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Rückenschmerzen in der Schwangerschaft lindern

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft lindern

Aktualisiert am 23.01.2025 | 8 Min. Lesezeit
Geprüft von:Partner Management

Einleitung

Bist du schwanger und leidest unter Rückenschmerzen? Dann bist du nicht allein! Viele Schwangere, insbesondere im dritten Trimester, haben mit Rückenschmerzen zu kämpfen – besonders im unteren Rücken, also im Lendenwirbelbereich. Aber auch im mittleren oder oberen Rücken können Schmerzen auftreten.

Wir geben dir in diesem Ratgeberartikel einen Einblick, wie die Rückenschmerzen während deiner Schwangerschaft entstehen können, Tipps, wie du ihnen vorbeugen oder sie lindern kannst, und stellen dir auch ein medizinisches Hilfsmittel vor, das dir ebenfalls Linderung verschaffen kann.

Das Wichtigste in Kürze
  • Viele Schwangere haben in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft Rückenschmerzen.

  • Hauptursachen sind hormonelle Veränderungen, Gewichtszunahme und die Verschiebung des Körperschwerpunktes.

  • Insbesondere Bewegung kann helfen, Rückenschmerzen vorzubeugen und diese zu lindern.

Wie entstehen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft?

Viele Schwangere haben, insbesondere im dritten Trimester, mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Im oberen Rücken können beispielsweise Schmerzen auftreten, die durch das Wachstum der Brüste oder Verspannungen aufgrund von Stress verursacht werden. Ein stechender Schmerz im oberen Rücken oder spezifischere Beschwerden, wie Schmerzen im mittleren Rücken seitlich links, können ebenfalls vorkommen.

Aber wie entstehen die Rückenschmerzen während der Schwangerschaft überhaupt?

Zum einen wegen hormoneller Veränderungen: Sie sorgen dafür, dass sich deine Muskeln und Bänder entspannen, wodurch auch Wassereinlagerungen aufgrund der Lockerung von venösen Wänden auftreten können. Deine Bänder, Sehnen und der Knorpel werden ebenfalls weicher und der Beckenbodenbereich flexibler, da sich dein Körper auf die Geburt vorbereitet und das Baby so besser durch den Geburtskanal gelangen kann. Das hat aber auch zur Folge, dass die Wirbelsäule und die Gelenke an Stabilität verlieren.

Zum anderen spielt auch deine Gewichtszunahme und die damit verbundene Verschiebung des Körperschwerpunktes eine Rolle. Viele Frauen neigen dazu, aufgrund des Gewichts und des wachsenden Babys im Bauch eine Schonhaltung einzunehmen, bei der der Bauch nach vorne geschoben und ins Hohlkreuz gegangen wird.

Dadurch verschiebt sich dein Körperschwerpunkt und damit auch die Position der Wirbelsäule. Das zusammen mit den weicheren Bändern, Sehnen und Knorpeln kann bereits in der Frühschwangerschaft zu Rückenschmerzen führen.

Genauere Infos zu Rückenschmerzen in den jeweiligen Trimestern bekommst du nachfolgend.

Medizinischer Hinweis

Die in diesem Beitrag genannten Informationen dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie sind nicht als Diagnose oder Behandlungsvorgabe zu verstehen und ersetzen keinesfalls die Untersuchung und den Rat durch einen Facharzt.

Rückenschmerzen im 1. Trimester

Rückenschmerzen im ersten Trimester der Schwangerschaft treten nicht so häufig auf, können aber auch vorkommen. Hierfür können hormonelle Veränderungen, frühzeitige Veränderungen der Körperhaltung und erhöhte Müdigkeit sowie Stress die Gründe sein.

Bei den bereits erwähnten hormonellen Veränderungen schüttet der Körper mehr des Hormons Relaxin aus und lockert so die Bänder, Sehnen und den Knorpel. Das kann zu Instabilitäten und Schmerzen im unteren Rücken führen.

Auch wenn der wachsende Babybauch im ersten Trimester meistens noch nicht so stark sichtbar ist, kannst du bereits unbewusst begonnen haben, deine Körperhaltung zu ändern, was zu Rückenschmerzen führen kann.

Ebenfalls können Müdigkeit und Stress, die in den ersten Schwangerschaftswochen nicht unüblich sind, Auslöser für Muskelverspannungen und daraus resultierend Rückenschmerzen sein.

