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Brustkrebs-Symptome: Darauf musst du achten

Brustkrebs-Symptome: Darauf musst du achten

Aktualisiert am 23.10.2024 | 9 Min. Lesezeit
Geprüft von:Anna Baumgart

Einleitung

Derzeit erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, der in der Fachsprache Mammakarzinom genannt wird. Die Zahl der Betroffenen ist also groß, daher ist es gut zu wissen, dass es ein paar Brustkrebssymptome gibt, die du entweder äußerlich erkennen oder aber ertasten kannst. Doch wie fühlt sich Brustkrebs an? Das kann variieren, aber in den meisten Fällen ist er hart, lässt sich nicht verschieben und schmerzt nicht.

Das Wichtigste in Kürze
  • Brustkrebs (Fachbegriff Mammakarzinom, kurz: Mamma-CA) ist eine bösartige Krebserkrankung des Brustgewebes und bei Frauen die häufigste Krebserkrankung. Mediziner nennen es auch einen malignen Tumor.

  • Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.

  • Das Risiko einer Brustkrebserkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Besonders viele Fälle gibt es ab einem Alter von 50 Jahren. Aber nicht nur Frauen können betroffen sein. Es kommt durchaus auch Brustkrebs beim Mann vor, allerdings relativ selten.

  • Inflammatorischer Brustkrebs, auch entzündlicher Brustkrebs genannt, ist eine besonders aggressive Form der Erkrankung. Er breitet sich schneller als andere Brustkrebsarten im Körper aus und bildet Metastasen (Tochtergeschwülste).

Brustkrebs: Deshalb ist die Früherkennung wichtig

Die Heilungschancen bei Brustkrebs sind in der Regel gut – vorausgesetzt, er wird frühzeitig erkannt. Deshalb haben in Deutschland Frauen im Alter zwischen 50 und 75 alle zwei Jahre Anspruch auf eine kostenlose Röntgenuntersuchung der Brust. Diese wird Mammografie genannt. Dieses bildgebende Verfahren zeigt Veränderungen im Brustgewebe, gibt Aufschluss über Größe und Struktur eines möglichen Knotens und zeigt außerdem, wo und in welcher Tiefe er sich befindet. Und keine Sorge: Zwar wird die Brust bei der Untersuchung ziemlich gequetscht und es liegt ein ziemlicher Druck auf der Brust, doch dadurch kann kein Krebs entstehen.

Brustkrebs-Symptome: So erkennst du erste Anzeichen

Du fragst dich vielleicht: Wie lange kann man Krebs haben, ohne es zu merken? Darauf gibt es leider keine allgemeingültige Antwort. Noch immer bleibt Brustkrebs oft viel zu lange unentdeckt, da er gerade im Anfangsstadium weder Beschwerden noch Schmerzen verursacht. Achte deshalb auf die Zeichen, die dein Körper dir sendet. Hinweise auf eine Brustkrebserkrankung können zum Beispiel sein: Die Lymphknoten in deinen Achseln sind einseitig geschwollen. Da ist ein Ziehen zwischen Brust und Achseln, meist links, auch allgemeine Schmerzen in der Achselhöhle sind möglich. Häufig kommen außerdem Hautveränderungen bei Brustkrebs hinzu. Hier die wichtigsten Anzeichen noch einmal im Detail betrachtet:

Knoten in der Brust

Du hast eine Verhärtung ertastet und willst nun wissen: Wie fühlt sich ein bösartiger Knoten in der Brust an? Zunächst einmal musst du wissen: Ein Knoten in der Brust lässt sich meist erst dann aufspüren, wenn er bereits eine Größe von einem bis zwei Zentimetern hat. Dies ist abhängig davon, wie tief der Knoten unter der Haut sitzt. Ist er fest, fühlt sich rundlich und glatt an, lässt sich nicht verschieben und verursacht keine Schmerzen – dann spricht dies leider für einen bösartigen Knoten.

Schmerzen in der Brust

Du leidest an unerklärlichen Schmerzen in der Brust? Du hast empfindliche Brustwarzen? Deine Brustwarzen schmerzen vielleicht sogar? Nimm diese Anzeichen auf jeden Fall ernst, denn sie gehören zu den wichtigsten Symptomen für Brustkrebs. Auch ein Stechen in der Brust – egal, ob du das Stechen in der linken Brust oder ob du das Stechen in der rechten Brust wahrnimmst – kann auf ein Mammakarzinom hindeuten. Selbst wenn du im Brustbein Schmerzen hast (beim Draufdrücken) oder unter Schmerzen in der Brust beim Atmen und Bewegen leidest, so können dies durchaus Alarmzeichen sein. Aber keine Panik! Es ist ebenfalls möglich, dass deine Symptome ganz andere Gründe haben. So können Schmerzen in der linken Brust zum Beispiel auf einen Infekt, eine Bronchitis oder Lungenentzündung hindeuten. Schmerzen in der weiblichen Brust, besonders einseitige, können auch eine Brustzyste als Ursache haben, oder es handelt sich um eine Entzündung der Brustdrüse (Mastitis). Gehe schnellstmöglich zu deinem Frauenarzt und lass dich gründlich untersuchen, damit du rasch Gewissheit hast.

