Muskelschwäche: Symptome, Ursachen & Behandlung
Einleitung
Wenn die Muskelkraft auf einmal nachlässt oder Tätigkeiten und Bewegungen, die früher kein Problem waren, plötzlich zur Last fallen, könnte Muskelschwäche dafür der Grund sein.
Muskelschwäche, auch bekannt als Myasthenie, kann eine Vielzahl von Ursachen haben und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Ebenso entstehen unterschiedliche Begleitsymptome – je nachdem, in welchen Körperbereichen die Muskelschwäche auftritt und was ihr Auslöser ist.
In diesem Überblick haben wir die verschiedenen Formen, Ursachen und Symptome von Muskelschwäche zusammengestellt und beleuchten, welche Hilfsmittel dir den Alltag erleichtern – und was man sonst noch gegen dieses Krankheitsbild tun kann.
Symptome von Muskelschwäche können ein allgemeines Schwächegefühl, eine eingeschränkte Beweglichkeit und Muskelschmerzen sein.
Als Ursachen kommen verschiedene Krankheitsbilder wie Myositis, neurologische Störungen oder Mangelernährung infrage.
Die Behandlung setzt sich aus einer medizinischen Diagnose, Physiotherapie und auch medikamentöser Therapie zusammen.
Myositis: Was genau ist Muskelschwäche?
Myositis ist die Bezeichnung für eine Reihe entzündlicher Muskelerkrankungen. Der Name setzt sich aus den griechischen Wörtern „Myo“ für Muskel und „itis“ für Entzündung zusammen. Betroffene von Myositiden (so der Plural) leiden unter Symptomen wie Muskelschwäche und Kraftverlust.
Eine Myositis muss jedoch nicht nur die Muskeln betreffen: Es können auch andere Organe wie die Haut, Speiseröhre, Herz oder Lunge betroffen sein.
Meistens handelt es sich bei Myositiden um Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass das Immunsystem des Körpers fälschlicherweise körpereigene Gewebe angreift, was zu Entzündungen und Muskelabbau sowie Muskelschwund führt. Eine Myositis kann jedoch auch durch Infektionen mit Viren, Bakterien, Parasiten oder seltener durch Pilze ausgelöst werden. Diese Formen werden als infektiöse Myositis bezeichnet und erfordern eine spezifische Behandlung der zugrunde liegenden Infektionserreger.
Myositis ist relativ selten: Etwa zehn Menschen pro eine Million Einwohner erkranken jährlich an einer Form der Myositis. Betroffen sind Menschen jeden Alters, von Kindern bis zu älteren Erwachsenen, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Eine Ausnahme bildet die Einschlusskörpermyositis, die bei Männern häufiger auftritt.
Diese Formen von Muskelschwäche gibt es
Muskelschwäche kann verschiedene Ursachen haben und in unterschiedlichen Formen auftreten.
Hier sind die wichtigsten Formen im Überblick:
Myopathien
Myopathien sind Muskelerkrankungen, die entweder genetisch bedingt oder durch äußere Faktoren verursacht werden können. Dazu gehören Erkrankungen wie die Duchenne-Muskeldystrophie oder die Polymyositis. Diese Krankheiten führen zu direkter Schädigung und Schwäche der Muskulatur, was die Bewegungsfähigkeit erheblich einschränkt. Die Muskeln verlieren ihre Kraft und können sich nicht mehr richtig regenerieren.
Neuropathien
Neuropathien betreffen die Nerven, die die Muskeln steuern. Wenn eine Neuropathie die Ursache für Muskelschwäche ist, können Signale von den Nerven nicht mehr richtig an die Muskeln weitergeleitet werden. Dies führt neben Muskelschwäche manchmal auch zu Muskelatrophie. Begleitende Symptome sind oft auch Schwierigkeiten mit der Koordination und Beweglichkeit.
Systemische Erkrankungen
Verschiedene systemische Erkrankungen können ebenfalls Muskelschwäche verursachen. Beispiele sind Diabetes, rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose. Diese Krankheiten beeinflussen den gesamten Körper und können zu einer allgemeinen Schwäche führen, da sie die Muskulatur direkt oder indirekt schädigen. Die Muskelschwäche ist oft begleitet von anderen Symptomen, die mit der jeweiligen Grunderkrankung zusammenhängen.