Was kannst du dagegen tun?

Achte aktiv auf deine Körperhaltung, gehe zum Beispiel spazieren oder schwimmen und mache Stretching-Übungen für den Rücken und die Seitenmuskulatur, um Verspannungen vorzubeugen.

Rückenschmerzen im 2. Trimester

Im zweiten Trimester äußern sich die Rückenschmerzen oft als Ziehen und Spannungsgefühl in Bauch und Rücken.

Ursache hierfür kann die Gewichtszunahme sein – denn das Baby nimmt an Größe und damit auch an Gewicht zu, genauso wie das Fruchtwasser. Das hat einen erhöhten Druck auf deine Wirbelsäule und Muskeln zur Folge.

Auch die bereits angesprochene Verschiebung deines Körperschwerpunktes kann ein Grund sein. Dein wachsender Bauch führt dazu, dass sich dein Körperschwerpunkt nach vorn verlagert. Um das auszugleichen, lehnst du dich vermutlich mit dem Oberkörper nach hinten, belastest dadurch aber deine Lendenwirbelsäule stärker.

Auch dehnt sich in dieser Phase dein Uterus weiter aus und kann Schmerzen im unteren Rückenbereich verursachen, wenn er Druck auf die umliegenden Nerven und Blutgefäße ausübt.

Helfen werden dir nun gezielte Stärkungsübungen für den Rücken und die Rumpfmuskulatur, wodurch die Rückenmuskulatur stabilisiert und Schmerzen vermieden werden können. Hierbei können Schwangerschaftsgymnastik-Kurse unterstützen, die sich insbesondere auf die Stärkung deines Rückens und die Verbesserung deiner Körperhaltung fokussieren. Auch Wassergymnastik kann helfen: Im Wasser wird das Eigengewicht entlastet, während die Bewegung im Wasser die Muskulatur stärkt, ohne dabei den Rücken zu belasten.

Kommen deine Rückenschmerzen in der Schwangerschaft eher oder auch durch Verspannungen, dann solltest du mal Entspannungstechniken ausprobieren. Sie können dir helfen, die Spannungen im Rückenbereich zu lösen und so die Schmerzen zu lindern.

Auch die Schlafposition kann ab diesem Trimester eine Rolle spielen. Probiere es mal mit Schlafen auf der Seite und einem Kissen zwischen den Knien aus. Das entlastet den mittleren Rücken und kann gegen Schmerzen in diesem Bereich helfen.

Rückenschmerzen im 3. Trimester

Rückenschmerzen im 3. Trimester der Schwangerschaft treten am häufigsten auf. Dein ungeborenes Kind und deine Gebärmutter legen nochmal deutlich an Gewicht zu, was die Belastung auf den Rücken erhöht. Gehst du nun noch stärker ins Hohlkreuz, um deinen weiter veränderten Körperschwerpunkt auszugleichen, belastest du deinen Rücken zusätzlich. Besonders wenn dein Baby tiefer ins Becken rutscht, kann es auf die Beckennerven drücken, was im Rücken schmerzhaft spürbar wird. Zudem lockern sich die Bänder im Becken, um sich auf die Geburt vorzubereiten. Auch Wehen können sich in diesem Stadium bis in den Rücken hineinziehen und als Rückenschmerzen wahrgenommen werden.

Wie in den ersten beiden Trimestern können auch hier Bewegung und sanftes Dehnen dabei helfen, den Rücken zu entlasten.

Schwangerschaftsgürtel bzw. Schwangerschaftsbandagen können ebenfalls Abhilfe schaffen. Sie helfen, das Gewicht des Bauches besser zu verteilen und den Druck auf den unteren Rücken zu minimieren.

Mehr Infos dazu und allgemeine Tipps, die dir bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft helfen können, bekommst du im nächsten Abschnitt.

Allgemeine Tipps zur Vorbeugung und Linderung mit Bandagen

Ein paar Tipps, was du gegen Rückenschmerzen während deiner Schwangerschaft machen kannst, haben wir dir schon gegeben. Hier kommen noch einige weitere, die dir helfen können, Beschwerden vorzubeugen, sie zu lindern und dich wohler zu fühlen und deine Schwangerschaft in vollen Zügen zu genießen.

