Schwanger und plötzlich inkontinent – was mir geholfen hat
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Leider kein Einzelfall
Mehr als ein Drittel aller Schwangeren macht diese Erfahrung und verliert unwillkürlich Urin, zum Beispiel beim Lachen oder Husten. Mit einer dieser Frauen habe ich gesprochen. Sie heißt Nina K. und ist 26 Jahre alt. Dies hier ist ihre Geschichte:
Ein Moment voller Scham ...
Es geschah, als ich gerade im dritten Monat schwanger war. Zu diesem Zeitpunkt erschien mir die Welt gerade rosarot. Doch ein eigentlich ganz banaler Moment brachte mich dann unerwartet völlig aus der Fassung: Gerade war ich schwungvoll aufgestanden, um aus dem Bus zu steigen, als ich spürte, wie etwas Warmes, Nasses aus mir herauslief.
War das etwa Urin?!
Ich war irritiert und peinlich berührt, wurde zu allem Überfluss auch noch rot und brauchte einen Moment, um mich zu fangen. Zum Glück trug ich einen Mantel. Mein kleines Malheur würde also wohl niemandem auffallen. Dennoch fühlte ich mich beschämt. Ich bin eine erwachsene Frau, 26 Jahre alt – und dann das! Was, wenn mir so etwas jetzt öfters passiert? Das wollte ich mir lieber gar nicht erst ausmalen …
Harndrang und Inkontinenz in der Schwangerschaft
In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ist der Drang, häufig auf die Toilette zu müssen, am stärksten.
Ende des zweiten Trimesters deiner Schwangerschaft beginnt häufig der Kopf des Ungeborenen auf die Blase zu drücken. Der Harndrang nimmt wieder zu.
Belastungsinkontinenz in der Schwangerschaft
Klar, ich hatte schon öfters davon gelesen, dass etwa 30 Prozent der Schwangeren an einer Belastungsinkontinenz leiden, also Urin verlieren, wenn sie husten, niesen, laufen oder ruckartige Bewegungen machen. Dennoch hatte ich das Thema verdrängt. Warum sollte mich das betreffen? Mit meiner Blase hatte ich bis dato noch nie Probleme gehabt. Nicht mal an eine Blasenentzündung kann ich mich erinnern … Und von keiner meiner Freundinnen, die alle schon Kinder haben, hatte ich je gehört, dass sie plötzlich angefangen hätten, sich „in die Hose zu machen“. Zwar handelte es sich nur um wenig Urin – aber trotzdem …
Das Gefühl, die eigene Blase nicht mehr vollständig unter Kontrolle zu haben, hat mich stark verunsichert. So sehr, dass ich mich ein paar Tage kaum aus dem Haus getraut habe. Dann endlich habe ich mich zusammengerissen und bin zum Arzt gegangen.
Kleine Helfer haben mir die Unsicherheit genommen
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Kleine Helfer haben mir die Unsicherheit genommen
Seither sind mir die ungewollten kleinen „Missgeschicke“ immer mal wieder passiert – doch sie haben ihren Schrecken verloren. Inzwischen weiß ich, dass eine Belastungsinkontinenz in der Schwangerschaft jeden treffen kann. Sie ist eine Folge der hormonellen Umstellung und der körperlichen Veränderungen. Kein Grund zur Sorge also. Außerdem bin ich nun, wenn ich das Haus verlasse, vorbereitet. Dank Vorlagen und Einweghöschen fühle ich mich in meinem Alltag wieder sicher und frei. Außerdem habe ich nun immer eine Notfall-Slipeinlage dabei.
Inkontinenz in der Schwangerschaft vorbeugen
Ernähre dich gesund und ausgewogen.
Trinke ausreichend. Ein stark konzentrierter Harn reizt die Blase zusätzlich.
Besuche einen Geburtsvorbereitungskurs. Dort bekommst du Tipps, wie du es vermeidest, deinen Beckenboden unnötig zu belasten.
Sanfte Sexualität kann den Beckenboden stärken.
Ich weiß jetzt: Ich kann selbst ganz viel tun!
Mehr als ein Drittel aller Schwangeren macht diese Erfahrung, meist im zweiten Drittel der Schwangerschaft. In solchen Fällen verlieren die Betroffenen immer wieder unwillkürlich Urin – zum Beispiel beim Lachen oder Husten. Mit einer dieser Frauen habe ich gesprochen. Sie heißt Nina K. und 26 Jahre alt. Dies hier ist ihre Geschichte
Mittlerweile ist meine Tochter Mia schon seit fast zwei Monaten auf der Welt. Bei mir hat es mit einer natürlichen Geburt geklappt. Das Gefühl, Mutter zu sein, ist einfach unglaublich! Und um sicherzustellen, dass die Inkontinenz für mich bald kein Thema mehr ist, habe ich vor einer Woche mit Rückbildungsgymnastik und gezieltem Beckenbodentraining begonnen. Ich denke, das ist eine schöne und zugleich wirkungsvolle Möglichkeit, das Gefühl für den sich nun erneut verändernden Körper zurückzuerlangen.
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Karin Pütz
Karin Pütz arbeitet als Journalistin und Autorin für verschiedene deutsche Verlage und Fernsehsender. Neben wissenschaftlich-medizinischen Fachbüchern, die in enger Zusammenarbeit mit Ärzten entstanden sind, hat sie Biografien (von Prominenten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens) sowie Kinderbücher veröffentlicht. Darüber hinaus verfügt sie über langjährige Erfahrung als Redakteurin im News-, Wissenschafts- und Magazinbereich.
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