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Effektiv Krampfadern vorbeugen – Tipps & Tricks!

Effektiv Krampfadern vorbeugen – Tipps & Tricks!

Aktualisiert am 23.10.2024 | 7 Min. Lesezeit
Geprüft von:Julius Hofmann

Einleitung

Krampfadern, sogenannte Varizen, sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Sie können auch gesundheitliche Störungen verursachen.

Das Wort Krampfader bezeichnet eine erweiterte, knotig veränderte Vene, in der sich das Blut staut. Meist entstehen Krampfadern in den Beinen. Als sichtbares Anzeichen gilt das plötzliche Auftreten von vielen Besenreisern (feine Verästelungen).

Die gute Nachricht: Du kannst Krampfadern gezielt vorbeugen und bestehende Beschwerden lindern.

Das Wichtigste in Kürze
  • Krampfadern sind ein häufiges Leiden, das einer medizinischen Abklärung bedarf. Auch Besenreiser (feine, blau-violette Verästelungen an der Hautoberfläche) können auf tieferliegende Venenprobleme hindeuten.

  • Neben pflanzlichen Mitteln und Verhaltenstipps setzen Ärzte auf Kompressionstrümpfe und Operationen, um Varizen zu behandeln.

  • Eine ausschließliche Selbstbehandlung ist in keinem Fall empfehlenswert.

Welche Formen von Krampfadern gibt es?

Die Medizin unterscheidet zwei Arten von Krampfaderleiden, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind: die primäre und die sekundäre Varikose oder Varikosis.

Primäre Varikose

Die primäre Varikose entsteht durch eine angeborene Venenschwäche, die für 70 Prozent der Krampfaderleiden verantwortlich ist. Sie kann unterschiedliche Bereiche des oberflächlichen Venensystems betreffen.

Die Varikose zeigt sich auf unterschiedliche Arten:

1. Die feinen, blauen bis violetten Verästelungen, die wie geschlängelte Nester aussehen, heißen Besenreiser. Sie stellen kein direktes gesundheitliches Risiko dar, werden jedoch von den Betroffenen als störend empfunden.

2. Daneben gibt es die retikulären Varizen. Hier handelt es sich um Krampfadern in den Nebenästen einer Hauptvene.

3. Die Stammvarize ist eine veränderte Hauptvene und aus ärztlicher Sicht besonders wichtig. Der Grund: Eine undichte Venenklappe verhindert, dass das Blut ungehindert nach oben in Richtung Herz gepumpt wird. Durch den Blutstau erweitern sich die Gefäßwände.

Sekundäre Varikose

Diese Form der Varikose entsteht durch Vorerkrankungen der Venen, ist also nicht angeboren. Sie entwickelt sich, wenn tiefliegende Venen sich verschließen (Thrombose) oder verlegen.

In beiden Fällen kann das Blut nicht mehr abtransportiert werden, der Druck in den Gefäßen steigt und verändert die Flussrichtung.

Der steigende Venendruck und der Rückstau des Blutes setzen sich bis in das oberflächliche Venensystem fort. Die oberflächlichen Gefäße verformen sich und es entsteht das bekannte Bild von geschlängelten, sackartig ausgebeulten Adern.

Vielleicht kennst du Personen in deinem Umfeld mit Krampfadern im Kniegelenk. Möglicherweise leiden die Betroffenen an einer Thrombose der sogenannten Rosenvene. Sie verläuft an der Innenseite der Wade und reicht bis zur Hüfte. Besenreiser entstehen in der Folge an Wade oder Kniekehle.

Wie erkenne ich Krampfadern?

Diese Beschwerden stehen mit Krampfadern in Verbindung:

  • Schweregefühl in den Beinen

  • Besenreiser werden sichtbar

  • Wärmegefühl

  • unruhige Beine

  • Schmerzen in den Beinen bei langem Stehen oder Sitzen

  • Schwellungen (Ödeme) im Bereich der Unterschenkel und Knöchel

Die Beschwerden verschlimmern sich im Laufe des Tages und an heißen Tagen. Bei Frauen können sich die Symptome vor der Menstruation verstärken.

Medizinischer Hinweis

Solltest du an einem oder mehreren Krampfader-Symptomen leiden, vereinbare zeitnah einen Termin bei deinem Hausarzt oder einem Facharzt für Phlebologie. Nur mit einer eindeutigen Diagnose kann der Arzt für dich die passende Therapie entwickeln.

Ursachen und Entstehung von Krampfadern

Du fragst dich vielleicht: Wie entstehen Krampfadern?

Die Antwort darauf lautet: Für die primäre Varikose ist eine erbliche Vorbelastung verantwortlich.

Bei der sekundären Varikose handelt es sich um eine erworbene Form der Krampfadern. Vorerkrankungen und verschiedene äußere Bedingungen begünstigen die sekundäre Varikosis. 

So erhöht eine Schwäche der rechten Herzklappe das Risiko für Krampfadern, weil sie den Venendruck in den Beinen erhöht. Auch langes Sitzen, Stehen und Übergewicht gelten als Risikofaktoren.

Ein Sonderfall sind Krampfadern in der Schwangerschaft. Sie entstehen einerseits durch die hormonelle Umstellung und den Veränderungen am Gefäßsystem der werdenden Mutter. Meist verursacht diese Art der Varikose keine gesundheitlichen Probleme und die Krampfadern bilden sich nach der Geburt wieder zurück.

Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre, der Pubertät oder durch Einnahme der Pille können ebenfalls zu Krampfadern führen.

Darüber hinaus ist es interessant, den Besenreisern und ihren Ursachen auf den Grund zu gehen. Besenreiser entstehen, wenn der Venendruck sich bis in die obersten Gefäße ausbreitet. Das bedeutet: Besenreiser weisen auf tieferliegende Venenprobleme hin und sind mehr als ein optischer Mangel. 

Du siehst: Krampfadern liegen verschiedene Ursachen zugrunde. Eine Selbstdiagnose ist nicht möglich. In einem ausführlichen Arztgespräch analysiert der Mediziner mit dir gemeinsam, welche Auslöser den Krampfadern zugrunde liegen und wie du die Risikofaktoren reduzieren kannst. Auf diese Weise linderst du akute Beschwerden und beugst künftigen gesundheitlichen Problemen vor.

Krampfadern vorbeugen – so geht’s!

Hier erfährst du, wie du Krampfadern gezielt vorbeugst und bestehende Beschwerden reduzierst.

Tipp 1: Bewegung und Sport

Du hast es dir bestimmt gedacht: Ein aktives Leben beugt Krampfadern vor. Dein Alltag setzt dir dafür Grenzen, deshalb ist es wichtig, möglichst viele Bewegungseinheiten einzubauen: Treppensteigen, Zehengymnastik oder regelmäßig für eine oder zwei Minuten vom Schreibtisch aufstehen entlasten deine Venen und fördern den Blutfluss. 

Tipp 2: Gesunde Ernährung

Mit einer ausgewogenen Ernährung beugst du Übergewicht vor und sorgst für ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Damit beeinflusst du indirekt die Zusammensetzung deines Blutes und seine Fließeigenschaft.

Tipp 3: Kleidung, Schuhe, Kompressionen

Verzichte auf zu eng sitzende Kleidung und trage passendes Schuhwerk. Anders ausgedrückt: Enge Stiefel oder High Heels behindern den Blutfluss genauso wie zu fest geschnürte oder nicht richtig passende Wanderschuhe.

Kompressionen helfen bei primärer Varikose, den Krampfadern vorzubeugen. Eine genaue Diagnose erhältst du von einem Facharzt für Phlebologie.

Bestehende Krampfadern behandeln lassen

Zur Behandlung bestehender Krampfadern setzen Ärzte auf eine mehrstufige Therapie.

Konservative Therapien

Im ersten Schritt geht es darum, die Beschwerden zu lindern. Dein Arzt wird dir empfehlen:

  • langes Stehen und Sitzen zu vermeiden

  • regelmäßig die Muskelpumpe zu aktivieren

  • die Beine hochzulagern, um den Rückfluss des Blutes zu verbessern

  • regelmäßig Sport zu treiben

  • kalte Beingüsse anzuwenden oder ein Kneippbecken zu nutzen

Medikamente, die Krampfadern heilen, gibt es nicht. 

Kompressionsstrümpfe zählen ebenfalls zu den konservativen Methoden. Sie drücken die erweiterten Venen zusammen und verbessern den Blutfluss. Außerdem wirken sie einer Verschlechterung entgegen.

Operative Behandlungsmöglichkeiten

Aktuell stehen diese OP-Optionen bei Varikose zur Verfügung:

  • Stripping: betroffene Venen werden gezogen

  • Verödung durch Hitze per Laser- oder Radiofrequenztherapie

  • Schaumverödung

  • Verkleben

Die Wahl der passenden Methode hängt unter anderem von deinen Beschwerden, deinem Gesundheitszustand und der Größe der Varizen ab.

Dein behandelnder Arzt wird dich beraten, damit du souverän entscheiden kannst, was zu tun ist gegen deine Krampfadern.

Hausmittel gegen Krampfadern: Mythos oder Wahrheit?

Wenn du dich fragst, was man gegen Krampfadern selbst tun kann, stößt du bei deiner Recherche wahrscheinlich auf folgende Mittel:

  • Extrakt aus stechendem Mäusedorn

  • Auszug aus der Rosskastanie

  • Extrakt aus rotem Weinlaub

Wie wirksam sind diese pflanzlichen Mittel tatsächlich?

Die aktuellen Behandlungsleitlinien der Europäischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (European Society for Vascular Surgery), sehen folgendes vor: Patienten mit chronischem Venenleiden, die keine Operation wünschen oder auf einen Eingriff warten, können pflanzliche Medikamente zur Linderung ihrer Beschwerden empfohlen werden.

Medizinischer Hinweis

Dennoch gilt: Sprich mit deinem Arzt über pflanzliche Wirkstoffe und wie du sie in deinem Fall am besten einsetzt. Eine Selbstbehandlung ohne ärztliche Diagnose ist nicht ratsam.

Fazit

Krampfadern sind neben einer optischen Einschränkung auch ein gesundheitliches Problem. Sie können ernsthafte Krankheiten wie Venenentzündungen oder Thrombosen verursachen. Der Medizin stehen jedoch wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung. Sie helfen dir, deine Beschwerden in den Griff zu bekommen und deine Lebensqualität zu steigern.

Oft gefragt

Susanne Schmieder
Medical Writerin
Autor

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Literatur und weiterführende Informationen