Stoma und die Haut ist wund? So schützt du dich!

Wenn du um dein Stoma herum wunde Haut bemerkst, so kann es dafür mehrere Gründe geben. Tatsächlich kommt es oft vor, dass die Haut um die Wunde gereizt, rot oder wund ist. Außerdem ist die das Stoma umgebende Haut anfällig für Entzündungen. Die Ursachen dafür sind meist Probleme bei der Stomaversorgung. Die gute Nachricht ist jedoch: Mit ein paar einfachen Veränderungen kannst du die Beschwerden meist recht schnell wieder beheben.

Ein Stoma ist eine operativ angelegte Körperöffnung. Leicht kann es zu Infektionen und zu stomabedingten Hautproblemen kommen. So passiert es zum Beispiel manchmal, dass die Haut nässt oder sich entzündet. Hier erfährst du mehr dazu:

Haut nässt

Durch zu häufiges Wechseln der Stomaanlage kann die Haut gereizt werden. Neben Hautrötungen, Jucken und Brennen kann dies zur Folge haben, dass die Haut nässt, sich in manchen Fällen sogar ablöst. Diese Schäden entstehen unter anderem unter der Stomaplatte oder am Randbereich des Stomabeutels. Es gibt verschiedene Pflegeprodukte, die hilfreich sind (etwa Hautschutzcremes oder Hautschutzpasten). Lass dich von deinem Arzt oder deinem Stomatherapeuten hierzu beraten. Dies ist auch angesagt, wenn die Wunde unter der Haftsubstanz nässt, denn es besteht eine erhöhte Infektionsgefahr. Außerdem ist es in seltenen Fällen möglich, dass du auf bestimmte Materialien, die bei deiner Stomaversorgung verwendet werden, allergisch reagierst. Lass dann einen Allergietest machen!

Haut entzündet

Die Gefahr, dass sich die Haut um ein Stoma entzündet, kann groß sein. Ursachen können Fehler und Unverträglichkeiten beim Austausch der Stomaversorgung sein, aber zum Beispiel auch der Kontakt mit Ausscheidungen. Meist kommt es bei einem Stoma zu Hautentzündungen in dem Bereich um das Stoma herum. Oft verändert sich dann auch die Farbe der Haut von rosa/rot hin zu blassem bläulich-violett. In besonders schweren Fällen kann es sein, dass Eiter austritt. – Aber was tun, wenn die Haut entzündet ist? Suche deinen Arzt auf und lasse abklären, ob deine Stomaversorgung richtig sitzt.

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Stomata. So kannst du zum Beispiel einen künstlichen Blasenausgang oder einen künstlichen Darmausgang bekommen. Eines jedoch ist allen Stomata gemeinsam: Eine sorgfältige Pflege ist unerlässlich. Ansonsten können zahlreiche Probleme auftreten. Diese hier gehören dazu:

• Hautreizung:

  Der Hautbereich um das Stoma herum (peri- und parastomale Haut genannt) wird besonders strapaziert. Eine Hautreizung entsteht durch zu häufiges Wechseln der Stomaversorgung und geht oft einher mit Hautrötungen, Jucken, Brennen, Nässen sowie Hautablösung. Aber auch eine Unverträglichkeit des zur Stomaversorgung verwendeten Materials kann in seltenen Fällen die Ursache sein (Allergie). Dann ist meist die ganze Fläche der Stomaversorgung betroffen. Eine Hautreizung kann in der Folge zu einer Undichtigkeit (Leckage) des Stomas führen. Bildet sich ein Loch in der Haut neben dem Stoma, so kann auch dies in einer falsch sitzenden und drückenden Versorgung begründet sein. Durch die permanente Hautreizung können durchaus auch größere Wunden entstehen, die schlecht abheilen. Hole dir in solchen Fällen unbedingt fachlichen Rat ein!

• Stomablutung:

  Sie kann unter anderem durch überschießendes Granulationsgewebe am Stomarand entstehen und sollte fachärztlich begutachtet werden. Das Auflegen einer Kompresse mit kaltem Wasser hilft.

  Außerdem gut zu wissen: Wenn die Haare um das Stoma herum nicht entfernt werden, so kann es zu einer Haarbalgentzündung kommen. Beim Wechseln der Stomaversorgung werden dann kleine Härchen ausgerissen, was zu Verletzungen und daraus folgenden Entzündungen führen kann.

• Stomaverengung (Stenosen):

  Die häufigste Ursache ist eine Bauchwandveränderung oder Narbenzug. Oft ist eine chirurgische Stomakorrektur notwendig.

