Praktische Tipps bei Fußfehlstellungen!
Einleitung
Es gibt eine Vielzahl an Fußfehlstellungen. In manchen Fällen sind sie angeboren, in manchen im Laufe der Zeit erworben. Leidest du an einer Fußfehlstellung, so weicht die Form deines Fußes von der Norm ab. Deine Fußknochen sowie das Längs- und Quergewölbe deines Fußes sind verändert. Im Laufe der Zeit kann dies zu Schmerzen führen. Doch keine Sorge: Mit ein paar einfachen Dingen kannst du in der Regel verhindern, dass es so weit kommt. Sind die Schmerzen bereits da, helfen oft schon einfache Übungen, damit sie wieder verschwinden.
Fußfehlstellungen sind weitverbreitet. Schätzungsweise 60 Prozent der Deutschen sind davon betroffen.
Es gibt viele verschiedene Fußfehlstellungen. Einige sind angeboren, die meisten jedoch werden im Laufe des Lebens erworben, etwa durch Fehlbelastung und Überlastung.
Übungen und Physiotherapie sind bei Fußfehlstellungen sehr wirkungsvoll und können in vielen Fällen dazu beitragen, dass sich die Fehlbildung und die damit verbundenen Beschwerden wieder zurückbilden. Auch das Tragen von Einlagen kann helfen. Dabei kann es sein, dass du zunächst Schmerzen nach dem Tragen der Einlagen hast. Gelenke und Muskeln müssen sich erst daran gewöhnen. Trage die neuen Einlagen deshalb in den ersten drei bis vier Tagen maximal zwei Stunden. Sind die Schmerzen nach drei Wochen noch nicht verschwunden, so lass deine Einlagen in einem Sanitätshaus überprüfen.
Gut zu wissen: Deine Füße schlafen beim Radfahren ein, wenn der Sattel zu niedrig eingestellt ist. Setzt du dann den Mittelfuß auf das Pedal, so kann dieser die Druckbelastung nicht richtig aufnehmen. Es gelangt zu viel Druck auf Gefäße und Nervenbahnen.
Die verschiedenen Arten von Fußfehlstellungen erkennen
Fußfehlstellungen können unterschiedlich aussehen und sich auf verschiedene Art und Weise bemerkbar machen. Manche erkennt man auf den ersten Blick, weil Füße oder Zehen verformt sind, aber auch Schmerzen, Gangunsicherheit und Schwielen sind häufige Anzeichen. Hier die verbreitetsten Fußfehlstellungen für dich im Überblick:
Fußfehlstellung Spreizfuß
Bei einem Spreizfuß gehen die Mittelfußknochen auseinander und das Vorderfußgewölbe sinkt ein. Optisch macht sich diese Fußfehlstellung dadurch bemerkbar, dass der Vorderfuß breiter wird.
Fußfehlstellung Senkfuß
Von einem Senkfuß ist die Rede, wenn das Fußgewölbe einsinkt. Dies kann so weit gehen, dass die Fußsohle in weiten Teilen den Boden berührt.
Fußfehlstellung Sichelfuß
Bei einem Sichelfuß sind die Zehen stark einwärtsgedreht. Hierbei handelt es sich um die häufigste Fußfehlstellung bei Babys und Kleinkindern. Oft korrigiert sie sich im Laufe des Wachstums.
Fußfehlstellung Senk-Spreizfuß
Umgangssprachlich wird der Senk-Spreizfuß oft auch „Plattfuß“ genannt. Wird er nicht behandelt, so wirkt sich dies negativ auf die Körperhaltung aus. Die Fußfehlstellung ist häufig familiär erworben, kann aber zum Beispiel auch durch das Tragen falscher Schuhe entstehen. Eines der typischen Plattfußsymptome ist: Das Längsgewölbe deines Fußes ist so stark eingesunken, dass die Sohle mehr oder weniger vollständig auf dem Boden aufliegt.
Fußfehlstellung Knickfuß
Von einem Knickfuß ist die Rede, wenn sich der innere Fußrand senkt und der äußere Fußrand anhebt. Gründe für die Entstehung eines Knickfußes können Über- und Fehlbelastungen sein, aber auch Übergewicht, zu wenig Bewegung und das Tragen ungeeigneten Schuhwerks.
Fußfehlstellung Knick-Senkfuß
Leidest du an einem Knick-Senkfuß, so ist das Fersenbein nach innen weggeknickt, während das Fußlängsgewölbe dauerhaft nach innen absinkt. Ursache können beispielsweise rheumatische Erkrankungen, aber auch Unfälle sein.
