Daumengelenkschmerzen: Ursachen & Heilmittel
Einleitung
Wenn du unter Schmerzen im Daumengelenk leidest, bist du nicht allein. Unser Daumengrundgelenk ist schließlich täglich im Dauereinsatz. Du brauchst es, um zu greifen oder Werkzeuge zu benutzen, bei der Arbeit und in deiner Freizeit. Umso schlimmer, wenn Schmerzen im Daumen dich in deinen Bewegungen beeinträchtigen. In diesem Artikel kannst du dir einen Überblick über Ursachen, Symptome und bewährte Behandlungsmethoden verschaffen.
Schmerzen im Daumengelenk sind weit verbreitet, denn der Daumen und seine Gelenke gehören zu den am meisten beanspruchten Körperteilen überhaupt.
Schmerzen sind das häufigste Symptom für Probleme mit dem Daumengelenk. Später kommen meist Steifigkeit, Schwellungen, Geräusche, Schnappen und Schwäche des Daumens hinzu.
Daumenschmerzen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Je nach Diagnose fällt die empfohlene Behandlung anders aus. Lass dich von deinem Arzt beraten.
Was sind die häufigsten Ursachen für Schmerzen im Daumengelenk?
Daumengelenksschmerzen können verschiedene Ursachen haben – von Überbeanspruchung bis hin zu entzündlichen Erkrankungen. Je nach konkretem Krankheitsbild variieren Symptome und auch Ursachen. Die häufigsten Gründe für Daumenschmerzen sind:
Überbelastungen
Verstauchungen (Distorsionen)
Brüche (Frakturen)
Sehnenscheidenentzündung im Daumen (Tendovaginitis de Quervain)
Bänderriss oder Kapselriss im Daumen
Bildung eines Überbeins
Gelenkknorpelschädigungen (Arthrose im Handgelenk)
Vererbung oder hormonelle Veränderungen
Daumengelenkschmerzen: Typische Anzeichen für Probleme im Daumengelenk
Der Daumen und seine Gelenke gehören zu den am meisten beanspruchten Körperteilen überhaupt. Es ist also wichtig, dass du die Signale deines Körpers ernst nimmst, um rechtzeitig zu reagieren und eine Verschlimmerung zu vermeiden. Schwellungen, Rötungen und Wärme sind typische Entzündungszeichen, aber auch andere Symptome können auf Probleme im Bereich des Daumens hinweisen.
Schmerzen: Sie sind das häufigste Symptom, meist beginnend mit plötzlichen starken Schmerzen in der Bewegung, später auch im Ruhezustand.
Steifigkeit: Schwierigkeiten, die Finger bzw. das Daumengelenk nach Ruhephasen zu bewegen, besonders morgens – tritt häufig bei Arthrose auf.
Schwellung, Rötung, Wärmegefühl: sind typische Anzeichen für eine Entzündung
Eingeschränkte Beweglichkeit: Schwierigkeiten beim Beugen, Strecken oder Drehen des Daumens bis hin zur Beeinträchtigung bei der Durchführung alltäglicher Aktivitäten wie Schreiben oder dem Öffnen eines Deckels. Kann die Folge der meisten (unbehandelten) Erkrankungen des Bewegungsapparats sein.
Geräusche oder ein spürbares Schnappen beim Bewegen des Daumens
Schwäche, Taubheitsgefühle oder Kribbeln: Wenn die Nerven komprimiert, also zusammengedrückt werden, können diese Symptome entstehen. Kann auf ein Karpaltunnelsyndrom hindeuten.
Im weiteren Verlauf kann es insbesondere bei Arthrose zu sichtbaren Veränderungen des Gelenks oder auch zur Bildung von Knötchen und Verdickungen kommen.
Es ist wichtig, bei Auftreten solcher Symptome medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die geeignete Behandlung einzuleiten.