Knubbel unter der Haut

Du hast vielleicht einen Knubbel unter der Haut bemerkt und machst dir nun Sorgen, dass du an Krebs erkrankt sein könntest. Fühlt sich das Geschwulst prall und elastisch an, ist weich und lässt sich mit den Fingerspitzen verschieben? Dann besteht, aller Wahrscheinlichkeit nach, kein Grund zur Beunruhigung! Vermutlich handelt es sich um eine Fettgeschwulst, die überall im Körper entstehen kann und Lipom genannt wird. In den meisten Fällen ist sie harmlos und muss nicht behandelt werden, es sei denn, du hast Schmerzen oder sie stört dich aus optischen Gründen. Gehe dennoch vorsichtshalber zum Arzt, damit ein Irrtum ausgeschlossen ist.

Weitere Brustkrebs-Symptome und Anzeichen

Es gibt noch weitere, weniger offensichtliche Symptome für Brustkrebs, die du vielleicht im ersten Moment gar nicht mit dieser Erkrankung in Verbindung bringen würdest. Hier die wichtigsten für dich im Überblick:

  • Veränderungen der Haut: Zeigen sich an deiner Brust Hautrötungen, die einfach nicht verschwinden wollen, sowie Entzündungen, und es bilden sich Dellen („Orangenhaut“) – dann können dies Anzeichen für Brustkrebs sein.

  • Veränderung der Brustwarze: Zieht sich die Brustwarze ein oder es tritt durchsichtige, blutige oder eitrige Flüssigkeit aus, ist dies ebenfalls ein Warnsignal.

  • Veränderungen in Form oder Größe der Brust: Stellst du fest, dass sich Form oder Größe deiner Brust verändert haben, so ergibt es Sinn, die Ursachen dafür von deinem Arzt abklären zu lassen.

  • Schwellungen in der Achselhöhle: Sind die Lymphknoten in deinen Achseln oder jene am Hals geschwollen, so ist dies möglicherweise ein Hinweis auf Brustkrebs. Allerdings kann auch einfach eine Erkältung dahinterstecken. Gehe auf Nummer sicher und befrage deinen Arzt.

  • Nachtschweiss: Hormonelle Veränderungen können zu Hitzewallungen und vermehrtem Schwitzen führen.

  • Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit: Brustkrebs verändert den Stoffwechsel und erhöht den Energiebedarf des Körpers, was Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit zur Folge haben kann.

Verdacht auf Brustkrebs: Was kann ich tun?

Sobald du erste Brustkrebsanzeichen bei dir bemerkst, solltest du schnellstmöglich deinen Frauenarzt aufsuchen – auch wenn du vielleicht Angst vor dem Ergebnis hast. Gewissheit hilft und dein Arzt hat verschiedene Möglichkeiten, wie er feststellen kann, ob du tatsächlich an Brustkrebs leidest. Zunächst wird er deine Brust und die Lymphknoten in den Achseln abtasten. Anschließend kommen meist bildgebende Untersuchungsmethoden zum Einsatz, wie eine Mammografie (Röntgen der Brust), ein Ultraschall (Ultraschallwellen bedeuten, dass du keiner Strahlenbelastung ausgesetzt bist) oder auch eine Magnetresonanztomografie (MRT). Die MRT ist schonend und kann bereits kleine Tumore aufzeigen, die bei einer Mammografie oder einem Ultraschall nicht zu erkennen wären.

Brustkrebs-Behandlung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Wenn du die gefürchtete Diagnose bekommen hast, stehen dir verschiedene Therapien zur Brustkrebsbehandlung zur Verfügung. Oft ist auch eine Kombination sinnvoll. Besprich dich mit deinem Arzt und lass dir Vor- und Nachteile genau erklären. Triff dann die Entscheidung, welche Art der Brustkrebsbehandlung du durchführen lassen willst. Folgende Möglichkeiten kommen in Frage:

  • Operation: Die Operation ist meist der erste Schritt. Dabei wird versucht, den Tumor komplett zu entfernen. Nur wenn er bereits sehr groß ist und die Brustwand befallen hat, kann es notwendig sein, die komplette Brust abzunehmen. Ansonsten wird in der Regel brusterhaltend gearbeitet. Das heißt: Nur der Tumor und seine unmittelbare Umgebung werden entfernt, außerdem in der Regel nur der Lymphknoten, der dem Tumor am nächsten ist. Werden darin jedoch Krebszellen entdeckt, kann es notwendig sein, weitere Lymphknoten zu entfernen.

