Schmerzen in der Hüfte? Alles über Ursachen & Therapien
Einleitung
Die Hüfte ist den ganzen Tag gefordert, ob im Sitzen oder beim Gehen. Kein Wunder, dass Hüftschmerzen ein weitverbreitetes Problem darstellen, das Menschen aller Altersstufen betrifft. Die Schmerzen können akut oder chronisch verlaufen, in die Beine ausstrahlen und unterschiedlich ausgeprägt sein. Manche Patienten berichten über Schmerzen im Oberschenkel, andere klagen über Hüftbeuger-Schmerzen.
Bleiben Hüftbeschwerden unbehandelt, können sie die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Das muss nicht sein! Du kannst mithilfe eines Arztes die richtige Therapie für dich finden und deine Beschwerden lindern.
Hüftschmerzen sind weitverbreitet und können unterschiedliche Ursachen haben.
Schmerzen in der Leiste können auf Hüftprobleme wie Überlastung, Hüftluxation oder Entzündungen hindeuten.
Eine ärztliche Abklärung ist wichtig, da sich auch andere Beschwerden wie eine Blinddarmreizung oder eine Eierstockentzündung durch Schmerzen in der Hüft- und Leistengegend äußern.
In den meisten Fällen wirken konservative Therapien mit Schmerzmitteln, Bandagen und Physiotherapie.
Langfristig ist ein moderates Kraft- und Ausdauertraining die beste Prophylaxe.
Mögliche Ursachen für Hüftschmerzen
Hüftgelenkschmerzen entstehen durch unterschiedliche Auslöser. Die häufigsten Ursachen sind:
Schenkelhalsfraktur: Der Begriff bezeichnet einen Bruch des Oberschenkelknochens in der Nähe des Hüftgelenks. Diese Verletzung tritt häufig als Folge von Osteoporose auf.
Hüftluxation: Bei einer Hüftluxation springt der Hüftknochen aus der Gelenkpfanne. Man könnte auch von einer ausgekugelten Hüfte sprechen. Eine Hüftluxation äußert sich ähnlich wie eine ausgekugelte Schulter. Wenn du den stechenden Schmerz in der Schulter im Ruhezustand und die eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter bereits erlebt hast, kannst du dir eine Hüftluxation gut vorstellen.
Entzündungen und Arthrose: Entzündungen und Gelenkverschleiß können zu Hüftschmerzen führen. Hüftarthrose äußert sich durch Symptome wie Ziehen in der Leiste, Morgensteifigkeit und belastungsabhängige Schmerzen. Die Ursache ist eine Abnutzung des Knorpels im Hüftgelenk und eine Veränderung des Knochens. Die Hüftknochen reiben aneinander, es kommt zu Entzündungsprozessen.
Schleimbeutelentzündung als Ursache von Hüftschmerzen
In der Hüfte befinden sich mehrere Schleimbeutel (lat. bursa). Ein Schleimbeutel liegt in der Leiste, er heißt Bursa Iliopectineus. Der Bursa Ischiogluteale befindet sich zwischen dem Sitzbeinhöcker und dem großen Gesäßmuskel. Bei einer Schleimbeutelentzündung in der Hüfte ist meist einer der beiden Schleimbeutel betroffen. Der dritte Schleimbeutel, der Bursa Trochanterica, unterstützt die Beweglichkeit des Hüftgelenks an der Außenseite. Eine Bursitis äußert sich durch Schmerzen in der Leistengegend. Es können auch Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein auftreten. Typischerweise verstärken sich die Schmerzen bei einer Bursitis in der Hüfte durch Belastung und Bewegung.
Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein
Leidest du an Schmerzen im Gesäß mit Ausstrahlung ins Bein oder an Schmerzen außen am Oberschenkel? Neben einer Schleimbeutelentzündung kommen weitere Ursachen infrage:
Hüftarthrose
Fehl- und Überbelastung
Hüftimpingement (Blockade des Hüftgelenkes)
Entwicklungsstörung des Hüftgelenkes (z.B. Hüftdysplasie)
Osteoporose
Entzündungen
Symptome bei Schmerzen in der Hüfte
Hüftprobleme äußern sich vor allem durch Schmerzen. Patienten mit Hüftbeschwerden berichten nicht nur, dass die Hüfte Schmerzen verursacht, sondern auch über:
Muskelschmerzen im Oberschenkel
Schmerzen in der Hüfte beim Liegen auf der Seite
Schmerzende Beine im Ruhezustand
Wie werden die Ursachen von Hüftschmerzen diagnostiziert?
Eine gezielte Therapie deiner Schmerzen in der Hüfte kann nur erfolgen, wenn die Ursachen klar diagnostiziert werden.
Die Untersuchung von Patienten mit Hüftschmerzen durch einen Arzt erfolgt in der Regel in mehreren Schritten:
Zu Beginn der Untersuchung erhebt der Arzt deine aktuellen Symptome. Er stellt unter anderem folgende Fragen:
Wo sind die Schmerzen lokalisiert?
