung von Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen.
Behandlung der primär fortschreitenden MS: Ocrelizumab
Die Behandlung der primär progredienten Multiplen Sklerose erfolgt vor allem über den CD20-Antikörper Ocrelizumab. Studien zeigen, dass Ocrelizumab besonders wirksam ist bei jüngeren Patienten wie neuen oder aktiven MS-Läsionen im MRT. Bei Menschen über 45 Jahren ist die Wirkung häufig schlechter. Daher wird Ocrelizumab nicht generell für alle PPMS-Betroffenen empfohlen, und es kommen andere Therapien zum Einsatz. Erkrankte über 50 Jahre, insbesondere bei fehlender entzündlicher Aktivität im MRT, werden häufig auch andere Immuntherapien – mit Rituximab, Mitoxantron, oder Glatirameracetat – oder eine Hormonstoßtherapie angeboten.
Behandlung einer sekundär fortschreitenden MS
Die Behandlung der sekundär progredienten Multiplen Sklerose (SPMS) hängt stark von der Entzündungsaktivität ab. Immuntherapien sind für diese Unterform nur bei nachgewiesener Aktivität sinnvoll, die sich durch Schübe oder aktive MS-Läsionen im MRT äußert. Deshalb sollte zunächst eine Einteilung der Patienten in „aktiv“ und „nicht aktiv“ erfolgen. Bei therapierten und noch unbehandelten Personen mit aktiver SPMS können Interferone, Siponimod, Cladribin oder Ocrelizumab in Betracht gezogen werden. Ein Therapieversuch ist besonders empfehlenswert, wenn es sich um jüngere Betroffene mit kurzer Krankheitsdauer, geringem Behinderungsgrad oder schneller Zunahme der Behinderung handelt.
Bei nicht aktiver SPMS ohne entzündliche Aktivität im Gehirn verzichten Experten auf die Immuntherapie. Nur in besonderen Fällen, bei denen eine rasche Krankheitsprogression droht, kann ein Therapieversuch mit CD20-Antikörpern über einen begrenzten Zeitraum erwogen werden.
Eskalationstherapie der hochaktiven MS: Natalizumab, Fingolimod, Alemtuzumab
Die Eskalationstherapie bei hochaktiver Multipler Sklerose richtet sich an Patienten, die entweder viele und schwere Schübe in kurzer Zeit erleben oder ein hochaktives MRT-Bild aufweisen; aber auch an Patienten, die auf Basisimmuntherapeutika nicht ausreichend ansprechen. Diese Therapiestufe nutzt wirksamere, jedoch auch risikoreichere Medikamente: Zu den Hauptoptionen gehört die monatliche Infusionstherapie mit dem Wirkstoff Natalizumab, der das Einwandern von Immunzellen in die Entzündungsherde des zentralen Nervensystems (ZNS) verhindert. Fingolimod in Tablettenform hält Immunzellen in den Lymphknoten zurück und verhindert so deren Eindringen in das ZNS. Der Wirkstoff Alemtuzumab eliminiert nachhaltig bestimmte Immunzellen mit nur einem Infusionszyklus im Jahr. Die Therapie kann einmal wiederholt werden.
Was sind Reservemedikamente? Zu den sogenannten MS-Reservemedikamenten zählen Medikamente, die aufgrund von hohen Nebenwirkungen oder zu wenigen wissenschaftlichen Studien nur in Ausnahmefällen verordnet werden sollen.
Gemeinsam eine Therapieentscheidung treffen: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Behandlungen, und eine Therapie, die heute effektiv ist, könnte in Zukunft für dich nicht mehr optimal sein. Daher ist es wichtig, regelmäßig mit deinem Arzt über deine Therapie zu sprechen. Eine enge Zusammenarbeit und offene Kommunikation helfen dabei, die bestmögliche Therapie für deine individuellen Bedürfnisse zu finden und auf Änderungen rechtzeitig zu reagieren. Zusammen könnt ihr sicherstellen, dass dein Behandlungsplan immer gut zu dir passt.
Welche nicht-medikamentöse Multiple Sklerose-Therapien gibt es?
Neben medikamentösen Behandlungen spielen auch nicht-medikamentöse MS-Therapien eine wichtige Rolle im Leben der Patienten. Diese Ansätze können dabei helfen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Physiotherapie: Mobilität und Muskelkraft erhalten
Physiotherapie zielt darauf ab, die Mobilität und Muskelkraft zu erhalten oder zu verbessern. Durch gezielte Übungen und Bewegungsprogramme kann die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden, was dazu beiträgt, die Selbstständigkeit im Alltag zu bewahren.
Ergotherapie: Alltagshilfen und Anpassungen
Ergotherapie unterstützt Betroffene dabei, ihren Alltag besser zu bewältigen. Ergotherapeuten helfen, individuelle Alltagshilfen zu finden, die das Leben mit MS erleichtern. Dies kann von der Anpassung der Wohnumgebung bis hin zur Einführung spezieller Hilfsmittel reichen, die die Lebensqualität erhöhen.
Psychotherapie: Umgang mit psychischen Belastungen
Die Diagnose MS kann auch psychische Belastungen mit sich bringen. Psychotherapie bietet Unterstützung im Umgang mit Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Herausforderungen, die durch die Erkrankung entstehen können. Durch Gespräche und gezielte psychologische Techniken lernen Betroffene, besser mit ihrer Situation umzugehen und seelische Stabilität zu gewinnen.
Logopädie: Unterstützung bei Sprach- und Schluckstörungen
Logopädie ist eine weitere wichtige Therapieform für MS-Patienten, die unter Sprach- und Schluckstörungen leiden. Logopäden arbeiten daran, diese Funktionen zu verbessern oder zumindest zu erhalten, um die Kommunikationsfähigkeit und Nahrungsaufnahme zu unterstützen.
Ernährung und Lebensstil
Eine angepasste Ernährung kann dazu beitragen, Entzündungsprozesse zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Zudem können regelmäßige Bewegung, ausreichend Ruhe und die Vermeidung von Stress positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben.
Fazit
Die Therapie der Multiplen Sklerose (MS) ist komplex und erfordert einen individuell abgestimmten Ansatz, um den speziellen Bedürfnissen und dem Krankheitsverlauf der betroffenen Patienten gerecht zu werden. Eine frühzeitige Behandlung kann dazu beitragen, Schübe zu reduzieren und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, was die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessert. Neben medikamentösen Therapien spielen auch nicht-medikamentöse Ansätze wie Physiotherapie, Ergotherapie, Psychotherapie und eine angepasste Ernährung eine wichtige Rolle.
Oft gefragt
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