Blasenschwäche-Hausmittel: Entdecke jetzt, was wirklich hilft

Kündigt sich bei dir eine Blaseninfektion an oder musst du sehr häufig zur Toilette? Leichte Formen der Blasenschwäche kannst du mit Hausmitteln selbst behandeln, die rezeptfrei erhältlich sind. Wir klären auf, welche Hausmittel wirklich bei einer Blasenschwäche helfen und wie du sie einsetzen kannst. Vor allem bestimmte Heilkräuter haben einen großen Nutzen, wenn du sie zu Beginn deiner Blasenprobleme einsetzt.

Hausmittel gegen Blasenschwäche zielen darauf ab, deine Symptome zu lindern und die Blasenfunktion zu unterstützen. Dabei kann es sich um einfache, alltägliche Übungen, Ernährungsumstellungen oder die Nutzung bestimmter Pflanzen handeln. Vor allem die Pflanzenheilkunde bietet eine Reihe von Optionen, die z.B. bei der Reizblase als Hausmittel infrage kommen. Pflanzen wie Kürbis, Goldrute oder Schachtelhalm werden aufgrund ihrer potenziell positiven Wirkung auf die Blase und den Beckenboden häufig auch von Ärzten empfohlen oder im Rahmen einer komplementärmedizinischen Behandlung eingesetzt. Diese natürlichen Heilmittel können entzündungshemmende, muskelstärkende oder hormonregulierende Eigenschaften besitzen, die dazu beitragen können, den Harnfluss zu regulieren und den Drang zur Toilette zu mildern.

Heilpflanzen gegen Blasenschwäche

Folgenden Heilpflanzen wird eine positive Wirkung auf die Blase nachgesagt:

• Goldrute

Spürst du Brennen beim Wasserlassen und kündigt sich ein Harnwegsinfekt an? Bereits seit dem Mittelalter wird die Goldrute mit ihren harntreibenden Eigenschaften als Hausmittel gegen Blasenentzündung und Dranginkontinenz genutzt. Sie ist wie die Brennnessel auch reich an Flavonoiden und ätherischen Ölen. Du musst viel trinken, damit die Goldrute die schädlichen Bakterien aus den Harnwegen spülen kann. Zusätzlich hemmt sie das Bakterienwachstum, wirkt gegen Entzündungen und beruhigt die gereizte Blase. Goldrute kannst du als Tee trinken oder in Tablettenform einnehmen. Sprich zuvor mit deinem Arzt oder Apotheker. Menschen mit Herzschwäche und Nierenfunktionsstörungen dürfen diese Heilpflanze nicht einnehmen.

• Arzneikürbis

Kürbiskerne und daraus gewonnener Kürbissamen oder Kürbissamenöl tragen zur Besserung der Symptome bei einer überaktiven Blase bei – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Es handelt sich bei diesem Kürbis nicht um die Frucht am Marktstand, sondern um eine speziell für die Arzneimittelherstellung gezüchtete Pflanze. Ein Qualitätsmerkmal von Kürbissamen ist das spezifische Phytosterolmuster. Phytosterole sind natürliche Pflanzenstoffe, denen verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Sie wirken entzündungshemmend und haben eine beruhigende und regulierende Wirkung auf die Harnblase. Zusätzlich können sie das Wachstum von Bakterien oder Pilzen hemmen. Kürbissamenextrakte werden auch gegen Beschwerden des benignen Prostatasyndroms (BPS) eingesetzt, das häufig Blasenstörungen zur Folge hat. Laut Dr. Gerit Theil, Erstautorin einer Studie zur Behandlung mit Kürbissamenextrakt bei BPS, kam es bei bestimmten Betroffenen zu einer Linderung der Symptome sowie zur Verbesserung der Lebensqualität, und das sexuelle Wohlbefinden wurde gesteigert.

• Schachtelhalm

Der Schachtelhalm, auch bekannt als Zinnkraut, ist eine Heilpflanze mit langer Tradition, die heute vor allem zur Unterstützung bei Harnwegsinfektionen und Nierengrieß eingesetzt wird. Seine harntreibende Wirkung trägt dazu bei, die ableitenden Harnwege zu durchspülen und so bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen entgegenzuwirken. Für eine wirksame Durchspülungstherapie ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme entscheidend, weshalb Schachtelhalm häufig als Tee (1 bis 4 Gramm pro Tasse) zubereitet wird.

• Bärentraubenblätter

Bärentraubenblätter gelten traditionell als bewährtes Naturheilmittel und Harnwegsinfekt-Hausmittel. Sie enthalten den Wirkstoff Arbutin, der im Körper in seine wirksame Form Hydrochinon umgewandelt wird. Hydrochinon wird über die Niere ausgeschieden und wirkt in der Blase und Harnröhre antibakteriell. Bärentraubenblätter zählen wie die Goldrute und der Ackerschachtelhalm zu den Bestandteilen vieler Nieren- und Blasentees. Präparate mit Bärentraubenblättern solltest du ohne ärztlichen Rat nicht länger als eine Woche und nicht mehr als fünfmal pro Jahr einnehmen.

