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Korrektur von X-Beinen für Erwachsene durch Einlagen

Korrektur von X-Beinen für Erwachsene durch Einlagen

Aktualisiert am 23.10.2024 | 6 Min. Lesezeit
Geprüft von:Angelina Bzdun

Einleitung

X-Beine (auch Genu valgum genannt) sind, ähnlich wie O-Beine (Genu varum), eine Fehlstellung. Im Erwachsenenalter entstehen X-Beine meist durch dauerhafte, falsche Belastung. Zwar verursachen sie zunächst häufig keine Beschwerden, doch im Laufe der Zeit können X-Beine durchaus zu Schmerzen führen. Diese sind dann in der Regel nicht auf den Bereich der Knie begrenzt, denn die Beinfehlstellung hat Einfluss auf die Statik deines gesamten Körpers.

Das Wichtigste in Kürze
  • Die Ursache für X-Beine im Erwachsenenalter ist meist eine dauerhafte Fehlbelastung. Aber auch Übergewicht, Fuß-Fehlstellungen, Entzündungen, Störungen des Hormonhaushaltes, Tumoren und vieles mehr können zu der Beinfehlstellung führen.

  • X-Beine verursachen meist lange keine Beschwerden. Im Laufe der Zeit können jedoch Schmerzen und Erkrankungen wie zum Beispiel Arthrose entstehen.

  • Orthopädische Einlagen und gezielte Übungen helfen dir, durch X-Beine hervorgerufene Beschwerden zu beseitigen. In sehr schweren Fällen von X-Beinen ist eine Operation notwendig. Sie sollte aber immer das letzte Mittel sein.

  • Übrigens: Barfußschuhe können dein Gangbild stabilisieren und bei Fußfehlstellungen helfen. Ob sie aber auch bei X-Beinen sinnvoll sind, ist nicht unbedingt gesagt. Wende dich an deinen Orthopäden und besprich mit ihm, ob Barfußschuhe oder Einlagen bei dir sinnvoll sind.

Wie können X-Beine entstehen?

X-Beine können verschiedene Ursachen haben. Tritt die Beinfehlstellung im Erwachsenenalter auf, so ist sie in der Regel das Ergebnis einer Fehlbelastung des Kniegelenks (meist Überlastung im Außenbereich). Dafür kann es viele Gründe geben. Wir haben die wichtigsten für dich aufgelistet:

  • Übergewicht

  • Knochenbrüche, die nicht richtig verheilt sind

  • Fußfehlstellungen wie etwa der Knick-Senk-Fuß

  • Entzündungen in Knie und Beinen

  • Störungen des Hormonhaushaltes

  • Fehlhaltungen

  • veränderte Knochensubstanz (Knochendysplasie)

  • Vitamin-D-Mangel (Rachitis)

  • Tumoren in den Beinknochen oder im Knie

Erkennung von X-Beinen: Diagnoseverfahren

Oft sind X-Beine bereits mit bloßem Auge zu erkennen. Das genaue Ausmaß der Achsenfehlstellung kann dein Arzt feststellen, indem er bei zusammengeführten Knie-Innenseiten den noch vorhandenen Abstand zwischen den Innenknöcheln misst.

Auch eine Beinlängendifferenz gehört zu den Symptomen von X-Beinen. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass etwa zwei Drittel der Menschen unterschiedlich lange Beine haben. Viele wissen dies aber nicht, da die Differenz so gering ist, dass die Betroffenen keine Beschwerden haben. Da stellt sich natürlich die Frage: Ab wann sind bei einer Beinlängendifferenz Einlagen sinnvoll? In der Regel solltest du bei einer Beinlängendifferenz von einem bis zwei Zentimetern über das Tragen von Einlagen nachdenken. Denn ab dieser Größenordnung wird die Abweichung für die Statik deines Körpers relevant.

Wie können Einlagen bei X-Beinen helfen?

Vielleicht fragst du dich nun: Kann man etwas gegen X-Beine machen? Und wenn ja – was genau kann ich gegen meine X-Beine tun? Die gute Nachricht ist: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine X-Beine zu behandeln. Oft werden bei X-Beinen Einlagen empfohlen. Dabei ist es in der Regel sinnvoll, sich für orthopädische Einlagen zu entscheiden. Sie werden für dich persönlich maßgefertigt. Lass dich dazu im Sanitätshaus beraten. Sprich auch mit deinem Arzt. Er kann dir die orthopädischen Einlagen verschreiben.

Wenn du Einlagen gegen deine X-Beine trägst, hat das gleich mehrere Vorteile. Sie erleichtern dir das Gehen und können zudem Fußfehlstellungen ausgleichen (Einlagen werden zum Beispiel auch zur Hohlfußbehandlung eingesetzt). Im Idealfall helfen die Einlagen, Beine und Körper wieder gerade auszurichten. Das schont die Gelenke, zusätzliche Beschwerden und Schmerzen werden weitestgehend vermieden. Darüber hinaus können auch regelmäßige Übungen gegen die Kniefehlstellung bei X-Beinen helfen.

