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Gründe, warum deine Füße beim Radfahren einschlafen

Gründe, warum deine Füße beim Radfahren einschlafen

Aktualisiert am 23.10.2024 | 7 Min. Lesezeit
Geprüft von:Partner Management

Einleitung

Ein Kribbeln in den Füßen, Taubheitsgefühle, Brennen – diese Symptome kommen dir als Radfahrer wahrscheinlich bekannt vor. Die Beschwerden sind in den meisten Fällen harmlos, sie können deine Freude am Fahren allerdings deutlich eintrüben. Glücklicherweise gibt es wirksame Strategien, wenn die Füße beim Radfahren einschlafen.

Das Wichtigste in Kürze
  • Viele Radfahrer kennen die Situation, dass während der Fahrt die Füße einschlafen.

  • Die Ursachen sind meist ungefährlich, sie stören jedoch das Fahrvergnügen.

  • Als Auslöser kommen unter anderem eine ermüdete Muskulatur, falsches Schuhwerk, eine ungünstige Sitzposition auf dem Rad oder Fehler bei der Einstellung der Cleats infrage.

  • Mit einer fachkundigen Beratung und einem angemessenen Training kannst du die Beschwerden schnell eindämmen.

Ursachen, warum Füße beim Radfahren einschlafen

Hinter eingeschlafenen Füßen beim Radfahren können verschiedene Ursachen stecken. im Folgenden findest du die häufigsten Auslöser und die jeweils passende Lösung:

Ermüdung der Fußmuskulatur

Ungewohnt lange Fahrten oder hohe Trittfrequenzen beanspruchen deine Füße besonders stark. Gleichzeitig ist die Krafteinwirkung auf das Fußgewölbe eine andere als beim Gehen oder Laufen. Diese ungewohnte Belastung kann auf Nervenbahnen drücken und Blutgefäße einengen – die Zehen beginnen zu Kribbeln und werden taub.

Die Lösung: Steigere die Distanz und Anforderungen deiner Touren langsam und plane ausreichend Erholungszeit ein. Zusätzlich kannst du spezielle Einlegesohlen verwenden, die das Quergewölbe des Fußes anheben und die natürliche Fußstellung unterstützen. Sie wirken der Muskelermüdung entgegen.

Hoher Druck auf dem Fuß

Beim Fahrradfahren ist der Druck auf die Füße höher als beim Gehen. Ein falsch eingestellter Sattel oder eine ungünstige Position des Fußes auf dem Pedal erhöhen den Druck zusätzlich und können Nervenbahnen reizen oder die Blutzirkulation beeinträchtigen.

Die Lösung: Das passende Fahrrad, die richtige Fußposition und Touren, die deinem Fitnesslevel entsprechen, können Beschwerden vorbeugen.

Falsches Schuhwerk

Drückende oder zu enge Radschuhe bieten dem Fuß nicht genügend Platz und können die Durchblutung beeinträchtigen. Schuhe mit einer weichen Sohle können Probleme bereiten, da sie die Fußsohle nicht ausreichend stützen.

Lösung: Achte beim Kauf der Radschuhe darauf, dass sie groß genug sind. Bei längeren Fahrten können deine Füße anschwellen und der ursprünglich perfekte Schuh drückt. Lass dich im Fachgeschäft beraten, um die passenden Schuhe auszuwählen.

Falsche Cleat- und Fahrradeinstellungen

Die Cleats verbinden die Schuhe mit den Pedalen. Sie bestimmen die Position des Fußes auf dem Pedal. Sind die Cleats zu weit vorne angebracht, erhöht sich die Belastung auf den Zehenbereich. Die Durchblutung der Zehen kann beeinträchtigt sein und ein Taubheitsgefühl hervorrufen. Hast du die Cleats zu weit hinten angebracht, drückt das Pedal auf die Weichteile im Mittelfuß. Brennende Schmerzen können die Folge sein.

Lösung: Stelle die Cleats auf die richtige Position ein. Der maximale Druck beim Treten liegt auf den Ballen.

Neben der Cleat-Einstellung spielt die gesamte Fahrradeinstellung eine wichtige Rolle. Die Einstellung des Sattels und Lenkers und die Rahmengröße des Fahrrads beeinflussen deine Sitzposition. Schmerzen im Rücken, in den Beinen und Fußsohlen oder Taubheitsgefühle in den Zehen können die Folge sein.

Lösung: Achte beim Fahrradkauf unbedingt auf die richtige Größe und frage eine Fachperson nach der passenden Höhe des Sattels und der idealen Lenkerposition.

Expertentipp

Einen Elektrolytverlust durch starkes Schwitzen solltest du ausgleichen, damit deine Muskeln mit ausreichend Energie versorgt werden.

Wenn Zehen und Füße einschlafen: Ermüdung der Fußmuskulatur

Dass die Zehen oder Füße einschlafen, erkennst du an einem Kribbeln im ganzen Fuß oder an einem Kribbeln in der Fußsohle. Der Grund dafür liegt häufig in einer Ermüdung der Fußmuskulatur.

Während die Muskeln von Radsportlern vor allem während eines besonders intensiven Trainings ermüden, spüren Freizeitfahrer die Beschwerden häufig bei der ersten Tour im Frühjahr oder nach einer besonders langen Ausfahrt.

Beim Fahrradfahren sind die Muskeln im Gesäß sowie an den Ober- und Unterschenkeln gefordert. Je steiler oder länger die Strecke, umso mehr Muskelkraft ist notwendig. Wenn du die unangenehmen Ermüdungserscheinungen vermeiden willst, solltest du folgende Punkte beachten: Passe die Tour deiner Fitness an und plane ausreichend Pausen ein. Zusätzlich helfen radfreie Tage deinen Muskeln, sich zu regenerieren. Die beste Vorbereitung auf die Fahrradsaison ist ein Ganzkörper-Muskeltraining zuhause oder in einem Sportstudio.

