Bandage über oder unter der Socke? Hinweis zum richtigen Tragen

Hast du dich jemals gefragt, ob du deine Bandage über oder unter der Socke tragen solltest? Eine scheinbar simple Frage, die jedoch entscheidend für die Wirksamkeit und den Komfort deiner Bandage ist. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige rund um das richtige Tragen von Bandagen am Fuß, worauf du bei der Auswahl achten solltest und welche Übungen dein Sprunggelenk stärken können.

Bandagen sind weit mehr als nur ein einfaches Hilfsmittel zur Stabilisierung eines Gelenks. Sie sind wahre Multitalente, die dir helfen, Schmerzen zu lindern, Heilungsprozesse zu unterstützen und sogar Verletzungen vorzubeugen. Doch wie genau funktioniert eine Bandage und wie ist sie aufgebaut? Bandagen zeichnen sich durch ihre Flexibilität und das elastische Kompressionsgestrick aus, das sich perfekt an deine Körperform anpasst und dir gleichzeitig Bewegungsfreiheit bietet. Diese spezielle Struktur verbessert die Eigenwahrnehmung deines Körpers und aktiviert die umliegende Muskulatur. Bei jeder Bewegung erzeugt das Zusammenspiel von An- und Entspannung der Muskulatur einen Wechseldruck, der das Weichteilgewebe massiert. Eingearbeitete Funktionselemente – sogenannte Pelotten – schützen empfindliche Stellen wie die Achillessehne oder den Knöchel und sorgen für eine zusätzliche Massage durch das Gewebe.

Die richtige Anwendung der Bandage ist entscheidend für ihre Wirksamkeit und deinen Komfort. Wie eine Bandage am Fuß getragen wird, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und auch vom Aufbau der Bandage abhängig. Empfiehlt der Hersteller das Tragen der Bandage über der Socke, solltest du auf eine dünne, gut sitzende Socke achten, um eine mögliche Faltenbildung zu verhindern. Damit die Bandage aber ihre volle Wirkung entfalten kann, empfehlen die meisten Hersteller das Tragen der Bandage direkt auf der Haut. Die Bandage sollte dabei eng anliegen, aber nicht so fest sitzen, dass sie die Durchblutung beeinträchtigt oder Taubheitsgefühle verursacht. Vergiss nicht, regelmäßig auf Anzeichen von Hautreaktionen oder Druckstellen zu achten. Wenn du unsicher bist, ob die Bandage richtig sitzt, kannst du das joviva-Team jederzeit kontaktieren. In einem unserer Sanitätshäuser vor Ort hast du die Möglichkeit, die Sprunggelenkbandage zu testen und die Bandage korrekt anpassen zu lassen.

So ziehst du eine Fußbandage an

Beim Anlegen einer Fußbandage ist es wichtig, die folgenden Tipps zu beachten, damit die Bandage richtig sitzt.

• Saubere, trockene Haut: Reinige deinen Fuß gründlich und trockne ihn ab.

• Anlegen der Bandage: Ziehe die Bandage direkt über den betroffenen Fuß – je nach Herstellerangabe ohne oder mit Socken darunter.

• Positionierung: Achte darauf, dass die Bandage faltenfrei sitzt und alle Bereiche am Fuß korrekt abdeckt.

• Anpassung: Stelle sicher, dass die Bandage fest genug sitzt, um Unterstützung zu bieten, aber nicht so eng, dass sie die Blutzirkulation einschränkt.

• Kontrolle: Gehe ein paar Schritte, um sicherzustellen, dass die Bandage weder rutscht noch drückt.

Warum ist eine korrekte Anwendung so wichtig?

Die Vorteile einer Fußbandage lassen sich nur dann optimal nutzen, wenn sie korrekt angezogen wird. Eine unsachgemäße Anwendung kann die Wirkung der Bandage beeinträchtigen und sogar zu weiteren Beschwerden wie Durchblutungsstörungen oder zusätzlichen Verletzungen führen. Halte dich deswegen beim Anlegen der Knöchelbandage oder Fußgelenkbandage immer an die Empfehlungen des Herstellers oder lass dich am besten in einem unserer Sanitätshäuser schulen, wie du die Bandage korrekt anlegst.

