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Jumpers Knee: Ursachen, Symptome & Übungen

Aktualisiert am 02.04.2025 |
6 Min. Lesezeit
Geprüft von:Angelina Bzdun

Einleitung

Du bist mitten im Basketballspiel, dein Blick auf den Korb gerichtet. Du nimmst Anlauf, springst hoch und merkst plötzlich: Im Knie springt etwas über. Das sogenannte Jumpers Knee ist eine häufige Verletzung bei Athleten, deren Bewegungen plötzliche und abrupte Kniebewegungen erfordern. Dabei wird die Patellasehne überlastet und kann ziehende Schmerzen unterhalb der Kniespitze verursachen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du das Springerknie erkennst, welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen und wie du es verhindern kannst.

Das Wichtigste in Kürze
  • Das Jumpers Knee ist eine Überbelastung der Kniescheibensehne (Patellasehne), die insbesondere durch Sprungbelastungen entstehen kann und sich oft durch Schmerzen unterhalb der Kniespitze äußert.

  • Häufig wird es durch sportliche Aktivitäten verursacht, die abrupte Bremsungen und Richtungswechsel sowie Sprünge und Landungen erfordern.

  • Ein gutes Aufwärmen vor dem Training ist wichtig, um dem Springerknie vorzubeugen, ebenso wie eine gezielte Trainingsanpassung und gesundes Schuhwerk.

Jumpers Knee: Was ist das?

Das Jumpers Knee, auch bekannt als Patellaspitzensyndrom, entsteht durch eine Überlastung der Patellasehne an der unteren Kniescheibe. Diese verbindet die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein (Tibia) und kann durch abrupte und ruckartige Bewegungen wie Sprünge und Landungen gereizt werden. Aus diesem Grund wird das Springerknie häufig durch Sportarten wie Basketball, Volleyball oder Hochsprung verursacht, bei denen die Patellasehne wiederholt belastet wird. Ein unbehandeltes Springerknie kann die Sehne weiter schwächen und zu Rissen führen.

Wie entsteht ein Jumpers Knee?

Verschiedene Faktoren können zur Entstehung eines schmerzhaften Jumpers Knee beitragen. Insbesondere wiederholte Mikroverletzungen, eine ungünstige Körpermechanik und unzureichende Erholung spielen eine zentrale Rolle in der Entstehung und Chronifizierung der Beschwerden. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Überlastung und Sport: Aktivitäten, die mit intensiven Sprüngen, schnellen Richtungswechseln und einer wiederholten Belastung im Knie einhergehen, können der Patellasehne zusetzen. Wiederholte Mikroverletzungen können schließlich zu einer schmerzhaften und möglicherweise chronischen Überbelastung führen. Ein Jumpers Knee kann auch die Folge einer Sprunggelenkdistorsion sein, wenn der Verletzte sein Gewicht stattdessen auf das Kniegelenk verlagert.

  • Biomechanische Faktoren: Individuelle Körpereigenschaften können das Risiko für ein Jumpers Knee erhöhen. Unter anderem können eine ungünstige Beinachsenstellung, eine unzureichende Muskelfunktion oder Wachstumsstörungen der Kniescheibe das Patellaspitzensyndrom begünstigen. Auch ein verändertes Gangbild durch eine Sprunggelenkverletzung kann die Patellasehne beanspruchen. Eine Bänderdehnung kann beispielsweise zu einer Schonhaltung führen, die in Folge das Knie und die Hüfte belasten kann.

  • Einfluss von falschem Training: Eine einseitige Belastung, zu intensive Trainingseinheiten oder fehlende Erholungspausen können der Patellasehne ebenfalls nachhaltig Schaden zufügen. Deshalb ist es wichtig, die Trainingseinheit bei zunehmenden Schmerzen zu unterbrechen.

 Symptome: Wie sich das Jumpers Knee bemerkbar macht

Symptome: Wie sich das Jumpers Knee bemerkbar macht

Die Symptome des Patellaspitzensyndroms können alltägliche Bewegungen erheblich erschweren. Dein Knie tut beim Beugen weh? Dann könnte ein Jumpers Knee die Ursache sein. Zu den typischen Anzeichen gehören:

  • Schmerzen im Bereich der Patellasehne, insbesondere bei Belastung

  • Schwellungen

  • Beschwerden im Knie beim Treppensteigen aufwärts

  • Schmerzen beim Kniebeugen oder -strecken

  • fortschreitende Bewegungseinschränkung

Die Patellaspitzensyndrom-Symptome können sich zum Teil mit einem Meniskusriss oder anderen Knieverletzungen überschneiden. Ist ein Schleimbeutel im Knie gerissen, können Symptome ebenfalls ähnlich erscheinen. Um alternative Ursachen für Schmerzen auszuschließen, sollte eine ärztliche Untersuchung durchgeführt werden.

Diagnose eines Jumpers Knee

Der erste Schritt in der Diagnose eines Springerknies ist die Untersuchung durch einen Orthopäden. Dieser überprüft die Schmerzempfindung bei spezifischen Bewegungen und übt Druck auf verschiedene Stellen des Knies aus. In der Regel äußern sich die Schmerzen direkt unter der Kniescheibenspitze. Wird eine detailliertere Betrachtung der Patellasehne benötigt, so können Verfahren wie Ultraschall oder MRT hinzugezogen werden. Dadurch wird eine genauere Einschätzung des Schadens ermöglicht, zum Beispiel im Falle einer Entzündung oder bei Mikrorissen.