Diagnose bei Daumengelenkschmerzen
Dein Arzt wird im ersten Schritt eine genaue Anamnese vornehmen. Das heißt, er wird dir Fragen stellen, um sich ein präzises Bild von deinen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen. Je nach Verdacht wird er manuelle Tests durchführen, z. B. den Finkelstein-Test, mit dem sich eine Sehnenscheidenentzündung feststellen lässt, oder den Grind-Test, der mithilfe von Druck und gezielter Bewegung des Daumens das für Arthrose typische „Knirschen“ aufzeigen kann. Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder ein MRT zur genaueren Diagnose infrage kommen. Abhängig vom Befund kann dir dein Arzt dann die Behandlung erklären und was du tun kannst, um möglichst bald wieder schmerzfrei zu sein.
Behandlungsmethoden von Daumengelenksschmerzen
Glücklicherweise gibt es mehrere Behandlungsmethoden, die je nach Ursache und Schweregrad der Beschwerden zur Wiederherstellung der Funktion des Daumengelenks beitragen können. Jede Behandlungsmethode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Du solltest dich also genauestens mit deinem Arzt oder Physiotherapeuten abstimmen, welchen Weg du wählen solltest. Eine Kombination von Therapien liefert oft die besten Ergebnisse, insbesondere, wenn du sie frühzeitig anwendest. Hier findest du einen Überblick über die gängigsten Vorgehensweisen bei Problemen im Daumengelenk:
Konservative Behandlungsmethoden
Medikamentöse Behandlung: Gegen Schmerzen und Entzündungen können auch Medikamente eingesetzt werden. Insbesondere um die akuten Beschwerden zu lindern. Hierfür werden häufig Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) verschrieben. Manchmal werden auch stärkere Schmerzmittel oder Kortisonspritzen angewendet, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen.
Schienen und Bandagen: Je nach Ursache deiner Beschwerden kann die zeitweise Ruhigstellung mit einer Schiene oder die Unterstützung und Kompression des betroffenen Bereichs mit einer Bandage angezeigt sein. Dein Arzt wird dir hierzu ein Rezept ausstellen, sodass du das für dich passende Produkt im Sanitätshaus angepasst und erklärt bekommst. Manche Schienen sind für die Ruhigstellung in der Nacht gedacht, andere sollen dich in deinen täglichen Bewegungen unterstützen und das Gelenk während der Heilungsphase zusätzlich schützen. Verzichtet werden sollte auf eine vollständige Ruhigstellung, da dies einen Rückgang der Muskulatur oder eine Verkümmerung der Sehnen, also weitere Bewegungseinschränkungen zur Folge haben kann, die wesentlich langwieriger in der Behandlung sind.
Physiotherapie: Physiotherapie kann sehr wirksam sein, um die Beweglichkeit des Daumengelenks zu verbessern und die Muskeln zu stärken. Speziell angepasste Übungen können dir helfen, den Bereich zu stabilisieren und künftige Verletzungen zu vermeiden.
Wann ist eine Operation notwendig?
Ob und wann eine OP infrage kommt, ist stark von der Ausprägung, dem Stadium und der Form deiner Erkrankung abhängig. Auch die Art der Operation hängt von der Diagnose ab und kann letztlich nur von deinem Arzt beurteilt werden. Bei einem Schnappdaumen kann eine operative Sehnenreparatur notwendig sein, um die normale Funktion wiederherzustellen. In fortgeschrittenen Fällen von Arthrose kann auch ein Gelenkersatz (Arthroplastik) in Betracht gezogen werden, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Im besten Fall kann mit einer minimal-invasiven Operation (Arthroskopie) vorgegangen werden, um Gelenk oder Sehnenscheiden zu reparieren oder von störenden Faktoren zu befreien.