Fußfehlstellung Hohlfuß
Von einem Hohlfuß ist die Rede, wenn das Fußlängsgewölbe stark nach oben gezogen und der Fußrücken somit höher als normal ist. Oft bekommen die Zehen in solchen Fällen eine Krallenform. Typisch für einen Hohlfuß sind Schmerzen am Fußaußenrand. Begleiterscheinungen können außerdem häufiges Umknicken und Schwielen sein.
Fußfehlstellung Spitzfuß
Als Spitzfuß wird eine Fußdeformation bezeichnet, bei der die Ferse so weit nach oben steht, dass sie keinen Bodenkontakt hat. Es kommt zu einer verstärkten Belastung des Vorderfußes, da du mit deinem Spitzfuß gezwungen bist, auf den Zehenspitzen zu laufen. Oft führt dies zu einem veränderten Gangbild und ist mit Knie- sowie Hüftschmerzen verbunden.
Fußfehlstellung Klumpfuß
Ein Klumpfuß ist eine angeborene Fußfehlstellung, die vererbbar ist. Durchschnittlich zwei von 1.000 Kindern sind davon betroffen. Bei einem Klumpfuß weisen die Fußsohlen nach innen. Wie es zu der Fehlbildung kommt, ist bisher nicht hundertprozentig geklärt. Vermutlich spielen aber genetische Faktoren und eine während der Schwangerschaft beengte Lage des Embryos im Mutterleib eine Rolle.
Fußfehlstellung Knick-Senk-Spreizfuß
Der Knick-Senk-Spreizfuß ist eine Kombination aus mehreren Fehlstellungen und ist meist durch Einlagen und Physiotherapie beziehungsweise Fußgymnastik gut behandelbar. Neben Rheuma und Übergewicht können auch verkürzte Muskeln, eine schwache Fußmuskulatur und eine nachlassende Elastizität der Sehnen zu einem Knick-Senk-Spreizfuß führen.
Fußfehlstellung Plattfuß
Plattfüße sind eine Fußfehlstellung, die bei Kleinkindern beinahe die Regel ist, sich normalerweise dann im Laufe der Zeit aber verwächst. Nur 10 bis 20 Prozent der Erwachsenen leiden an Plattfüßen. Oft machen diese keine Probleme; ändert sich das, helfen meist einfache Übungen. Du kannst einen Plattfuß an dem Abdruck erkennen, den er macht. Fehlt die Einbuchtung an der Fußinnenseite, so kannst du davon ausgehen, dass es sich um einen Plattfuß handelt.
Fußfehlstellung durch Hallux valgus
Bei einem Hallux valgus kommt es zu einem Schiefstand des großen Zehs. Der erste Mittelfußknochen schiebt sich nach außen, dadurch wird der vordere Teil des Fußes breiter und es bildet sich ein vorstehender Ballen. In einigen Fällen verursacht ein Hallux valgus starke Schmerzen, in anderen Fällen nicht. Die Fußfehlstellung wird begünstigt durch ein schwaches Bindegewebe, Gelenkerkrankungen oder verkürzte Achillessehnen und Wadenmuskeln.
Welche Folgeschäden können durch Fußfehlstellungen entstehen?
Fußfehlstellungen können im Laufe der Zeit zahlreiche unschöne Folgen haben. Diese hier sind die häufigsten:
Schmerzen
Schwellungen
Schwielen und Druckgeschwüre
Verformungen von Zehen und Füßen
Sehnen und Muskeln werden falsch belastet und schmerzen oder reißen
Gelenke verschleißen (Arthrose)
Knie-, Hüft-, Rücken- und Kopfschmerzen
Symptome, die auf Fußfehlstellungen hinweisen können
Je nachdem, an welcher Fußfehlstellung du leidest, kann diese mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Deshalb ist es gut zu wissen, welche Beschwerden für welche Fehlstellung typisch sind. Hier eine Übersicht für dich:
Geschwollener Fuß einseitig:
Dies deutet auf einen Knick-Senk-Spreizfuß hin. Eine Fehlbelastung im Sprunggelenk oder im Bereich des Fußgewölbes führt zu der einseitigen Schwellung.
Fußschmerzen, besonders an der Außenseite des Mittelfußes:
Eine Fehlstellung des Würfelbeins im Fuß ist eine mögliche Ursache. Aber auch eine Verstauchung oder ein Bänderriss ist denkbar. Lass dies am besten von einem Arzt abklären.
Fußschmerzen oben:
Dies deutet nicht zwingend auf eine Fußfehlstellung hin. Mögliche Ursachen sind eine Arthrose oder Knochennekrose, Überlastung, eine Sehnenscheidenentzündung oder eine Schleimbeutelentzündung.
