Gonarthrose: Ursachen, Symptome und Hilfsmittel
Einleitung
Unerklärliche Schmerzen im Knie oder ein dickes, geschwollenes Knie sind für dich nichts Unbekanntes? Du hast bereits die Diagnose Gonarthrose erhalten und weißt nicht so wirklich, was das genau bedeutet?
Dann bist du bei uns genau richtig! Wir geben dir einen Einblick, für was Gonarthrose steht, welche verschiedenen Gonarthrose-Grade es gibt, was die Ursachen und Symptome sein können, sowie Tipps für den Alltag.
Gonarthrose steht für den fortschreitenden Knorpelverschleiß des Kniegelenks.
Reagiere frühzeitig auf Symptome und ergreife präventive Maßnahmen.
Hole dir eine individuelle, fachliche Beratung, um das Hilfsmittel zu finden, das dir am besten hilft und zu deinen Bedürfnissen passt.
Was ist Gonarthrose?
Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung und bezeichnet den Knorpelverschleiß eines Gelenks bis hin zur anschließenden Schädigung des betroffenen Gelenks. Eines der Gelenke, das mit am meisten von Arthrose betroffen ist, ist das Knie. In diesem Fall spricht man dann von einer Kniearthrose oder fachsprachlich auch von einer Gonarthrose. Ist das gesamte Kniegelenk erfasst, wird von einer Pangonarthrose gesprochen.
Bei der Gonarthrose wird zwischen einer medialen (innenseitigen) und einer lateralen (außenseitigen) Form unterschieden, wobei die mediale Variante häufiger vorkommt.
Bei einer medialen Gonarthrose liegt der Schwerpunkt der Arthrose auf dem zur Körpermitte gelegenen Teil des Kniegelenks, und es entwickelt sich häufig ein O-Bein. Bei der lateralen liegt der Schwerpunkt auf der Außenseite, und es kann sich ein X-Bein entwickeln.
Ursachen und Risikofaktoren: Warum entsteht Gonarthrose?
Die Ursachen für eine Gonarthrose sind vielfältig. Ausgangspunkt ist dabei die Schädigung der Knorpelschicht im Kniegelenk.
Wenn eine Arthrose aus sich heraus entsteht, ohne dass Ursachen erkennbar sind, wird sie als primäre Arthrose bezeichnet.
Auslöser dafür können sein:
Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko.
Geschlecht: Frauen im höheren Alter sind häufiger betroffen als Männer.
Körpergewicht: Übergewicht kann zu einer Kniearthrose führen und begünstigt das Fortschreiten dieser aufgrund der erhöhten Belastungen.
Vererbung: Es kann eine genetische Veranlagung vorliegen.
Bei Ursachen, in deren Folge sich Schäden am Knorpel entwickeln, wird von einer sekundären Arthrose gesprochen. Das können sein:
Vorausgegangene Knieerkrankungen: Diese können durch Unfälle und Verletzungen des Kniegelenks entstanden sein.
Erhöhte Druckbelastungen und vermehrte seitliche Reibekräfte am Knorpel: Ein Beispiel hierfür sind Berufe mit starken und langjährigen kniebelastenden Tätigkeiten.
Meniskusschaden (Meniskopathie): Der normalerweise vom Meniskus vor Druck geschützte Knorpel ist ohne diesen oder nur mit Teilen davon höheren Belastungen ausgesetzt und nimmt so Schaden.
O- oder X-Beine: Führen zu einer einseitigen, höheren Belastung des Kniegelenks. Sie können auch als Folge einer Kniearthrose und dem ungleichmäßigen Abrieb entstehen, was dann wiederum den Verschleiß weiter fördert.
Symptome und Anzeichen: Wie erkennt man Gonarthrose?
Du liegst länger auf dem Sofa, stehst auf und hast dann erst mal Schmerzen im Knie, die nach kurzem Gehen wieder verschwinden? Hin und wieder fühlt es sich so an, als ob dein Kniegelenk steif wäre? Wenn dir das bekannt vorkommt, dann kann es sein, dass du unter Gonarthrose leidest, denn das sind meistens die ersten Symptome, die auftreten.