Neben der richtigen Anwendung spielt auch die Pflege der Bandage eine wichtige Rolle. Regelmäßiges Waschen gemäß den Herstellerangaben sorgt dafür, dass die Bandage hygienisch bleibt und ihre elastischen Eigenschaften behält.

Das Fußgelenk kann von verschiedenen Verletzungen oder Erkrankungen betroffen sein, für die es spezifische Bandagen gibt. Die Bandage am Fuß hat die Aufgabe, Schmerzen zu lindern, Stabilität zu bieten und den Heilungsprozess zu unterstützen. Orthesen kommen zum Einsatz, wenn der Fuß ruhiggestellt oder geführt werden muss. Hier sind einige gängige Typen und ihre Anwendungsbereiche:

• Sprunggelenkbandage oder Knöchelbandage: Das elastische Material bietet eine moderate Kompression und Stabilität für den Knöchel, während es die Bewegungsfreiheit weitgehend erhält. Die Bandage am Sprunggelenk ist ideal bei leichten bis mittelschweren Verstauchungen und einer allgemeinen Instabilität des Knöchels.

• OSG-Bandage: Eine OSG-Bandage ist speziell für das obere Sprunggelenk (OSG) entwickelt. Das obere Sprunggelenk befindet sich zwischen dem Schienbein (Tibia), dem Wadenbein (Fibula) und dem Sprungbein (Talus) und spielt eine zentrale Rolle bei der Beweglichkeit und Stabilität des Fußes.

• USG-Bandage: Eine USG-Bandage ist eine spezielle Bandage, die das untere Sprunggelenk (USG) unterstützt und stabilisiert. Sie ist darauf ausgelegt, das Gelenk zwischen dem Fersenbein (Calcaneus) und dem Sprungbein (Talus) zu entlasten, indem sie Kompression und mechanische Stabilität bietet.

• Stabilisierende Fußgelenkbandage: Die Bandage verfügt über zusätzliche Stützelemente wie seitliche Stäbe oder Gurtsysteme, um die Beweglichkeit deutlich einzuschränken und maximale Stabilität zu bieten. Diese Bandage kommt bei schweren Verstauchungen, nach Operationen oder chronischen Instabilitäten zum Einsatz. Sie eignet sich auch nach der Phase der Ruhigstellung als Bandage nach einem Bänderriss.

• Achillessehnenbandage: Eine wichtige Komponente der Achillessehnenbandage sind die anatomisch geformten Pelotten – flexible Pads, die gezielt an der Achillessehne positioniert sind. Während der Bewegung massieren diese Pelotten die umliegenden Gewebestrukturen sanft, was Schmerzen lindert und die muskuläre Aktivität erhöht. Die Bandage wird bei Problemen der Achillessehne verordnet wie z. B. bei einer Achillessehnenentzündung oder nach einer Operation.

• Sprunggelenk-Kompressionsstrumpf: Der Strumpf ist aus dünnem, atmungsaktivem Material hergestellt, das gleichmäßigen Kompressionsdruck bietet und hilft, Schwellungen zu reduzieren.

• Mittelfußbandage: Eine Fußbandage für den Mittelfuß ist eine spezielle Bandage, die hilft, den Fußrücken und die Mittelfußknochen zu entlasten, indem sie Kompression bietet und mechanische Stabilität gewährleistet. Diese Bandage ist besonders nützlich bei Beschwerden wie Mittelfußfrakturen, Bänderdehnungen, Entzündungen oder chronischen Schmerzen im Mittelfußbereich.

• Sprunggelenkorthese: Die Orthese besteht aus festen, oft anpassbaren Materialien wie Kunststoff oder Metall, kombiniert mit weichen Polsterungen für einen hohen Tragekomfort. Sie dient zur Ruhigstellung des Sprunggelenks, um den Heilungsprozess nach einer OP oder einer Verletzung wie einem Bänderriss oder einem Sehnenriss am Fuß zu unterstützen.

