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Schmerzen nach Einlagentragen? Daran könnte es liegen!

Schmerzen nach Einlagentragen? Daran könnte es liegen!

Aktualisiert am 23.10.2024 | 8 Min. Lesezeit
Geprüft von:Angelina Bzdun

Einleitung

Wenn du dich für Einlagen entscheidest, so hoffst du natürlich, dass du damit schmerzfrei oder zumindest schmerzfreier laufen kannst als zuvor. Doch das ist nicht immer der Fall. Dafür kann es mehrere Gründe geben – die Einlagen passen nicht richtig, deine Schuhe sind für Einlagen nicht geeignet oder aber die Einlagen müssen schlicht noch eingelaufen werden. Doch zum Glück gibt es für jedes dieser Probleme eine Lösung. Wir zeigen dir, welche Möglichkeiten du hast.

Das Wichtigste in Kürze
  • Einlagen können sinnvoll sein, wenn du zum Beispiel an Fußfehlstellungen leidest, die dir Schmerzen bereiten.

  • Es gibt viele verschiedene Einlagenarten, die sich für unterschiedlichste Problematiken und auch Schuhe eignen.

  • Manchmal kommt es vor, dass du es nach dem Tragen von Einlagen mit Schmerzen, Schwellungen und Rötungen zu tun bekommst. Das ist insofern nicht ungewöhnlich, als dass sich dein Körper – speziell die Gelenke und Muskeln – erst einmal an die veränderte Statik gewöhnen muss. Nach einer, spätestens zwei Wochen sollten die Beschwerden verschwunden sein. Wenn nicht, gehe in ein Sanitätshaus und lass dich beraten.

  • Gegen Schmerzen nach dem Tragen von Einlagen können oft schon ein paar einfache Übungen helfen.

Symptome, die nach dem Tragen von Einlagen nicht ignoriert werden dürfen

Es ist nicht unbedingt gleich ein Grund zur Sorge, wenn deine neuen Einlagen zunächst unbequem sind, vielleicht sogar ein wenig schmerzen. Denn jede Einlage muss eingelaufen werden. Ist das geschehen, sollten sie dir keine Probleme mehr bereiten. Es gibt jedoch auch Warnsignale, die du beim Tragen deiner Einlagen auf keinen Fall ignorieren solltest. Wenn du sie bemerkst, solltest du umgehend ein Sanitätshaus oder deinen Arzt aufsuchen. Diese gehören dazu:

  • Senk-Spreizfuß-Schmerzen trotz des Tragens von Einlagen: Einlagen gegen diese Fußfehlstellung (oder auch gegen andere Fußfehlstellungen) werden in der Regel speziell für dich angefertigt, damit sie perfekt passen. Sie sollen das Fußgewölbe stützen, die Fehlstellung korrigieren und die Druckverteilung verbessern. Lass prüfen, ob deine Einlage richtig passt und gut im Schuh sitzt.

  • Starke Schmerzen an der Fußaußenkante: Dies deutet auf eine Überlastung deiner Füße hin, die durch die Einlagen eigentlich verhindert werden sollte. Vielleicht hast du nicht die richtigen Einlagen gewählt. Halten die Schmerzen an der Fußaußenkante an, gehe zu deinem Arzt oder ins Sanitätshaus. Erkrankungen wie Fersensporn (Knochenauswuchs am Fersenbein) und Plantarfasziitis (chronische Entzündung im Bereich des Fersenteils und der Plantarfaszie, Sehnenplatte unter der Fußsohle) können dahinterstecken.

  • Schmerzen in den Knien, in der Hüfte oder im Rücken: Eigentlich sollte eine Einlage gerade solchen Schmerzen vorbeugen, indem sie eine eventuell vorhandene Fußfehlstellung ausgleicht. Möglicherweise ist deine Einlage noch nicht richtig eingelaufen. Sollten die Schmerzen bleiben, lass sowohl die Einlage als auch ihren Sitz kontrollieren.

Die Ursachen hinter schmerzenden Füßen nach dem Einlagentragen

Deine Füße schmerzen, seit du deine neuen Einlagen trägst? Daran hat sich auch nichts geändert, seit sie eingelaufen sind? Dafür kann es mehrere Gründe geben. Wir haben die häufigsten für dich aufgelistet:

  • Deine Einlagen passen nicht richtig, sind zu groß oder klein, zu schmal oder zu breit.

  • Deine Einlagen passen nicht in den Schuh, in dem du sie trägst.

  • Bei der Laufanalyse wurde dein Fußdruck falsch gemessen.