Nicht nur Heilpflanzen-Hausmittel wirken gegen Harndrang. Blasengesundheit kann maßgeblich von unserer Ernährung beeinflusst werden. Um die Blase zu stärken, ist es wichtig, Lebensmittel und Getränke auszuwählen, die einen positiven Effekt auf das Harnsystem haben. Während manche Nahrungsmittel die Blasenfunktion stärken, können andere, insbesondere harntreibende und reizende Substanzen, Symptome einer Inkontinenz oder Blasenschwäche verstärken. Hierbei ist es hilfreich, auf den eigenen Körper zu achten und gegebenenfalls ein Ernährungs- und Blasentagebuch zu führen. Dies bietet die Möglichkeit, die individuelle Verträglichkeit von bestimmten Speisen und Getränken zu verstehen und anzupassen.

Blasenstärkende Lebensmittel und Getränke

• Joghurt und Milch: Regelmäßiger Konsum kann sich durch Probiotika positiv auf die Blasenfunktion auswirken.

• Cranberrys: Besitzen antibakterielle Eigenschaften und können vorbeugend gegen Harnwegsinfektionen wirken.

• Kürbisprodukte: Insbesondere für Männer mit Prostatabeschwerden können sie unterstützend wirken und fördern die Muskel- und Nervenfunktion.

• Viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte: Ballaststoffreiche Nahrung fördert eine gesunde Verdauung und kann somit indirekt die Blasenfunktion unterstützen.

Beim Trinken sollte vor allem auf eine ausreichende, aber wohldosierte Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden:

• Wasser: Unterstützt die Nierenfunktion, ohne die Blase zu irritieren.

• Ungesüßter Tee (z.B. Rooibostee): Eine gute Alternative zu Wasser, die den Körper ohne Zusatz von Reizstoffen mit Flüssigkeit versorgt.

Lebensmittel und Getränke, die in Maßen genossen werden sollten

• Harntreibende Lebensmittel (z.B. Spargel, Bananen)

• Scharfe und saure Lebensmittel (z.B. Chili, Zitrusfrüchte)

• Blähende Lebensmittel (z.B. Kohl, Bohnen)

• Koffeinhaltige und alkoholische Getränke (z.B. Kaffee, Bier, Wein)

Eine gut funktionierende Blase ist ein wichtiger Baustein für dein Wohlbefinden und deine Lebensqualität. Neben medizinischer Behandlung gibt es einfache Anpassungen des Lebensstils und spezielle Übungen, die eine positive Wirkung auf deine Blasengesundheit haben können. Hier sind einige praktische Tipps, um deine Blase zu stärken.

Reizblase? Was hilft sofort?

• Viel trinken: Ausreichend Flüssigkeit fördert die Durchspülung der Harnwege. Achte darauf, abends weniger zu trinken, um nächtlichen Harndrang zu vermeiden.

• Gesund ernähren: Eine ausgewogene Ernährung mit genügend Ballaststoffen kann Verstopfungen vorbeugen, die Druck auf die Blase oder Prostata ausüben können.

• Lebensstiländerungen: Verzichte auf Rauchen und reduziere Alkohol und Koffein.

• Blase trainieren: Versuche, das Wasserlassen bewusst zu verzögern, um die Zeit zwischen den Toilettengängen schrittweise zu verlängern. Dies hilft vor allem, wenn die Blase drückt, obwohl sie leer ist.

• Pressen auf der Toilette vermeiden: Eine gesunde Blase kann sich selbst entleeren. Du brauchst nicht Mitpressen und der Urin läuft einfach raus – bei Frauen und Männern.

• Beckenboden trainieren: Gezielte Übungen für den Beckenboden stärken die Muskulatur, die entscheidend für die Kontrolle über die Blasenfunktion ist. Um die Blase vollständig zu entleeren, befolge diesen Tipp: Entspanne den Beckenboden und lass den Urin frei laufen ohne zu pressen.

• Tee gegen Blasenentzündung: Bei ersten Anzeichen einer Blasenentzündung wie Brennen oder häufiger Harndrang helfen Blasen- und Nierentees, die Harnwege durchzuspülen.

• Wärmeanwendungen: Wärmflaschen, Sitzbäder oder warme Umschläge können eine verkrampfte Blasenmuskulatur entspannen.

• Aktives Liebesleben: Sexuelle Aktivität kann die Beckenbodenmuskeln stärken und somit die Blasenfunktion unterstützen.

• Viel bewegen: Regelmäßiges, sanftes Training wie Spazierengehen oder Schwimmen hält den Körper in Form und fördert die Durchblutung im Beckenbereich.

Bei der Selbstbehandlung von Blasenschwäche schleichen sich oft Fehler ein, die das Problem der schwachen Blase verschärfen können. Ein typisches Beispiel ist, das Personen mit Blasenschwäche oft die Trinkmenge reduzieren, in der Hoffnung, den Gang zur Toilette – vor allem nachts – seltener antreten zu müssen. Dies kann jedoch zu einer hohen Konzentration des Urins und zu weiteren Reizungen der Blasenwand führen. Im Bereich der Pflanzenheilkunde sollte man ebenso Vorsicht walten lassen; nicht alles, was natürlich ist, ist automatisch ohne Risiko. Pflanzliche Präparate können starke Wirkstoffe enthalten, die möglicherweise Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen. Deshalb empfehlen wir dir, vor der Anwendung von Hausmitteln und Naturheilmitteln stets fachkundige Beratung bei einem Arzt oder Apotheker einzuholen.