  • Strahlentherapie: Sie wird häufig nach der Operation durchgeführt – sozusagen als zusätzliche Sicherheit – denn sie hilft, eventuell doch noch im Körper verbliebene Krebszellen abzutöten. Die Strahlung kann sehr genau ausgerichtet werden, sodass sie nur den Tumor trifft, das gesunde Gewebe aber schont.

  • Chemotherapie: Bei einer Chemotherapie werden Zellgifte eingesetzt, die sich im ganzen Körper verteilen, damit sie Wachstum und Teilung der Krebszellen stoppen. Sie werden entweder als Infusion in eine Vene oder als Tablette verabreicht. Leider können die Gifte jedoch auch gesunde Zellen beeinträchtigen.

  • Antihormontherapie: Sie kommt bei hormonabhängigen Tumoren zum Einsatz. Werden ihnen die entsprechenden Hormone entzogen, wachsen sie langsamer oder gar nicht mehr.

Nach Abschluss der Therapie kann es sein, dass sogenannte Tumormarker für Brustkrebs zum Einsatz kommen. Hat der Brustkrebs bereits Metastasen gebildet, so kann über die Tumormarker erkannt werden, ob du auf die vorausgegangene Behandlung ansprichst. Bitte nicht unterschätzen: Auch die Nachsorge bei Brustkrebs ist wichtig, das heißt: regelmäßige Nachuntersuchungen alle 12 Monate.

Prävention und Risikofaktoren

Brustkrebsursachen sind vielfältig. Mal ist der Krebs genetisch bedingt, mal durch hormonelle Auslöser entstanden. Doch auch dein Lebensstil hat einen großen Einfluss. Willst du einer Erkrankung vorbeugen, so achte auf genügend Bewegung (nach Angaben der WHO: 150 Minuten/Woche). Dadurch kannst du das Risiko zu erkranken um bis zu 40 Prozent senken. Verzichte zudem weitestgehend auf Alkohol. Übermäßiger Genuss kann das Brustkrebsrisiko erhöhen. Darüber hinaus ist Prävention wichtig: Gehe regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen bei deinem Frauenarzt, untersuche deine Brust selbst und taste die Lymphknoten in deinen Achseln ab, gehe alle zwei Jahre zur Mammografie oder zum Screening (Mammografie im Rahmen der Früherkennung für Frauen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren) und verzichte nach Möglichkeit auf die Einnahme von Hormonpräparaten, etwa um Begleiterscheinungen der Wechseljahre abzumildern.

Selbstuntersuchung: Wie kann man Brustkrebs selbst ertasten?

Die Brust selbst abzutasten ist ganz einfach und kann lebensrettend sein. Denn je früher ein Knoten in der Brust entdeckt wird, umso besser stehen deine Heilungschancen. Aber denke immer daran: Ein Knubbel unter der Haut muss kein Krebs sein. Gehe zu deinem Frauenarzt und lass es abklären. Einmal im Monat solltest du dir die Zeit nehmen und deine Brust selbst abtasten. So funktioniert es: Lege eine Hand flach an deinen Nacken und winkle den Arm ab. Nimm nun die andere Hand und beginne auf der Seite des abgewinkelten Armes, deine Brust abzutasten. Nimm dafür am besten die mittleren drei Finger. Arbeite dich von außen in Richtung Brustwarze vor. Wiederhole dies anschließend mit etwas mehr, dann mit deutlich mehr Druck. So kannst du auch die tieferliegenden Schichten deiner Brust erreichen. Taste anschließend auch deine Achseln ab. Wenn du damit fertig bist, mache das Gleiche mit deiner anderen Brust.

Medizinischer Hinweis

Außerdem gut zu wissen: Wo sitzen Knoten meistens in der Brust? Etwa die Hälfte der Tumore ist im oberen, äußeren Bereich zu finden, etwa 15 Prozent im inneren, oberen Bereich. Die linke Brust ist im Schnitt etwas häufiger betroffen als die rechte.

Fazit

Brustkrebs ist eine ernste Erkrankung, die lebensbedrohlich sein kann. Rechtzeitig entdeckt, stehen die Heilungschancen in der Regel aber gar nicht so schlecht. Deshalb solltest du regelmäßig zur Vorsorge bei deinem Frauenarzt gehen, ab einem Alter von 50 Jahren alle zwei Jahre eine Mammografie machen lassen und auf einen gesunden Lebensstil achten. Wichtig ist genügend Bewegung, verzichte außerdem weitestgehend auf Alkohol – damit kannst du dein Krankheitsrisiko meist schon deutlich senken. Taste deine Brüste außerdem einmal im Monat selbst ab – und gehe, falls du etwas Verdächtiges entdeckst, schnellstmöglich zum Arzt. Wenn du all dies beherzigst, muss dir ein Knubbel in der Brust schon nicht mehr ganz so viel Angst machen.

Oft gefragt

Karin Pütz
Medical Writerin
Autor

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Literatur und weiterführende Informationen