Übrigens: Wenn deine Füße kribbeln, wirst du fast automatisch deine Sitzposition verändern. Verlagerst du dabei dein Gewicht auf die Arme, kann es passieren, dass das Kribbeln plötzlich in Hand und Fuß auftritt.

Zu hoher Druck auf dem Fuß

Neben einem zu geringen Fitnesslevel kann auch ein hoher Druck auf dem Fuß zur Ermüdung beitragen. Beim Treten in die Pedale verteilt sich die Kraft aus deinen Beinen nicht wie beim Laufen auf deine Füße. Sie konzentriert sich auf einen kleineren Abschnitt im Bereich des Vor- oder Mittelfußes. Die Fußsohle in der Fußmitte hat keinen knöchernen Schutz, das ganze Gewicht liegt auf den Weichteilen im Fuß. Dieser Druck kann im Mittelfuß zu Schmerzen führen. Darüber hinaus stört der Druck die Blutversorgung. Eingeschlafene Füße und Schmerzen in den Zehen können die Folge sein. Liegt die größte Krafteinwirkung im Bereich der Zehen, können Schmerzen im Zehengrundgelenk entstehen.

Die korrekte Fußposition auf dem Fahrrad spielt eine wichtige Rolle. Wähle dein Rad so aus, dass du optimal darauf sitzen kannst.

Schuhwerk unter der Lupe: Die Bedeutung passender Fahrradschuhe

Ungeeignete Schuhe beim Radfahren zählen zu den häufigsten Auslösern von einer tauben großen Zehe oder tauber Füße. Stell dir vor, du trägst Schuhe mit einer sehr dünnen Sohle und legst mit dem Fahrrad eine große Strecke zurück. Egal in welcher Position deine Füße auf dem Pedal aufliegen, dein Fuß muss ohne Unterstützung die gesamte Muskelkraft deiner Beine auf das Pedal übertragen. Die Anatomie des Fußes ist für so eine Krafteinwirkung nicht gemacht. Die Blutzirkulation wird gestört und möglicherweise Nervenbahnen eingeklemmt oder gereizt. Die Folge: Taube Zehen oder ein Taubheitsgefühl im ganzen Fuß.

Ähnlich ungeeignet sind zu enge Schuhe. Sie können ebenfalls die Blutzufuhr stören oder Nervenäste einengen. Es muss nicht immer der ganze Fuß oder sogar beide Füße betroffen sein. Genau wie bei den Händen bevorzugt jeder Mensch das linke oder rechte Bein. Die präferierte Seite ist meist kräftiger und wird wiederum stärker eingesetzt. Nutzt du das rechte Bein intensiver, kann es passieren, dass dein großer Zeh einseitig rechts taub wird.

Achte zusätzlich darauf, passende Socken zu tragen. Socken als Ursache für ein Taubheitsgefühl in den Zehen wird selten bedacht. Zu dicke, zu enge oder rutschende Socken trüben deinen Fahrspaß ein.

Optimierung der Fahrradeinstellungen: Schuhplatte, Cleats und Pedale richtig justieren

Schuhplatten und Cleats müssen von der Größe unbedingt zusammenpassen. Wenn du unsicher bist, erkundige dich im Fachhandel nach der richtigen Kombination. Die Cleats kannst du nach vorne und hinten verschieben. Experimentiere mit der für dich idealen Position. Wichtig dabei ist, dass die Cleats mittig auf den Schuhen montiert sind.

Die Pedale solltest du so einstellen, dass deine Knie beim Treten leicht gebeugt sind. Beachte außerdem den Abstand zwischen den Pedal-Achsen. Ein größerer Abstand kann die Füße entlasten.

Praktische Lösungen gegen taube Füße

Du hast alle Tipps umgesetzt und spürst trotzdem immer wieder ein Taubheitsgefühl im Fuß? Dann könnten die Nervenbahnen des großen Zehs der Auslöser sein. In diesem Fall könntest du spezielle Einlegesohlen ausprobieren. Sie stützen das Fußgewölbe und fördern die Blutzirkulation und reduzieren den Druck auf die Nervenbahnen.

Vorbeugung: Maßnahmen zum Verhindern eingeschlafener Füße

Ein neues Fahrrad kaufen und sofort die erste große Tour starten führt bei Wiedereinsteigern oft zu Beschwerden wie einem Taubheitsgefühl in den Zehen, einem tauben Gefühl im Bein oder Schmerzen im Zehengelenk.

Teste die Fahrradeinstellungen zuerst auf kürzeren Etappen, justiere sie bei Bedarf nach und plane bei der ersten großen Fahrt ausreichend Pausen ein. Während einer solchen Pause kannst du Dehn- und Streckübungen durchführen. Eventuell nimmst du ein normales Paar Schuhe mit, denn mit den Cleats an den Schuhen solltest du nicht weit gehen.

Fazit

Dass Füße beim Radfahren einschlafen, kann jedem Radfahrer einmal passieren. Die Beschwerden sind unangenehm, jedoch kein Grund zur Sorge. Mit den Hinweisen und Tipps aus diesem Beitrag kannst du Taubheit und Kribbeln in den Füßen vermeiden und entspannte Fahrten genießen.

Medizinischer Hinweis

Wir empfehlen dringend einen Arztbesuch bei anhaltenden Symptomen.

Oft gefragt

Susanne Schmieder
Medical Writerin
Autor

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Literatur und weiterführende Informationen