  • Dein Fußabdruck war fehlerhaft.

  • Bei der Herstellung deiner Einlagen wurde ungeeignetes Material verwendet.

Fachkundige Beratung suchen bei Einlagen-Schmerzen

Wenn du Schmerzen nach dem Tragen von Einlagen hast, die auch nach dem Einlaufen (dauert eine bis zwei Wochen) noch bleiben, so solltest du zeitnah handeln, denn das darf natürlich nicht sein. Tatsächlich können Verspannungen durch das Tragen falscher Einlagen entstehen. Suche ein Sanitätshaus in deiner Nähe auf. Dort wird man dich fachkundig beraten. Lass deine Einlagen überprüfen und nimm auch die Schuhe mit, in denen du sie trägst.

Kann man Schuherhöhungen selbst machen?

Eine Schuherhöhung kommt zum Einsatz, wenn du einen Beinlängenunterschied hast. Der Zweck der Erhöhung ist es, den Unterschied zwischen beiden Beinen auszugleichen, um zum Beispiel Arthrose, einem arhythmischen Gangbild und Wirbelsäulenverkrümmungen vorzubeugen. Zu diesem Zweck bekommt der Schuh auf der Seite des kürzeren Beines eine dickere Sohle beziehungsweise einen höheren Absatz als der Schuh auf der anderen Seite. Der Höhenunterschied kann aber auch durch Einlagen im Schuh ausgeglichen werden. Dabei ist es wichtig, dass die entsprechende Einlage genau an deinen Fuß und in den jeweiligen Schuh passt. Deshalb ist es zwar theoretisch möglich, eine Schuherhöhung selbst zu machen, aber wenig sinnvoll. Lass sie lieber von einem Experten anfertigen, der dich berät und dafür sorgt, dass alles perfekt passt.

So findest du die richtigen Einlagen, die nicht schmerzen

Wenn du Einlagen für deine Schuhe brauchst, so ist es natürlich wichtig, dass du die richtigen bekommst. Das ist jedoch manchmal gar nicht so einfach, denn die Auswahl ist riesig. Es gibt Einlagen für fast jedes Fußproblem, wie zum Beispiel Plantarfasziitis-Einlagen bei einer chronischen Entzündung im Bereich des Fersenbeins. Außerdem kannst du dich für Einlegesohlen mit Fußbett oder ohne entscheiden, und auch orthopädische Sporteinlagen gibt es in großer Zahl. Deshalb hier eine Übersicht, wie du am besten vorgehst, um die für dich richtigen und perfekt passenden orthopädischen Einlegesohlen zu bekommen:

So funktioniert es: Der Weg zur richtigen Einlage

Schritt 1

Besuche ein Sanitätshaus, dafür brauchst du zunächst keinen Termin. Nach einem kurzen Vorgespräch wird dort ein Fußabdruck gemacht.

Schritt 2

Anschließend wird mit dir ein Termin für die Anprobe beziehungsweise das Anpassen der Einlagen vereinbart. Dieser Termin ist nur für dich reserviert. Wichtig ist, dass du das Paar Schuhe mitbringst, das du am meisten trägst. Nicht jede Art Schuhe eignet sich nämlich für Einlagen.

Schritt 3

Auf Basis deines Fußabdrucks werden deine Einlagen von einem Orthopädietechniker angefertigt. Meist wird zunächst ein Rohling gemacht, der dann von Hand angepasst und gegebenenfalls noch durch eine Pelotte (ein Polster) oder andere, Fußfehlstellungen ausgleichende, Elemente ergänzt wird.

Schritt 4

Bei dem vereinbarten Termin im Sanitätshaus werden deine neuen Einlagen exakt in deine Schuhe eingepasst. Dabei wird darauf geachtet, dass die Einlage an genau der richtigen Stelle unter deinem Fuß sitzt, nicht verrutscht und dein Fuß trotzdem noch genügend Platz und Bewegungsfreiheit hat.

Schritt 5

Nach etwa einem halben Jahr solltest du deine Einlagen im Sanitätshaus daraufhin kontrollieren lassen, ob sie noch immer optimal sitzen und deine Füße wie gewünscht stützen und entlasten.

Welche Schuhe eignen sich gut für das Tragen von Einlagen?

