Mittelfußbruch: Ursachen, Symptome & Heilung
Einleitung
Mitten im Fußballspiel knickt dein Fuß nach außen um und du spürst einen stechenden Schmerz – ein Hinweis auf einen möglichen Mittelfußbruch. Solche Verletzungen sind bei sportlichen Aktivitäten keine Seltenheit. Ganz im Gegenteil – die Mittelfußfraktur ist laut dem VBG-Sportreport, der die Verletzungen der zwei obersten Ligen im Fußball, Handball, Basketball und Eishockey analysiert, weit oben auf der Verletzungsliste. In diesem Artikel klären wir auf, wie man eine Mittelfußfraktur erkennt und welche Therapiemaßnahmen zu einer schnellen Heilung führen.
Mittelfußbrüche entstehen meist durch Sportunfälle. Die Ursache ist häufig ein Umknicken oder ein Foul, es kann sich aber auch um einen Überlastungsbruch handeln.
Stechende Schmerzen, Schwellungen und Hämatome im Mittelfußbereich sowie verstärkte Schmerzen bei Druck und Belastung sind typisch für einen Bruch.
Der Unfallhergang und eine körperliche Untersuchung geben erste Hinweise auf einen Mittelfußbruch. Die genaue Diagnose stellt der Arzt mithilfe von Röntgen, CT oder MRT.
Einfache Brüche werden durch Ruhigstellung behandelt. Hierzu verordnet der Arzt meist einen Entlastungsschuh. Verschobene Brüche oder Trümmerbrüche müssen operiert werden.
Physiotherapie und gezielte Übungen helfen, die Mobilität wiederherzustellen und langfristige Schäden zu vermeiden.
Was ist ein Mittelfußbruch?
Ein Mittelfußbruch, auch bekannt als Metatarsalfraktur, bezeichnet einen Bruch der Mittelfußknochen, welche die Verbindung zwischen den Fußwurzelknochen und den Fußzehen bilden. Die fünf Mittelfußknochen haben wichtige Funktionen im Fuß: Sie verteilen das Körpergewicht und ermöglichen Beweglichkeit. Besonders der erste und der fünfte Mittelfußknochen sind wichtig für die Stabilität des Fußgewölbes. Mittelfußbrüche machen ungefähr ein Drittel aller Fußfrakturen aus.
Besonders häufig betroffen ist der fünfte Mittelfußknochen an der Außenseite des Fußes – eine Verletzung, die als Jones-Fraktur bekannt ist. Sportler sind besonders häufig von einem Mittelfußbruch betroffen, da sie sowohl durch akute Verletzungen als auch durch chronische Überbelastung gefährdet sind.
Ursachen und Risikofaktoren: Warum entsteht ein Mittelfußbruch?
Ein Mittelfußbruch entsteht häufig durch einen Unfall, kann aber auch durch eine dauerhafte Überlastung entstehen.
Häufige Ursachen eines Mittelfußbruchs:
Unfallbedingte Einwirkung, z. B. durch heruntergefallene schwere Gegenstände oder durch das Überrollen des Fußes mit einem Auto
Akute Sportverletzungen, besonders beim Fußball
Chronische Überbelastung, die zu Ermüdungsbrüchen oder Stressfrakturen führen können; Marathonläufer, Jogger und Balletttänzer sind besonders häufig betroffen
Symptome eines Mittelfußbruchs
Ein Mittelfußbruch äußert sich meist unmittelbar nach dem Sportunfall durch stechende Schmerzen im Bereich zwischen Fußwurzelknochen und Zehen. Diese Schmerzen verstärken sich bei Druck auf die betroffene Stelle oder bei Belastung durch Stehen und Gehen. Handelt es sich um einen Ermüdungsbruch, kann es jedoch auch zu deutlich weniger intensiven Schmerzen kommen. Du solltest jetzt sofort eine weitere Belastung des Fußes vermeiden.
Oft treten zusätzlich Schwellungen und Hämatome im verletzten Bereich auf, die die Beweglichkeit des Fußes erheblich einschränken. Die Schwellung ist nach einem Mittelfußknochen ein lang anhaltendes Symptom, das immer wieder auftreten kann – auch über die Heilungsphase des Knochenbruchs hinaus.
Symptome eines Mittelfußbruchs im Überblick:
plötzlich einsetzende, starke Schmerzen im Mittelfußbereich
Schwellung und Hämatome um die Bruchstelle
eingeschränkte Bewegungsfähigkeit des Fußes
verstärkte Schmerzen bei Druck oder Belastung
sichtbare Knochenfragmente bei offenen Brüchen
dumpfer Schmerz nach Einsetzen der Schwellung
Es ist wichtig, bei Verdacht auf einen Mittelfußbruch schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und passende Behandlung zu erhalten.
Wie wird ein Mittelfußbruch festgestellt?
Die Diagnose eines Mittelfußbruchs beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Der Arzt lässt sich von dir den Unfallhergang genau schildern, befragt dich zu den Schmerzen und Vorerkrankungen. Anschließend untersucht er vorsichtig deinen verletzten Fuß und prüft ihn auf Beweglichkeit. Zur Bestätigung der Diagnose wird standardmäßig eine Röntgenuntersuchung in mehreren Ebenen durchgeführt, um Art und Ausmaß der knöchernen Verletzungen sichtbar zu machen. Bei komplizierten Brüchen, wie Trümmerfrakturen, können weiterführende Bildgebungsverfahren wie die Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) notwendig sein, um eine detaillierte Darstellung der Verletzung zu erhalten. Die Bildgebung ist entscheidend für die exakte Diagnose und die anschließende Therapieempfehlung.
