Treppensteigen mit Krücken: So gehts sicher
Einleitung
Krücken können eine wertvolle Unterstützung beim Gehen sein, zum Beispiel nach einer Knieverletzung, einem Fuß- oder Beinbruch oder auch einer Knie-OP – also immer dann, wenn du aus irgendwelchen Gründen beim Gehen zusätzliche Stabilität und Sicherheit brauchst. Allerdings ist das Laufen mit Krücken gar nicht so einfach. Probleme kann es zum Beispiel beim Runtergehen einer Treppe geben. Aber auch beim Treppensteigen mit Krücken gibt es ein paar Dinge zu beachten – machst du das, so spricht nichts dagegen, dass du problemlos ans Ziel kommst.
Krücken (auch Gehhilfen genannt) können eine gute Unterstützung sein, wenn du beim Gehen zusätzliche Stabilität und Sicherheit brauchst. Häufig ist dies beispielsweise nach Fuß- oder Beinbrüchen oder auch nach einer Knie-OP der Fall.
Lass dir deine Krücken im Sanitätshaus oder von einem Physiotherapeuten passend auf deine Körpergröße einstellen. Ansonsten kann es zu Fehlhaltungen und Schmerzen kommen.
Willst du mit einer Krücke Treppen steigen, so gilt: Hinauf immer zuerst mit dem gesunden Bein gehen, hinunter immer zuerst mit dem operierten oder verletzten Bein.
Verschiedene Krankheiten oder auch Unfälle können eine Beinamputation nötig machen. Dies ist ein schwerwiegender Eingriff, der deinen Körper und deine Psyche vor Herausforderungen stellt. Wurde dir ein Bein amputiert, können Krücken dir den Weg zurück in den Alltag erleichtern.
Krücken als wichtige Hilfsmittel nach einer Verletzung
Krücken sind ein wichtiges Hilfsmittel nach einer Verletzung, denn sie unterstützen dich dabei, wieder mobil zu werden. Sie stützen dein Körpergewicht und verringern so den Druck auf das verletzte oder operierte Körperteil. Meist kommen Krücken nach Bein-, Fuß-, Knie- oder Hüft-OPs zum Einsatz oder wenn du einen Bruch erlitten hast. Das Laufen mit Krücken erfordert zwar etwas Übung, ist aber eigentlich nicht schwierig. Sogar Treppensteigen nach einer Patellafraktur ist mithilfe von Krücken möglich, genauso wie Treppensteigen nach einer Sprunggelenkfraktur, Treppensteigen nach einem Oberschenkelhalsbruch und Treppensteigen nach einer Meniskus-OP. Ab wann genau du damit beginnen kannst und wie lange du die Krücken brauchst, ist von Fall zu Fall verschieden. Besprich dich dazu zuvor unbedingt mit deinem Arzt.
Sicheres Treppensteigen mit Krücken: So gehts
Bevor es losgeht
Damit du mit deinen Krücken laufen und jede Treppe gut hinauf und auch wieder hinunterkommst, solltest du ein paar Dinge beachten. Zunächst einmal ist es unverzichtbar, die Krücken richtig einzustellen. Sie sollten unbedingt genau auf deine persönliche Größe abgestimmt sein. Ist dies nicht der Fall und deine Krücken sind im Verhältnis zu deiner Körpergröße zu kurz, so hat dies zur Folge, dass du dich beim Abstützen zu weit nach vorne beugen musst. Häufig führt dies zu Rückenschmerzen. Sind deine Krücken im Verhältnis zu deiner Körpergröße zu hoch, besteht die Gefahr, dass du dich nicht richtig auf ihnen abstützen kannst. Nun fragst du dich vielleicht: Was genau ist denn die richtige Höhe? Stell dich mit flachen Schuhen grade hin und lass die Arme locker hängen. Deine Gehhilfen sind richtig eingestellt, wenn sich der Haltegriff deiner Krücken auf Höhe deines Handgelenks befindet. Bist du dir unsicher, so kannst du dich an die Orthopädietechniker im Sanitätshaus wenden oder auch an deinen Physiotherapeuten. Sie stellen deine Krücken gerne für dich ein.
Richtig mit Krücken gehen
Wenn du mit deinen Krücken gehst, so sollte dein Gewicht auf den Händen und nicht auf den Unterarmen liegen. Halte deine Hüften zudem möglichst gerade und vermeide extreme Ein- und Auswärtsdrehungen. Willst du mit deinen Gehhilfen eine Treppe hinauf- oder hinuntersteigen, so gilt die Regel: Gehe die Treppe hinauf immer mit dem gesunden Bein voraus. Die Treppe hinunter gehe immer mit dem kranken oder operierten Bein voraus. Traust du dir das Treppensteigen mit Krücken nicht zu, so gibt es alternative Hilfsmittel, mit denen das Überwinden einer Treppe gelingen kann. So sind beispielsweise Treppensteighilfen für Senioren häufig eine Alternative. Ein Treppensteiger besteht aus einem Handlauf und einem Griff, der entlang des Handlaufs geschoben wird und sehr guten Halt und Unterstützung bietet. Infrage kommen außerdem auch eine Treppenraupe oder ein Treppenlift.