Muskelschwäche in den Beinen
Besonders häufig tritt Muskelschwäche in den Beinen auf. Ein Beispiel ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), bei der die Muskelschwäche durch eine mangelnde Durchblutung der Beinmuskulatur aufgrund von Arteriosklerose verursacht wird. Betroffene können oft nur kurze Strecken gehen und müssen häufig stehen bleiben, um sich auszuruhen.
Muskelschwäche aufgrund von Nährstoffmangel
Muskeln übernehmen lebenswichtige Funktionen im Körper, von der Stabilität und Bewegungsfähigkeit bis hin zur Atmung und Verdauung. Um optimal zu funktionieren, benötigen Muskeln eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Diese Nährstoffe werden mithilfe von Carnitin in die Mitochondrien transportiert, wo sie zu Energie verstoffwechselt werden. Mangelt es an essentiellen Nährstoffen wie Magnesium, kann auch dies zu einer deutlichen Muskelschwäche führen.
Häufige Ursachen von Muskelschwäche im Überblick
Myasthenien können verschiedene Ursachen haben – und viele davon sind durchaus harmlos und gut behandelbar. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Mangel an Nährstoffen oder der natürliche Alterungsprozess dahintersteckt. Manchmal deutet Muskelschwäche aber auch auf ernsthafte Krankheiten hin. Eine professionelle Diagnostik und Abklärung beim Arzt ist also besonders wichtig.
Kann Nährstoffmangel zu Muskelschwäche führen?
Eine der häufigsten Ursachen ist Nährstoffmangel. Wenn dem Körper wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin D, Kalium oder Magnesium fehlen, kann dies zu schwachen Muskeln führen. Besonders ältere Menschen sind häufig betroffen, da sie oft nicht ausreichend mit diesen Nährstoffen versorgt sind.
Schwache Muskeln im Alter
Aber auch der natürliche Alterungsprozess kann eine Rolle spielen: Schwache Muskeln im Alter sind ein weiteres weitverbreitetes Problem. Mit zunehmendem Alter verliert die Muskulatur an Masse und Kraft, was im Fachjargon auch als Sarkopenie bezeichnet wird. Dies ist oft die Ursache für schwache Beine und kann zu Schwierigkeiten beim Gehen sowie zu einem erhöhten Sturzrisiko führen.
Weitere Erkrankungen, die zu Muskelschwäche führen können
Zusätzlich gibt es verschiedene Erkrankungen, die Muskelschwäche verursachen können. Myositis, Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und das Guillain-Barré-Syndrom sind einige Beispiele. Diese Krankheiten beeinträchtigen die Nerven oder die Muskulatur direkt und können zu erheblichem Kraftverlust und Bewegungsproblemen führen.
Wenn du Symptome wie Muskelschwäche oder schwache Beine bemerkst, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Selbstdiagnosen und -behandlungen können die Situation verschlimmern. Nur durch eine professionelle Diagnose kann die genaue Ursache der Muskelschwäche identifiziert und eine geeignete Therapie eingeleitet werden.
Erste Anzeichen und häufige Symptome
Muskelschwäche äußert sich auf verschiedene Weisen und hängt oft von der zugrunde liegenden Ursache ab.
Hier sind häufige Symptome und Anzeichen:
Keine Kraft in den Beinen: Ein häufiges Anzeichen ist das Gefühl, dass die Beine keine Kraft mehr haben. Dies kann sich durch Schwierigkeiten beim Aufstehen aus einer sitzenden Position oder beim Gehen bemerkbar machen.
Kraftlose Beine beim Treppensteigen: Viele Betroffene berichten von Problemen beim Treppensteigen, da die Beine schnell ermüden und keine Kraft mehr haben.
Schwäche in den Beinen: Allgemeine Müdigkeit und ein Gefühl der Schwere in den Beinen sind typisch. Dies kann die Bewegungsfähigkeit stark einschränken und Unsicherheiten beim Gehen hervorrufen.
Muskelzittern in den Beinen: Muskelzittern oder Zucken der Beinmuskeln, insbesondere nach körperlicher Anstrengung, ist ein weiteres häufiges Symptom. Dies kann auch im Ruhezustand auftreten und ist oft ein Zeichen von Überlastung oder Nährstoffmangel.
Kraftlosigkeit in den Beinen: Eine ausgeprägte Kraftlosigkeit in den Beinen führt dazu, dass Betroffene nur kurze Gehstrecken zurücklegen können und häufig Pausen einlegen müssen.
