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Fuß verstaucht: So behandelst du ihn richtig!

Fuß verstaucht: So behandelst du ihn richtig!

Aktualisiert am 23.01.2025 | 6 Min. Lesezeit
Geprüft von:Angelina Bzdun

Einleitung

Du hast einen Moment nicht aufgepasst, schon ist es geschehen – du bist mit dem Fuß umgeknickt, du hast Sprunggelenkschmerzen und der Knöchel schwillt an. In solch einem Fall ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du dir den Fuß verstaucht hast und ein oder mehrere Bänder des Sprunggelenks sowie das umgebende Gewebe verletzt sind. Da das alles so schnell geht, ist es wenig überraschend, dass Knöchelverstauchungen zu den häufigsten Verletzungen überhaupt gehören.

Das Wichtigste in Kürze
  • Allein in Deutschland kommt es im Jahr zu durchschnittlich einer Million Umknickverletzungen, häufig sind sie zugleich Sprunggelenksverletzungen. Neben Verstauchungen, einer Bänderdehnung und einem Bänderriss kann es – gerade bei starkem Umknicken – passieren, dass das Sprunggelenk gebrochen ist. Übrigens: Zu den häufigsten Frakturen des Beines gehört der Wadenbeinbruch. Hierfür ist meist ein Sportunfall oder ein schwerer Sturz die Ursache.

  • Bist du umgeknickt und dein Fuß ist verstaucht (Distorsion), so macht sich dies durch sofortige starke Schmerzen bemerkbar. Meist kommen außerdem Schwellungen und Blutergüsse hinzu.

  • Ist von einer Sprunggelenksdistorsion die Rede, so ist das Gleiche gemeint, was umgangssprachlich häufig einfach mit Verstauchung bezeichnet wird. Eine OSG-Distorsion bezeichnet die Verstauchung des oberen Sprunggelenks und ist eine sehr häufige Sportverletzung.

Häufige Ursachen: Warum knicken wir um?

Es kann viele verschiedene Gründe dafür geben, dass du umknickst. Das muss nicht immer zu einer Verletzung führen. Bist du jedoch umgeknickt und der Fußknöchel schwillt an, so deutet dies auf eine Verstauchung hin. Hier die häufigsten Gründe fürs Umknicken:

  • Sport

  • Abrutschen auf Treppen oder Bürgersteigkanten

  • Hängenbleiben in versteckten Vertiefungen im Boden

  • Übergewicht

  • falsches Schuhwerk

  • Nervenschäden

Woher weiß ich, ob mein Fuß verstaucht ist?

Ist dein Fuß verstaucht, so kannst du dies an ein paar deutlichen Symptomen erkennen. So treten bereits unmittelbar nach der Verstauchung Schmerzen auf und der Fuß schwillt an (manchmal ist auch nur der Knöchel geschwollen). Außerdem bildet sich meist sehr bald ein Bluterguss. Doch Vorsicht! Auch bei einem Bänderriss zeigt der Fuß ganz ähnliche Symptome. Neben einem geschwollenen Knöchel kommen bei einem Bänderriss in der Regel jedoch außerdem Bewegungseinschränkungen des betroffenen Gelenks hinzu. In einigen Fällen gibt es außerdem Zuckungen (Spasmen) der Muskeln um das Fußgelenk herum. Da es schwer ist, eine Verstauchung von einer Bänderdehnung oder einem Bänderriss abzugrenzen, wird der Bänderriss oft auch einfach als schwere Form der Verstauchung bezeichnet. 

Doch längst nicht alle Beschwerden am Fußgelenk oder am Fuß bedeuten, dass du eine Verstauchung davongetragen hast. Schmerzen oben am Fußrücken weisen zum Beispiel auf eine Arthrose und Knochennekrose (gestörte Durchblutung) hin. Außerdem empfindest du auch bei Entzündungen Schmerzen am Fußrücken. Befinden sich die Schmerzen oben am Mittelfuß, so können diese auch die Folge einer Fußfehlstellung oder Fehlbelastung sein.

Diagnose: Wie wird eine Fußverstauchung festgestellt?

Zunächst einmal wird dein Arzt den betroffenen Fuß genau in Augenschein nehmen und sich danach erkundigen, wie es zu der Verletzung gekommen ist. Außerdem wird er wissen wollen, wo genau sich die Schmerzen befinden. Im Anschluss daran wird er das Gelenk abtasten und versuchen, Fuß und Knöchel vorsichtig zu bewegen, um einen Eindruck von der Schwere deiner Verletzung zu bekommen. Sind deine Bänder überdehnt oder ist der Fuß vielleicht doch gebrochen? Letzte Klarheit bringen folgende Untersuchungen:

Röntgen

Eine Röntgenaufnahme zeigt nur Knochen, keine Verstauchung oder Zerrung. Sie ergibt also nur Sinn, wenn dein Arzt vermutet, dass dein Fuß gebrochen ist.

