Bänderriss in der Schulter: So schaffen Orthesen Abhilfe!

Ein Bänderriss in der Schulter ist nicht nur schmerzhaft – oft handelt es sich um eine langwierige Verletzung, die durch Sport, Stürze oder Überlastung entstehen kann. Besonders betroffen sind Menschen, die intensiv Sport treiben oder deren Alltag wiederkehrende Bewegungen beinhaltet. 

In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten eines Bänderrisses – und wie Hilfsmittel wie Bandagen und Orthesen die Heilung unterstützen.

Ein Bänderriss in der Schulter kann durch verschiedene Ursachen entstehen – entweder durch plötzliche Unfälle, Stürze oder Verletzungen oder aber durch wiederkehrende, alltägliche Bewegungen und Fehlhaltungen.

Traumatische Ereignisse (z. B. Stürze, Sportverletzungen)

Ein Sturz auf die ausgestreckte Hand oder direkte Stöße auf die Schulter, wie sie häufig bei Kontaktsportarten oder Unfällen vorkommen, können die Bänder in der Schulter reißen lassen. Sportarten wie zum Beispiel Fußball, Basketball oder Skifahren bergen ein hohes Verletzungsrisiko für die Schulter.

Überlastung und Fehlbelastung

Aber nicht nur Stürze und Unfälle führen zu einem Bänderriss – auch wiederholte Bewegungen und eine kontinuierliche Überbeanspruchung der Schulter führen zu Verschleißerscheinungen. Dies betrifft vor allem Menschen, die beruflich oder sportlich stark auf ihre Schultern angewiesen sind – dazu zählen beispielsweise Handwerker oder Gewichtheber. Die ständige Belastung kann die Bänder überdehnen und schwächen, was das Risiko eines Risses erhöht.

Degenerative Veränderungen

Und auch das Alter spielt eine Rolle: Mit zunehmendem Alter verlieren die Bänder ihre Elastizität und Festigkeit. Diese degenerativen Prozesse können dazu führen, dass die Schulter empfindlicher auf alltägliche Belastungen reagiert und ein Bänderriss auch bei geringeren Traumata oder Bewegungen entstehen kann.

Orthesen oder Bandagen: Was ist besser bei einem Bänderriss in der Schulter?

Bei einem Bänderriss in der Schulter ist vor allem eines wichtig: Das betroffene Gelenk zu stabilisieren und für Entlastung zu sorgen. Sowohl Orthesen als auch Bandagen können hierbei eine entscheidende Rolle spielen, aber ihre Einsatzgebiete und Vorteile unterscheiden sich je nach Schwere der Verletzung – und natürlich nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

• Orthesen: Diese bieten eine stärkere Stabilisierung und sind besonders bei schwereren Verletzungen oder postoperativen Zuständen zu empfehlen. Orthesen schränken die Beweglichkeit stärker ein und schützen das Gelenk vor weiteren Verletzungen. Sie sind in der Regel verstellbar und ermöglichen eine exakte Anpassung an die jeweilige Heilungsphase. Besonders bei komplexen Rissen oder wenn mehrere Bänder betroffen sind, kann eine Orthese den Heilungsprozess erheblich unterstützen.

• Bandagen: Für leichtere Verletzungen oder zur Vorbeugung von Überlastungen sind Bandagen eine gute Wahl. Sie bieten flexiblen Halt, fördern die Durchblutung und können die Schulter leicht stabilisieren, ohne die Beweglichkeit vollständig einzuschränken. Bandagen eignen sich gut für die Anwendung im Alltag oder bei leichteren sportlichen Aktivitäten, bei denen noch eine gewisse Bewegungsfreiheit notwendig ist.

Beide Hilfsmittel sind hilfreich bei der Heilung eines Bänderrisses – entscheiden kann jedoch nur der behandelnde Arzt, welche Maßnahme in welchem Stadium der Genesung die richtige ist.

Ein Bänderriss in der Schulter äußert sich in einer Vielzahl von Symptomen, die je nach Schweregrad der Verletzung unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. In der Regel bemerken Betroffene die Symptome sofort nach dem auslösenden Ereignis, wie etwa einem Sturz oder einer plötzlichen Überlastung.

• Schmerzen und Schwellungen: Direkt nach der Verletzung treten starke Schmerzen in der Schulter auf, die oft von einer sichtbaren Schwellung begleitet werden. Die Schmerzen können in den Arm oder Nacken ausstrahlen und verschlimmern sich bei Bewegung.