Übungen bei Schmerzen im Daumengelenk
Sprich vor Durchführung der Übungen unbedingt mit deinem Arzt und beachte bitte, dass im akuten Stadium zunächst einmal Ruhe angesagt ist. Wenn dein Arzt dir grünes Licht gegeben hat, beginne vorsichtig und gehe nicht über deine Schmerzgrenze hinaus. Vermeide eine Überbelastung. Es kann sinnvoll sein, dich von einem Physiotherapeuten anleiten zu lassen, um sicherzustellen, dass du alle Übungen korrekt durchführst. Vor und auch nach den Übungen empfiehlt es sich, die Hände leicht zu dehnen oder zu massieren, um die Durchblutung anzukurbeln.
Daumendehner- und Daumenknicker
Schritt 1
Diese Übung kannst du im Sitzen machen. Halte die Arme dicht am Körper und winkle sie an.
Schritt 2
Balle die Hände - ohne den Daumen - zu Fäusten. Recke den Daumen nach oben und versuche gleichzeitig, ihn so weit wie möglich nach hinten zu strecken.
Schritt 3
Halte die Position für mindestens zehn Sekunden.
Schritt 4
Komme anschließend mit dem Daumen zurück in die Ausgangsposition und knicke ihn nun nach vorne ab.
Schritt 5
Halte diese Position für mindestens zehn Sekunden.
Schritt 6
Recke den Daumen anschließend wieder nach oben. Wiederhole die Übung mindestens zehn Mal mit jedem Daumen und ruhig mehrmals täglich. Sie eignet sich auch als Prävention.
Daumenballendehner
Schritt 1
Auch diese Übung kannst du im Sitzen durchführen. Blicke nach vorne. Halte die Hände schulterbreit auf Höhe des Kopfes. Die Handflächen sind einander zugewandt, die Daumen zeigen zu deinem Körper. Achte darauf, dass deine Schultern lockern nach untern hängen und nicht verkrampfen.
Schritt 2
Atme tief ein und halte die Position etwa 15 Sekunden.
Schritt 3
Atme nun langsam wieder aus und bewege währenddessen beide Daumen in Richtung des kleinen Fingers der entsprechenden Hand, bis du eine Dehnung im Handballen spürst.
Schritt 4
Halte die Position etwa 15 Sekunden, gehe in die Ausgangsposition zurück und beginne von vorne. Wiederhole auch diese Übung mindestens zehn Mal pro Durchgang und ruhig mehrmals täglich.
Entzündung im Daumengelenk – diese Hausmittel helfen
Eine der ersten Maßnahmen bei Schmerzen ist die Schonung des betroffenen Bereichs. Das gilt auch für deinen Daumen und hilft, weitere Reizungen zu vermeiden. Außerdem kann das Kühlen des Daumengelenks hilfreich sein, um Schwellungen zu reduzieren und die Schmerzen kurzfristig zu lindern. Neben dem klassischen Eisbeutel können Quark- oder Salbenwickel Linderung verschaffen.
Wenn du hingegen Hausmittel gegen Arthrose in den Fingern suchst, die Durchblutung fördern und so die Beweglichkeit wieder herstellen möchtest, kann ein warmes Handbad dir helfen.
Außerdem kann es ratsam sein, einen Blick auf deine Ernährung zu werfen: Entzündungshemmende Diäten oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Omega-3-Fettsäuren oder Kurkuma können unterstützend wirken, um Entzündungen zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Geeignet sind beispielsweise Fisch, Walnüsse und Leinsamen sowie Lebensmittel, die viele Antioxidantien enthalten.
Fazit
Schmerzen im Daumengelenk können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Abhängig von der Diagnose unterscheiden sich auch die möglichen Behandlungsmethoden. Deshalb ist es wichtig, dass du bei plötzlichen starken Schmerzen im Daumengelenk oder einer einseitig geschwollenen Hand zeitnah einen Arzt aufsuchst. Eine Bandage oder Schiene kann dir helfen, das Daumensattelgelenk zu schonen und dich in der Bewegung unterstützen. Aber auch bewährte Hausmittel wie Quarkwickel oder ein Handbad können hilfreich sein. In den meisten Fällen bringt eine ganzheitliche Behandlung, die alle Aspekte berücksichtigt, die besten Ergebnisse.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.