Weiter geht es in der Regel dann damit, dass du dein Kniegelenk immer weniger belasten kannst und selbst kürzere Spaziergänge oder Treppensteigen mühsam und schmerzhaft werden. Auch ein dickes bzw. geschwollenes Knie ohne einen für dich sichtbaren Grund können auftreten.
Dabei kann es auch schon dazu kommen, dass sich deine Beinachse hin zu einem X- oder O-Bein verändert.
Bei einer fortgeschrittenen Arthrose im Knie ist oftmals der Verlust der Beweglichkeit des Knies symptomatisch: Es kann nicht mehr ganz gebeugt werden, und die Streckfähigkeit des Gelenks geht verloren. Die Knieschmerzen (Gonalgie) treten dauerhaft auf, und es können knackende Geräusche im Knie zu hören sein, aufgrund des Aufeinander-Reibens der Knochen, da der Knorpel weitgehend zerstört ist.
Die in diesem Beitrag genannten Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Sie sind nicht als Diagnose oder Behandlungsvorgabe zu verstehen und ersetzen keinesfalls die Untersuchung durch einen Facharzt. Wenn dir also einige der bislang und nachfolgend genannten Symptome bekannt vorkommen oder du vermutest, Kniearthrose zu haben, dann hole dir stets den Rat eines Arztes und/oder Spezialisten ein.
Gonarthrose-Grade: Einteilung und Bedeutung
Je nach Fortschritt des Knorpelverschleißes des Gelenks wird zwischen vier Gonarthrose Graden unterschieden. Sie reichen von leichten, kaum bemerkbaren Veränderungen (Grad 1) bis hin zu schweren, stark schmerzhaften Zuständen (Grad 4), die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen können.
Es ist wichtig, dass du frühzeitig auf Symptome reagierst und präventive Maßnahmen ergreifst, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und deine Lebensqualität zu erhalten.
Gonarthrose Grad 1: Unterschiede und Kriterien
Beim ersten Grad der Gonarthrose treten nur geringfügige Veränderungen am Knorpel auf. Es gibt eine leichte, oberflächliche Auffaserung, was bedeutet, dass der Knorpel minimal geschädigt ist.
Bist du hiervon betroffen, wirst du keine oder nur sehr leichte Beschwerden wahrnehmen. Dazu können ganz leicht Schmerzen im Knie gehören, die in der Regel eher als unproblematisch angesehen werden.
Jetzt ist ein idealer Zeitpunkt für dich, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die weitere Entwicklung der Arthrose zu verlangsamen.
Gonarthrose Grad 2: Unterschiede und Kriterien
Im zweiten Stadium sind die Veränderungen am Knorpel deutlicher erkennbar: Der Knorpel ist nun merklich dünner und zeigt Anzeichen von Verschleiß, wie z.B. feine Risse oder Vertiefungen.
Leidest du unter einer Gonarthrose zweiten Grades, wirst du womöglich schon leichte Einschränkungen bei Aktivitäten feststellen, die dein Knie stärker belasten, wie z.B. Treppensteigen oder langes Gehen. Insbesondere nach Belastungen der Kniegelenke oder längeren Ruhepausen hast du leichte bis moderate Schmerzen im Knie. Auch eine Steifheit im Kniegelenk, vor allem morgens oder nach längerem Sitzen sowie gelegentliche Schwellungen oder leichte Entzündungen im Kniegelenk können darauf hindeuten, dass du hiervon betroffen bist.
Was du nun tun kannst? Wichtig ist es, vor allem mit gezielten Maßnahmen wie Physiotherapie, Gewichtsreduktion bei Übergewicht oder moderatem Sport den weiteren Abbau des Knorpels zu verhindern. Auch Kniebandagen können hier zum Einsatz kommen und helfen, dein Knie zu stabilisieren.
