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Bänderriss im Knie: Effektive Behandlung mit Orthesen

Bänderriss im Knie: Effektive Behandlung mit Orthesen

Aktualisiert am 23.01.2025 | 8 Min. Lesezeit
Geprüft von:Partner Management

Einleitung

Unser Kniegelenk ist ein komplexes Zusammenspiel aus Knochen, Bändern, Muskeln und Knorpeln, das anfällig für Verletzungen wie einen Bänderriss im Knie ist. Solche Verletzungen können sehr schmerzhaft sein und oft eine lange Behandlung sowie Einschränkungen in der Funktion des Knies nach sich ziehen. Langfristig können sie auch zu einem höheren Verschleiß des Gelenks führen.

Was ist ein Bänderriss im Knie und wie können Orthesen helfen?

Ein Bänderriss im Knie ist eine Verletzung, bei der ein oder mehrere Bänder im Kniegelenk reißen. Betroffen können das Innen- oder Außenband sein oder aber das Kreuzband. Bänder sind feste Gewebebänder, die Knochen miteinander verbinden und das Gelenk stabilisieren. Orthesen werden häufig bei Bänderdehnungen oder Bänderrissen im Knie eingesetzt. Sie stabilisieren das Knie, entlasten es und führen es in seiner Bewegung.

Bitte beachte, dass du die passende Orthese mit einem Rezept vom Arzt bekommst. Die Anpassung wird dann im Sanitätshaus von Fachleuten vorgenommen, sodass sie perfekt passt.

Wie entsteht ein Bänderriss im Knie?

Die Bänder im Kniegelenk spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung und Beweglichkeit des Knies.

Stell dir vor, du spielst Fußball und verdrehst dir plötzlich das Knie – zack, das Kreuzband ist gerissen. Dabei reißt das vordere Kreuzband etwa zehnmal häufiger als das hintere. Ein Bänderriss kann durch verschiedene Ursachen entstehen, meistens jedoch durch Sportverletzungen, Unfälle oder unglückliche Bewegungen. Ein typisches Verletzungsmuster ist das abrupte Abbremsen mit gleichzeitiger Drehung im Kniegelenk.

Nicht nur Kreuzbänder, sondern auch Seitenbänder können verletzt werden. Das Innenband ist besonders anfällig für starke äußere Kräfte, was zu Dehnung, Anriss oder Riss führen kann. Ein Innenbandriss kann auch den Innenmeniskus betreffen. In Sportarten, bei denen du dich intensiv bewegst, wie bei Ballsportarten, können durch unglückliche Bewegungen sowohl das Innenband, der Innenmeniskus als auch das vordere Kreuzband gleichzeitig verletzt werden – das nennt man die „Unhappy Triad“. Das Außenband, das dünner ist, kann ebenfalls durch unpassende Kräfte auf die Innenseite des Knies geschädigt werden. Auch hier sind Dehnung, Anriss oder Riss möglich, besonders wenn das Knie gewaltsam überstreckt wird, was auch das hintere Kreuzband in Mitleidenschaft ziehen kann.

Schmerzen, Schwellung & Co: Typische Symptome

Wenn das Knie plötzlich oder gewaltsam verdreht wird, treten typischerweise starke Schmerzen auf, die sofort spürbar sind. Innerhalb weniger Stunden kann das Knie anschwellen und es können Blutergüsse auftreten. Das Knie fühlt sich oft instabil oder unsicher an und kann Schwierigkeiten beim Stehen oder Bewegen verursachen. Die Beweglichkeit des Knies ist häufig eingeschränkt, und manchmal können Knack- oder Reibgeräusche zu hören sein. In einigen Fällen kann es sogar zu einer Gelenkblockade kommen, bei der das Knie sich nicht richtig bewegen lässt.

Bei einem Bänderriss im Knie variieren die Symptome je nach betroffenem Band.

Bei einem Kreuzbandriss, sei es das vordere oder hintere Kreuzband, treten die Symptome meist sofort auf. Der Schmerz ist oft intensiv und beginnt direkt nach der Verletzung. Innerhalb der ersten Stunden kann es zu einer deutlichen Schwellung kommen. Das Knie fühlt sich oft instabil oder unsicher an, und es kann den Eindruck erwecken, als könnte es „wegknicken“. Zusätzlich können Blutergüsse auftreten, besonders bei schwereren Rissen. Die Beweglichkeit des Knies ist oft stark eingeschränkt, was durch Schmerzen und Schwellungen bedingt ist.

