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Was hilft gegen Besenreiser? Strategien und Hausmittel
Einleitung
Spätestens zum Sommeranfang sind bei einem Blick auf die Beine die blauen Äderchen erkennbar. Besenreiser sind ein weitverbreitetes Problem, mit dem du sicherlich nicht allein dastehst. Rund 90 Prozent der Erwachsenen in Deutschland stellen bei sich Besenreiser oder Krampfadern fest. Doch was hilft eigentlich gegen Besenreiser? Wir stellen verschiedene Methoden und Hausmittel vor, um Besenreiser zu entfernen und ihnen vorzubeugen.
Besenreiser sind eine mildere Unterform der Krampfadern und eigentlich ein rein ästhetisches Problem.
Du kannst sie dir über einen medizinischen Eingriff entfernen lassen oder durch verschiedene Strategien selbst zur Behandlung beitragen und ihnen vorbeugen.
Ein gesunder Lebensstil und Hilfsmittel wie Kompressionsstrümpfe minimieren das Risiko für Besenreiser und Krampfadern.
Verstehen der Ursachen von Besenreiser
Familiäre Veranlagungen, Vorerkrankungen und der eigene Lebensstil – all das sind häufige Ursachen von Besenreiser. Eine ernsthafte Erkrankung liegt allerdings in den seltensten Fällen vor. Häufig verstärken bestimmte Verhaltensweisen die Besenreiser, und bereits kleine Veränderungen können weiteren Besenreisern und Krampfadern vorbeugen und zur Heilung beitragen.
Veranlagung: Die Hauptursache für Besenreiser ist eine Bindegewebsschwäche. Es handelt sich hierbei um eine vererbte Schwäche der Venenwände oder Venenklappen, die Besenreiser begünstigen kann. Zudem sind Frauen weitaus häufiger von Besenreisern betroffen.
Vorerkrankungen: Obwohl ernsthafte Erkrankungen selten Grund für Besenreiser sind, kann eine Schwäche der tiefen Beinvenen oder eine (chronische) Venenschwäche die Symptome verursachen. Auch größere, tiefer liegende Krampfadern können Ursache stärkerer Symptome sein. Bevor du deine Besenreiser selbst behandelst, solltest du ernsthafte Erkrankungen durch einen Arzt ausschließen lassen. Eine unbehandelte Venenschwäche kann zu einem Ödem, Hautveränderungen oder einer Beinvenenthrombose führen.
Ungesunder Lebensstil: Bewegungsmangel (langes Stehen oder Sitzen), Übergewicht, Rauchen oder Alkohol verstärken die Symptome von Besenreisern. Wer auf eine gesunde Lebensweise achtet, kann trotz einer Veranlagung Besenreisern und Krampfadern entgegenwirken.
Hormonelle Schwankungen: Eine Schwangerschaft, die Wechseljahre oder das Einnehmen der Antibabypille verändern den Hormonhaushalt von Frauen. Diese Schwankungen können die Venen erweitern und so Besenreiser hervorrufen.
Regelmäßige Hitzeeinwirkungen: Auch im Urlaub kann Besenreisern vorgebeugt werden, indem du intensives Sonnen oder Saunieren vermeidest, um zu verhindern, dass sich die Gefäße erweitern, und du so Besenreiser förderst.
Symptome und Anzeichen für Besenreiser
Was tun gegen Besenreiser? Meistens handelt es sich bei Besenreisern um ein rein kosmetisches Problem, das keine Beschwerden verursacht. In wenigen Fällen treten aber auch stärkere Symptome auf, die auf eine Vorerkrankung hinweisen können. Folgende Anzeichen sprechen dafür, dass du von Besenreisern betroffen bist:
rot-bläuliche Adern mit Verzweigungen an den Beinen (Durchmesser von ca. 1 mm)
Besenreiser sind häufig eines der Symptome einer Bindegewebsschwäche (ist diese bereits bekannt, spricht das auch für Besenreiser).
