Was hilft gegen Patella-Schmerzen? Erfahre jetzt mehr!
Einleitung
Knieschmerzen hat fast jeder schon mal gehabt. Die Ursachen können vielfältig sein – eine davon ist eine durch dauerhafte Überlastung gereizte Patella-Sehne. In diesem Fall ist häufig einfach von Patella-Schmerzen die Rede. Meist machen sich die Schmerzen in der Kniekehle bemerkbar.
In Deutschland leiden rund 20 Millionen Menschen an Knieschmerzen. Ursachen dafür kann es viele geben. Eine gereizte Patellasehne ist eine davon. „Patella“ ist das griechische Wort für „Kniescheibe“.
Eine Entzündung der Patellasehne macht sich meist durch Schmerzen im Bereich der Kniescheibe bemerkbar.
Ist dein Knie instabil, so ist von einer Patellaluxation die Rede. Verletzungen am Knorpel und an den Bändern können die Folge sein. Die Heilungsdauer bei einer Patellaluxation beträgt durchschnittlich vier bis sechs Wochen, wenn keine größeren Schäden vorliegen.
Einfache Übungen können dir bei Patella-Schmerzen helfen.
Was verursacht Schmerzen unter der Patella?
Du hast Schmerzen in der Kniekehle und fragst dich, woher das plötzlich kommt? Die Antwort darauf ist nicht leicht zu finden, denn vieles kann die Ursache sein – zum Beispiel eine Reizung der Patellasehne durch Überlastung oder auch eine Entzündung der Kniesehne. Oft reichen schon kleine Verletzungen am Unterrand der Kniescheibe, dort, wo die Patella sitzt, und du hast Knieschmerzen. Erst machen sie sich meist bei Bewegung bemerkbar, später auch in Ruhe. Wir haben für dich eine Übersicht erstellt, was alles zu Patella-Schmerzen führen kann:
Fehlstellungen von Fuß-, Sprung- oder Kniegelenken
eine Beinlängendifferenz
eine schlecht trainierte oder verkürzte Oberschenkelmuskulatur
Übergewicht
Bindegewebsschwäche
Eine dauerhafte Überlastung zum Beispiel durch Sportarten, die häufiges Springen verlangen. Aber auch Knieschmerzen nach dem Joggen können auf eine Reizung oder Entzündung der Patellasehne hindeuten.
eine Verletzung
eine degenerative Veränderung wie etwa Arthrose
Diagnose von Patella-Schmerzen
Bereitet dein Knie dir Probleme und du befürchtest, dass die Patella der Grund dafür ist, so solltest du zeitnah einen Arzt, am besten einen Orthopäden, aufsuchen. Er wird zunächst ein ausführliches Gespräch mit dir führen, um zu erfahren, seit wann du die Beschwerden hast und wobei genau sie auftreten. Dann folgt eine gründliche Untersuchung.
Klinische Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung wird sich dein Arzt das Knie zunächst einmal genau anschauen, um festzustellen, ob es Rötungen, Schwellungen oder Verhärtungen gibt. Anschließend wird er testen, ob dein Knie auf Druck empfindlich reagiert. Um seine Diagnose abzusichern, wird er anschließend sehr wahrscheinlich eine Untersuchung mit bildgebenden Verfahren vorschlagen.
Bildgebung und spezielle Tests
Bist du von einem Patellaspitzensyndrom (davon ist die Rede, wenn du an einer schmerzhaften Erkrankung der Patellasehne leidest) betroffen, so wird bei einer Ultraschalluntersuchung eine Verdickung der Patellasehne sichtbar. Ist die Erkrankung bei dir bereits sehr fortgeschritten, so können darüber hinaus Kalkablagerungen am Sehnenansatz vorhanden sein. Ergibt der Ultraschall keine ausreichenden Hinweise für eine gesicherte Diagnose, so bieten sich ein CT- (Computertomografie) oder ein MRT-Scan (Magnetresonanztomografie) an. Mit deren Hilfe können Veränderungen an der Patellasehne gut deutlich gemacht werden.
Art der Schmerzen
Schmerzen auf der Innenseite des Knies ohne eine Schwellung deuten darauf hin, dass du unter einem Patellaspitzensyndrom leidest. In einigen Fällen ist jedoch auch eine leichte Schwellung sichtbar. Bei Druck oder Belastung verstärken sich die Schmerzen in der Regel.
Behandlungstherapien
Wenn du unter Patella-Schmerzen leidest, so hast du verschiedene Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun. Hier ein Überblick für dich:
Konservative Therapien: Gerade, wenn deine Patella-Schmerzen noch nicht allzu lange andauern, können Dehnübungen oder auch Wechselbäder hilfreich sein. Halten die Schmerzen bereits länger an, helfen in vielen Fällen eine Stoßwellentherapie (regt die Durchblutung an), eine Iontophorese (arbeitet mit schwachem elektrischem Gleichstrom, hilft gegen Schmerzen und Schwellungen) oder eine Ultraschalltherapie (durch Ultraschallwellen wird das Gewebe stimuliert, chronische Reizungen werden gemildert).
Physiotherapie: Mithilfe geeigneter Übungen kannst du deine Schmerzen deutlich verringern. Deine Muskulatur wird gestärkt, die Koordination verbessert.
Schmerz-Management: Oft kannst du deine Schmerzen in den Griff bekommen, indem du insbesondere die Knie-, die Oberschenkel- und die Hüftmuskulatur kräftigst. Achte außerdem immer auf eine gute Beinhaltung. Zudem kann es sinnvoll sein, das Knie vor einer Aktivität zu wärmen, und es nach der Aktivität zu kühlen.