Kraftvolle Übungen für eine starke Korrektur

Bei X-Beinen helfen Übungen, die du ganz einfach zu Hause machen kannst. Wenn du sie regelmäßig wiederholst, können sich deine Beschwerden deutlich verringern, im Idealfall verschwinden sie sogar ganz. Wir haben drei wirkungsvolle Übungen gegen X-Beine für dich ausgesucht:

Kniebeuge

Schritt 1

Stell dich hüftbreit hin und halte den Rücken gerade.

Schritt 2

Spanne den Bauch an, verschränke die Arme vor der Brust und gehe langsam so weit in die Knie, wie du kommst. Achte dabei darauf, dass deine Knie gerade und parallel zueinander bleiben (nicht nach innen oder außen abknicken!). Die Füße bleiben fest auf dem Boden. Wiederhole die Übung 20-mal.

3 Minuten

Seitenheber

Schritt 1

Stelle dich neben einen Stuhl. Nimm ein Tube (ein geschlossenes Gymnastikband, auch Widerstandsband genannt) zur Hand, steige hinein und platziere es auf Höhe deiner Kniegelenke.

Schritt 2

Stütze dich zunächst mit der linken Hand auf dem Stuhl ab. Das linke Bein ist dein Standbein. Spreize nun das rechte Bein gestreckt so weit wie möglich nach außen ab. Achte darauf, dass das Gummiband nicht nach unten rutscht! Wiederhole die Übung 20-mal.

Schritt 3

Mache das Gleiche nun mit der anderen Seite: Stütze dich mit der rechten Hand ab, das rechte Bein ist dein Standbein, das linke spreizt du ab. Wiederhole dies ebenfalls 20-mal.

5 Minuten

Seitlicher Bein-Spreizer

Schritt 1

Für diese Übung brauchst du eine Matte. Lege dich seitlich darauf (der untere Arm ist leicht angewinkelt, du kannst ihn auch gegen die Brust drücken, mit dem oberen Arm stütze dich leicht auf dem Boden ab).

Schritt 2

Hebe das obere Bein gestreckt in die Höhe. Achte dabei darauf, die Ferse in Richtung Decke zu bewegen. Wiederhole dies 20- bis 30-mal.

Schritt 3

Wechsel die Seite und mach das Gleiche mit dem anderen Bein. Du kannst diese Übung gegen deine X-Beine noch etwas anspruchsvoller gestalten, indem du wieder die Tubes zur Hilfe nimmst. Ziehe sie über die Beine bis auf Höhe der Knie und behalte die Übung ansonsten bei wie gehabt. Mache immer drei Durchgänge dieser Übungen.

6 Minuten

Chirurgische Optionen bei X-Beinen

Zeigen alle konservativen Behandlungsmethoden wie Einlagen und Übungen keine Wirkung, so kannst du über eine Operation (Osteotomie genannt) nachdenken. Auch in sehr schweren Fällen, etwa bei starken Verformungen, kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein, um die X-Beine zu korrigieren. Dabei wird die Fehlstellung des Knochens korrigiert und der Gelenkwinkel verändert. Die Erfahrungen Betroffener sind nach einer solchen X-Bein-Korrektur-OP natürlich unterschiedlich. Du musst damit rechnen, nach dem Eingriff und auch nach der Reha noch eine Weile Schmerzen zu haben. Der Körper braucht Zeit, um die Veränderung zu verarbeiten. Umso wichtiger ist es, dass du regelmäßig zur Physiotherapie gehst und die Übungen machst, die du dort lernst. Mit ein bisschen Geduld, Disziplin und Durchhaltevermögen kann die X-Bein-Korrektur-OP bei dir durchaus zu einer positiven Erfahrung werden, die dir hilft, zu einem aufrechten Gang zu finden und Folgeerkrankungen wie etwa Arthrose oder Meniskusprobleme zu vermeiden.

Vorher-Nachher: Erfolgsgeschichten

Wenn du deine X-Beine optisch als störend empfindest, sie dir vielleicht sogar Schmerzen bereiten, so musst du dich mit dieser Beinfehlstellung nicht abfinden. Denn im Idealfall lassen sich X-Beine zumindest teilweise wegtrainieren, das zeigt die Erfahrung. Dies gilt jedoch nur dann, wenn du unter einer leichten bis mittleren Ausprägung leidest. Bei einer schweren Fehlstellung reichen Übungen leider nicht aus. Stattdessen solltest du gegebenenfalls über eine Operation nachdenken. Vergleichst du X-Beine vor der OP und nachher, so fällt das Ergebnis meist sehr positiv aus. Im Vorher-Nachher-Vergleich der X-Beine zeigt sich in der Regel eine mit bloßem Auge sichtbare Verbesserung. Allerdings ist ein solcher Eingriff keine Kleinigkeit. Lass dich von deinem Arzt beraten.

Fazit

Beinfehlstellungen wie X-Beine sind weit verbreitet. Oft machen sie lange keine Beschwerden, doch im Laufe der Zeit kann sich dies ändern. Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen! Zum Glück kannst du selbst einiges dafür tun, dass Schmerzen schnell wieder verschwinden und Folgeerkrankungen – wie etwa Arthrose – erst gar nicht entstehen.

Oft gefragt

Karin Pütz
Medical Writerin
Autor

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