Bei einem Innenbandriss treten Schmerzen und Schwellungen meist an der Innenseite des Knies auf, oft verstärkt durch Belastung. Blutergüsse sind weniger ausgeprägt, und das Knie kann sich instabil anfühlen. Ein Außenbandriss verursacht Schmerzen und Schwellungen an der Außenseite des Knies, eventuell mit Blutergüssen. Auch hier kann das Knie bei Belastung instabil wirken.

Medizinischer Hinweis

Unabhängig vom betroffenen Band ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Bänderverletzung umgehend einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten.

Wie fühlt sich ein Bänderriss im Knie an?

Typischerweise spürst du sofort starke Schmerzen, die je nach Verletzung variieren können. Bei einem Außenbandriss sind die Schmerzen meist an der Außenseite des Knies, oft mit Schwellung und Bluterguss. Bei einem Innenbandriss treten die Schmerzen an der Innenseite des Knies auf, oft bei Bewegung oder Belastung.

Wenn das Knie sich verdreht hat, sind die Schmerzen oft plötzlich und intensiv, und das Knie kann sich instabil oder unsicher anfühlen. Die Knieschmerzen beim Schlafen auf der Seite können besonders unangenehm sein, da Druck auf das verletzte Band die Schmerzen verstärken kann.

Unabhängig davon, ob die Schmerzen im Knie innen oder außen auftreten, sollte ein Arzt die genaue Ursache der Beschwerden abklären. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um die Heilung zu fördern und die Funktion des Knies wiederherzustellen.

Wie wird ein Bänderriss im Knie diagnostiziert?

Zur Diagnose von Bänderverletzungen im Knie, einschließlich Kreuzbändern und Seitenbändern, beginnt der Arzt mit einer gründlichen Anamnese der Symptome und des Unfallhergangs.

Die klinische Untersuchung umfasst spezielle Tests: der Lachman-Test und Schubladentest zur Beurteilung der Kreuzbänder sowie der sogenannte Varus- und Valgustest für die Seitenbänder. Zur Bestätigung werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Röntgenaufnahmen schließen Knochenbrüche aus, sind jedoch nicht aussagekräftig für Bänderrisse. Das MRT bietet detaillierte Bilder der Weichteile und ist entscheidend für die Diagnose von Kreuzband- und Seitenbandverletzungen. Ultraschall kann ergänzend zur Erkennung akuter Verletzungen und Flüssigkeitsansammlungen verwendet werden.

Diese Diagnoseschritte helfen dem Arzt, die genaue Art der Verletzung zu bestimmen und eine passende Behandlung zu planen.

Behandlungsmöglichkeiten: Von Ruhigstellung bis Operation

Die Behandlung von Bänderrissen im Knie kann konservativ oder operativ erfolgen, abhängig von der Schwere der Verletzung. Bei leichteren Verletzungen, wie gedehnten oder unvollständig gerissenen Kreuzbändern, reicht oft eine konservative Therapie aus. Hierbei wird das PECH-Schema verwendet: Pause, Eis, Compression (Druckverband) und Hochlagern zur Schmerzlinderung und Schwellungsreduktion. Orthesen oder Bandagen stabilisieren und entlasten das Knie.

In der Physiotherapie werden gezielte Übungen zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Kräftigung des Knies durchgeführt.

Bei vollständigem Kreuzbandriss oder unzureichender konservativer Behandlung ist oft eine Operation erforderlich. Dabei wird häufig ein Kreuzbandersatz aus Hamstrings-Sehnen oder einem Patellasehnenimplantat verwendet. Neue OP-Techniken zielen zunehmend darauf ab, das natürliche Kreuzband zu erhalten.

Durch diese Ansätze wird angestrebt, das Kniegelenk schnell und effektiv zu stabilisieren und die normale Funktion wiederherzustellen.

Welche Orthese beim Bänderriss im Knie?

Bei einem Innen- oder Außenbandriss wird die Behandlung durch die betroffenen Bänder bestimmt. Kreuzbandrisse erfordern meist eine Operation zur Fixierung des Bandes. Nach der Operation wird das Knie zunächst mit einer Ruhigstellungsorthese stabilisiert. Schmerzen und Schwellungen werden durch Kühlung und Kompression reduziert. Die Mobilisierung erfolgt durch Physiotherapie und passive Bewegungsschienen.

Auf ärztliche Verordnung erhältst du eine funktionelle Knieorthese, um das Knie zu stabilisieren. Die Beugung wird anfangs eingeschränkt und nach etwa sechs Wochen schrittweise freigegeben. Eine CPM-Schiene kann für die Heimbehandlung zur Beweglichkeitssteigerung eingesetzt werden. In der Folge steigert sich die Belastung, während die Orthese Schutz und Unterstützung bietet.