Bewegung ist eine der effektivsten Maßnahmen, um Rückenschmerzen vorzubeugen und zu lindern. Besonders sanfte Sportarten wie Yoga, Schwimmen oder Spazierengehen eignen sich hervorragend:

  • Schwimmen: Im Wasser fühlst du dich leichter, was die Gelenke entlastet und Schmerzen lindern kann. Regelmäßiges Schwimmen ist ideal, um deine Muskulatur zu kräftigen.

  • Yoga und Gymnastik: Sie helfen dir, deinen Rücken und dein Becken zu stärken. Die sanften Bewegungen und Dehnungen sind oft sehr wohltuend.

  • Tägliche Bewegung: Regelmäßiges Spazierengehen kann Wunder wirken. Vermeide aber anstrengende Sportarten wie Handball oder Klettern.

 Auch deine Haltung spielt eine große Rolle:

  • Bewusst aufrecht sitzen: Achte darauf, immer gerade zu sitzen und ein Hohlkreuz zu vermeiden. Ein Schwangerschaftsgürtel kann dir dabei helfen.

  • Schwangerschaftsgürtel oder -bandagen: Diese helfen dir, das Gewicht besser zu verteilen und den Rücken zu entlasten.

  • Auch deine Schlafposition ist wichtig: Schlafe am besten auf der Seite mit einem Kissen zwischen den Knien. Das entlastet den Rücken.

  • Wärme hilft, die Muskeln zu entspannen: Ein warmes Bad oder Kirschkernkissen kann Verspannungen lösen und Schmerzen lindern.

Medizinischer Hinweis

Wichtig: Auch wenn alternative Methoden wie Akupunktur oder Massagen helfen können, solltest du diese immer nur nach Rücksprache mit deinem Arzt ausprobieren.

Schwangerschaftsbandage bei Rückenschmerzen während der Schwangerschaft

Schwangerschaftsgürtel bzw. Schwangerschaftsbandagen helfen dabei, dem Becken Stabilität zu geben und die Kippung zu korrigieren sowie den Bauch zu stützen. Dadurch wird der Rücken entlastet und Rückenschmerzen gemildert. In der Regel kannst du sie an deinen wachsenden Bauch anpassen, wodurch sie dich deine Schwangerschaft über begleiten können.

Wann ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden sollte

Während der Schwangerschaft sind Rückenschmerzen oft normal, doch es gibt bestimmte Situationen, in denen du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen solltest. Deine Gesundheit und die deines Babys stehen an erster Stelle, daher ist es wichtig, Warnsignale zu erkennen und rechtzeitig zu handeln.

Manchmal können Rückenschmerzen auf ernsthafte Probleme hinweisen, besonders wenn sie bereits in der Frühschwangerschaft oder im ersten Trimester auftreten. In solchen Fällen könnte es sich um eine Eileiterschwangerschaft handeln, bei der sich die Eizelle nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter eingenistet hat. Wenn du Rückenschmerzen im ersten Schwangerschaftsdrittel verspürst, die nicht auf das Gewicht oder Hormone zurückzuführen sind, solltest du unverzüglich deinen Hausarzt oder Gynäkologen aufsuchen.

Wehenartige Rückenschmerzen: Wenn die Schmerzen im mittleren Rücken kommen und gehen, kann dies auf eine Nierenbeckenentzündung hinweisen, eine ernste Komplikation, die durch einen Nierenstau verursacht wird. Diese Art von Schmerzen ist stärker und unterscheidet sich deutlich von den üblichen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft.

Anhaltende oder sehr starke Schmerzen im mittleren Rücken sind ein weiteres Warnsignal. Diese sollten keinesfalls ignoriert werden. Wenn deine Rückenschmerzen nicht nachlassen oder immer wiederkehren, ist es wichtig, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dein Hausarzt oder Gynäkologe kann feststellen, ob eine ernsthafte Ursache vorliegt und die notwendigen Schritte einleiten, um dich und dein Baby zu schützen.

Denke daran: Deine Gesundheit hat oberste Priorität. Es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und einen Arzt aufzusuchen, wenn du dir unsicher bist.

Fazit

Viele Schwangere haben Rückenschmerzen, besonders in den letzten Monaten der Schwangerschaft. Regelmäßige Bewegung, eine gute Haltung und gezielte Übungen können dir helfen, die Schmerzen zu lindern. Ein Schwangerschaftsgürtel kann ebenfalls helfen. Aber: Bei starken oder anhaltenden Schmerzen solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

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