Rollstuhl für die Wohnung: Alle Vorteile im Überblick!

Ein Rollstuhl für die Wohnung kann ein echter Lebens(qualität)retter sein, wenn es darum geht, sich in den eigenen vier Wänden sicher und komfortabel zu bewegen. Diese Rollstühle sind speziell für den Innenbereich konzipiert und bieten eine schnelle und wendige Fortbewegung. Dank ihrer schmalen Bauweise lassen sie sich auch in beengten Räumlichkeiten optimal manövrieren.

In diesem Artikel erfährst du mehr über die verschiedenen Arten von Rollstühlen für die Wohnung und erhältst hilfreiche Tipps, worauf du bei der Auswahl achten solltest.

• Optimale Manövrierfähigkeit: Ein schmaler Rollstuhl für die Wohnung ist wendiger als die Outdoor-Modelle. Diese Eigenschaften ermöglichen es, sich auch in beengten Räumen wie Fluren, Badezimmern und zwischen Möbeln leicht zu bewegen.

• Erhöhte Sicherheit: Mit speziellen Funktionen wie Feststellbremsen und rutschfesten Oberflächen bieten Wohnungsrollstühle ein hohes Maß an Sicherheit. Dies ist besonders wichtig, um Stürze zu vermeiden und einen sicheren Stand beim Transfer oder bei alltäglichen Aktivitäten zu gewährleisten.

• Komfort und Anpassbarkeit: Wohnungsrollstühle sind oft mit gepolsterten Sitzen und verstellbaren Armlehnen ausgestattet, die den Komfort erhöhen. Die Anpassung der Sitzmaße wie Sitzbreite, Sitztiefe und Sitzhöhe sorgt für eine ergonomische Sitzposition und beugt Druckstellen vor. Eine Aufstehhilfe unterstützt dich z.B. beim Transfer vom Rollstuhl in dein Bett.  

• Multifunktionalität: Viele Zimmerrollstühle können auch als Sitzmöbel genutzt werden, was sie zu einem multifunktionalen Bestandteil deiner Wohnung macht. Je nach Modell lassen sie sich mit den Füßen trippeln, mit den Händen über Greifreifen anfahren oder von einer Begleitperson schieben. Auch ein elektrischer Antrieb ist für einen Rollstuhl im Innenbereich möglich.

• Förderung der Unabhängigkeit: Ein Rollstuhl für die Wohnung ermöglicht es dir, dich ohne Hilfe Dritter frei im eigenen Zuhause zu bewegen. Dies steigert das Gefühl der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit und trägt zur psychischen und emotionalen Gesundheit bei.

• Eingliederung in bestehende Wohnumgebungen: Durch ihre kompakte Bauweise lassen sich diese Rollstühle problemlos in vorhandene Wohnumgebungen integrieren. Sie erfordern meist keine umfangreichen baulichen Veränderungen und können so den Alltag schnell verbessern.

Die Wahl des passenden Rollstuhls für die Wohnung hängt maßgeblich von den örtlichen Gegebenheiten ab. Die engste Stelle in deiner Wohnung entscheidet darüber, welche Rollstuhlmaße infrage kommen und wie komfortabel du dich in deinem Zuhause bewegen kannst.

Kritische Stellen in einer Wohnung:

• Türrahmen: Die Breite der Türrahmen ist oft der engste Punkt in einer Wohnung. Standard-Innentüren haben nach DIN18108 eine Durchgangsbreite von 61, 73, 5, 86, 110 und 123,5 cm. Barrierefrei gelten Türen nach DIN 18040-2 mit einer Breite von mindestens 80 cm. Der Rollstuhl sollte daher schmal genug sein, um bequem hindurchzufahren.

• Flure und Korridore: Enge Flure können die Manövrierfähigkeit erheblich einschränken. In vielen Wohnungen ist die Durchgangsbreite im Flur weniger als 90 cm, was bedeutet, dass schmale und wendige Rollstühle bevorzugt werden sollten.

• Badezimmer: Badezimmer sind häufig die engsten Räume in einer Wohnung. Hier sind die Breite der Tür und der verfügbare Platz entscheidend. Es ist wichtig, dass der Rollstuhl klein genug ist, um auch enge Wendemanöver ausführen zu können.

• Möbelanordnungen: Möbel, die eng beieinanderstehen, oder schmale Durchgänge zwischen ihnen können die Bewegung einschränken. Ein kompakter Rollstuhl kann hier von großem Vorteil sein.

Wichtige Maße beim Rollstuhl:

• Gesamtbreite: Die Gesamtbreite des Rollstuhls sollte kleiner sein als die engste Tür in deiner Wohnung. Ein Rollstuhl für schmale Türen hat eine Breite von etwa 58–60 cm. Außerdem ergibt sich aus der Rollstuhlbreite auch die Sitzbreite, bitte achte darauf, dass sie passend ist. Wichtig: Reiche das Rezept bei deinem Sanitätshaus ein und lasse dir den Stuhl genehmigen.

• Radstand: Der Abstand zwischen den Vorder- und Hinterrädern beeinflusst die Wendigkeit des Rollstuhls. Ein Wohnungsrollstuhl mit kürzerem Radstand erleichtert das Drehen und Manövrieren in engen Räumen.

• Sitzbreite und Sitztiefe: Die Sitzbreite muss zu deinem Körper passen, sollte aber auch kompakt genug sein, um enge Durchgänge zu bewältigen. Übliche Sitzbreiten liegen zwischen 40 und 45 cm. Eine angepasste Sitztiefe fördert den Komfort und die Funktionalität.

• Höhe der Armlehnen und Fußstützen: Diese sollten variabel einstellbar sein, um eine ergonomische Sitzposition zu gewährleisten und gleichzeitig Hindernisse zu vermeiden.

