Schlaflosigkeit: Tipps für eine erholsame Nacht

Mona Zaqqa
Mona Zaqqa16.4.2025 • Lesedauer: 6 Min.
Schlaflosigkeit: Tipps für eine erholsame Nacht

Schlaf – zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Ständig aufs Neue versuche ich, Arbeit, Freizeit und Haushalt unter einen Hut zu bringen – besonders dann, wenn mein voller Kalender auf Kosten des Schlafs geht. Immer wieder stelle ich nächtliche Regeneration hinten an: für eine Serie, ein langes Gespräch oder einfach, um durchzuatmen. So schön diese Momente auch sind – mein Körper rächt sich meist am nächsten Tag mit Erschöpfung und gereizter Stimmung.

Auf Dauer kann zu wenig Schlaf die Funktionen von Körper und Gehirn erheblich beeinträchtigen. Während der nächtlichen Ruhephase entspannen sich Muskeln, Eindrücke werden verarbeitet und das Immunsystem gestärkt – fällt dieser Rhythmus regelmäßig aus, fehlen dem Körper essenzielle Regenerationsimpulse.

Die Folgen anhaltender Schlaflosigkeit sind weitreichend. Ein Alltag ohne feste Routinen fördert Stress, der sich sowohl mental als auch körperlich bemerkbar macht. Häufig halten kreisende Gedanken abends wach – Sorgen, To-dos, unerledigte Gespräche – all das hindert den Körper daran, zur Ruhe zu finden.

Energielosigkeit ist die Folge – sie schränkt den Alltag ein und löst eine Kettenreaktion aus: Bewegung wird vernachlässigt, soziale Kontakte ziehen sich zurück, der mentale Akku leert sich weiter.

Mit der Zeit wird selbst das Einschlafen zur Herausforderung. Denn paradoxerweise verstärkt die Angst vor einer weiteren schlaflosen Nacht die innere Anspannung – ein Teufelskreis entsteht.

Doch was genau passiert eigentlich im Körper, wenn er langfristig auf Schlaf verzichten muss?

Schon gewusst?

Schlaflosigkeit ist ein Teufelskreis: Wer unter Schlafproblemen leidet, gerät schnell in eine Spirale der Sorge. Denn die Angst, nach mehreren schlaflosen Nächten erneut nicht mehr einschlafen zu können, kann wiederum das entspannte Einschlafen erschweren.

Schlafmangel – oft unterschätzt!

Schlafmangel – oft unterschätzt!

Ein erholsamer Schlaf kann nicht nur für ein frisches Gefühl am Morgen sorgen, sondern dient auch als wichtige Regenerationsphase für alle Prozesse im Körper. Muskeln, Gehirn, Hormonhaushalt und Verdauung sind nur einige der Funktionen, die sich im Schlaf regenerieren. Erlebnisse werden verarbeitet, Gelerntes wird gefestigt und das Immunsystem gestärkt.

Die Schlafforschung hat gezeigt, dass 24 Stunden ohne Schlaf eine ähnliche Wirkung auf den Körper haben wie 0,8 Promille im Blut. Dies verdeutlicht das Ausmaß der Folgen von Schlafmangel – sowohl psychisch als auch physisch. Denn der Körper bekommt nicht die nötige Ruhe, um innere Prozesse optimal zu verarbeiten, worunter auch die Konzentrationsfähigkeit und das Energielevel leiden. Die Sorge, nicht einschlafen zu können, kann einen Teufelskreis erzeugen und die Schlaflosigkeit sowie die damit einhergehenden Symptome verstärken. Oft sind die langfristigen Konsequenzen erheblich: So können anhaltende Schlafstörungen unter anderem die Entwicklung von Diabetes, Herzerkrankungen sowie psychische Störungen wie Depressionen und Demenz begünstigen.

Besser einschlafen: So geht's!

Schlafhygiene ist nicht nur ein Trendwort, sondern eine Notwendigkeit. Denn die Zeit vor dem Schlafen ist so entscheidend wie der Schlaf selbst. Der erste Schritt zur Verbesserung des Schlafs ist die Ursachenfindung, im Zweifelsfall durch eine ärztliche Untersuchung.

Schlafprobleme können viele Gründe haben: Sie reichen von psychischem Stress über nächtlichen Harndrang bis hin zu einer unbequemen Liegeposition oder ungünstigen Raumverhältnissen – auch genetische Faktoren können Schlafstörungen verursachen. Die Schwere der Probleme kann sich individuell unterscheiden und nicht alle lassen sich vollständig lösen. Es ist jedoch möglich, durch kleine Gewohnheitsänderungen die Bedingungen für einen erholsamen Schlaf zu verbessern.