Gonarthrose Grad 3: Unterschiede und Kriterien
Im dritten Grad sind die Schäden am Knorpel schon fortgeschrittener. Er ist deutlich abgenutzt, und es gibt tiefe Risse und Vertiefungen, die bis in den darunterliegenden Knochen reichen können.
Stärkere Schmerzen und eine deutliche Steifheit im Knie, die auch in oder nach längeren Ruhephasen auftreten können, wirst du als Symptome hierbei feststellen. Im Gegensatz zum zweiten Grad ist dein Kniegelenk nun häufiger und stärker geschwollen, und du bemerkst Einschränkungen bei alltäglichen Bewegungen wie z.B. beim Gehen oder Aufstehen aus dem Sitzen.
Konservative Behandlungsmaßnahmen wie Physiotherapie, Gewichtsreduktion bei Übergewicht und entzündungshemmende Medikamente sowie Kniebandagen oder -orthesen können dir in diesem Stadium dabei helfen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten.
Gonarthrose Grad 4: Unterschiede und Kriterien
Beim Gonarthrose Grad 4 ist der Knorpel weitgehend zerstört, weswegen die nun freiliegenden Knochen im Kniegelenk direkt aufeinander reiben.
Starke, dauerhafte Schmerzen, Steifheit und Bewegungsbeeinträchtigung des Knies sind typische Symptome. Außerdem ist das Kniegelenk deutlich geschwollen und entzündet. Bei alltäglichen Aktivitäten, wie z.B. beim Gehen, Treppensteigen oder Aufstehen, wirst du große Einschränkungen bemerken.
In diesem Stadium sind oft stärkere Maßnahmen notwendig, um deine Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Genaueres stimmst du am besten mit deinem behandelnden Arzt ab.
Hilfsmittel bei Gonarthrose: Bandagen und Orthesen
Medizinische Hilfsmittel können in der Behandlung von Kniearthrose Kniebandagen oder -orthesen sein. Sie helfen, das Knie zu stabilisieren und zu entlasten und tragen so auch zur Schmerzlinderung bei.
Worin bestehen die Unterschiede?
Vorteile von Bandagen: Unterstützung und Stabilität für das Kniegelenk
Medizinische Bandagen bestehen aus elastischem oder unelastischem textilem Material, wie Baumwolle, Nylon oder elastischen Fasern, die eine Unterstützung und Kompression bieten. Sie sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich.
Bandagen können helfen bei:
Schmerzreduktion: Bandagen bieten Kompression und Unterstützung, was dazu beitragen kann, Schmerzen zu lindern, indem sie den Druck auf das betroffene Kniegelenk reduzieren.
Unterstützung und Stabilisierung: Sie helfen, das Kniegelenk zu stabilisieren und bieten eine zusätzliche Unterstützung für geschwächte oder instabile Gelenke.
Verbesserung der Mobilität: Durch die Stabilisierung des Gelenks können Bandagen die Beweglichkeit verbessern, sodass du dich sicherer und mit weniger Beschwerden bewegen kannst.
Förderung der Heilung: Bandagen können die natürlichen Heilungsprozesse des Körpers unterstützen, indem sie das betroffene Gelenk ruhigstellen und entlasten.
Verbesserte Propriozeption: Das Tragen von Bandagen kann die Propriozeption verbessern, also das körpereigene Empfinden der Position und Bewegung des Gelenks, was dazu beiträgt, Fehlstellungen zu vermeiden.
Einsatz von Orthesen: Entlastung und Verbesserung der Beweglichkeit
Im Gegensatz dazu sind Orthesen speziell entwickelte Geräte, die an einem Körperteil getragen werden, um dessen Funktion zu unterstützen oder zu korrigieren. Sie bestehen häufig aus festeren Materialien wie Kunststoff, Metall oder einer Kombination aus flexiblen und starren Elementen, und bieten eine stärkere Unterstützung als Bandagen.
Vorteile von Orthesen:
Schmerzreduktion: Orthesen können Schmerzen effektiv lindern, indem sie das betroffene Kniegelenk stabilisieren und entlasten, was die Belastung des geschädigten Gewebes reduziert.