Schmerzen unterm Fuß mittig innen:
Hierfür kann es viele Gründe geben. Neben Überbelastung kommen auch ein Fersensporn sowie ein Knick-, Senk- oder Spreizfuß als Ursache für deine Schmerzen infrage.
Die Mittelfußknochen schmerzen:
Einer der Gründe hierfür kann ein Spreizfuß sein. Die Mittelfußknochen gehen auseinander und der Vorfuß wird breiter. Das hat zur Folge, dass die mittleren Knochen im Vorfuß stärker belastet werden.
Schmerzen in der Fußsohlenwölbung:
Ursache kann eine Plantarfasziitis (Fersensporn) sein, also eine Entzündung der Sehnenplatte der Fußsohle. Fußfehlstellungen begünstigen einen Fersensporn ganz allgemein. Bei einem Hohlfuß etwa verkürzt sich der Fuß insgesamt, was die Fußheber schwächt.
Schmerzen im Vorderfuß auf der Oberseite:
Hierfür kommt ein Spreizfuß infrage. Er begünstigt zudem das Entstehen eines Hallux valgus.
Druckstellen am Fuß:
Druckstellen am Fuß sind für viele Fußfehlstellungen typisch. Infrage kommen besonders ein Hallux valgus sowie ein Spreiz-, Hohl- oder Senkfuß.
Schmerzen außen am Mittelfuß:
Grund hierfür kann ein Spreizfuß sein.
Schmerzen an der Fuß-Außenseite:
Gründe dafür können ein Hohl- oder Senkfuß sein.
Wie Fußfehlstellungen erkannt werden – Diagnosestellung
Wenn du an einer bereits optisch sichtbaren Fußfehlstellung oder an Symptomen wie zum Beispiel häufiges Umknicken, Druckstellen und Schwielen leidest, so solltest du einen Orthopäden aufsuchen. Er wird sich deine Füße genau anschauen, sich deine Beschwerden ausführlich erklären lassen und die Beweglichkeit deines Fußes testen. Vielleicht verschafft er sich zusätzlich einen Eindruck von deinem Gangbild und macht einen Abdruck von deinem Fuß. Bringt dies noch keine Klarheit, empfiehlt sich meist eine Röntgenuntersuchung. Sie zeigt den Zustand von knöchernen und sonstigen Strukturen in deinen Füßen. Ist die Diagnose dann noch immer nicht eindeutig, kann in einigen Fällen auch ein MRT (Magnetresonanztomografie) notwendig werden. Das kann zum Beispiel bei entzündeten Muskeln und Sehnen der Fall sein.
Übungen zur Unterstützung und Korrektur von Fußfehlstellungen
Oft reichen schon einfache Übungen aus, um deine Füße zu stärken und sie beweglicher zu machen. Das ist wichtig, denn Fußfehlstellungen können Auswirkungen auf den ganzen Körper haben. Oft sind Knie-, Hüft- oder Rückenschmerzen die Folge. Bevor du loslegst mit Übungen, solltest du aber unbedingt deinen Arzt fragen, ob diese Übungen in deinem ganz persönlichen Fall geeignet und sinnvoll sind.
Einlagen bei Fußfehlstellungen
Eine Fußfehlstellung ist nicht nur oft schmerzhaft, sie kann darüber hinaus Auswirkungen auf den ganzen Körper haben. So verändert sich durch eine Fußfehlstellung in vielen Fällen die Statik des ganzen Körpers. Dies hat zur Folge, dass zum Beispiel Rücken-, Knie- und Haltungsschäden entstehen, die wiederum häufig zu weiteren Problemen führen. Mit Einlagen kannst du dem vorbeugen, oder – wenn es dafür bereits zu spät ist – die Beschwerden beheben. Besonders orthopädische Einlagen, die speziell für dich und deine Bedürfnisse angefertigt werden, können Abhilfe schaffen. Lass dich in einem Sanitätshaus beraten, welche Art Einlagen für dich am besten geeignet sind.
Fazit
Fußfehlstellungen sind weitverbreitet. Schätzungsweise 60 Prozent der Deutschen sind davon betroffen und viele leiden unter Schmerzen. Das muss jedoch nicht so bleiben. Oft reicht es schon, wenn du einfache Übungen regelmäßig in deinen Alltag integrierst und die richtigen Einlagen trägst. Die Schmerzen werden nicht nur nach und nach verschwinden oder zumindest weniger werden – außerdem wird sich deine Körperhaltung verbessern und deine Füße werden wieder besser abrollen.
Oft gefragt
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