Diese Symptome können auf eine ernstere Vorerkrankung hinweisen und sollten ärztlich abgeklärt werden:
brennende Schmerzen
Wärme- oder Spannungsgefühl in Waden und Oberschenkeln
Schwellung der Hautpartie
Effektive Behandlungsmethoden gegen Besenreiser
Aus medizinischer Sicht sind Besenreiser unbedenklich und müssen daher nicht behandelt werden. Wen die bläulichen Venen aber optisch stören, der hat verschiedene Optionen, um sich die Besenreiser entfernen zu lassen.
Verödung oder Sklerosierung als Behandlungsmethode
Besenreiser sind erweiterte Venen. Bei der Verödung oder Sklerosierung wird den Patienten ein Verödungsmittel injiziert, welches diese Venenwände verklebt. So fließt kein Blut mehr durch die Gefäße und sie verblassen. Diese Behandlungsmethode wird besonders für größere, tiefer liegende Besenreiser empfohlen.
Mit Lasertherapie Besenreiser entfernen
Lasertherapie erfreut sich immer größerer Beliebtheit: Dabei werden die Besenreiser punktuell mit einem Laserlicht bestrahlt. Aufgrund der Präzision durch den Laser eignet sich die Behandlung besonders für sehr feine und oberflächliche Adern.
Radiowellen-Therapie
Bei der Radiowellen-Therapie werden über eine Sonde Radiowellen in die betroffene Vene geleitet. Die Vene erhitzt sich und die Venen-Wände werden verschweißt.
Hausmittel gegen Besenreiser: Was funktioniert wirklich?
Welches ist das beste Mittel gegen Krampfadern und Besenreiser? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten und sehr individuell. Bei dem einen funktioniert Apfelessig gut gegen Besenreiser, bei dem anderen ist es eine spezielle Salbe, die hilft. Wir stellen verschiedene Hausmittel gegen die blauen Äderchen vor:
Massageöl mit Zitrone und Knoblauch
Entzündungshemmend, antioxidativ und gefäßerweiternd – dieses Massageöl ist ein wahrer Allrounder! Du benötigst lediglich zwei gepresste Knoblauchzehen und vermengst diese mit dem Saft einer Zitrone und einer halben Tasse Olivenöl. Die Mischung sollte nun verschlossen für zwei Tage an einem kühlen, dunklen Ort ruhen. Danach musst du das Massageöl nur noch sieben und schon kann mit der Behandlung gestartet werden. Das Öl solltest du zwei- bis dreimal pro Woche auf die Stelle der Besenreiser auftragen und einmassieren.
Unreife Tomaten oder Kartoffeln
Unreife Tomaten und keimende Kartoffeln produzieren beide das Alkaloid Solanin – ein natürliches Gift. Und Achtung: „Gift“ ist hier wörtlich zu nehmen, denn Tomaten und Kartoffeln sollten in diesem Zustand auf keinen Fall verzehrt werden. Besenreisern sagt dieses Hausmittel aber den Kampf an. Dafür werden die Tomaten und Kartoffeln in Scheiben geschnitten und auf die entsprechenden Hautzonen aufgelegt. Nach zwei bis drei Minuten können sie wieder entfernt werden. Die behandelten Stellen kannst du dann mit einer Feuchtigkeitslotion eincremen.
Apfelessig
Apfelessig fördert den Blutfluss und eignet sich daher besonders gut als Hausmittel gegen Krampfadern und Besenreiser. Einfach dreimal am Tag etwas Apfelessig mit einem Wattepad auftupfen.
Salbe
Hier stechen Salben bei Krampfadern mit dem Wirkstoff der Rosskastanie besonders heraus. Das natürliche Produkt lindert Krampfadern und Besenreiser und eignet sich zusätzlich als Hausmittel gegen Venenentzündungen. Das enthaltene Aescin stärkt die Venen und reduziert Wassereinlagerungen im Gewebe. Wer es einfach mag, findet Rosskastanien-Salben gegen Krampfadern in der Drogerie oder der Apotheke. Ansonsten lässt sich die Creme auch selbst herstellen. Einen Esslöffel Rosskastanienschalen mit 125 ml Lavendelöl vermischen, kurz erwärmen, anschließend abkühlen lassen – und fertig! Die Salbe solltest du mehrmals in der Woche auf deine Krampfadern, Besenreiser und entzündeten Venen auftragen.