Leidest du unter Patella-Schmerzen nach einer Knie-TEP (dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks), so ist das in den ersten drei bis vier Wochen nach der OP normal. Schließlich handelt es sich um einen großen Eingriff. In einigen Fällen halten die Schmerzen jedoch auch deutlich länger an, da sich die Strukturen im Kniegelenk erst an die neue Situation gewöhnen müssen. Wenn du das Gefühl hast, die Schmerzen werden einfach nicht weniger, so zögere nicht, dich an deinen Arzt zu wenden. Er wird dir geeignete Behandlungsweisen wie etwa eine Schallwellentherapie oder eine Physiotherapie empfehlen können.
Anpassung sportlicher Aktivität: Außerhalb der Physiotherapie kann es – besonders in akuten Phasen – sinnvoll sein, vorübergehend (ein paar Wochen) auf weiteren Sport zu verzichten, damit die betroffene Sehne geschont wird. Hast du nur leichte Schmerzen, so kann bei sportlicher Belastung das Tragen einer Bandage oder eines Tapeverbandes zur Ruhigstellung ausreichen.
Übrigens: Auch wenn du dir einen Kniegelenkserguss zugezogen hast, sieht die Behandlung ganz ähnlich aus. Kühlen, Schonen, Ruhigstellen und gegebenenfalls das Hochlagern des betroffenen Beines helfen! Anschließend solltest du das Gelenk mit Bewegungsübungen langsam und schrittweise wieder mobilisieren.
Selbstmanagement bei Patella-Schmerzen: Tipps zur Prävention
1. Tipp: Trainingsanpassung und Ergonomie
Hierbei handelt es sich um ein leichtes Training, das wenig Zeit in Anspruch nimmt, aber wirkungsvoll ist. Es eignet sich zur Prävention, hilft aber auch bei bereits vorhandenen Problemen. Solltest du starke Schmerzen haben, frage, bevor du startest, am besten deinen Arzt, ob die Übungen in deinem ganz persönlichen Fall geeignet sind:
Sitzwischen
Schritt 1
Für diese Übung brauchst du einen Stuhl und ein kleines Tuch. Setze dich auf den Stuhl und stelle deinen rechten Fuß mittig auf das Tuch, das vor dir auf dem Boden liegt. Dein Bein ist leicht angewinkelt.
Schritt 2
Ziehe das Bein langsam zu dir und strecke es dann im etwa gleichen Tempo wieder aus. Dein Fuß bleibt dabei auf dem Tuch und löst sich nicht von der Erde. So beginnst du, den Boden zu „wischen“.
Schritt 3
Wische etwa anderthalb Minuten. Mache das Gleiche dann mit dem linken Fuß. Auf diese Weise kräftigst du deine Muskulatur und machst dein Gelenk beweglicher.
Schenkeldehner
Schritt 1
Für diese Übung brauchst du eine Matte oder ein Handtuch, um dich daraufzulegen. Lege dich auf den Bauch und greife nach dem Sprunggelenk des Beines, mit dem du beginnen willst (am besten mit dem rechten). Kommst du nicht bis ans Gelenk, so nutze einfach ein dünnes Tuch als Armverlängerung.
Schritt 2
Halte das Sprunggelenk rund anderthalb Minuten fest und ziehe das Bein möglichst nah zu dir heran. Achte dabei darauf, dass das Becken auf dem Boden bleibt und vermeide ein Hohlkreuz. Du wirst auf der Vorderseite des Oberschenkels ein deutliches Ziehen spüren. Dies ist ein Zeichen dafür, dass der Muskel gedehnt wird.
Schritt 3
Lass das Bein los und schüttle es im Liegen kurz aus.
Schritt 4
Fasse nun das andere Bein am Sprunggelenk und verfahre wie zuvor. Du solltest die Übung drei- bis fünfmal wiederholen.
Oberschenkel-Brücke
Schritt 1
Bleibe auf der Matte oder dem Handtuch liegen, drehe dich aber für diese Übung auf den Rücken. Strecke die Arme entlang deines Körpers aus und stelle beide Beine hüftbreit auf dem Boden auf.
Schritt 2
Zieh den Bauchnabel ein und spanne so den Bauch an.
Schritt 3
Hebe das Becken langsam an und schiebe es in Richtung Decke, so weit du kannst. Die Schultern bleiben fest auf den Boden gedrückt.
Schritt 4
Halte diese Position für etwa zehn Sekunden und lass dich dann langsam wieder zurück auf den Boden sinken.
Schritt 5
Beginne wieder von vorne. Du solltest die Übung mindestens 15-mal wiederholen. Sie stärkt und kräftigt deine Oberschenkelmuskulatur.
2. Tipp: Empfehlungen bei leichten Beschwerden
Wenn du unter leichten Patella-Schmerzen leidest, so können dir diese Dinge meist Erleichterung bringen:
Regelmäßiges Dehnen der Oberschenkelmuskulatur verringert die Spannung auf die Kniescheibe.
Trage Bandagen und gegebenenfalls auch Einlagen (lass dich dazu im Sanitätshaus beraten).
Verwende schmerzstillende und entzündungshemmende Salben.
Wärme das Knie vor einer Belastung und kühle es nach der Belastung.
Fazit
Rund 20 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Knieschmerzen. Oft sind Probleme mit der Patellasehne die Ursache. Doch das ist kein Grund, verzweifelt zu sein. Denn zum Glück helfen meist schon kleine Dinge dabei, die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Neben Bandagen, Einlagen und eventuell Tapes gehören auch regelmäßige Übungen dazu, die du leicht in deinen Alltag integrieren kannst. Du kannst also selbst viel dazu beitragen, damit es dir schon bald wieder besser geht.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.