Zimmerrollstühle

 Diese Rollstühle sind ausschließlich für den Innenbereich bestimmt. Zimmerrollstühle sind schmal, wendig und können in beengten Räumlichkeiten einfach manövriert werden. Sie können mit den Füßen oder den Händen angetrieben werden und verfügen über Funktionen wie eine gepolsterte Sitzfläche samt Armlehnen und eine Feststellbremse.

Leichtgewichtrollstühle

Diese Modelle sind leichter und einfacher zu handhaben als Standardrollstühle. Sie erfordern weniger Kraftaufwand und sind deshalb auch für den täglichen Gebrauch in der Wohnung geeignet.

Trippelrollstuhl

Diese Art von Rollstuhl ermöglicht es den Nutzern, sich durch Trippeln oder Schieben mit den Füßen schnell und einfach von Ort zu Ort zu bewegen. Optisch ähnelt ein Trippelrollstuhl einem Bürostuhl: Er hat eine gepolsterte Sitzfläche, Armlehnen und kleine Rollen, die ein leichtes Manövrieren ermöglichen.

Dusch- und Toilettenrollstühle

 Diese Modelle wurden speziell für den Einsatz im Badezimmer entwickelt. Sie ermöglichen eine sichere und selbstständige Nutzung von Dusche und Toilette und bestehen aus wasserfesten Materialien.

Komfort trotz kleiner Größe: Das richtige Modell ist entscheidend

Ein Rollstuhl kann schmal und platzsparend sein, ohne dass dabei der Komfort auf der Strecke bleibt. Bei uns findest du Modelle, die trotz ihrer kompakten Bauweise maximalen Sitzkomfort bieten. In unseren Sanitätshäusern vor Ort hast du die Möglichkeit, verschiedene Rollstühle auszuprobieren und das Modell zu finden, das perfekt zu deinen Lebensumständen passt.

Manchmal reicht ein schmaler Rollstuhl allein nicht aus, um sich problemlos in der Wohnung zu bewegen. In solchen Fällen kann ein Umbau die Lösung sein. Gerade in Mietwohnungen muss dieses Vorhaben jedoch sorgfältig geplant und abgesprochen werden. Laut §554a BGB hast du das Recht, auf eigene Kosten bauliche Anpassungen vorzunehmen, um die Wohnung nutzen zu können. Dein Vermieter muss zustimmen und darf einen Antrag auf Umbau nur aus gerechtfertigten Gründen ablehnen, beispielsweise wenn die Anpassungen im Treppenhaus erfolgen sollen. Dazu zählen:

• Türverbreiterungen: Dies ermöglicht dir ein einfacheres Befahren mit dem Rollstuhl.

• Umbau des Bades: Ein barrierefreier Zugang zur Dusche und zur Toilette erleichtert Hygiene und Körperpflege.

• Rampeninstallation: Das Anbringen von Rampen kann ebenfalls notwendig sein, um Stufen oder Schwellen zu überbrücken.

Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse für einen Hausrollstuhl kann eine große Erleichterung darstellen, insbesondere wenn du auf Mobilitätshilfen in deinem Zuhause angewiesen bist. Doch ob die Krankenkasse die Kosten für einen speziellen Rollstuhl für die Wohnung übernimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Voraussetzungen für die Kostenübernahme

• Ärztliche Verordnung: Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist eine ärztliche Verordnung. Dein Arzt muss bestätigen, dass der Rollstuhl medizinisch notwendig ist, um deine Mobilität im eigenen Zuhause zu gewährleisten. Es ist sinnvoll, dass dein Arzt bereits bei der Verordnung attestiert, warum du genau dieses Hilfsmittel benötigst.

• Medizinischer Bedarf: Die Krankenkasse prüft, ob der Rollstuhl aufgrund deiner gesundheitlichen Situation zwingend erforderlich ist. Dies kann bei chronischen Krankheiten, Verletzungen oder Behinderungen der Fall sein. Gut also, wenn dein Arzt bereits die Notwendigkeit betont hat.

• Vorgaben der Krankenkasse: Jede Krankenkasse hat ihre eigenen Richtlinien und Kataloge für Hilfsmittel. Sie wird den Antrag prüfen, ob dein Bedarf durch einen bereits im Leistungskatalog enthaltenen Standard-Rollstuhl gedeckt werden kann oder ob ein spezieller, schmaler und leichter Rollstuhl für die Wohnung notwendig ist.

• Kostenvoranschlag: In der Regel benötigt die Krankenkasse einen Kostenvoranschlag von einem Sanitätshaus. Dieser dient als Grundlage für die Entscheidung über die Kostenübernahme.

Für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist es besonders wichtig, dass ihre Wohnung nicht nur Bewegungsfreiheit ermöglicht, sondern auch Sicherheit und Komfort bietet. Verschiedene Hilfsmittel können dabei helfen, den Alltag erheblich zu erleichtern:

• Bad- und Toilettenhilfen: Dusch- und Toilettenrollstühle sind speziell für diesen Bereich konzipiert und erleichtern die Nutzung von Dusche und Toilette. Ein höhenverstellbarer Duschsitz und Haltegriffe oder ein Badewannenlift sind ebenfalls sehr hilfreich, um selbstständig zu bleiben.

• Pflegebett oder höhenverstellbares Bett: Ein höhenverstellbares Bett erleichtert den Ein- und Ausstieg und kann an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Pflegebetten bieten zusätzliche Funktionen wie verstellbare Rücken- und Beinteile.

• Greifzangen: Greifzangen ermöglichen es, Gegenstände auf hohen Regalen oder am Boden zu erreichen, ohne sich bücken oder strecken zu müssen.