MRT

Das MRT (Magnetresonanztomografie) zeigt Risse und Einrisse in Bändern und der Gelenkkapsel. Aber auch mögliche Zusatzverletzungen am Knorpel, den Sehnen oder der Gelenkkapsel sind zu erkennen. Ein MRT liefert auch dann wichtige Hinweise, wenn dein Gelenk als Folge einer Verstauchung chronisch instabil ist.

Behandlung eines verstauchten Fußes

Du hast dir den Knöchel verstaucht, dein Fußgelenk schmerzt und ist geschwollen und du fragst dich nun, was du tun sollst. Keine Sorge – mit ein paar einfachen Tricks bekommst du die unschönen Begleiterscheinungen der Stauchung meist bald in den Griff. Befolge am besten die sogenannte PECH-Regel. Mehr darüber erfährst du im nächsten Abschnitt.

Fuß verstaucht? Das sind unsere Erste-Hilfe-Tipps

Du bist mit dem Fuß umgeknickt und befürchtest, dass dein Knöchel verstaucht ist – dann gibt es ein paar einfache Dinge, die du sofort tun solltest. Oft ist in diesem Zusammenhang auch von der sogenannten PECH-Regel die Rede. Befolgst du sie, so kannst du sicher sein, dass du den erlittenen Schaden nicht noch vergrößerst:

  • Pause: Bewege dich nicht und stelle das verletzte Gelenk ruhig. Der betroffene Fuß sollte auf keinen Fall belastet werden.

  • Eis: Kühle die betroffene Stelle schnellstmöglich. Dazu kannst du ein Eispack nehmen (in ein Tuch einwickeln, sonst drohen Erfrierungen). Auch Kältekompressen (ebenfalls in ein Tuch einschlagen) eignen sich. Kühle etwa 30 Minuten.

  • Compression: Mit einem Kompressionsverband kannst du den verletzten Bereich entlasten und die Schmerzen vermindern.

  • Hochlagern: Bringt Entlastung für die betroffene Stelle und reduziert die Schwellung und die Bildung von Blutergüssen.

Nach einigen Tagen sollten deinen Beschwerden abklingen. Lass dich am besten von deinem Arzt oder Physiotherapeuten beraten, wann du deinen Fuß wieder normal belasten kannst.

Heilungsprozess: Wie lange dauert die Genesung?

Wie lange der Heilungsprozess dauert, hängt natürlich von der Schwere deiner Verstauchung ab. Bei einer leichten Verstauchung kannst du in der Regel nach ein bis zwei Wochen wieder normal gehen. Sind deine Bänder jedoch stark überdehnt, so kann dies vier bis sechs Wochen dauern. Bei einer Bänderdehnung lässt sich die Heilung beschleunigen, indem du die PECH-Regel (Pause – Eis – Compression – Hochlagern) befolgst. Das Tragen von Bandagen, Orthesen oder Schienen kann ebenfalls hilfreich sein. Lass dich dazu im Sanitätshaus beraten. Bei einem Bänderriss solltest du auf jeden Fall darauf achten, das Gelenk nicht zu früh oder zu stark zu belasten. Das kann die Heilung verzögern. Eine Physiotherapie, in der du unter Anleitung das Gelenk nach und nach wieder belastest, ist deshalb sinnvoll.

Wann sollte ich mit einem verstauchten Fuß zum Arzt?

Du bist mit dem Fuß umgeknickt und fragst dich: Ab wann muss ich zum Arzt? Die Antwort darauf ist einfach: Suche immer schnellstmöglich deinen Hausarzt auf! Er wird dir sagen können, ob du eine Verstauchung am Fuß davongetragen hast oder ob es sich doch um eine Prellung am Fuß oder gar einen Bruch handelt. So kannst du sichergehen, dass du dir mögliche Spätfolgen aufgrund einer unzureichenden oder falschen Behandlung ersparst.

Fazit

Fußverstauchungen sind eine sehr häufige Verletzung, fast jeder hat sie schon einmal gehabt oder erleidet sie irgendwann. Sie ist immer schmerzhaft, führt zu Schwellungen und Blutergüssen und hat zur Folge, dass du dich und den betroffenen Fuß ein Weilchen schonen musst. Lass dich von deinem Arzt beraten und genau untersuchen, damit du sicher sein kannst, dass dir Spätfolgen erspart bleiben. Die gute Nachricht ist: In der Regel heilt eine Verstauchung von selbst aus, ohne dass eine Operation nötig ist.

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Karin Pütz
Medical Writerin
Autor

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