Wie eine Diagnose das Leben verändert
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Unverzichtbar – genau hinschauen und ein offenes Ohr haben
Noch immer wird oft unterschätzt, wie groß der Unterschied ist, den das richtige Hilfsmittel im Leben eines Patienten machen kann. Hier eine wahre Begebenheit, erzählt von David Steven Zysk (36), Vertriebsleiter Geschäftsbereich Sanitätshaus (Sanitätshaus Hohn GmbH & Co KG):
Nur der Blick aufs Rezept reicht nicht aus
Es ist jetzt etwa ein halbes Jahr her, da hatte ich eine Patientin, die zu uns ins Sanitätshaus gekommen ist, um sich Kompressionsstrümpfe zu besorgen. Zuvor war sie beim Allgemeinmediziner gewesen, der ihr ganz normale Rundstrickstrümpfe verschrieben hatte. Mir ist dann aufgefallen, dass die Dame ein schon ziemlich stark ausgeprägtes Lipödem hatte. Das ist eine chronische Fettgewebsverteilungsstörung, die hauptsächlich Frauen betrifft. Etwa 10 Prozent der Frauen in Deutschland leiden an einem Lipödem. Das Gewebe wird dadurch sehr weich, es kommt zu Wassereinlagerungen zwischen den Fettzellen, den so genannten Ödemen. Die Folge ist, dass das Gewebe an den betroffenen Stellen dicker wird. Außerdem leiden Patienten häufig unter Muskelschmerzen, Bewegungseinschränkungen und allgemeinem Unwohlsein.
Ein „Aha“-Erlebnis
Ich habe die Patientin, die im Sanitätshaus vor mir saß, dann über die unterschiedlichen Kompressionstherapien aufgeklärt und ihr eine geeignete Therapiemöglichkeit für ihr individuelles Problem aufgezeigt. Rundgestrickte Kompressionsstrümpfe sind bei einem Lipödem nämlich oft gar nicht sonderlich gut geeignet. Die Dame hat mich ganz erstaunt angeschaut und gefragt: „Ein Lipödem? Was ist das denn? Wovon reden Sie?“
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Eine unerwartete Reaktion
Ich habe es ihr erklärt, ihr eine Broschüre mitgegeben und ihr empfohlen, einen Facharzt aufzusuchen, also einen Venenarzt, einen Gefäßspezialisten oder einen Lymphologen. Die Dame war unendlich erleichtert und dankbar. „Sie sind der Erste, der mir sagt, dass ich eine Krankheit habe. Wissen Sie, ich esse pro Tag nicht viel mehr als eine Karotte und nehme einfach nicht ab. Tag für Tag habe ich mich gequält und gefragt, was ich falsch mache. Die Schuld für die Gewichtszunahme an meinen Beinen habe ich immer bei mir selbst gesucht. Und jetzt sagen Sie mir, es könnte ein Lipödem sein. Ich bin ihnen ja so dankbar!“
Diese Reaktion mag zunächst erstaunen. Doch man muss bedenken: Die körperlichen Beschwerden sind nur das eine. Die psychische Belastung, die mit den Veränderungen einhergeht, ist das andere. Und sie kann mindestens ebenso schwerwiegend und bedrückend sein – erst recht, wenn ständige Selbstvorwürfe hinzukommen.
Hilfsmittel als Teil der Therapie
Die Dame ist dann tatsächlich zeitnah zu einem Facharzt gegangen und der hat – wie vermutet – ein Lipödem diagnostiziert. Anschließend ist sie wieder zu mir ins Sanitätshaus gekommen und hat von mir flachgestrickte Kompressionsstrümpfe bekommen. Dazu muss man wissen: Diese sind weniger elastisch als rungestrickte und bieten deshalb eine stabilere Kompression. Außerdem können sie passgenau angefertigt werden, was wir für diese Patientin auch gemacht haben. Das war aber natürlich noch nicht alles. Die Dame hat außerdem eine Bewegungstherapie gemacht und eine Lymphdrainage bekommen.
Ein überwältigender Effekt
Der Erfolg war beeindruckend! Binnen eines halben Jahres hat sie so an den Beinen eine Volumenverringerung von gut 20 Prozent erreicht. Die Therapie hat ihr also geholfen, ihr großes Ziel, die Gewichtsabnehme, zu erreichen – und zwar ganz ohne Diät. Sie leidet zwar an einer chronischen Krankheit, weiß inzwischen aber damit umzugehen und fühlt sich nicht mehr hilflos. Für sie hat die Diagnose letztlich zu einem tollen Erfolgserlebnis geführt.
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Mona Zaqqa
Mona unterstützt das joviva-Team dabei, medizinische Inhalte auf verständliche und informative Weise zu vermitteln.
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