Behandlung eines Mittelfußbruchs
Die Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Mittelfußbruch umfassen in erster Linie Kühlung, Hochlagerung und Schmerztherapie. Die Kühlung und das Hochlagern helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
Konservative Behandlung
In vielen Fällen ist eine konservative Behandlung ohne Operation möglich. Dazu werden spezielle Entlastungsschuhe verwendet, die durch eine besonders steife Sohle das Abrollen über den Mittelfuß verhindern. Zusätzlich kommen Gipsschienen oder Gipsschuhe zum Einsatz, um den Fuß ruhigzustellen und die Heilung zu unterstützen. Begleitende Maßnahmen wie weitere Kühlung, die Anwendung von Kinesio-Tapes und eine ausreichende Schmerztherapie können den Heilungsprozess zusätzlich fördern.
Therapeutische Maßnahmen bei einem Mittelfußbruch:
Schmerztherapie
Verwendung von Entlastungsschuhen mit steifer Sohle
Einsatz von Gipsschienen oder Orthesen zur Ruhigstellung. Meist wird ein sogenannter Entlastungsschuh verordnet.
Bandagen und Kinesio-Tapes zur Stabilisierung des Fußes bei Wiederaufnahme des Trainings
Operative Behandlung
Eine Operation ist notwendig, wenn die Knochen beim Mittelfußbruch stark verschoben sind oder der Knochen zertrümmert wurde. Die Knochenfragmente werden bei der OP korrekt ausgerichtet und mit Schrauben oder Platten stabilisiert. Diese Eingriffe erfordern in der Regel nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt von etwa zwei Tagen. Nach der Operation sind regelmäßige Röntgenkontrollen wichtig, um den Heilungsfortschritt zu überwachen und festzustellen, wann der Fuß wieder belastet werden kann.
Bei einer Jones-Fraktur, einer speziellen Form des Mittelfußbruchs, ist eine Operation nötig, wenn die Verschiebung mehr als fünf Millimeter beträgt. Hierfür werden Zugschrauben oder eine Zuggurtung eingesetzt. Nach der Operation ist das Tragen einer festen Sohle im Schuh wichtig, um den Fuß zu stabilisieren.
Für Frakturen der übrigen Mittelfußknochen wird der Knochen im geschlossenen Verfahren neu ausgerichtet und mit Drähten unter der Haut fixiert. Besonders der erste Mittelfußknochen, der maßgeblich zur Stabilität des Fußes beiträgt, muss bei einem Bruch frühzeitig und zuverlässig fixiert werden, um eine optimale Heilung zu gewährleisten. Bei einer sogenannten Lisfranc-Luxationsfraktur am zweiten Mittelfußknochen wird der Bruch in einer offenen Operation mit Drähten und Schrauben versorgt.
Unterarmgehstützen zur Unterstützung der Genesung
Unterarmgehstützen sind eine hilfreiche Unterstützung bei einem Mittelfußbruch, um den betroffenen Fuß zu entlasten und das Gehen sicherer und schmerzfreier zu gestalten. Die Vorteile von Unterarmgehhilfen sind vielfältig: Sie bieten Stabilität, reduzieren das Risiko von Stürzen und fördern eine gleichmäßigere Gewichtsverteilung, wodurch der Heilungsprozess beschleunigt wird. Bei der Auswahl der passenden Gehhilfen ist es wichtig, auf Ergonomie und individuelle Anpassungsmöglichkeiten zu achten.
Praktische Tipps zur Auswahl und Nutzung von Unterarmgehhilfen:
Ergonomie: Achte auf gepolsterte Griffe und höhenverstellbare Stangen.
Stabilität: Wähle Modelle mit rutschfesten Gummipuffern für sicheren Halt.
Beliebte Modelle: Leichtgewichtige Aluminium-Gehhilfen sind oft von Vorteil.
Zusatzfunktionen: Modelle mit integrierten Stoßdämpfern bieten zusätzlichen Komfort.
Praktische Tipps zur Rehabilitation
Die Rehabilitation nach einem Mittelfußbruch ist entscheidend für die vollständige Wiederherstellung der Mobilität und zur Vermeidung von langfristigen Schäden. Physiotherapie spielt hierbei eine zentrale Rolle. Durch gezielte Übungen wird die Beweglichkeit des Fußes wiederhergestellt, die Muskulatur gestärkt und die Heilung gefördert.
Praktische Tipps zur Rehabilitation:
Physiotherapie: Regelmäßige Sitzungen zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur.
Gezielte Übungen: Übungen zur Stärkung der Fußmuskulatur, die auch zu Hause durchgeführt werden können.
Schwellungen reduzieren: Durch physiotherapeutische Maßnahmen und gezielte Kühlung.
Langfristige Maßnahmen: Tragen von geeignetem Schuhwerk zur Vermeidung von Fehlbelastungen.
Belastung schrittweise steigern: Den Fuß nicht sofort voll belasten, sondern die Intensität langsam erhöhen.
Fazit
Der Mittelfußbruch ist eine der häufigsten Verletzungen bei Mannschaftssportarten wie Fußball, Handball oder Eishockey. Ein schwerer Sturz oder ein Foul kann zu einem Bruch führen. Aber auch eine chronische Überlastung, wie sie bei Läufern oder Balletttänzern vorkommen kann, ist eine mögliche Ursache für einen Mittelfußbruch. Ein einfacher Bruch kann oft konservativ mittels Ruhigstellung behandelt werden, was jedoch eine lange Ruhigstellung und Geduld erfordert. Bei stärker verschobenen Knochen oder einem Trümmerbruch ist eine Operation notwendig, um die Knochenfragmente mithilfe von Drähten oder Schrauben präzise zu fixieren und eine optimale Heilung zu ermöglichen.
Oft gefragt
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