• Bewegungseinschränkungen und Kraftverlust: Betroffene berichten häufig von einer deutlich eingeschränkten Beweglichkeit der Schulter. Selbst alltägliche Bewegungen wie das Anheben des Arms oder das Greifen nach Gegenständen sind oft schmerzhaft und nur eingeschränkt möglich. Dazu kommt ein spürbarer Kraftverlust in der Schulter und im Arm.

• Spezifische Symptome bei schweren Verletzungen: In schweren Fällen, wie etwa bei einem vollständigen Bänderriss, kann es zum sogenannten Klaviertastenphänomen kommen. Dabei hebt sich das Schlüsselbein sichtbar an und bleibt wie eine „Klaviertaste“ in dieser Position, was auf eine schwerwiegende Instabilität des Gelenks hindeutet.

• Schulterverletzungen wie ein Bänderriss oder eine Rotatorenmanschettenverletzung können zu ähnlichen Symptomen führen – darunter zu Symptomen wie starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Die Behandlung eines Bänderrisses in der Schulter hängt stark von der Schwere der Verletzung ab. Orthesen spielen eine wichtige Rolle im Heilungsprozess, indem sie die Schulter stabilisieren und vor weiteren Schäden schützen. Hierbei helfen dir Orthesen beim Heilungsprozess:

1. Stabilisierung des Gelenks

Orthesen dienen dazu, die Schulter in einer Position zu fixieren, die die Bänder schont und die Heilung fördert. Sie verhindern ungewollte Bewegungen, die den Riss verschlimmern könnten, und tragen so zu einer kontrollierten Heilung bei. Besonders bei schwereren Verletzungen wird die Schulter oft über mehrere Wochen mit einer Orthese ruhiggestellt.

2. Schmerzreduktion

Durch die Unterstützung der Schulterstruktur tragen Orthesen dazu bei, die Belastung auf das verletzte Gelenk zu minimieren. Das hat den Vorteil, auch die durch Bewegungen und Druck verursachten Schmerzen zu reduzieren. Außerdem stehen die Chancen gut, dass Schwellungen durch die Stabilisierung abklingen.

3. Förderung der Heilung

Eine gut angepasste Orthese fördert die Durchblutung im Schulterbereich, was die Heilung beschleunigt. Sie hilft dabei, die natürliche Beweglichkeit der Schulter nach und nach wiederherzustellen, ohne das verletzte Gewebe zu belasten. 

Tipps beim Anlegen einer Orthese

• Achte darauf, dass die Orthese genau an die Größe deiner Schulter angepasst ist. Eine zu lockere oder zu enge Orthese kann die Heilung behindern.

• Stelle sicher, dass die Gurte der Orthese gleichmäßig festgezogen sind, um eine stabile Fixierung zu gewährleisten, aber gleichzeitig keinen übermäßigen Druck auf das Gelenk auszuüben.

• Trage die Orthese genau nach den Anweisungen deines Arztes (auch nachts, falls empfohlen), um den Heilungsprozess bestmöglich zu unterstützen.

• Vergiss auch die regelmäßige Reinigung und Pflege der Orthese nicht.

Bandagen sind ein weiteres effektives Hilfsmittel zur Unterstützung bei einem Bänderriss in der Schulter – dies gilt insbesondere bei leichteren Verletzungen oder zur Stabilisierung im Alltag. Im Vergleich zu Orthesen bieten Bandagen mehr Flexibilität, unterstützen jedoch ebenfalls die Heilung, indem sie das Gelenk entlasten und die Durchblutung fördern.

Vorteile von Bandagen:

• Flexibler Halt: Bandagen geben der Schulter Halt, ohne die Beweglichkeit komplett einzuschränken. Das ist besonders vorteilhaft bei leichten Verletzungen oder während der späteren Heilungsphase, wenn Bewegung wieder zugelassen werden soll.

• Förderung der Durchblutung: Durch den leichten Druck, den Bandagen auf die Schulter ausüben, wird die Durchblutung gefördert, was den Heilungsprozess unterstützen kann.

• Alltagstauglich: Im Gegensatz zu Orthesen sind Bandagen meist dünner und diskreter, was sie ideal für den Einsatz im Alltag oder unter der Kleidung macht.

Tipps beim Anlegen einer Bandage:

• Achte darauf, dass die Bandage gut sitzt, ohne zu verrutschen, und der Schulter stabilen Halt bietet.

• Ziehe die Bandage nicht zu fest an, um die Durchblutung nicht zu behindern, aber auch nicht zu locker, da dies die Unterstützung vermindert.

• Trage die Bandage nur für den vom Arzt empfohlenen Zeitraum und nimm sie nachts ab, um die Haut zu entlasten.

• Reinige die Bandage regelmäßig und achte auf mögliche Hautreizungen durch das Material.