Umgang mit dem Älterwerden – Einblicke
)
)
Angst vor dem Älterwerden – das muss nicht sein!
Das Alter ist ein Thema, vor dem vielen Menschen Angst haben, da sie es mit Gebrechlichkeit, Schmerzen und Krankheit verbinden. Doch tatsächlich kann jeder von uns selbst sehr viel dazu beitragen, lange fit und voller Lebensfreude zu bleiben. Ich habe mit Menschen im Alter von +/- 60 Jahren gesprochen und wollte wissen, wie geht ihr mit dem Älterwerden um? Was ist euch wichtig? Dies habe ich dabei erfahren:
Wie sehr beschäftigt dich dein Alter?
„Eigentlich mache ich mir gar nicht so viele Gedanken über das Altern, besonders nicht darüber, wie ich aussehe. Die optische Veränderung gehört einfach dazu, denke ich. Da sind dann eben ein paar Falten mehr – aber das ist ja nur natürlich. Schließlich habe ich auch schon ein bisschen was erlebt. Abgesehen davon, versuche ich natürlich, möglichst gesund zu bleiben. Das gilt nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist. Bewegung ist wichtig, aber auch offen zu bleiben für andere und für neue Erfahrungen.“
Claudia J., 59
„Ob ich jetzt 50 oder 60 oder 70 Jahre alt bin – das macht für mich eigentlich gar keinen so großen Unterschied. Ich konzentriere mich einfach darauf, mich weiterhin mit dem wohlzufühlen, was ich gerade tue. Ich möchte ein erfülltes Leben führen – und das bedeutet für mich, ich selbst sein zu können, mich nicht verstellen zu müssen. Vielleich ist das in gewisser Weise ein Privileg des Älterwerdens: Ich muss anderen nichts mehr beweisen und bin über die Jahre viel gelassener geworden. Insofern empfinde ich das Älterwerden als etwas sehr Positives.“
Julia M., 62
„Ich beschäftige mich durchaus mit dem Älterwerden und damit, was ich alles unternehmen werde, wenn ich dann in ein paar Jahren vermutlich mehr Zeit für mich und meine Hobbies haben werde. Für Reisen insbesondere. Da empfinde ich schon jetzt sehr viel Vorfreude und schmiede Pläne. Sich immer wieder neue, erreichbare Ziele zu setzen – ich glaube, das erhält die Lebensfreude und lässt einen sich lebendig fühlen, egal wie alt man ist. Die Zeiten, in denen man mit 60 oder 65 zum alten Eisen gehört hat, sind meiner Ansicht nach zum Glück vorbei!“
Birgit S., 60
Was ist für dich besonders wichtig, um gut älter zu werden?
)
Was ist für dich besonders wichtig, um gut älter zu werden?
„Für mich ist es super wichtig, nicht allein dazustehen, wenn man älter wird. Dass man Leute um sich hat, die einen gut kennen, mit denen man vielleicht sogar schon über viele Jahre gemeinsam älter oder eben alt geworden ist. Ich persönlich kann mir auch vorstellen, irgendwann in eine Alters-WG zu ziehen, vielleicht auch zusammen ein Haus zu mieten. Ich möchte immer jemanden um mich haben, mit dem ich reden kann. Das erweitert den Horizont, eröffnet neue Blickwinkel und außerdem kann man einander im Zweifelsfall helfen.“
Claudia J., 59
„Ich kenne einige ältere Menschen, die ihre Lebensfreude verloren haben, weil sie sich einsam gefühlt und die Welt um sie herum nicht mehr verstanden haben. Ich habe mir fest vorgenommen, dass mir das nicht passieren wird. Deshalb bemühe ich mich offen zu bleiben, immer wieder Neues auszuprobieren und nicht in der Vergangenheit zu verharren.“
Julia M., 62
„Für mich haben das Alter und sogar der Tod nichts Schlimmes an sich. Im Gegenteil. Ich denke, das Wissen um die Vergänglichkeit ist etwas Positives. Es erinnert uns daran, im Moment zu leben und das Beste aus allem zu machen. Irgendwann sagen zu müssen: ‚Hätte ich doch …‘ oder ‚Wäre ich bloß …‘, das ist so ziemlich das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Ich möchte meine Träume leben – im Rahmen meiner Möglichkeiten und in jedem Alter.“
Birgit S., 60
Was tust du, um fit zu bleiben?