Gut zu wissen: Wie lange du nach einer Operation mit Krücken gehen solltest, ist je nach Art der Verletzung und des Eingriffs unterschiedlich. Beim Treppensteigen nach einer Knie-OP solltest du vorsichtig sein, da die dafür notwendigen Bewegungen das Gelenk stark belasten. Besprich dich also unbedingt zuvor mit deinem Arzt.
Tipps für Anfänger: Mit Krücken richtig laufen lernen
Du hast vielleicht noch keine Erfahrung mit Gehhilfen gemacht und denkst: Ich kann nicht mit Krücken gehen! Versuche es trotzdem und gib nicht gleich auf. Mit ein wenig Geduld und Übung klappt es bestimmt doch. Hier ein paar Tipps, worauf du achten solltest:
Die Krücke ist auf deine Größe eingestellt.
Die Handgriffe sind so geformt, dass sie einen festen Griff ermöglichen, die Hand aber zugleich bequem aufliegt. Ansonsten bilden sich leicht Druckstellen.
Stütze dich beim Gehen fest auf die Handgriffe deiner Gehstützen. Dabei sollte der Ellenbogen immer leicht gebeugt bleiben, da ansonsten dein Ellenbogengelenk überlastet werden kann.
Das Hauptgewicht sollte auf deinen Händen, nicht auf den Unterarmen liegen.
Halte deine Hüfte möglichst gerade, vermeide extreme Ein- und Ausdrehungen.
Benutze einen Rucksack für Einkäufe, damit du beide Hände frei hast.
Willst du deine Krücken abstellen, so lehne sie am besten mit dem Gummifuß nach oben an die Wand, damit sie nicht so leicht umfallen.
Du willst mit nur einer Krücke gehen und weißt nicht, auf welcher Seite du sie halten sollst? Die Antwort ist: Halte die Krücke immer auf der gegenüberliegenden Seite des verletzten oder operierten Beins. Ist bei dir also zum Beispiel das linke Bein betroffen, solltest du die Krücke rechts halten.
Risiken beim Treppensteigen mit Krücken
Treppensteigen mit Krücken ist gar nicht so einfach. Ein paar Risiken gibt es dabei. Lass dich davon nicht entmutigen, sei aber vorsichtig. Diese Risiken solltest du kennen:
Treppenstürze
Willst du mit deinen Krücken eine Treppe hinauf- oder hinuntersteigen, so musst du auf viele Dinge gleichzeitig achten – das Koordinieren der Gehhilfen, eventuell das Festhalten am Geländer (falls vorhanden). Bei einigen Treppen sind die Stufen sehr schmal und nicht tief genug, der Belag kann rutschig sein. Vielleicht bist du außerdem einen Moment unaufmerksam, dann ist ein Sturz schnell geschehen. Allein in Deutschland werden 610.000 Treppenstürze jährlich registriert. Krücken gehören zu den häufigsten Gründen dafür. Gerade bei Senioren kann dies schlimme Folgen haben und sie für lange Zeit ans Bett fesseln, zum Beispiel bei einem Oberschenkelhalsbruch.
Unsicherheit
Unsicherheit beim Treppensteigen mit Krücken – besonders beim Hinuntersteigen – ist weitverbreitet. Sie wird noch verstärkt, wenn du vielleicht ohnehin bereits unter Gleichgewichtsstörungen oder Schwindel leidest. Und wer sich unsicher fühlt, stürzt schneller.
Schmerzen
Treppensteigen folgt einem anspruchsvollen Bewegungsmuster aus Beugen und Strecken, das zu Schmerzen führen kann, egal ob du mit Gehhilfen unterwegs bist oder nicht. Es belastet die Gelenke. Knieschmerzen beim Treppensteigen sind daher verbreitet. Hast du besonders Schmerzen beim Runtergehen der Treppe, so ist Arthrose häufig der Grund dafür. Doch auch Probleme mit der Kniescheibe, den Seitenbändern oder dem Kreuzband sind denkbar.
Fazit
Krücken helfen dir nach einer Verletzung oder nach einer Operation dabei, schnell wieder mobil zu werden. Sie geben dir Halt und Stabilität beim Gehen. Allerdings ist die Handhabung der Krücken nicht immer ganz einfach. Besonders beim Hinauf- oder Hinabsteigen einer Treppe solltest du ein paar Regeln befolgen. Außerdem müssen deine Krücken auf dich und deine Größe optimal eingestellt sein. Vielleicht ist ein bisschen Übung nötig, aber dann solltest du dich in der Regel gut mit ihnen bewegen können.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.