Unterstützung und Stabilisierung: Sie bieten eine stärkere Unterstützung und Stabilisierung des Kniegelenks, was besonders bei stark geschwächter Muskulatur oder instabilen Gelenken wichtig ist.
Verbesserung der Mobilität: Durch die Reduktion von Schmerzen und die Stabilisierung des Gelenks ermöglichen Orthesen eine bessere Mobilität und helfen dir, dich sicherer zu bewegen.
Anpassung an individuelle Bedürfnisse: Moderne Orthesen können individuell an die Anatomie des Patienten angepasst werden, was für einen optimalen Sitz und eine effektive Unterstützung sorgt.
Schutz vor weiteren Verletzungen: Durch die Stabilisierung des Kniegelenks verringern Orthesen das Risiko weiterer Verletzungen, was besonders wichtig für aktive Menschen ist.
Förderung der Heilung: Indem sie das betroffene Gelenk ruhigstellen und entlasten, unterstützen Orthesen die natürlichen Heilungsprozesse und können die Genesungszeit verkürzen.
Auswahl der richtigen Hilfsmittel: Tipps und Empfehlungen
Um die für dich bestmögliche Orthese oder Bandage auszuwählen, ist das Wichtigste eine individuelle Beratung. Nachdem dein Arzt die Diagnose gestellt hat und du ein Rezept für ein Hilfsmittel verschrieben bekommen hast, kannst du zu einem Sanitätshaus deiner Wahl gehen. Vor Ort solltest du dich vom Fachpersonal beraten lassen und dann mit diesem gemeinsam das Hilfsmittel aussuchen, das zu deinen individuellen Bedürfnissen am besten passt. Wird eine Orthese ausgesucht, achte darauf, dass sie an die Form deines Knies angepasst wurde, denn nur so kann sie ihre volle Wirkung entfalten.
Auch die Qualität und den Komfort deines Hilfsmittels solltest du nicht außer Acht lassen. Einen angenehmeren Tragekomfort bieten meistens die Produkte, die aus hochwertigen, hautfreundlichen und atmungsaktiven Materialien bestehen. Außerdem sollte die Bandage oder Orthese angenehm sitzen und nicht einschneiden. Denn dann kann sie mehr schaden als nutzen, und auch wirst du sie eher weniger tragen, wodurch der positive Effekt verloren geht.
Um sicherzugehen, dass das Hilfsmittel noch richtig sitzt und seine Funktion erfüllt, solltest du es in deinem Sanitätshaus regelmäßig überprüfen lassen. Bei Beschwerden oder Veränderungen des Knies sollte das Hilfsmittel angepasst werden.
Praktische Tipps zur Lebensqualität bei Gonarthrose
Ernährung und Bewegung: Wichtige Aspekte zur Unterstützung der Behandlung
Eine ausgewogene und bewusste Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung deiner Gelenke und kann helfen, Entzündungen zu reduzieren. Hier sind einige Tipps, wie du deine Ernährung optimieren kannst:
Basische Ernährung: Eine basische Ernährung kann dazu beitragen, deinen Körper zu entlasten und Entzündungen vorzubeugen. Indem du den Konsum von säurebildenden Lebensmitteln wie Fleisch, Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln reduzierst und mehr basenbildende Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte in deinen Speiseplan integrierst, unterstützt du dein Wohlbefinden und deine Gelenke. Schaue dafür am besten in die PRAL-Werte einer Nahrungstabelle. Dort bekommst du einen guten Überblick über säure- und basenbildende Lebensmittel.
Hochwertige Fette: Integriere hochwertige Fette in deine Ernährung. Olivenöl, Avocados, Nüsse und fetter Fisch sind reich an ungesättigten Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken können. Diese Fette sind essenziell für deine Gelenkgesundheit.
Kalzium und Vitamin D: Starke Knochen und gesunde Gelenke benötigen Kalzium und Vitamin D. Milchprodukte, grünes Gemüse und angereicherte Lebensmittel sind hervorragende Kalziumquellen. Vitamin D bekommst du durch Sonnenlicht und den Verzehr von Fisch, Eiern und angereicherten Lebensmitteln. Lasse am besten einen Arzt prüfen, ob bei dir ein Nährstoffmangel vorliegt, sodass du diesen gezielt beheben kannst.