Tipps zum Einschlafen

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  • Gedanken sortieren

Rasende Gedanken und endloses Grübeln können das Einschlafen erschweren. Dabei kann es hilfreich sein, diese Gedanken zu sortieren und – zumindest für den Moment – loszulassen.

Meditation oder Atemübungen können helfen, das Nervensystem in einen Ruhezustand zu versetzen. Dadurch wird deinem Körper signalisiert, dass keine Gefahr besteht, wodurch auch das Gehirn entspannen kann. Die Gedanken zu verschriftlichen kann ebenfalls eine Lösung sein. Lege dir ein Notiz- oder Tagebuch neben das Bett, sodass du schnell danach greifen kannst, wenn das Gedankenkarussell sich wieder dreht. So hast du die Möglichkeit, deine Gedanken am nächsten Tag wieder aufzugreifen, ohne dass sie nachts für Unruhe sorgen.

 

  • Handy abschalten

Das nächtliche Handyscrollen ist eine der größten Fallen des abendlichen Rituals. Denn so verlockend das Scrollen in den sozialen Medien auch sein mag, kann es das ruhige Einschlafen ebenfalls erschweren. Fernseher, Handys und Laptops hemmen durch ihr blaues Licht die Produktion des Schlafhormons Melatonin und sollten daher vor dem Zubettgehen vermieden werden.

Um sich das Handyscrollen am Abend abzugewöhnen, hilft es, sich feste Grenzen zu setzen. Verschiedene Funktionen des Handys erleichtern diese Abgrenzung, etwa durch das App-Sperren, den Fokus-Modus oder den Graustufenmodus. Am besten legst du das Handy vor dem Zubettgehen in ein anderes Zimmer, sodass du erst gar nicht in Versuchung gerätst. Natürlich erfordert der Verzicht aufs Handy ein wenig Selbstdisziplin. Gelingt dir dies nicht immer, so ist es wichtig, dass du dich dafür nicht verurteilst, sondern es weiter probierst.

 

  • Schlafumgebung optimieren

Dunkelheit, Stille und eine angenehme Raumatmosphäre sind wichtige Voraussetzungen für einen tiefen Schlaf. Daher kann es helfen, den Raum so dunkel wie möglich zu halten, sei es durch Verdunkelungsvorhänge oder eine Schlafmaske. Ebenso können Ohrstöpsel eine Lösung sein, um störende Geräusche wie Straßenlärm oder laute Nachbarn zu blockieren. Neben Dunkelheit und Stille spielt auch die Luftqualität eine wichtige Rolle. Deshalb sollte das Schlafzimmer stets gut belüftetet sein. Frische Luft hilft dem Körper, sich zu entspannen. Das Öffnen eines Fensters oder auch ein Luftreiniger können die ideale Atmosphäre für eine erholsame Nacht schaffen.

 

  • Ergonomisch Liegen

Für einen gemütlichen Schlaf spielt es nicht nur eine Rolle, wie, sondern worauf du liegst. Das richtige Schlaf-Equipment wie eine ergonomische Matratze kann einen großen Unterschied für die Qualität deines Schlafs machen. Sie kann den Körper unterstützen und Druckstellen vermeiden. Liegt der Kopf aufgrund eines ungeeigneten Kissens in einem ungünstigen Winkel, kann auch ein ergonomisches Kissen oder eine Nackenstütze helfen. Diese unterstützen die natürliche Krümmung der Wirbelsäule, fördern die Durchblutung und helfen, Verspannungen vorzubeugen. Auch die Wahl der Bettwäsche spielt eine Rolle – atmungsaktive Stoffe sorgen für ein angenehmes Schlafklima und regulieren deine Körpertemperatur.

Fazit

Während meines eigenen Kampfes mit Schlafproblemen habe ich erkannt, wie sehr sich Schlafmangel auf die geistige und körperliche Gesundheit auswirken kann. Die unzähligen Prozesse, die während des Schlafs in unserem Körper ablaufen, sind entscheidend für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Bei Schlafproblemen ist es daher wichtig, die Ursachen zu erkennen und entsprechende Veränderungen vorzunehmen.

Der Teufelskreis der Schlaflosigkeit kann mit den richtigen Hilfsmitteln – wie beispielsweise ergonomischen Kissen und einer individuellen Schlafroutine durchbrochen werden. So können die idealen Voraussetzungen für eine erholsame Nacht und damit auch für einen gesunden, energiegeladenen Alltag geschaffen werden.

Mitarbeiter bei joviva, Mona Zaqqa, Content Creator

Mona Zaqqa

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