Die Patellaspitzensyndrom-Dauer kann je nach Schweregrad und individuellem Heilungserfolg variieren. Wird ein Jumpers Knee festgestellt, kann eine passende Behandlung eingeführt werden, sodass eine Verstärkung der Beschwerden bestenfalls verhindert werden kann. Der Behandlungsansatz des Orthopäden hängt dabei von der Schwere der Symptome ab.

Behandlungsmöglichkeiten des Jumpers Knee

Beim Jumpers Knee steht zunächst eine konservative Therapie im Vordergrund. Reichen nicht-invasive Behandlungsmethoden nicht aus, so können chirurgische Eingriffe im nächsten Schritt eingeleitet werden. Die Therapiemöglichkeiten für das Springerknie umfassen:

  • Konservative Behandlung: Gezielte Physiotherapie kann helfen, die Muskulatur rund um das Knie zu stärken und die Sehne zu entlasten. Ein individuelles Programm mit Dehn- und Kräftigungsübungen kann die Flexibilität fördern und die Schmerzen mit der Zeit lindern.

  • Chirurgische Optionen: Reichen konservative Behandlungen nicht aus, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich werden. Dabei wird ein Versuch vorgenommen, das geschädigte Sehnengewebe zu entfernen, zu stabilisieren oder zu reparieren. Eine häufige Methode ist die Sehnenspaltung, um den Druck auf die Sehne zu verringern. In schweren Fällen kann eine Rekonstruktion oder Sehnenverstärkung nötig sein.

Effektive Übungen gegen das Jumpers Knee

Eine starke Kniemuskulatur ist wichtig, um die Patellasehne zu schützen und zu entlasten. Mit diesen einfachen Jumpers Knee-Übungen kannst du zur Stabilität und Flexibilität deiner Knie beitragen:

Anheben des gestreckten Beins im Liegen

Schritt 1

Lege dich auf den Rücken.

Schritt 2

Hebe ein Bein langsam und kontrolliert an, während das andere Bein flach auf dem Boden bleibt. Diese Übung kann die Oberschenkelmuskulatur stärken und die Stabilität des Knies unterstützen.

Schritt 3

Wiederhole diese Bewegung 10–15-mal pro Bein.

2 Minuten

Treppensteigen

Platzhalterbild Video

Schritt 1

Steige abwechselnd mit einem Bein auf eine Stufe und ziehe das andere Bein nach.

Schritt 2

Wiederhole diese Übung 10–15-mal, um deine Bewegungskoordination und die Stabilität deines Knies zu trainieren.

2 Minuten

Halbe Kniebeugen

Platzhalterbild Video

Schritt 1

Stell dich mit den Füßen schulterbreit auseinander.

Schritt 2

Geh in eine halbe Kniebeuge, sodass deine Oberschenkel einen 45-Grad-Winkel bilden.

Schritt 3

Wiederhole diesen Bewegungsablauf 10–15-mal, um deine Oberschenkelmuskeln zu trainieren und die Patellasehne zu entlasten. Achte jedoch darauf, dass deine Knie nicht über die Zehen hinausragen.

Achte darauf, die Übungen sanft durchzuführen. Solltest du Knieschmerzen, Muskelschmerzen oder Rückenschmerzen dabei entwickeln, unterbrich die Übung und überprüfe deine Haltung. Bei anhaltenden Schmerzen ist ärztlicher Rat zu empfehlen.

Vorbeugende Maßnahmen im Alltag

Sportliche Aktivitäten sind besonders riskant für das Patellaspitzensyndrom. Was hilft, ist eine optimale Vorbereitung und das Vermeiden von belastenden Bewegungen.

  • Aufwärmen: Das Verletzungsrisiko kann bereits durch das richtige Aufwärmen minimiert werden. Durch die Durchblutung werden die Muskeln elastischer und können schneller auf Belastungen reagieren. Auch die Sehnen werden durch die Körperwärme flexibler und widerstandsfähiger.

  • Kraft- und Dehnübungen: Gezielte Kraft- und Dehnübungen für die Oberschenkel-, Waden- und Hüftmuskulatur können das Kniegelenk stabilisieren und die Patellasehne entlasten.

  • Gesundes Schuhwerk: Schuhe mit gutem Halt sind besonders wichtig für eine optimale Abfederung bei Sprüngen und Landungen. Achte darauf, dass deine Sportschuhe ausreichend Dämpfung bieten und den Fuß gut stützen. Hilf gegebenenfalls mit passenden Einlagen nach.

  • Erholungsphasen: Dein Körper braucht Zeit, um sich nach größeren Anstrengungen zu regenerieren. Plane daher ausreichend Pausen ein, vor allem nach intensiven sportlichen Aktivitäten. Auch leichtes Dehnen kann helfen, die Durchblutung zu fördern und die Muskeln in Form zu halten.

Fazit

Das Patellaspitzensyndrom, auch Jumpers Knee genannt, entsteht durch eine Überlastung der Patellasehne, meist verursacht durch Sprünge und schnelle Bewegungen in Sportarten wie Basketball oder Volleyball. Typischerweise äußert sich das Problem durch Schmerzen beim Beugen des Knies oder beim Treppensteigen. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um schlimmere Beschwerden zu vermeiden. Oft können konservative Behandlungen wie Physiotherapie schon helfen, die Schmerzen zu lindern. In schweren Fällen kann jedoch auch eine Operation notwendig sein. Um dem vorzubeugen, ist es ratsam, sich vor dem Sport richtig aufzuwärmen, das Training an die eigenen Fähigkeiten anzupassen und auf gutes Schuhwerk zu achten.

Oft gefragt

Mitarbeiter bei joviva, Mona Zaqqa, Content Creator
Mona Zaqqa
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