• Fußheberorthese: Diese Orthese hebt den Fuß an, um Gangunsicherheiten zu vermeiden, und ermöglicht Patienten mit Fußheberschwäche oder anderen neurologischen Erkrankungen ein normales Gehmuster.

Die Stabilisierung des Fußgelenks mit Bandagen ist ein wichtiger Bestandteil der Prävention und Behandlung von Verletzungen. Ein gut stabilisiertes Fußgelenk kann das Risiko von Verstauchungen, Bänderdehnungen und sogar Frakturen erheblich reduzieren.

Gezielte Entlastung für das Sprunggelenk beim Sport

Besonders bei sportlichen Aktivitäten, die schnelle Richtungswechsel und Sprünge erfordern, wie Basketball oder Tennis, sind die Gelenke hohen Belastungen ausgesetzt. Hier kommen Sportbandagen für das Sprunggelenk ins Spiel, die das Gelenk unterstützen und für zusätzliche Stabilität sorgen. Diese Hilfsmittel bieten nicht nur mechanischen Halt, sondern verbessern auch die propriozeptive Wahrnehmung – das heißt, sie helfen, die Position und Bewegung des Fußes besser zu kontrollieren. Diese verbesserte Kontrolle mit einer Sprunggelenkbandage beim Sport kann erneuten Verletzungen vorbeugen und die Leistungsfähigkeit steigern.

Das richtige Anlegen und Verwenden von Bandagen ist entscheidend, um Verletzungen zu entlasten, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Ob du mit einer Sportverletzung, einer chronischen Erkrankung oder einer postoperativen Genesung zu tun hast, hier sind einige wichtige Tipps und grundsätzliche Dos and Don'ts für die Anwendung von Bandagen.

Dos

• Tipp 1: Achte darauf, dass die Haut sauber und trocken ist, bevor du die Bandage anlegst. Das beugt Hautreizungen und Infektionen vor.

• Tipp 2: Die Bandage sollte die passende Größe für den betroffenen Bereich haben, um einen optimalen Halt und Komfort zu gewährleisten.

• Tipp 3: Stelle sicher, dass die Bandage fest sitzt, aber nicht zu eng. Sie sollte stabilisieren, aber die Blutzirkulation nicht beeinträchtigen.

• Tipp 4: Kontrolliere die Bandage regelmäßig während des Tragens. Prüfe auf Anzeichen von Schwellungen, Taubheitsgefühlen oder veränderter Hautfarbe, die auf eine zu enge Bandage hinweisen könnten.

• Tipp 5: Halte die Bandage sauber und wasche sie nach Bedarf gemäß den Herstellerangaben, um Hygiene und Wirksamkeit zu gewährleisten.

Don'ts

• Tipp 1: Ziehe die Bandage nicht zu straff an. Eine zu enge Bandage kann die Blutzirkulation beeinträchtigen und mehr Schaden als Nutzen bringen.

• Tipp 2: Lege die Bandage niemals direkt über offene Wunden oder stark gereizte Haut auf. Verwende in diesem Fall sterile Verbände oder Wundauflagen als Schutz.

• Tipp 3: Trage die Bandage nicht über einen längeren Zeitraum am Stück, es sei denn, dies wurde vom Arzt so verordnet. Dauerhafter Druck kann die Haut und das darunterliegende Gewebe schädigen.

• Tipp 4: Falls die Bandage Unbehagen verursacht, sie drückt oder die Bewegung erheblich einschränkt, justiere sie oder wechsle sie aus.

• Tipp 5: Verwende Bandagen nicht ohne vorherige Beratung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten, insbesondere bei schweren oder chronischen Verletzungen.

Nach Verletzungen, wie Sprunggelenksverstauchung, Bänderdehnung oder gar Bänderriss, ist die Stabilität des Gelenks gemindert und das Risiko für erneute Verletzungen erhöht. Neben dem Tragen einer Bandage kannst du dein Gelenk durch Übungen stärken. Bevor du startest, kläre unbedingt mit deinem Arzt ab, ob die Übungen für dich geeignet sind.