Bei Innen- oder Außenbandrissen können auch Softorthesen oder klassische Hartrahmenorthesen notwendig sein. Die passende Orthese erhältst du nur mit einem Rezept vom Arzt, und die Anpassung erfolgt im Sanitätshaus durch Fachleute.

Helfen Bandagen beim Bänderriss im Knie?

Eine Bandage kann in verschiedenen Situationen hilfreich sein. Nach Sportverletzungen wie Instabilität, Bänderdehnung oder Schleimbeutelentzündungen im Kniegelenk unterstützt sie dabei, Schwellungen und Ergüsse schneller abheilen zu lassen. Auch in der Rehabilitation leistet sie wertvolle Unterstützung, insbesondere bei Arthrosen, chronischen Gelenkerkrankungen oder nach Operationen. Zudem wird sie bei Sportaktivitäten eingesetzt, um Muskelzerrungen vorzubeugen und Belastungen abzufedern.

Wie lange dauert es, bis ein Bänderriss im Knie verheilt?

Die Heilungsdauer eines Bänderrisses im Knie hängt vom Schweregrad der Verletzung ab:

  • Leichte Dehnungen (Grad I): Diese heilen in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen mit konservativen Maßnahmen wie Ruhe und Kühlung.

  • Teilrisse (Grad II): Bei einem Teilriss dauert die Heilung normalerweise vier bis acht Wochen. Hier können Physiotherapie und eventuell eine unterstützende Orthese notwendig sein.

  • Komplette Risse (Grad III): Ein vollständiger Riss erfordert oft eine Operation und eine längere Rehabilitationszeit von etwa sechs bis zwölf Monaten. Dies beinhaltet intensive Physiotherapie und schrittweise Belastungssteigerung.

Die genaue Dauer kann je nach individuellen Faktoren variieren. Regelmäßige ärztliche Nachkontrollen und eine gezielte Therapie sind wichtig für eine erfolgreiche Heilung.

Kann ein Bänderriss im Knie allein heilen?

Ob ein Bänderriss im Knie allein heilen kann, hängt von der Schwere der Verletzung ab. Leichte Dehnungen, bei denen das Band nur geringfügig gedehnt ist, heilen oft mit Ruhe und Kühlung innerhalb von zwei bis vier Wochen. Teilrisse benötigen in der Regel zusätzliche Physiotherapie und möglicherweise eine Bandage. Diese Art der Verletzung heilt normalerweise in etwa vier bis acht Wochen.

Bei kompletten Rissen, bei denen das Band vollständig gerissen ist, heilt die Verletzung in der Regel nicht von selbst. Hier ist oft eine Operation erforderlich, gefolgt von einer langen Rehabilitationszeit von sechs bis zwölf Monaten.

Es ist wichtig, sich von einem Arzt beraten zu lassen, um die beste Behandlung für die jeweilige Verletzung zu finden.

Tipps zur Vorbeugung eines Bänderrisses

Um das Risiko eines Bänderrisses im Knie zu senken, sind einige präventive Maßnahmen wichtig. Wärme dich vor körperlicher Aktivität gut auf, um Muskeln und Bänder vorzubereiten. Stärke regelmäßig deine Beinmuskulatur, besonders die Oberschenkelmuskeln, um die Stabilität des Knies zu verbessern. Balance- und Koordinationsübungen helfen, die Stabilität zu erhöhen und Verletzungen zu vermeiden. Achte auf die richtige Technik bei Sportarten wie Fußball oder Basketball und trage geeignete Schutzausrüstung wie Knieschützer. Vermeide Überlastung und gönne dir ausreichend Erholung. Durch diese Maßnahmen kannst du das Risiko eines Bänderrisses im Knie deutlich reduzieren. Bandagen bei risikobehafteten Sportarten bieten zusätzlichen Schutz und Unterstützung für dein Knie.

Fazit

Ein Bänderriss im Knie ist eine ernsthafte Verletzung, die durch plötzliche Bewegungen oder Stürze verursacht werden kann. Symptome sind starke Schmerzen, Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Die Diagnose erfolgt durch klinische Tests und bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomografie). Die Behandlung reicht von konservativen Maßnahmen wie Ruhe und Physiotherapie bis hin zu Operationen bei schweren Rissen. Präventive Maßnahmen wie gezieltes Aufwärmen und Muskelstärkung können das Risiko reduzieren. Schnelles Handeln bei Verdacht auf einen Bänderriss ist wichtig, um eine effektive Heilung zu gewährleisten.

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