Besenreiser-Risikovorbeugung: So minimierst du es
Durch verschiedene Mittel und Wege kannst du Besenreisern und Folgeerkrankungen vorbeugen und medizinische Eingriffe so gezielt umgehen. Eine gesunde Lebensweise senkt das Risiko – auch bei einer Veranlagung für Besenreiser – und tut dir und deinem Körper gut.
Bewegung und Sport sind das A und O bei der Behandlung von Besenreisern. Berufe, in denen du lange sitzen oder stehen musst, können Besenreiser an deinen Beinen verursachen. Achte also darauf, regelmäßig Spaziergänge einzubauen oder gezielt Sportarten auszuüben, die deine Beinmuskulatur stärken. Das kann Radfahren, Schwimmen oder Walken sein. Und ein praktischer Nebeneffekt: Regelmäßige Bewegung hilft dir auch dabei, Übergewicht abzubauen und das Risiko für Besenreiser dadurch weiter zu minimieren.
Auch Genussmittel wie Alkohol und Nikotin solltest du nur in Maßen genießen oder sogar ganz weglassen. Sie können deine Blutgefäße schädigen und Besenreiser begünstigen.
Versuche, so häufig wie möglich auf hohe Absätze zu verzichten und wechsle lieber zu flachen und bequemen Alternativen.
Insbesondere bei einem zeitweise erhöhten Risiko für Besenreiser – wie einer Schwangerschaft im Sommer – sind Kompressionsstrümpfe ein optimales Mittel zur Vorbeugung. Das Anziehen der Kompressionsstrümpfe kann zwar etwas schwierig sein, aber es lohnt sich! Es ist nicht zwingend notwendig, die Kompressionsstrümpfe an beiden Beinen zu tragen, jedoch kann es während einer Schwangerschaft oder bei besonderer Hitzeeinwirkung sinnvoll sein.
Wem Kompressionsstrümpfe zu eng oder Symptome wie Jucken zu lästig sind, der kann durch regelmäßige Wechselduschen und Massagen ebenfalls einen positiven Effekt erzielen.
Zudem funktionieren verschiedene Hausmittel – wie Apfelessig oder Rosskastanien-Salbe – als natürliche Abwehr von Besenreisern.
Make-up-Tipps bei Besenreisern
Sich die Besenreiser selbst entfernen zu lassen, erfordert einen medizinischen Eingriff und ist nicht für jeden etwas. Natürlich muss sich dennoch niemand für seine Besenreiser schämen. Für das eigene Wohlbefinden kann es trotzdem eine Möglichkeit sein, die blauen Adern zu kaschieren. Mit den richtigen Hilfsmitteln funktioniert das schnell und einfach! Zunächst sollte die betroffene Körperstelle – in der Regel die Beine – von Haaren befreit werden, damit das Make-up gut hält. Nach der Rasur wird ein sogenanntes Camouflage-Make-up (dieses ist stärker pigmentiert als herkömmliches Make-up) aufgetragen. An den Beinen kannst du zusätzlich Body-Make-up verwenden – für ein besonders ebenmäßiges Aussehen.
Fazit
Die Behandlung von Besenreisern ist sehr individuell. Der eine greift lieber zum altbewährten Hausmittel, der andere lässt sich die lästigen Äderchen beim Arzt entfernen. Sicher ist: Durch einen gesunden Lebensstil und viel Bewegung kann das Risiko für Besenreiser und Krampfadern gesenkt werden. Eine ärztliche Untersuchung ist trotzdem immer sinnvoll, um Vorerkrankungen auszuschließen. Sollten die Besenreiser lediglich ein kosmetisches Problem sein, können Hausmittel wie Apfelessig, Kompressionsstrümpfe und eine Veränderung des Lebensstils eine natürliche und einfache Alternative zum medizinischen Eingriff sein.
Oft gefragt
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