Seit wann bestehen sie?
Wie stark sind die Schmerzen? (Schmerzskala)
Treten die Schmerzen ständig oder nur in bestimmten Situationen auf?
Strahlen die Schmerzen in andere Körperregionen aus?
Sind weitere Symptome wie Schwellungen, Rötungen oder Bewegungseinschränkungen vorhanden?
Anschließend erhebt er die Krankengeschichte:
Bestehen Vorerkrankungen, insbesondere orthopädische Probleme oder rheumatische Erkrankungen?
Wurden bereits Operationen an der Hüfte durchgeführt?
Welche beruflichen und sportlichen Aktivitäten übst du aus?
Bei der körperlichen Untersuchung beurteilt der Arzt dein Gangbild, die Körperhaltung und die Beweglichkeit deiner Hüfte. Außerdem tastet er die Hüftregion ab, um Schmerzen zu lokalisieren. Bei Bedarf kann er anhand des Impingement- oder des FABER-Tests die Ursachen der Schmerzen eingrenzen.
Bildgebende Verfahren kommen als Standard bei Hüftschmerzen zum Einsatz. Eine Röntgenuntersuchung liefert Hinweise auf Veränderungen der Knochen wie bei Arthrose oder Hüftdysplasie. Der Ultraschall zeigt die weichen Strukturen, also Muskeln, Sehnen und Schleimbeutel, sowie deren Verletzungen oder entzündliche Prozesse.
Eine Magnetresonanztomografie (MRT) stellt alle Gewebearten detailliert da. Sie wird bei unklaren Befunden oder schweren Verdachtsdiagnosen zur Abklärung eingesetzt.
Der Arzt wird dich außerdem fragen, ob die Schmerzen in der linken Seite, rechts oder beidseitig auftreten. Schmerzen auf der rechten Seite könnten auf eine Blinddarmentzündung hindeuten. Die Bestimmung der Blutwerte kann eine solche Diagnose ausschließen.
Hüftschmerzen: Behandlung und Therapien
Je nach Auslöser und Ausmaß der Beschwerden, leitet der Arzt eine spezifische Behandlung ein.
Schleimbeutelentzündung: Bei einer Bursitis verordnet der Mediziner entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel. Darüber hinaus haben sich Physiotherapie sowie Wärme- und Kälteanwendungen bewährt.
Arthrose: Neben der Schmerztherapie kommen gezieltes Muskeltraining und moderates Ausdauertraining zum Einsatz. Spezielle Hüftbandagen entlasten und stützen das Hüftgelenk.
Hüftluxation: Der Hüftknochen wird repositioniert, bei Bedarf werden Schmerzmittel verordnet. Langfristig wird der Arzt ein ausgewogenes Ausdauer- und Krafttraining empfehlen.
Überlastung oder Fehlbelastung: Liegt der Auslöser in einer Fußfehlstellung, zum Beispiel einem Plattfuß, erhältst du ein Rezept für Einlagen.
Hüftimpingement: Physiotherapie und Medikamente
Zeigt die konservative Behandlung keine oder nur wenig Wirkung, kann der Arzt zu einer Operation raten.
Hinweis: Meist treten Hüftschmerzen rechts oder links auf. Beide Gelenke sind selten gleichzeitig betroffen.
Orthesen bei Hüftschmerzen
Hüftorthesen helfen dir bei chronischen und akuten Hüftbeschwerden. Sie verbessern dein Gangbild, stabilisieren das Gelenk und lindern Schmerzen. Du kannst deinen Alltag besser meistern und die Lebensqualität steigt. Darüber hinaus helfen Hüftorthesen, Hüftoperationen hinauszuzögern. Nach einer OP unterstützt eine Orthese die Rehabilitation.
3 Tipps und präventive Maßnahmen
Vermeide Übergewicht
Das Gewicht des gesamten Oberkörpers liegt auf den Hüften. Je mehr Last sie täglich tragen, umso größer ist das Risiko von Abnutzungserscheinungen.
Sorge für Ausgleich
Wenn du im Tagesverlauf viel sitzt, liegt dein Ausgleich in Bewegung und Dehnung. Die Waden- und Oberschenkelmuskeln verkürzen sich beim Sitzen, sie zu dehnen ist eine wichtige Maßnahme.
Achte auf einen gesunden Lebensstil
Schmerzen in der Hüfte und ihre Ursachen kannst du am besten durch einen gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegungs- und Kraftübungen entgegenwirken. Wenn du bereits an Hüftproblemen leidest, ist eine Diagnose mit anschließender Therapie wichtig.
Fazit
Die Hüfte wird jeden Tag stark beansprucht, Hüftschmerzen sind deshalb keine Seltenheit. Nutze die Informationen aus diesem Beitrag, um deinen Alltag schnell beschwerdefrei zu meistern.
Oft gefragt
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