• Stomaeinziehung (Retraktion):

  In solchen Fällen zieht sich das Stoma unter Hautniveau zurück. Der Grund kann sein, dass das Stoma unter Spannung angelegt wurde. Aber auch starke Gewichtsschwankungen sowie Entzündungen des Darms führen häufig zu einer Stomaeinziehung.

• Bauchwandbruch:

  Er kann zum Beispiel durch schweres Heben oder körperliche Überbelastung entstehen und macht sich äußerlich als Vorwölbung der Bauchdecke bemerkbar. Der Bruch kann schmerzhaft sein und dazu führen, dass der Darm eingeklemmt wird.

• Darmvorfall (Prolaps):

  Wenn der Darm mehr als sechs Zentimeter aus der Bauchhöhle hervortritt, ist von einem Darmvorfall die Rede. In einigen Fällen ist eine Operation nötig. Besprich dich dazu mit deinem Arzt!

• Undichte Naht:

  In seltenen Fällen kommt es vor, dass sich die Naht nach einer Darm-OP öffnet. Bei einer solchen Nahtdehiszenz ist ärztliche Konsultation dringend erforderlich.

Ist die Haut um dein Stoma herum gerötet und gereizt? Dann solltest du dringend etwas unternehmen, denn sonst können sich Wunden bilden, die schlecht wieder verheilen. Hier ein Überblick dazu, was du tun kannst, welche Hilfsmittel infrage kommen und welche Tricks es gibt, damit deine Haut sich rasch wieder erholt:

• Verwende bei der Reinigung der Haut rund um das Stoma am besten nur Wasser und keine scharfen Zusätze wie Seife oder ähnliches.

• Vermeide Cremes, die einen Film auf der Haut hinterlassen, denn dies kann dazu führen, dass die Stomaversorgung nicht richtig haftet.

• Benutze einen Hautschutz für den betroffenen Bereich. Er bewahrt die Haut vor dem Kontakt mit Ausscheidungen.

• Wenn du eine Wunde in der Haut um das Stoma bemerkst – zum Beispiel unter der Haftplatte oder an den Rändern –, so kannst du Verschiedenes tun, um die Heilung zu unterstützen. So gibt es beispielsweise spezielle Produkte zur Wundversorgung. Lass dich im Sanitätshaus beraten, was für dich persönlich am besten geeignet ist.

• Dir sind in der Haut um dein Stoma rote Pusteln mit weißen Spitzen aufgefallen, die jucken und brennen? Dann kann dies auf eine Pilzinfektion hindeuten. Suche deinen Arzt auf. Er wird gegebenenfalls einen Abstrich machen und den Pilz mit Medikamenten behandeln. Eine Pilzinfektion tritt in der Regel auf, wenn du eine Abwehrschwäche hast und die Hautflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Achte unbedingt darauf, ausschließlich Einmalmaterialien zu verwenden!

• Aber neben Hautproblemen gibt es noch weitere Komplikationen, die sich mit einem Stoma ergeben können. So kann es zum Beispiel verstopfen. Dies geschieht meist dann, wenn du faserreiche Nahrung (zum Beispiel Spargel oder Nüsse) nicht ausreichend zerkaust. Deshalb hier ein paar Tipps, wie du eine Stomaverstopfung lösen kannst: Achte zunächst darauf, genug zu trinken – am besten Wasser. In diesem speziellen Fall können aber Tees, manchmal auch Getränke mit Kohlensäure sinnvoll sein. Folgende Lebensmittel helfen gegen Verstopfung: Obst, Vollkornprodukte, Gemüse, Kleie. Massiere die Umgebung des Stomas außerdem sanft. Bringt all dies keine Besserung, so kannst du nach ärztlichem Rat zu einem sanften Abführmittel greifen. Übrigens: Wenn du unsicher bist, wie du einen Stomabeutel wechseln sollst, so lass dich im Sanitätshaus beraten oder schaue dir – eventuell zusätzlich – ein Video zum Thema Stomabeutel-Wechseln bei YouTube an.

Um die Haut um dein Stoma herum vor Rötungen, Wunden und ähnlichem zu schützen, kannst du einiges tun. Dies hier hilft am besten:

• Bringe die Basisplatte immer auf sauberer, trockener Haut an.

• Achte darauf, dass sie passgenau sitzt. Nur dann schützt sie deine Haut vor dem Kontakt mit den Ausscheidungen. Außerdem wird verhindert, dass sich Bakterien und Ähnliches unter der Platte festsetzen können.

• Kontrolliere den Sitz der Platte regelmäßig und schaue dir die Haut um dein Stoma herum genau an.

• Ein Pflasterentferner kann helfen, die Platte sanfter von der Haut abzulösen.

• Spezielle Hautsprays oder Hautcremes können für die Pflege deiner Haut sinnvoll sein. Lass dich dazu im Sanitätshaus beraten.