Alkohol in Maßen: Alkohol kann Entzündungen fördern und die Wirkung einiger Medikamente beeinträchtigen. Ein gelegentliches Glas Wein oder Bier ist in der Regel unproblematisch, aber übermäßigen Konsum solltest du vermeiden, um deine Gelenke nicht zusätzlich zu belasten.
Verzicht auf Nikotin: Rauchen kann die Blutzirkulation beeinträchtigen und den Körper belasten, was die Heilung und Gesundheit der Gelenke negativ beeinflusst. Der Verzicht auf Nikotin kann deine allgemeine Gesundheit verbessern und die Symptome von Gelenkerkrankungen lindern.
Regelmäßige Bewegung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle für die Gesundheit deiner Gelenke, insbesondere für die Muskeln um dein Kniegelenk. Die Muskeln werden gestärkt, was das Gelenk unterstützt und Schmerzen reduzieren kann. Außerdem hilft sie dabei, die „Ernährung“ des Knorpels zu verbessern und wirkt einer Schwächung der Muskulatur sowie einer Verkürzung von Kapseln und Bändern entgegen.
Wichtig ist dabei, dass du moderates Training und Bewegung in deinen Alltag integrierst. Sportarten wie Fahrradfahren, Schwimmen, Walken oder Aquajogging sind ideal, da sie das Knie leicht und regelmäßig beanspruchen und gleichzeitig die Beweglichkeit fördern. Dabei solltest du starke Beugungen des Knies vermeiden, da dies den Knorpel stark belastet. Auch Aktivitäten wie Hinknien oder Kniebeugen solltest du minimieren. Sportarten mit starken Dreh- und Stoßkräften wie Tennis, Badminton oder Volleyball sind zu meiden, um das Knie zu schützen.
Zudem kann regelmäßiges Dehnen helfen, die Flexibilität zu erhalten und Verspannungen vorzubeugen. Achte darauf, dass die Dehnübungen sanft und schmerzfrei durchgeführt werden. Besonders hilfreich sind dabei Übungen, die gezielt die Muskeln um das Knie ansprechen. Indem du diese Aspekte in deinen Alltag integrierst, kannst du deine Gelenke optimal unterstützen und deine allgemeine Gesundheit verbessern.
Außerdem führt ein gezieltes Training der Oberschenkelmuskulatur zu einer verbesserten Kniefunktion und kann Schmerzen lindern. Zu Beginn sollten diese Übungen von einem Physiotherapeuten angeleitet werden.
Alltagsbewältigung: Hilfreiche Tipps und Übungen
Die Reduzierung von Übergewicht ist entscheidend, um deine Gelenke zu entlasten und langfristige Schäden zu vermeiden. Übermäßiges Gewicht kann deine Knie stark belasten, daher ist eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung wichtig.
Bei Wetterfühligkeit, besonders bei kaltem und nassem Wetter, können dir wärmende Maßnahmen wie Bäder oder Wickel helfen. Ist dein Gelenk überwärmt, gerötet und geschwollen, besteht möglicherweise eine aktivierte Arthrose. In solchen Fällen kann milde Kälte, zum Beispiel durch Kühlkissen (ca. 7 Grad), dir Linderung verschaffen.
Nutze ergonomische Hilfsmittel wie orthopädische Schuhe und spezielle Einlagen, um deine Gelenke zu entlasten. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz kann ebenfalls helfen, unnötige Belastungen zu vermeiden und den Alltag angenehmer zu gestalten. Achte darauf, regelmäßig Pausen einzulegen, wenn du lange sitzt oder stehst. Bewege dich ein wenig, um die Durchblutung zu fördern und Steifheit vorzubeugen. Häufige Pausen tragen dazu bei, dass die Gelenke nicht überbeansprucht werden.