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlichster Schuhmodelle. Doch welche Schuhe eignen sich davon für Einlagen? Die Antwort ist: Längst nicht alle: Schuhe, in denen du Einlagen tragen willst, sollten unbedingt herausnehmbare Sohlen (Wechselfußbett) haben. Diese Sohlen können dann problemlos entfernt und gegen deine jeweiligen Einlagen ausgetauscht werden. Die Schuhe sollten außerdem nicht zu eng sein, damit dein Fuß trotz Einlage genügend Spielraum hat. Aber auch zu schmal dürfen die Schuhe nicht sein. Dies ist besonders wichtig, wenn du orthopädische Einlagen für deine Schuhe brauchst.

Die Auswahl ist groß

Tatsächlich gibt es inzwischen eine Vielzahl unterschiedlicher Einlagen für verschiedene Schuhmodelle, etwa für Wanderschuhe, für Sportschuhe, für Kinderschuhe, für Ballerinas und Stiefel. Übrigens – kennst du folgendes Problem: Deine Füße schlafen beim Radfahren ein? Auch das kannst du mit Einlagen verhindern. In solchen Fällen solltest du zu Einlagen greifen, die speziell dein Fußgewölbe stützen und stabilisieren. Leidest du an Plattfußsymptomen und damit unter einer vermehrten Belastung der Fußinnenseite, so können für dich maßgefertigte orthopädische Einlagen sinnvoll sein. Darüber hinaus kannst du dich für spezielle Schuhmodelle entscheiden, die extra für Menschen mit bestimmten Problematiken entwickelt wurden. So gibt es orthopädische Schuhe für langes Stehen, extra weiche Schuhe für leicht schmerzende Füße, Schuhe gegen Fußschmerzen an bestimmten Stellen (etwa nur an den Fersen, nur an den Zehen) und Schuhe gegen Rückenschmerzen.

Übungen zur Schmerzlinderung nach Einlagentragen

Du hast Schmerzen nach dem Tragen von Einlagen? Ein paar einfache Übungen reichen meist aus, damit sie wieder verschwinden. Ganz nebenbei sind diese Übungen übrigens immer gut für deine Füße, auch wenn du keine Probleme hast. Wir haben zwei besonders effektive Übungen für dich ausgewählt.

Fußgewölbestärker

Schritt 1

Nimm ein kleines Handtuch zur Hand und stell dich barfuß darauf. Die Füße sollten schulterbreit auseinander stehen. Nimm eine gerade Haltung ein, zieh die Schulterblätter nach hinten und spanne Bauchmuskeln sowie Gesäß an.

Schritt 2

Ziehe die Oberseite deiner Füße nach oben. Dabei müssen Zehen, Ferse und Ballen unbedingt auf dem Boden bleiben.

Schritt 3

Schiebe die Füße nun zugleich nach außen.

Schritt 4

Bleibe so für etwa 15 Sekunden, beginne dann von vorn.

Schritt 5

Wiederhole die Übung mindestens 10-mal.

3 Minuten

Zehenspitzenstand

Schritt 1

Stelle dich mit nackten Füßen auf den Boden. Der Fußabstand ist etwas weniger als schulterbreit. Achte auf einen geraden, aufrechten Stand. Ziehe dafür die Schulterblätter nach hinten und den Bauch ein.

Schritt 2

Hebe dich langsam auf die Zehenspitzen und halte diese Position möglichst für 15 Sekunden. Halte unbedingt die Körperspannung und fixiere am besten einen Punkt vor dir in der Ferne – so ist es am einfachsten, das Gleichgewicht zu halten.

Schritt 3

Senke dich langsam wieder ab, bis deine Füße flach auf dem Boden liegen.

Schritt 4

Warte ein paar Sekunden und starte erneut. Insgesamt solltest du möglichst 15 Wiederholungen machen.

7 Minuten
Hinweis

Bevor du mit den Übungen beginnst: Besprich dich mit deinem Arzt oder deinem Physiotherapeuten, ob die Übungen in deinem speziellen Fall für dich geeignet sind. Solltest du während der Übungen Schmerzen bekommen oder vorhandene sich verschlimmern, so höre sofort auf.

Fazit

Es gibt Einlagen in unterschiedlichsten Formen und Materialien. Das kann es schwer machen, die richtigen zu finden. Grundsätzlich helfen Einlagen bei Fußfehlstellungen und können Schmerzen lindern oder – besser noch – dafür sorgen, dass sie gar nicht erst entstehen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du die richtige, für deinen Fuß und dein Problem passende Einlage wählst. Um dies sicherzustellen, ist es besonders wichtig, dich von den Experten im Sanitätshaus beraten zu lassen.

Oft gefragt

Karin Pütz
Medical Writerin
Autor

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Literatur und weiterführende Informationen