Neben diesen Symptomen können – je nach Ursache – auch noch folgende Symptome dazukommen:
Muskelschmerzen: Schmerzen in den Muskeln können sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung auftreten. Häufig sind die Schmerzen auch von Kribbeln in den Beinen und Gangunsicherheit begleitet.
Erschöpfung: Generelle Müdigkeit und ein Gefühl der Erschöpfung, selbst nach minimaler Anstrengung, sind häufige Begleiterscheinungen.
Bewegungseinschränkungen: Wer an Muskelschwäche leidet, hat oft Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen – darunter Heben, Tragen oder das Bewegen von Gegenständen.
Muskelsteifigkeit: Eine erhöhte Steifheit der Muskeln, insbesondere nach Ruhephasen, tritt ebenfalls häufiger als Begleitsymptom auf. Dies verstärkt die eingeschränkte Beweglichkeit und Schmerzen bei Bewegung meist noch weiter.
Koordinationsprobleme
Muskelatrophie: Langfristige Muskelschwäche kann zu einem sichtbaren Abbau der Muskelmasse führen – dies wird als Muskelatrophie bezeichnet.
Atemprobleme: In schweren Fällen – und je nach Ursache – kann die Schwäche auch die Atemmuskulatur betreffen. Dann kommt es zu Atemnot und anderen Atemproblemen.
Schluckbeschwerden: Wenn die Muskelschwäche die Muskeln des Rachens betrifft, sind häufig auch Schluckbeschwerden der Fall.
Herzprobleme: Bei einigen Formen der Myositis oder anderen systemischen Erkrankungen kann auch die Herzmuskulatur betroffen sein, was Herzrhythmusstörungen und andere kardiovaskuläre Probleme hervorrufen kann.
Diagnose: Wie wird eine Muskelschwäche festgestellt?
Bereits bei ersten Anzeichen für Muskelschwäche sowie Zittern, Lähmungen und Sehstörungen als Begleiterscheinung sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Um die genaue Ursache der Muskelschwäche zu ermitteln, führt der Arzt eine Reihe von Untersuchungen durch. Zunächst wird eine gründliche Anamnese erstellt, bei der die Krankengeschichte und aktuelle Symptome erfasst werden.
Körperliche Untersuchungen und spezifische Tests, wie Blutuntersuchungen, Elektromyografie (EMG) zur Messung der Muskelaktivität und Muskelbiopsien, geben weitere wichtige Informationen. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT helfen ebenfalls dabei, strukturelle Veränderungen in den Muskeln zu erkennen.
Behandlung & Therapie: Das kannst du tun!
Grundsätzlich richtet sich die Behandlung von Muskelschwächen nach der Ursache. Bei der Behandlung von Myositis und anderen entzündlichen Erkrankungen werden meist Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken und die Entzündung reduzieren. Dazu gehören Kortikosteroide und Immunmodulatoren. Physiotherapie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um die Muskelkraft zu erhalten und die Beweglichkeit zu verbessern.
Für spezifische Fälle, wie bei einem Nährstoffmangel, kann eine gezielte xNahrungsergänzung helfen. Bei neurologischen Erkrankungen sind oft spezialisierte Behandlungen notwendig, die sowohl medikamentös als auch therapeutisch ausgerichtet sind. Ist Altersschwäche der Grund für die Muskelschwäche, helfen regelmäßige Bewegungseinheiten und proteinreiche Ernährung.
Leben im Alltag: Unterstützung durch einen Rollator
Für Menschen mit signifikanter Muskelschwäche kann die Verwendung eines Rollators eine große Hilfe sein. Er bietet nicht nur Unterstützung beim Gehen, sondern verbessert auch die Sicherheit und Unabhängigkeit im Alltag. Rollatoren sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich und können an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Sie ermöglichen es den Betroffenen, weiterhin aktiv und mobil zu bleiben, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt.
Es ist ratsam, bei der Auswahl von Rollatoren auf ein geringes Gewicht des Rollators zu achten – somit lässt sich dieser auch für Menschen mit schwacher Muskelkraft gut manövrieren.
Fazit
Muskelschwäche kann viele verschiedene Ursachen haben und sich auf vielfältige Weise äußern. Eine frühzeitige Diagnose und geeignete Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern und die Mobilität zu erhalten. Hilfsmittel wie Rollatoren können zusätzlich unterstützen und den Alltag erleichtern.
Oft gefragt
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