Barfußschuhe vs. Einlagen: Was ist besser?
Einleitung
Seit einigen Jahren gewinnen Barfußschuhe immer mehr an Popularität. Sie versprechen ein natürliches Laufgefühl und sollen die Gesundheit der Füße fördern, weil sie besser zur Anatomie des Fußes passen als herkömmliche Schuhe. In diesem Beitrag wollen wir der Frage nachgehen: Wann sollten wir auf Barfußschuhe und in welchen Fällen auf Einlagen setzen?
Barfußschuhe und Einlagen haben Vorteile und können die Fußgesundheit fördern und Beschwerden reduzieren.
Personen mit gesunden Füßen können Barfußschuhe jederzeit tragen. Eine langsame Eingewöhnungsphase ist empfehlenswert.
Bei schweren, jahrelang bestehenden Fehlstellungen, starken Schmerzen oder zusätzlichen Erkrankungen kommen meist orthopädische Einlagen zum Einsatz.
Was sind Barfußschuhe?
Barfuß-Schuhe kannst du dir als eine Art Kompromiss zwischen barfuß (engl. barefoot) und herkömmlichem Schuhwerk vorstellen. Sie sollen die Füße schützen und gleichzeitig das Gefühl des Barfußlaufens weitestgehend zulassen. Das erreichen sie unter anderem durch dünne, flache und flexible Sohlen, viel Raum im Bereich der Zehen und die Verwendung von besonders leichtem Material.
Barfußschuhe sollen die Fußmuskulatur stärken, die Propriozeption (Wahrnehmung der eigenen Körperposition) verbessern und ein natürlicheres Gangbild fördern. Dadurch sollen sie sogar Fußschmerzen und andere Beschwerden lindern.
Orthopäden gehen inzwischen davon aus, dass festes Schuhwerk keinen positiven Einfluss auf die Fußgesundheit ausüben konnte. Deshalb empfehlen sie inzwischen Barfußschuhe zum Beispiel bei Hallux valgus oder Krallenzehen.
Übrigens: Neueste Forschungen zeigen, dass der Mensch schon vor 3,6 Millionen Jahren mit der Ferse zuerst den Boden berührte. Das entdeckten Forscher durch konservierte Fußabdrücke in Vulkanasche. Den Grund sehen sie darin: Der Mensch geht aufrecht und sein Körper bewegt sich dabei wie ein umgekehrtes Pendel. Sein Körper schwingt um einen Schwerpunkt auf der Höhe des Mittelfußes, der sich unter den Füßen befindet – ein paar Zentimeter im Boden. Beim Rennen bleiben viele Menschen weiterhin beim Fersengang, andere setzen zuerst mit den Fußballen oder dem Mittelfuß auf.
Was sind Einlagen und wann werden sie benötigt?
Einlagen, auch bekannt als orthopädische Einlagen, werden in Schuhen getragen, um die Fußstellung zu korrigieren. Sie stützen zum Beispiel das Fußgewölbe bei einem Plattfuß, dämpfen Stöße, um bei Erkrankungen wie einem Fersensporn die Schmerzen zu lindern, oder entlasten bei Druckstellen. Gleichzeitig fördern sie die Wahrnehmung der Körperposition.
Das bedeutet: Trotz der Popularität von Barfußschuhen behalten Einlagen in verschiedenen Fällen nach wie vor ihre Berechtigung.
Für die Schuheinlagen erhältst du ein Rezept mit der entsprechenden Diagnose. Die Einlagen werden individuell an den Fuß angepasst und von einem Orthopädie-Techniker gefertigt. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien, darunter Kork, Leder und Kunststoff. Auch an Einlagen musst du dich langsam gewöhnen. Trage sie anfangs nur eine oder zwei Stunden und gehe kurze Strecken spazieren. Eine anspruchsvolle Wanderung solltest du erst nach ein paar Wochen unternehmen. Lasse dich dazu vom Fachpersonal vor Ort beraten.
Einlagen als Alternative zu Barfußschuhen
Barfußschuhe können die Fußmuskulatur stärken, die Propriozeption verbessern und ein natürliches Gangbild fördern. Dafür ist es jedoch notwendig, dass du dich langsam an die Schuhe gewöhnst. Sie sind eine gute Wahl für gesunde Füße und können dazu beitragen, diese Gesundheit zu erhalten.
Einlagen korrigieren die Fußstellung und wirken Fehl- und Überbelastungen entgegen. Als unerwünschte Effekte können sie die Fußmuskulatur mittelfristig schwächen. Deshalb ist Muskeltraining für Beine und Füße eine wichtige Ergänzung.
Die Rolle von Einlagen in Barfußschuhen
Es erscheint widersprüchlich, Einlagen in Barfußschuhen zu verwenden. Doch dafür gibt es gute Gründe. Stell dir vor, du leidest an einem Fersensporn und möchtest die Minimalschuhe trotzdem tragen. Vorübergehend spezielle Einlagen für die Schuhe zu nutzen, die nur die Fersen schützen, kann durchaus sinnvoll sein. Orthopädische Einlagen, zum Beispiel bei einem Plattfuß, ergeben in Barfußschuhen keinen Sinn. Hier könnte es eine Option sein, Barfußschuhe ohne Einlagen zu tragen und den Fuß zu bestimmten Zeiten mit Einlagen zu unterstützen.
Barfußschuhe verfügen selbst oft über eine spezielle Einlegesohle. Sie ist nicht zur Korrektur der Fußstellung gedacht, sondern ist austauschbar und sorgt für hygienische Bedingungen in den Schuhen. Einlegesohlen mit besonderen Reflex-Punkten können die Füße massieren – das kann angenehm sein, wenn du weite Strecken auf Beton oder Teer zurücklegst. Auf unebenem, abwechslungsreichem Untergrund benötigst du sie nicht.
Empfehlungen für den Einsatz von Barfußschuhen und Einlagen
Es gibt also gute Gründe, die für den Einsatz von Barfußschuhen und für Einlagen sprechen. Deine Beschwerden und die ärztliche Diagnose sind dafür entscheidend. Bei Kindern empfehlen Orthopäden bei einem schmerzlosen Knick-Senk-Fuß keine Therapie.
Fazit
Das Thema „Barfußschuhe oder Einlagen“ wird zum Teil sehr emotional diskutiert. Barfußschuhe liegen nicht grundlos im Trend. Die jahrzehntelange Praxis, Füße durch dämpfendes und führendes Schuhwerk zu stützen, führte nicht dazu, dass sich Fußfehlstellungen reduzierten.
Oft gefragt
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