„Ich walke dreimal die Woche zusammen mit meiner Freundin und ich spiele regelmäßig Paddel-Tennis. Es ist wichtig, dass man, wenn man älter wird, etwas für die Muskulatur tut, um den Körper zu stabilisieren, um beweglich zu bleiben und Schmerzen vorzubeugen.“
Claudia J., 59
„Lange Zeit habe ich meiner Gesundheit nicht genügen Aufmerksamkeit geschenkt, bis ich einen Bandscheibenvorfall bekommen habe. Fast ein Jahr lang konnte ich kaum Laufen. Jede Bewegung schmerzte. Dann habe ich angefangen, regelmäßig Übungen zu machen, mal mit Faszienrollen, mal mit Hanteln. Die hatte ich mir im Sanitätshaus besorgt. Nach und nach ging es mir besser, die Schmerzen verschwanden. Zur Unterstützung des unteren Rückens habe ich mir dann auch noch orthopädische Entlastungskissen gekauft. Inzwischen habe ich mich von dem Bandscheibenvorfall vollständig erholt. Ich achte seither sehr auf genügend Bewegung. Ich habe erkannt, wie wichtig es ist, auf meinen Körper zu hören.“
Julia M., 62
„Bis vor wenigen Jahren habe ich geglaubt, Sport sei nichts für mich, denn ich habe ihn immer mit Konkurrenzdenken und Wettkampf verbunden. Dazu fehlte mir der Ehrgeiz. Erst als ich im Alltag immer öfter kurzatmig wurde und mein Kreislauf Probleme machte, habe erkannt, dass ich etwas ändern muss. Ich bin zum Arzt gegangen und der hat mir ziemlich ins Gewissen geredet. Mein Blutdruck war deutlich zu hoch, der Blutzuckerspiegel leicht erhöht. Ab da habe ich mich erstmals mit Fitness beschäftigt. Angefangen habe ich mit Gymnastik und Yoga und nun fühle ich mich wie ein neuer Mensch. Ich bin ein richtiger Fitnessfan geworden. Kaum ein Tag, an dem ich nicht auf meiner Gymnastikmatte Übungen mache oder mit Thera-Bändern trainiere – ganz ohne jeglichen Wettkampfgedanken, einfach nur für mich, weil es mir guttut.“
Birgit S., 60
:quality(50))
Karin Pütz
Karin Pütz arbeitet als Journalistin und Autorin für verschiedene deutsche Verlage und Fernsehsender. Neben wissenschaftlich-medizinischen Fachbüchern, die in enger Zusammenarbeit mit Ärzten entstanden sind, hat sie Biografien (von Prominenten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens) sowie Kinderbücher veröffentlicht. Darüber hinaus verfügt sie über langjährige Erfahrung als Redakteurin im News-, Wissenschafts- und Magazinbereich.
Die geschilderten medizinischen Sachverhalte sind nicht oder nur bedingt als Ratschläge oder Empfehlungen zu verstehen und ersetzen in keinem Fall den Besuch bei einem Arzt, in einem Sanitätshaus oder die eigene sorgfältige Recherche. Für die Inhalte verlinkter Internetseiten sind ausschließlich die jeweiligen Betreiber bzw. Verfasser verantwortlich. Veröffentlichte Bilder stellen das Eigentum des Verfassers dar. Zwecks optimierter Lesbarkeit wird in der Regel die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist dabei selbstverständlich – wenn sinnvoll – eingeschlossen.