Vermeide, wenn möglich, häufiges Treppensteigen. Gehe langsamer und halte dich am Geländer fest, um dein Knie zu entlasten. Alternativ kannst du den Aufzug nutzen, um die Belastung für deine Knie zu minimieren. Vermeide es, schwere Lasten zu tragen oder dein Knie über längere Zeit stark zu belasten. Nutze Hilfsmittel wie Rollwagen oder lass dir bei schweren Aufgaben helfen, um deine Knie zu schonen.
Hier ein paar hilfreiche Übungen, die du in deinen Alltag integrieren kannst:
Kniebeugen an der Wand: Lehne dich mit dem Rücken an eine Wand und gleite langsam nach unten, als würdest du dich setzen. Diese Übung stärkt die Oberschenkelmuskulatur, die das Knie unterstützt und stabilisiert.
Beinheben im Sitzen: Setze dich auf einen Stuhl, strecke ein Bein gerade aus und halte es für einige Sekunden. Diese Übung hilft, die Muskulatur um das Knie zu kräftigen und die Stabilität zu verbessern.
Fersen- und Zehenstand: Stell dich aufrecht hin, hebe die Fersen an und stehe auf den Zehen, dann senke die Fersen wieder ab. Diese Übung stärkt die Wadenmuskulatur und verbessert die Stabilität des Knies.
Psychologische Unterstützung: Umgang mit chronischen Schmerzen
Der Umgang mit chronischen Schmerzen bei Gonarthrose kann eine große Herausforderung sein. Aber psychologische Unterstützung und bestimmte Techniken können dir helfen, besser damit umzugehen. Achtsamkeit und Stressabbau sind dabei sehr wichtig.
Wie das funktioniert? Achtsamkeitstraining und Meditation können dir helfen, besser mit Schmerzen umzugehen, indem sie Entspannung fördern und den Fokus von den Schmerzen weg lenken. Diese Übungen können dir helfen, eine positivere Einstellung gegenüber deiner Erkrankung zu entwickeln. Da Stress Schmerzen verstärken kann, ist es wichtig, Wege zu finden, um Stress abzubauen. Yoga, Atemübungen oder ein entspannendes Hobby können dir dabei helfen, den Körper und Geist zu beruhigen, und regelmäßige Entspannungstechniken können dabei helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Hast du Freunde oder Familienmitglieder, die dir sehr nahestehen und mit denen du darüber sprechen kannst? Dann vertraue dich ihnen an und sprich mit ihnen über deine Schmerzen und Sorgen. Es kann sehr entlastend sein, seine Gefühle zu teilen und Unterstützung zu erhalten. Ein offenes Gespräch kann dir helfen, dich weniger allein mit den Schmerzen zu fühlen. Scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine psychologische Beratung oder eine Schmerztherapie können dir helfen, besser mit chronischen Schmerzen umzugehen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Fördere eine positive Einstellung, indem du dir kleine, erreichbare Ziele setzt. Jeder Erfolg, sei er auch noch so klein, kann dir ein Gefühl von Kontrolle und Zuversicht geben. Das Erreichen dieser Ziele kann dir helfen, motiviert zu bleiben und dich auf die Fortschritte zu konzentrieren. Versuche, eine positive Denkweise zu bewahren und dich auf die Dinge zu konzentrieren, die du trotz deiner Schmerzen tun kannst. Positive Gedanken können einen großen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben und dir helfen, den Alltag besser zu bewältigen.
Fazit
Gonarthrose ist eine der häufigsten Formen der Arthrose und beschreibt den fortschreitenden Knorpelverschleiß des Kniegelenks. Ursachen können zunehmendes Alter, Übergewicht oder Verletzungen sein, die den Knorpel schädigen. Wichtig ist, früh präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Fortschreiten zu verlangsamen und Schmerzen zu lindern. Eine angepasste Ernährung, regelmäßige leichte Bewegung sowie Kniebandagen und -orthesen können das Knie stabilisieren, die Gelenke entlasten und zur Schmerzlinderung beitragen.
Oft gefragt
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